Nach der letzten Langstreckenregatta, habe ich mir überlegt, dass ich gern mal ein neues Boot hätte.
(Ein Freund meinte, warum?? Ich sagte nur, jemand der gern Bücher ließt, hat doch auch mehr als ein Buch im Regal)
Nun ja, und weil ich denke, dass die Classic immer mehr auszusterben droht, habe ich mir dann gleich zwei Rümpfe von der Classic zugelegt.
Außerdem denke ich, ist das Boot nur Theoretisch langsamer...
Da ich außer der Rumpfschale, dem Deck und der Kiel/Masttasche eh nichts weiter zu dem Boot habe, kann ich mir auch gleich das ganze Tuninggedöns gönnen und aus der cMM ne "hightech-Regattazicke" bauen.
Mit einer oder auch zwei Tränen in den Augen, mußte ich erschreckt feststellen, dass Herr Prothmann seine Kiele nur noch über RT-Sail vertreibt.
Aber vielleicht liegt ja bei dem einem oder anderem noch ein günstiger Prothmann-Blei herum und möchte ihn mir gern zukommen lassen. (in dem Fall bitte per PN anschreiben)
Gesucht wird ca. 370 und 470gr.
Was ich nicht machen werde, ist mein Boot oder die Bauteile auf die Waage zu legen. Also werde ich auch nicht am Deck herumschnippeln um hier und da ein paar Gramm zu sparen. Aber ich werde versuchen auch nicht unnötig viel Gewicht hineinzubauen.
Dafür plane ich, dass Ruder weiter nach hinten zu versetzten. Also wie die echten Boote auch, das Ruder an den Spiegel zu bauen.
Für mich ergibt sich zum einen mal eine andere Optik und auch die Hoffnung, dass durch den längeren Hebelarm der sich daraus ergibt,
erstens das Boot weicher auf Lenkbefehle reagiert, aber auch, gerade bei wenig Fahrt, dass Boot überhaupt reagiert.
Ich glaube das Thomas das auch mal vorgeschlagen hat, auszuprobieren.
Und wie bei jedem Projekt, egal obs schwimmt oder fliegt, mache ich mir am Anfang immer Gedanken, wie das Ganze dann auch noch aussehen soll.
Deshalb hab ich mal in meinem Malprogramm etwas rumgewurschtelt und als Resultat ist dann das Bild unten entstanden.
Und ja, ich weiß, dass nicht alle Verhältnisse stimmig sind.
Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 20.10.2014 20:55 von Fliegermichel.
Sei ja vorsichtig bei der Verletzung von Markenrechten!
Herr Mateschitz versteht da m.W. überhaupt keinen Spaß!
Edit: Einschlägige Variante: http://www.micromagic-segeln.de/forum/at...p?aid=7807
Trotzdem wünsche ich ein schönes Basteln. Das ist ja unbenommen.
Martin
GER 4 -K.12/27MHz - 2 Servos müssen reichen
Wind-powered by genuine swan-sails.
Der Pessimist ist der einzige Mist auf dem nix wächst.
Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 17.10.2014 15:21 von eMMa.
E-Mail und Anfrage hat der Markenbetreiber auch schon erhalten.
Nur mal sehen was daraus wird und wie schnell sich das entwickelt.
Leider muss, auch wenn ich grad Urlaub hab, das Basteln noch etwas warten, da einige Teile ja erst bei mir eintrudeln müssen, und andere noch nicht mal bestellt sind.
Aber am Ruder basteln und probieren, bin ich dann doch schon.
Bilder folgen immer bei erfolgen ....
Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 20.10.2014 20:24 von Fliegermichel.
Das mit den Flügeln hat sich im Grunde schon geerdet, aber Segeln soll das Boot dennoch bald. Und bevor es ums Finish geht, habe ich noch ein paar andere Fragen oder Probleme zu lösen.
Wie schon eingangs beschrieben, möchte ich mein Ruder hinten an den Spiegel anflaschen.
1. Verlängere ich damit das Boot?
Ich denke nein, weil das ja kein Rumpf ist, aber auf Eure Meinungen bin
ich dennoch gespannt.
2. Ein weiterer Gedanke, weil Regelkonform und bisher scheinbar noch nicht getestet. Zwei Ruder in einem Winkel von jeweils ca 25° von der Mittelachse weg.
Ich habe geschäzt, dass die Ruder dann jeweils 1/3 kleiner sein dürfen.
Auf der Kreuz liegt das Boot ja meist schräg, was bedeutet, dass ein gerades Ruder im Prinzip nicht mehr lenkt, sondern eher wie ein Höhenruder bei einem Flugzeug funktioniert. Dadurch ergibt sich für mich, dass ich unötig Widerstand beim lenken erzeuge, ohne wirklich viel Lenkwirkung zu erziehlen.
Mich würde hier mal auch die Meinung vieler anderer, die vielleicht viel mehr Wissen haben als ich, interessieren.
Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 20.10.2014 20:25 von Fliegermichel.
Moin!
Aus den aktuellen Bootsregeln http://www.micromagic-segeln.de/regeln/b...4-up08.pdf):
(6) Die Anzahl, Formgebung und das Material von Ruderblättern und deren Position am Rumpf ist freigestellt. Ruder dürfen jedoch nicht tiefer als max. 135 mm ab tiefsten Punkt vom Unterwasserschiff zur Konstruktionswasserline sein. Das Gewicht eines Ruders darf max. 30 g nicht überschreiten.
Aus der Galerie: http://www.micromagic-segeln.de/galerie/...G_5311.JPG oder http://www.micromagic-segeln.de/galerie/...G_5666.JPG
Das Boot hatte zwar noch einiges mehr zu bieten, aber ich will hier mal nur auf das angehängte Ruder eingehen.
Den Unterschied zwischen Rumpf und Ruder hattest du ja selbst schon angerissen.
Zur Doppelruderanlage zitiere ich der Einfachheit halber mal das, was Thomas vor noch gar nicht zu langer Zeit mal auf eine russische Initiative gepostet hat: http://www.micromagic-segeln.de/forum/sh...4#pid53964
Was die kleinere Fläche angeht, verstehe ich das in Richtung Widerstands-Minimierung sehr wohl. Auf dem Vormwindskurs wird bei WIND eine kleine Ruderfläche aber auch schon früher austauchen und damit das Boot unsteuerbar.
Was du in Sachen Ruder als Bremse sagst, halte ich prinzipiell für völlig korrekt: Ruderausschläge sind generell zu vermeiden. Am besten ist z.B. ein Amwindtrimm, wenn das Boot sauber ohne Ruderbetätigung an der Windkante fährt.
So, ansonsten kannst du sowas bei Spaß an der Sache ja einfach mal ausprobieren. So wie Eric seinerzeit die breite Gleit-Flunder.
Schönes Basteln!
Martin
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Der Pessimist ist der einzige Mist auf dem nix wächst.
Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 20.10.2014 13:02 von eMMa.
Du fragst ja nach Meinungen, also trau ich mich auch mal.
Grundsätzlich kann man vorher sicher viel rumtheoretisieren, wirklichen Erkenntnisgewinn bringt aber oft nur die Praxis - sprich "Versuch macht klug".
Ich vermute aber, dass aber bei einem so kleinen Boot (mit so schmalem und rundem Heck) die Nachteile bei einem Doppelruder überwiegen. Vor allem der erhöhte Widerstand läßt mich vermuten, dass die Doppelruder keinen Vorteil bringen. Bei der Flächenreduktion gegenüber dem Bausatzruder ist 1/3 vielleicht ein guter Startpunkt, ich kann mir aber vorstellen, dass man da noch deutlich weiter reduzieren kann. Vermutlich würde ich dass Ruder dann auch schmaler ausführen (und vielleicht sogar noch länger als das rMM Ruder).
Nicht zu unterschätzen ist auf manchen Revieren evtl. noch, dass man mit so einer Konstruktion vielleicht mehr Seegras, Algen, etc. einsammelt. Außerdem wird die Mechanik grundsätzlich aufwendiger und damit Fehler anfälliger.
Aber wie gesagt, wenn Du Bock drauf hast, würde ich das Boot so bauen und einfach probieren. Mit Deinem schwarzem Boot hast Du doch gleich einen super Sparingspartner und kannst die beiden Boote gegeneinander testen und optimieren. Und wenn es am Ende alles nichts hilft, baust Du die Doppelruder vom Heck ab, klebst die Löcher zu und baust ein Ruder in die Mitte. Das wäre ja quasi das "Schlimmste" was passieren kann. Und ich denke es kann einem wirklich deutlich schlimmeres passieren als ein paar Stunden im Bastelkeller verbracht zu haben!
Das Ruder hinten anbauen ist in jedem Fall klassenkonform (es sei denn, Du willst mit dem Boot zu Euro )
Ich hoffe es geht Dir, Deiner Familie und deinen Jungs im Verein gut.
Schön mal was von der alten Heimat zu lesen.
Einige Deine Gedanken sind mir auch schon durch den Kopf gegangen.
Wobei am wenigstens dachte ich an irgendwelchen Kruscht, der auch noch im Wasser rumschwimmt.
Das Heck ist wirklich recht schlank, im gegensatz zu den Vorbildern der MM.
Aber gerade da habe ich den Gedanken aufgegriffen.
Der Gedanke den Widerstand zu reduzieren, also die Ruder zu verkleinern, geht gerade noch weiter.
Ich denke da an deutlich schlanker, aber dennoch so lang wie die Originale und viel dünner. Da Wasser nicht mit Luft zu vergleichen ist, denke ich dass ein recht Dickes Profil, von den Flugzeugen von Höhenrudern abgeleitet wurde im Wasser zu viel Widerstand erzeugt.
Bei den Rennbootlefahrern werden die Ruder und Propeller messerscharf angespitzt, um den Widerstand zu veringern.
Klar, die sind auch wirklich schnell unterwegs aber ...
selbst wenn ich das Originale Ruder der MM langsam durchs Wasser ziehe, kann ich spüren wie es bremst.
Nehme ich stattdessen ein scharfes Messer, spürt sich das schon anders an.
wäre dann das Ruder messerscharf, schneidets gleich auch noch die Algen durch ....
Bei den Bilder auf die Martin hingewiesen hat, sind die Ruder auch nicht weit genug auseinander.
Ich möchte ja das Luvseitige Ruder gar nicht mehr im Wasser haben ...
Danke der Nachfrage! Und ja, der Familie, der Trainingsgruppe (gerade im Trainingslager in Warnemünde - da wäre ich jetzt auch gern!) und mir geht es gut! Und Du, hast Du Dich im Süden eingelebt?
Und wie gesagt, wenn Dich das Thema beschäftigt ist es das Beste es einfach auszuprobieren! Es gibt vom Grundsatz her gute Gründe dafür und dagegen. Und je nach persönlichen Vorlieben, überwiegend gesegelten Kursen, typischem Wellenbild, Windstärke, etc. wird man zu unterschiedlichen Entwürfen und Lösungen für verschiedene Fragestellungen kommen. Das sieht man ja auch bei den großen Booten. Also fang einfach an und halt uns auf dem Laufenden!
eigentlich bin ich ja der Meinung, dass an deinem aktuellen Boot noch einiges Potential gehoben werden kann, aber das ist eine andere Geschichte
Mein Vorschlag wäre, direkt bei jemand nachzufragen, der schon mal ein Jollenruder an eine cMM gebaut hat. Vielleicht macht es ja Sinn, schon in der Rohbauphase den Einstellbereich der Mastneigung etwas anzupassen. Das ist nachträglich kaum noch möglich.
Die Leute, die Ruder oder Finnenprofile zeichnen, kopieren die nicht einfach von Flugzeugen und bohren dann weiter in der Nase. Da steckt schon ein bisschen mehr dahinter. Wenn du deine Rasierklinge mal mit einem leichten Anstellwinkel durchs Wasser ziehst, wirst du feststellen, dass das dann gar nicht mehr so geschmeidig läuft.