Micro Magic Forum

Normale Version: Neues Boot neues Glück ..... ??
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Sei ja vorsichtig bei der Verletzung von Markenrechten!
Herr Mateschitz versteht da m.W. überhaupt keinen Spaß!
Edit: Einschlägige Variante:
http://www.micromagic-segeln.de/forum/at...p?aid=7807
Trotzdem wünsche ich ein schönes Basteln. Das ist ja unbenommen.
Martin
Moin!
Aus den aktuellen Bootsregeln http://www.micromagic-segeln.de/regeln/b...4-up08.pdf):
(6) Die Anzahl, Formgebung und das Material von Ruderblättern und deren Position am Rumpf ist freigestellt. Ruder dürfen jedoch nicht tiefer als max. 135 mm ab tiefsten Punkt vom Unterwasserschiff zur Konstruktionswasserline sein. Das Gewicht eines Ruders darf max. 30 g nicht überschreiten.
Aus der Galerie: http://www.micromagic-segeln.de/galerie/...G_5311.JPG oder http://www.micromagic-segeln.de/galerie/...G_5666.JPG
Das Boot hatte zwar noch einiges mehr zu bieten, aber ich will hier mal nur auf das angehängte Ruder eingehen.
Den Unterschied zwischen Rumpf und Ruder hattest du ja selbst schon angerissen. Biggrin
Zur Doppelruderanlage zitiere ich der Einfachheit halber mal das, was Thomas vor noch gar nicht zu langer Zeit mal auf eine russische Initiative gepostet hat: http://www.micromagic-segeln.de/forum/sh...4#pid53964
Was die kleinere Fläche angeht, verstehe ich das in Richtung Widerstands-Minimierung sehr wohl. Auf dem Vormwindskurs wird bei WIND eine kleine Ruderfläche aber auch schon früher austauchen und damit das Boot unsteuerbar.
Was du in Sachen Ruder als Bremse sagst, halte ich prinzipiell für völlig korrekt: Ruderausschläge sind generell zu vermeiden. Am besten ist z.B. ein Amwindtrimm, wenn das Boot sauber ohne Ruderbetätigung an der Windkante fährt.
So, ansonsten kannst du sowas bei Spaß an der Sache ja einfach mal ausprobieren. So wie Eric seinerzeit die breite Gleit-Flunder.
Schönes Basteln!
Martin

BORA schrieb:
Wenn du deine Rasierklinge mal mit einem leichten Anstellwinkel durchs Wasser ziehst, wirst du feststellen, dass das dann gar nicht mehr so geschmeidig läuft.

Stimmt auffällig. Ein Kreisprofil hat in jedem (Dreh-)Winkel den gleichen Widerstand.
Kopfpatsch
Martin

Fliegermichel schrieb:
hey hey ...

Probleme gehen mir schon genug durch den kopf, wie zb, dass das jeweils äussere Ruder in einer Kurve einen kleineren Radius beschreitet, als das innere, .....


Hallo Michael,

hier ist das Problem recht einfach zu lösen. Schau einfach einmal bei den Anlenkungen der RC-Cars nach. Die haben das gleiche Problem mit sehr viel größeren Auswirkungen als eine Doppelruderanlage bei uns diese hat, wenn die Winkel nicht genau stimmen.

Fliegermichel schrieb:
Was mir nicht aus dem Kopf gehen will, warum muss der Mast und der Kiel nach hinten?
Ich habe schon versucht etwas über die Geometrie von Segelbooten zu finden, aber bin immer wieder im Nirvana gelandet.
...


An dieser Stelle für deine Suche zwei Stichworte: Segeldruckpunkt und Lateraldruckpunkt.

In Kurzfassung: Der Segeldruckpunkt ist etwa der "Schwerpunkt" aller Flächen, die dem Winddruck ausgesetzt sind; angenähert die verbundenen Flächen der Segel. Der Lateraldruckpunkt ist das Gegenteil aller Flächen unter der Wasserlinie. Beide Druckpunkte liegen bei einem gut getrimmten Boot in etwa übereinander. Rutscht ein Punkt vor den anderen, z.B. weil die Segel gefiert werden oder die Ruder nach hinten gesetzt werden, entsteht ein Drehmoment. Die Folge: Das Boot läuft nicht mehr geradeaus.

Wenn du also deine Ruder hinten anhängst, dann wandert dein Lateraldruckpunkt nach hinten. Ergo muss der Segeldruckpunkt folgen. Wenn der Mast gekippt wird, macht er dies. Bleibt nur die Frage, ob das dann ausreicht.

Gruß
Kalle

Moin Michael,
im Nachbaruniversum hab ich da vor einiger Zeit mal was drüber geschrieben,und erklärend dazu ein buntes Bildchen gemalt.
http://forum.rg-65.de/viewtopic.php?f=29&t=899
Vielleicht hilft dir das ergänzend zu Kalles Erklärung ein bischen weiter.

Grüße aus Kiel
Kristian
Es gibt zwar einen Kollateralschaden aber hier ist der Lateraldruckpunkt gemeint.

Zur Bestimmung kann man auch die Silhouette des Unterwasserschiffs mit Anhängen aus Pappe ausschneiden und den Schwerpunkt bestimmen. Das geht, in den man das Teil nacheinander an zwei Punkten aufhängt und das Lot durch den Aufhängepunkt markiert. Der Laterdruckpunkt ist dann der Schnittpunkt der beiden Linien. Das geht m.E. schneller und wird genauer. Mit verschiedenen Pappteilen kann man dann auch  Modell die Auswirkung von anderen oder versetzten Finnen und Ruderblättern testen.

Fliegermichel schrieb:
... wenn der Fockbaum nicht ganz vorn angeschlagen ist.
Aber mir persönlich gefällt die alterhergebrachte Methode den Fockbaum ganz vorn anzuschlagen um einiges besser.
...

Hm, hier ist mir noch nicht ganz klar, welches "ganz vorn" du meinst.
Geht es um das "ganz vorn" am Rumpf oder am Fockbaum? Schulter
Die Suchfunktion dieses Forums führt dich mit dem Stichwort "Pendelfock" unter anderem zu folgendem Fred:
http://www.micromagic-segeln.de/forum/sh...hp?tid=702
Wink
Martin

bora schrieb:
ich hätte jetzt gedacht, dass das den Lateraldruckpunkt noch weiter nach achtern verlagert und damit eher kontraproduktiv ist.

Nur weil die Kiel-/Masttasche weiter nach achtern kommt, ist der Flächenschwerpunkt der Flosse noch lange nicht weiter achtern. Das ist alles eine Frage der Gestaltung der Aufnahmezunge oben. Darf man ja nach deutschen Regeln modifizieren. - Mein' ich.
Martin

...
Was meint ihr dazu?
[/quote]

Irgendwer hatte hier einmal folgenden Spruch in der Signatur:

Scheint die Sonne auf das Schwert, macht der Segler was verkehrt.

Das alles sind nette, aber im Zweifel auch verdammt aufwändige Spielereien, die sich manuell auf größere Entfernung kaum mehr gezielt händeln lassen. Ein Ausgleich der Krängung durch verdrehen der Ruderachse macht doch nur dann Sinn, wenn es präventiv erfolgen würde, also bevor das Ruder austaucht. Das kann keiner auf größere Entfernung hinbekommen. Schafft man es aber nicht, ist das Bootle längst aus dem selbigen gelaufen und steht oder fährt rückwärts.

Das Thema mit dem Kreisel habe ich praktisch schon einmal probiert. Es funktioniert kaum bei wenig Wind + Welle und überhaupt nicht, bei mehr Wind + Welle. Das System schauckelte sich immer auf, nur manchmal etwas schneller und manchmal etwas langsamer. Die Empfindlichkeit kann man schließlich nicht soweit runterregeln bis nichts mehr passiert.

Ich würde es trotzdem einmal mit dem angehängten Jollenruder probieren, aber den Ausgleich der Böen/Krängung beim Segeln und die Verschiebung der Flächenpunkte über den Segeltrimm versuchen.
Wie der eingangsspruch schon sagt, sind die kleinsten Probleme beim aufrechten Segeln, also sollte das möglichst sein. Bei einem Semiscale-Nachbau einer Venus 22 mit 65 cm Länge habe ich das Ruder am Heck schon gefahren und das hat gut funktioniert, solange die Krängung nicht extrem wurde.

Gruß Kalle
Hallo, Michael,
Randwirbel / Auftriebsverteilung ...
gemeint ist in beiden Fällen dasselbe. Die elliptische/sichelförmige Flügelform (Musterbeispiel Spitfire) hat genau den Sinn und Zweck, am Tragflächenende den Auftrieb zu Null werden zu lassen, um den Randwirbel zu verhindert bzw. zu minimieren. Dabei wird eine elliptische Auftriebsverteilung angestrebt, da die die besten Gleitwinkel d.h. das beste Verhältnis zwischen Auftrieb und WIderstand hinbekommt.
Besser als bei der alten Spitfire bekommt man das wohl nur mit Winglets hin.

Zum Doppelruder - zwei Blätter = doppelter Widerstand: Kontraproduktiv bei wenig Wind. Deshalb die Blätter so klein wie möglich. Wie Du richtig sagst, reicht bei mehr Wind/höherer Fahrt eine kleinere Fläche.

Bei Doppelruderanlagen sind die Blätter gegenüber der Vertikalen geneigt, d.h. wenn sich das Boot auf die Backe legt, kommt das untere (Lee-)Blatt erst senkrecht. Dadurch, und dadurch, dass die Ruder ja recht weit außen sitzen, besteht keine Gefahr, dass dass Leeblatt aus dem Wasser gehebelt wird. Das Luvblatt will man ja sogar raushaben. Deshalb dürfen die Blätter nicht zu lang sein.

Die Idee entstand, als die Raumschotsrenner achtern immer breiter wurden. Bei denen hat ein Mittelruder am Wind gar keine Chance, im Wasser zu bleiben.
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