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Neues Boot neues Glück ..... ?? - Druckversion

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Neues Boot neues Glück ..... ?? - Fliegermichel - 17.10.2014 14:46

Servus MMler

Nach der letzten Langstreckenregatta, habe ich mir überlegt, dass ich gern mal ein neues Boot hätte.
(Ein Freund meinte, warum?? Ich sagte nur, jemand der gern Bücher ließt, hat doch auch mehr als ein Buch im Regal) Hahaha

Nun ja, und weil ich denke, dass die Classic immer mehr auszusterben droht, habe ich mir dann gleich zwei Rümpfe von der Classic zugelegt.

Außerdem denke ich, ist das Boot nur Theoretisch langsamer...
Da ich außer der Rumpfschale, dem Deck und der Kiel/Masttasche eh nichts weiter zu dem Boot habe, kann ich mir auch gleich das ganze Tuninggedöns gönnen und aus der cMM ne "hightech-Regattazicke" bauen.

Mit einer oder auch zwei Tränen in den Augen, mußte ich erschreckt feststellen, dass Herr Prothmann seine Kiele nur noch über RT-Sail vertreibt.
Aber vielleicht liegt ja bei dem einem oder anderem noch ein günstiger Prothmann-Blei herum und möchte ihn mir gern zukommen lassen. (in dem Fall bitte per PN anschreiben)
Gesucht wird ca. 370 und 470gr.

Was ich nicht machen werde, ist mein Boot oder die Bauteile auf die Waage zu legen. Also werde ich auch nicht am Deck herumschnippeln um hier und da ein paar Gramm zu sparen. Aber ich werde versuchen auch nicht unnötig viel Gewicht hineinzubauen.

Dafür plane ich, dass Ruder weiter nach hinten zu versetzten. Also wie die echten Boote auch, das Ruder an den Spiegel zu bauen.
Für mich ergibt sich zum einen mal eine andere Optik und auch die Hoffnung, dass durch den längeren Hebelarm der sich daraus ergibt,
erstens das Boot weicher auf Lenkbefehle reagiert, aber auch, gerade bei wenig Fahrt, dass Boot überhaupt reagiert.
Ich glaube das Thomas das auch mal vorgeschlagen hat, auszuprobieren.

Und wie bei jedem Projekt, egal obs schwimmt oder fliegt, mache ich mir am Anfang immer Gedanken, wie das Ganze dann auch noch aussehen soll.
Deshalb hab ich mal in meinem Malprogramm etwas rumgewurschtelt und als Resultat ist dann das Bild unten entstanden.
Und ja, ich weiß, dass nicht alle Verhältnisse stimmig sind.


RE: Möchte meiner zukünftigem cMM Flüüüügel verleihen!!! - eMMa - 17.10.2014 15:08

Sei ja vorsichtig bei der Verletzung von Markenrechten!
Herr Mateschitz versteht da m.W. überhaupt keinen Spaß!
Edit: Einschlägige Variante:
http://www.micromagic-segeln.de/forum/attachment.php?aid=7807
Trotzdem wünsche ich ein schönes Basteln. Das ist ja unbenommen.
Martin


RE: Neues Boot neues Glück....? - Fliegermichel - 17.10.2014 16:32

Erstmal danke für den Hinweis Martin.

E-Mail und Anfrage hat der Markenbetreiber auch schon erhalten.
Nur mal sehen was daraus wird und wie schnell sich das entwickelt.

Leider muss, auch wenn ich grad Urlaub hab, das Basteln noch etwas warten, da einige Teile ja erst bei mir eintrudeln müssen, und andere noch nicht mal bestellt sind.
Aber am Ruder basteln und probieren, bin ich dann doch schon.

Bilder folgen immer bei erfolgen ....


RE: Neues Boot neues Glück....? - Fliegermichel - 18.10.2014 01:35

Hier also eine andere Idee, die mir auch gefallen würde ....

... und bestimmt keine Rechte verletzt.


RE: Neues Boot neues Glück....? - Fliegermichel - 20.10.2014 11:58

Das mit den Flügeln hat sich im Grunde schon geerdet, aber Segeln soll das Boot dennoch bald. Und bevor es ums Finish geht, habe ich noch ein paar andere Fragen oder Probleme zu lösen.

Wie schon eingangs beschrieben, möchte ich mein Ruder hinten an den Spiegel anflaschen.

1. Verlängere ich damit das Boot?
     Ich denke nein, weil das ja kein Rumpf ist, aber auf Eure Meinungen bin
     ich dennoch gespannt.

2. Ein weiterer Gedanke, weil Regelkonform und bisher scheinbar noch nicht getestet. Zwei Ruder in einem Winkel von jeweils ca 25° von der Mittelachse weg.
Ich habe geschäzt, dass die Ruder dann jeweils 1/3 kleiner sein dürfen.

Auf der Kreuz liegt das Boot ja meist schräg, was bedeutet, dass ein gerades Ruder im Prinzip nicht mehr lenkt, sondern eher wie ein Höhenruder bei einem Flugzeug funktioniert. Dadurch ergibt sich für mich, dass ich unötig Widerstand beim lenken erzeuge, ohne wirklich viel Lenkwirkung zu erziehlen.

Mich würde hier mal auch die Meinung vieler anderer, die vielleicht viel mehr Wissen haben als ich, interessieren.


RE: Möchte meiner zukünftigem cMM Flüüüügel verleihen!!! - eMMa - 20.10.2014 12:50

Moin!
Aus den aktuellen Bootsregeln http://www.micromagic-segeln.de/regeln/bootsregeln2004-up08.pdf):
(6) Die Anzahl, Formgebung und das Material von Ruderblättern und deren Position am Rumpf ist freigestellt. Ruder dürfen jedoch nicht tiefer als max. 135 mm ab tiefsten Punkt vom Unterwasserschiff zur Konstruktionswasserline sein. Das Gewicht eines Ruders darf max. 30 g nicht überschreiten.
Aus der Galerie: http://www.micromagic-segeln.de/galerie/technik/bilder/07%20GER13%20Catweazle%20von%20Rainer%20Blank/IMG_5311.JPG oder http://www.micromagic-segeln.de/galerie/technik/bilder/07%20GER13%20Catweazle%20von%20Rainer%20Blank/gmmc2005-td-IMG_5666.JPG
Das Boot hatte zwar noch einiges mehr zu bieten, aber ich will hier mal nur auf das angehängte Ruder eingehen.
Den Unterschied zwischen Rumpf und Ruder hattest du ja selbst schon angerissen. Biggrin
Zur Doppelruderanlage zitiere ich der Einfachheit halber mal das, was Thomas vor noch gar nicht zu langer Zeit mal auf eine russische Initiative gepostet hat: http://www.micromagic-segeln.de/forum/showthread.php?tid=2208&pid=53964#pid53964
Was die kleinere Fläche angeht, verstehe ich das in Richtung Widerstands-Minimierung sehr wohl. Auf dem Vormwindskurs wird bei WIND eine kleine Ruderfläche aber auch schon früher austauchen und damit das Boot unsteuerbar.
Was du in Sachen Ruder als Bremse sagst, halte ich prinzipiell für völlig korrekt: Ruderausschläge sind generell zu vermeiden. Am besten ist z.B. ein Amwindtrimm, wenn das Boot sauber ohne Ruderbetätigung an der Windkante fährt.
So, ansonsten kannst du sowas bei Spaß an der Sache ja einfach mal ausprobieren. So wie Eric seinerzeit die breite Gleit-Flunder.
Schönes Basteln!
Martin


RE: Neues Boot neues Glück ..... ?? - GER-11 - 20.10.2014 21:00

Hallo Michael,

Du fragst ja nach Meinungen, also trau ich mich auch mal.

Grundsätzlich kann man vorher sicher viel rumtheoretisieren, wirklichen Erkenntnisgewinn bringt aber oft nur die Praxis - sprich "Versuch macht klug".

Ich vermute aber, dass aber bei einem so kleinen Boot (mit so schmalem und rundem Heck) die Nachteile bei einem Doppelruder überwiegen. Vor allem der erhöhte Widerstand läßt mich vermuten, dass die Doppelruder keinen Vorteil bringen. Bei der Flächenreduktion gegenüber dem Bausatzruder ist 1/3 vielleicht ein guter Startpunkt, ich kann mir aber vorstellen, dass man da noch deutlich weiter reduzieren kann. Vermutlich würde ich dass Ruder dann auch schmaler ausführen (und vielleicht sogar noch länger als das rMM Ruder).
Nicht zu unterschätzen ist auf manchen Revieren evtl. noch, dass man mit so einer Konstruktion vielleicht mehr Seegras, Algen, etc. einsammelt. Außerdem wird die Mechanik grundsätzlich aufwendiger und damit Fehler anfälliger.

Aber wie gesagt, wenn Du Bock drauf hast, würde ich das Boot so bauen und einfach probieren. Mit Deinem schwarzem Boot hast Du doch gleich einen super Sparingspartner und kannst die beiden Boote gegeneinander testen und optimieren. Und wenn es am Ende alles nichts hilft, baust Du die Doppelruder vom Heck ab, klebst die Löcher zu und baust ein Ruder in die Mitte. Das wäre ja quasi das "Schlimmste" was passieren kann. Und ich denke es kann einem wirklich deutlich schlimmeres passieren als ein paar Stunden im Bastelkeller verbracht zu haben! Wink

Das Ruder hinten anbauen ist in jedem Fall klassenkonform (es sei denn, Du willst mit dem Boot zu Euro Wink)

Gruß
Andreas


RE: Neues Boot neues Glück ..... ?? - Fliegermichel - 20.10.2014 21:30

Hallo Andreas ...

Ich hoffe es geht Dir, Deiner Familie und deinen Jungs im Verein gut.
Schön mal was von der alten Heimat zu lesen.
Einige Deine Gedanken sind mir auch schon durch den Kopf gegangen.
Wobei am wenigstens dachte ich an irgendwelchen Kruscht, der auch noch im Wasser rumschwimmt.
Das Heck ist wirklich recht schlank, im gegensatz zu den Vorbildern der MM.
Aber gerade da habe ich den Gedanken aufgegriffen.

Der Gedanke den Widerstand zu reduzieren, also die Ruder zu verkleinern, geht gerade noch weiter.
Ich denke da an deutlich schlanker, aber dennoch so lang wie die Originale und viel dünner. Da Wasser nicht mit Luft zu vergleichen ist, denke ich dass ein recht Dickes Profil, von den Flugzeugen von Höhenrudern abgeleitet wurde im Wasser zu viel Widerstand erzeugt.
Bei den Rennbootlefahrern werden die Ruder und Propeller messerscharf angespitzt, um den Widerstand zu veringern.
Klar, die sind auch wirklich schnell unterwegs aber ...
selbst wenn ich das Originale Ruder der MM langsam durchs Wasser ziehe, kann ich spüren wie es bremst.
Nehme ich stattdessen ein scharfes Messer, spürt sich das schon anders an.
Hahaha wäre dann das Ruder messerscharf, schneidets gleich auch noch die Algen durch ....
Bei den Bilder auf die Martin hingewiesen hat, sind die Ruder auch nicht weit genug auseinander.
Ich möchte ja das Luvseitige Ruder gar nicht mehr im Wasser haben ...

siehe Zeichnung:[attachment=9437]


RE: Neues Boot neues Glück ..... ?? - GER-11 - 20.10.2014 23:14

Hi Michael,

Danke der Nachfrage! Und ja, der Familie, der Trainingsgruppe (gerade im Trainingslager in Warnemünde - da wäre ich jetzt auch gern!) und mir geht es gut! Und Du, hast Du Dich im Süden eingelebt?
Und wie gesagt, wenn Dich das Thema beschäftigt ist es das Beste es einfach auszuprobieren! Es gibt vom Grundsatz her gute Gründe dafür und dagegen. Und je nach persönlichen Vorlieben, überwiegend gesegelten Kursen, typischem Wellenbild, Windstärke, etc. wird man zu unterschiedlichen Entwürfen und Lösungen für verschiedene Fragestellungen kommen. Das sieht man ja auch bei den großen Booten. Also fang einfach an und halt uns auf dem Laufenden! Wink

Gruß
Andreas


RE: Neues Boot neues Glück ..... ?? - bora - 23.10.2014 14:37

Hallo Michel,

eigentlich bin ich ja der Meinung, dass an deinem aktuellen Boot noch einiges Potential gehoben werden kann, aber das ist eine andere Geschichte Biggrin

Mein Vorschlag wäre, direkt bei jemand nachzufragen, der schon mal ein Jollenruder an eine cMM gebaut hat. Vielleicht macht es ja Sinn, schon in der Rohbauphase den Einstellbereich der Mastneigung etwas anzupassen. Das ist nachträglich kaum noch möglich.

Die Leute, die Ruder oder Finnenprofile zeichnen, kopieren die nicht einfach von Flugzeugen und bohren dann weiter in der Nase. Da steckt schon ein bisschen mehr dahinter. Wenn du deine Rasierklinge mal mit einem leichten Anstellwinkel durchs Wasser ziehst, wirst du feststellen, dass das dann gar nicht mehr so geschmeidig läuft.

Grüße
Ralf


RE: Neues Boot neues Glück ..... ?? - GER-11 - 23.10.2014 14:56

Hi,

ich vermute, dass bei einem hinten am Spiegel angesetzten Ruder Mast & Kiel komplett nach hinten gesetzt werden müssen. nur die Neigung zu verändern wird vermutlich nicht reichen. Aber auch das kann/muss man ausprobieren. Bei diesem Boot
http://www.micromagic-segeln.de/galerie/...G_5311.JPG
sollten aber Kiel und Mast nach hinten versetzt sein.

Andreas


RE: Neues Boot neues Glück ..... ?? - eMMa - 23.10.2014 15:12

BORA schrieb:
Wenn du deine Rasierklinge mal mit einem leichten Anstellwinkel durchs Wasser ziehst, wirst du feststellen, dass das dann gar nicht mehr so geschmeidig läuft.

Stimmt auffällig. Ein Kreisprofil hat in jedem (Dreh-)Winkel den gleichen Widerstand.
Kopfpatsch
Martin


RE: Neues Boot neues Glück ..... ?? - Fliegermichel - 24.10.2014 19:21

hey hey ...

Probleme gehen mir schon genug durch den kopf, wie zb, dass das jeweils äussere Ruder in einer Kurve einen kleineren Radius beschreitet, als das innere, jetzt soll auch noch der Kiel und der Mast nach hinten.Motz

Dabei wollte ich doch den längeren Hebelarm haben, von Kielmitte bis zum Ruder...

Aber dennoch vielen Dank für das Interesse bisher.

Was ich vergessen hatte zu schreiben, ich rechne mir wirklich keinen Vorteil dabei heraus. mit zwei Rudern segeln zu wollen, sondern, ich möchte mal andere Wege gehen und hoffe dabei, nicht das Boot schlechter zu machen.
Das würde mir im Prinzip schon reichen.
Ich trage nen Hut, weil das eben nicht jeder macht und weil es vor Sonne und kälte schützt. Würd das jeder machen ...

In diesem Sinne wollte ich auch zwei Ruder hinten am Spiegel haben.

Was mir nicht aus dem Kopf gehen will, warum muss der Mast und der Kiel nach hinten?
Ich habe schon versucht etwas über die Geometrie von Segelbooten zu finden, aber bin immer wieder im Nirvana gelandet.
Wenn da jemand einen Hinweis für mich hätte, würde ich es ihm Danken.

Leider werden die kommenden zwei Wochen nur Theorie werden, weil ich
beruflich nicht zum Bootlebalsteln kommen werden ....

Lieben Gruß,
Michael


RE: Neues Boot neues Glück ..... ?? - Kalle Saage - 24.10.2014 19:40

Fliegermichel schrieb:
hey hey ...

Probleme gehen mir schon genug durch den kopf, wie zb, dass das jeweils äussere Ruder in einer Kurve einen kleineren Radius beschreitet, als das innere, .....


Hallo Michael,

hier ist das Problem recht einfach zu lösen. Schau einfach einmal bei den Anlenkungen der RC-Cars nach. Die haben das gleiche Problem mit sehr viel größeren Auswirkungen als eine Doppelruderanlage bei uns diese hat, wenn die Winkel nicht genau stimmen.

Fliegermichel schrieb:
Was mir nicht aus dem Kopf gehen will, warum muss der Mast und der Kiel nach hinten?
Ich habe schon versucht etwas über die Geometrie von Segelbooten zu finden, aber bin immer wieder im Nirvana gelandet.
...


An dieser Stelle für deine Suche zwei Stichworte: Segeldruckpunkt und Lateraldruckpunkt.

In Kurzfassung: Der Segeldruckpunkt ist etwa der "Schwerpunkt" aller Flächen, die dem Winddruck ausgesetzt sind; angenähert die verbundenen Flächen der Segel. Der Lateraldruckpunkt ist das Gegenteil aller Flächen unter der Wasserlinie. Beide Druckpunkte liegen bei einem gut getrimmten Boot in etwa übereinander. Rutscht ein Punkt vor den anderen, z.B. weil die Segel gefiert werden oder die Ruder nach hinten gesetzt werden, entsteht ein Drehmoment. Die Folge: Das Boot läuft nicht mehr geradeaus.

Wenn du also deine Ruder hinten anhängst, dann wandert dein Lateraldruckpunkt nach hinten. Ergo muss der Segeldruckpunkt folgen. Wenn der Mast gekippt wird, macht er dies. Bleibt nur die Frage, ob das dann ausreicht.

Gruß
Kalle


RE: Neues Boot neues Glück ..... ?? - mc fly - 24.10.2014 20:09

Moin Michael,
im Nachbaruniversum hab ich da vor einiger Zeit mal was drüber geschrieben,und erklärend dazu ein buntes Bildchen gemalt.
http://forum.rg-65.de/viewtopic.php?f=29&t=899
Vielleicht hilft dir das ergänzend zu Kalles Erklärung ein bischen weiter.

Grüße aus Kiel
Kristian


RE: Neues Boot neues Glück ..... ?? - Fliegermichel - 24.10.2014 22:24

Danke,

für Eure schnellen Antworten. Ich habe auch gleich wieder 2 Stunden mit googlen und lesen verbracht.
Jetzt mal sehen ob ich das jetzt auch richtig verstanden habe.
Wenn ich jetzt statt des schmalen Kiels der rMM den breiteren der cMM nehme, wird die Fläche weiter vorn ja größer. Die Ruder selber (bei Kränkung ist nur eines im Wasser und dann wahrscheinlich auch nur eines zu berechnen) sind flächenmäßig kleiner und weiter hinten.
Dann müsste doch der Kolateralpunkt fast an der gleichen stelle sitzen!?!?!

Des weiteren habe ich herausgelesen: Wenn ich den Rumpf mit Kiel und Ruder ins Wasser Stelle und das Boot so austariere, dass die Wasserlinie mit der Konstruktionswasserline übereinstimmt, kann ich durch seitliches Drücken im Wasser, herausbekommen, wo sich der Kolateralpunkt befindet.

Für heute Abend genug Theorie, mit alter Sack raucht der Schädel schon. Aber schön, wenn man am Ende etwas daraus gelernt hat.

Nochmal danke Männers Minimix014Thumbup


RE: Neues Boot neues Glück ..... ?? - haegar - 24.10.2014 23:23

Es gibt zwar einen Kollateralschaden aber hier ist der Lateraldruckpunkt gemeint.

Zur Bestimmung kann man auch die Silhouette des Unterwasserschiffs mit Anhängen aus Pappe ausschneiden und den Schwerpunkt bestimmen. Das geht, in den man das Teil nacheinander an zwei Punkten aufhängt und das Lot durch den Aufhängepunkt markiert. Der Laterdruckpunkt ist dann der Schnittpunkt der beiden Linien. Das geht m.E. schneller und wird genauer. Mit verschiedenen Pappteilen kann man dann auch  Modell die Auswirkung von anderen oder versetzten Finnen und Ruderblättern testen.


RE: Neues Boot neues Glück ..... ?? - MAAX - 25.10.2014 07:49

Thematisch fundiertes kann ich leider nicht beitragen, da ich ja blutiger Anfänger bin aber bei klein und fein, wie MM mit zwei Rudern viel ein Gedanke gleich an die Speedy, der Max-Eyth-Schule in Stuttgart, das Bötchen ist zwar nur 37cm lang verfügt aber über zwei Ruder.
Wie gesagt, ich weis nicht obs Dir weiterhilft aber zumindest mal anschauen dürfte wohl nicht ganz verkehrt sein.
Im dem folgend verlinkten PDF mußte so ca. zur Mitte scrollen:
Schule-und-Modellbau-auf-völlig-neuen-Wegen-

Wenn Du das Boot mal Live sehen möchtest, in der Bastler-Zentrale in Stuttgart ist irgendwo eine Gebaute und auch ein Baukasten.


RE: Neues Boot neues Glück ..... ?? - bora - 25.10.2014 15:08

Hallo Michel,

mein Kommentar bezog sich auf die Version Jollenruder, also hinten drangehängt, statt unter dem Rumpf. Da hätte ich schon Bedenken, dass man das nicht mehr einfach über den Trimm des Riggs ausgleichen kann.

Mehr Mastneigung kann man erreichen, in dem man z.B. die Kiel-/Masttasche fast komplett einschneidet (zwischen Kiel und Mast) und dann mit einer gewissen Öffnung unten wieder verklebt. 2 bis 3 mm Spalt machen schon einen deutlichen Unterschied.

Ob eine Doppelruderanlage mit zwei kleinen Rudern das Boot bei wenig Krängung leegierig macht, kann ich nicht beurteilen. Falls das so wäre, würden aber alle Gegenmaßnahmen vermutlich dazu führen, dass das Boot bei Krängung, wenn das Luvruder aus dem Wasser ist, überproportional luvgierig würde...  

Da hilft wahrscheinlich wirklich nur ausprobieren.  

Die Spurwinkeldifferenz zwischen innen und außen wird bei den RC-Cars häufig unter dem Begriff Ackemannwinkel diskutiert. Da kannst du locker noch mal ein paar Stunden mit Googeln verbringen. Ich würde das beim Segelbootmodell aber nicht überbewerten. Einfach die Ruderanlenkhebel in Mittellage nicht parallel zur Längsrichtung, sondern mit einem gewissen Winkel zueinander anordnen. Die beiden Hebel verbinden -eventuell mit einer Rechts/Links- Spurstange, dann wäre das auch noch einstellbar- und irgendwo anlenken.

Ich könnte mir allerdings vorstellen, dass es nicht ganz so einfach sein wird, den Winkel der beiden Ruderachsen auszugleichen, vor allem, wenn du weit nach außen gehst. Ob da Kugelköpfe ausreichen...?

Die elektronische Lösung wäre der Einsatz von zwei Ruderservos, denen man mit Mischern die gewünschten Kurvenverläufe beibringen kann.

Ich bin mal gespannt, was da am Ende rauskommt, ob mit oder ohne Hut.

Grüße
Ralf


RE: Neues Boot neues Glück ..... ?? - Fliegermichel - 26.10.2014 12:20

Hallo MMler und Segelgurus...

Bitte lächeln bei der Ansprache, denn ich ziehe gedanklich meinen Hut.
Im Grunde hatte ich zu beginn des Threads gedacht, hier wird ein wenig mitgelesen und gedacht, lass den Spinner mal machen und schaun was hinten herauskommt, oder dass man mir rät, das Boot einfach zu bauen wie es gedacht war.
Stattdessen, lerne ich gerade mehr über die ganzen Zusammenhänge eines Segelbootes als ich mir erträumt hätte.
Für Eure Erklärungen und Hilfestllungen bin ich wirklich froh und glücklich.

Aber ein wenig ist das eben wie Andreas meinte...
Versuchen, gehts daneben, kann ich das ja einfach wieder ändern.

...oder ich lasse es wie es ist, denn ich habe mir gleich zwei Rumpf Schalen mit Deck und Kieltaschen gekauft. Finde 32,5€ pro Satz war ok.

Das in meinem Aktuellen Boot noch Potenzial steckt, will ich nicht bestreiten. Aber dieses Boot wird nicht viele Änderungen erfahren, weil es einfach mein erstes Boot war.

Die Anlenkung der Doppelruderanlage ist schon gedanklich fertig.
[attachment=9449]

Das Servo kommt hinten mittig in die Plicht (ein kleiner abnehmbahrer Kasten aus ABS kommt natürlich außen rum und das Servos vor Wasser zu schützen.

Die Pinne wird wie bei den echten Booten auch über das Heck geführt und bekommt dort aus dem Hubschrauberbereich kleine Kugelköpfe. Die Spurstanden aus Kohlefassersstangen bekommen dann die Kugelpfannen. Natürlich zum einstellen mit Gewinde.
Die kleinen Roten dreiecke, vielleicht nicht gut zu erkennen, ergeben dann beim Lenken die Winkeldiferenz.
Das mache ich dann auch wie bei den Autos.

Gestern habe ich dann vielleicht wirklich sogar einen Vorteil der Doppelruder gefunden.
Vor dem Wind gelten ja andere Gesetze als am Wind, was die verschiedenen Druckpunkte betrift.
Wenn ich das richtig verstanden habe, gilt der Druckpunkt im Groß und wirkt auf das Boot dann, wie ein Hebelarm der das Boot in einen Kreis drücken will, zur anderen Seite, wie das Groß gerade steht.
Bei Vorwind sind beide Ruder im Wasser und halten das Boot besser auf Kurs als nur eines.
(Jetzt weiss ich auch, warum meine MM bei viel Vorwind verdammt zickig auf das Ruder reagiert)

Jetzt hoffe ich noch für alle die gestern bei der Goldenen Oktoberregatta waren, dass niemand kalte Füsse bekommen hat, und es für alle beteiligten und die Veranstalter, eine gelungene Regatta war.

Gruß,
Michael


RE: Neues Boot neues Glück ..... ?? - Fliegermichel - 26.10.2014 12:31

Sorry Maxx,

Dir wollt ich ja auch noch antworten.
Den Speedy kenne ich schon sehr lange und auch recht gut. Ein Freund von mir hat ihn auch.
In dem Fall Speedy würde ich die Zwei Ruder eher als Bremse betrachten und ist meines Wissens eher eine nette Zugabe. Aber witzig ist, dass mein Freund damit eine weile recht unzufrieden war, bis ich ihm sagte, er solle mal den Mast ein wenig nach hinten stellen.
Seit dem er das umgesetzt hat, segelt das kleine Dingle gar net so schlecht.
Aber ich habe schon bei der MM oft Sichtprobleme ...
Die Speedy wird dann schon nach 30m winzig im Wasser ...
Dennoch danke für den Gedanken.

Gruß,
Michael


RE: Neues Boot neues Glück ..... ?? - bora - 26.10.2014 13:41

also ein doppeltes Jollenruder soll es werden. Das wird ja immer spannender.

Wenn ich die Zeichnung richtig verstanden habe, würde ich die Dreiecke aber anders rum einbauen. Im Moment sieht das für mich so aus, als ob das äußere Ruder mehr Winkel erhält als das innere.


RE: Neues Boot neues Glück ..... ?? - Fliegermichel - 26.10.2014 18:03

Ups, ich glaub du hast, die Dreiecke sind natürlich nach innen zu richten.

und so ähnlich wie auf dem Bild (Link) nur das die Anlenkung eben Zentral aus der Mitte kommt, hab ich mir das vorgestellt

LINK: http://alberto-bona.com/wp-content/flagallery/minitransat-2013/v0f9878.jpg

Und um vorzugreifen, ich weiss, dass das Heck der MM schmaler ist, habe aber mit schablonen ermittelt, das es doch genügen müsste um ein Ruder aus´m Wasser zu heben, wenns Bootle kränkt.

Gruß
Michael

PS Muss ma gucken ob ich des Deck dann auch so scheen verkruschelt hinbekomme wie des aufm Bild. Finde unser Boote immer so naggisch aufm Wasser ....


RE: Neues Boot neues Glück ..... ?? - Fliegermichel - 08.12.2014 10:18

Sodele ...

Manchmal hat eine heftige Erkältung auch Vorteile. Ich habe zwar die Nikolausregatta in Lauffen verpasst, dafür aber eine Menge Papier und Hirnschmals verschleudert für meine classik Micro Magig.

Nach allem was ich aus dem Internet herausbekommen konnte, haben hier einige recht, mit der Aussage, der Kiel und der Mast müssten zurückgelegt werden.
Richtig cool dabei finde ich, dass jemand etwas von 5mm geschrieben hat. Ich vermute mal, dass der Wert geschätzt war. Aber nach allem was ich jetzt benutzt habe um den richtigen Wert zu ermittel, sind es etwas mehr als 6mm, was Kiel und Mast nach achtern wandern werden.

Meine eigene Behauptung, dass sehr scharfe Ruder weniger Widerstand im Wasser erzeugen als gerudete, stimmt nur in einem Fall, und der kommt so gut wie nie Vor. Der Fall wäre wenn das Boot perfekt von alleine geradeaus segelt und es dazu keinen Ruderausschlag braucht.
Wenn ein Ruder sehr scharf an der Vorderkante ist, erzeugt es schon beim kleinsten Ausschlag Wirbel an der Leeseite.
Diese Wirbel bremsen verhälnismäßig mehr, als leicht gerundete Rudervorderkanten.

Aber da sind noch andere kleinigkeiten die ich noch nicht wirklich verstehe.
Diesmal bezieht sich meine Frage aber nicht auf das Unertwasserschiff, sondern vielmehr auf das Rigg und ganz speziell auf die Fock und deren Aufhängung am Fockbaum.
Natürlich seht es erstmal sehr Racingmäßig aus, wenn der Fockbaum nicht ganz vorn angeschlagen ist.
Aber mir persönlich gefällt die alterhergebrachte Methode den Fockbaum ganz vorn anzuschlagen um einiges besser.
Also welchem Zweck dient der nach hinten gelegte Fockbaumanschlag?


Wie immer bin ich schon wieder sehr gespannt auf die Antworten,
Grüßle Michael


RE: Neues Boot neues Glück ..... ?? - eMMa - 08.12.2014 11:57

Fliegermichel schrieb:
... wenn der Fockbaum nicht ganz vorn angeschlagen ist.
Aber mir persönlich gefällt die alterhergebrachte Methode den Fockbaum ganz vorn anzuschlagen um einiges besser.
...

Hm, hier ist mir noch nicht ganz klar, welches "ganz vorn" du meinst.
Geht es um das "ganz vorn" am Rumpf oder am Fockbaum? Schulter
Die Suchfunktion dieses Forums führt dich mit dem Stichwort "Pendelfock" unter anderem zu folgendem Fred:
http://www.micromagic-segeln.de/forum/showthread.php?tid=702
Wink
Martin


RE: Neues Boot neues Glück ..... ?? - bora - 10.12.2014 23:20

Michel,

hat denn jemand geschrieben, dass der Kiel zurück muss?

Ralf


RE: Neues Boot neues Glück ..... ?? - GER-11 - 10.12.2014 23:31

Hallo Ralf,

ja, ich habe die Vermutung geäußert, dass es Sinn macht, neben dem Ruder auch Kiel & Mast nach hinten zu setzen. Nur mehr Rake zu fahren wird vermutlich nicht reichen, aber vielleicht muss man es auch nur mal probieren.

Gruß
Andreas


RE: Neues Boot neues Glück ..... ?? - bora - 11.12.2014 00:09

ich hätte jetzt gedacht, dass das den Lateraldruckpunkt noch weiter nach achtern verlagert und damit eher kontraproduktiv ist.


RE: Neues Boot neues Glück ..... ?? - GER-11 - 11.12.2014 00:42

Hi,

ich würde vermuten, dass der Rumpf selber kaum eine Rolle spielt. Damit würde ich unterstellen, dass ein nach hinten verlagertes Ruder auch ein umsetzen von Kiel & Mast erfordert damit sich die Lateralflächen wieder ins Gleichgewicht setzen.
Aber wie gesagt, das ist meine Vermutung, man kann es aber ja auch mal nur mit einem nach hinten verlagerten Ruder probieren und gucken wie die Kiste läuft. Man könnte dann aber über eine Reduktion der Fläche nachdenken.

Gruß
Andreas


RE: Neues Boot neues Glück ..... ?? - eMMa - 11.12.2014 00:44

bora schrieb:
ich hätte jetzt gedacht, dass das den Lateraldruckpunkt noch weiter nach achtern verlagert und damit eher kontraproduktiv ist.

Nur weil die Kiel-/Masttasche weiter nach achtern kommt, ist der Flächenschwerpunkt der Flosse noch lange nicht weiter achtern. Das ist alles eine Frage der Gestaltung der Aufnahmezunge oben. Darf man ja nach deutschen Regeln modifizieren. - Mein' ich.
Martin


RE: Neues Boot neues Glück ..... ?? - GER-11 - 11.12.2014 00:50

Hi Martin,

wenn man sich aber die Mühe macht, die Tasche nach hinten zu holen, dann doch wohl in der Regel um auch den Lateralschwerpunkt zu verlagern, oder nicht? Sonst könnte man sich das ja sparen, es sei denn, man macht es wg. Optik Wink
Aber ja, man könnte den Kiel durch umarbeiten der Kielfinne weiter nachen hinten bekommen, ohne die Tasche zu versetzen. Dan habe ich das Rigg aber immer noch nicht weiter hinten. Wenn ich aber Ruder & Kiel um 5-10 cm nach hinten setze und das Rigg lasse wo es ist, dann sollte das Boot doch wohl sehr leegierig werden, oder nicht?

Gruß
Andreas


RE: Neues Boot neues Glück ..... ?? - bora - 11.12.2014 00:53

eMMa schrieb:

bora schrieb:
ich hätte jetzt gedacht, dass das den Lateraldruckpunkt noch weiter nach achtern verlagert und damit eher kontraproduktiv ist.

Nur weil die Kiel-/Masttasche weiter nach achtern kommt, ist der Flächenschwerpunkt der Flosse noch lange nicht weiter achtern. Das ist alles eine Frage der Gestaltung der Aufnahmezunge oben. Darf man ja nach deutschen Regeln modifizieren. - Mein' ich.
Martin


Hä?

wir haben doch über den Kiel gesprochen und nicht über die Aufnahmetasche


RE: Neues Boot neues Glück ..... ?? - GER-11 - 11.12.2014 00:59

Hi Ralf,

ich würde mal davon ausgehen, dass im Regelfall das eine das andere bedingt. Natürlich kann man den Kiel auch nach hinten oder vorne verlagern ohne die Tasche zu verschieben. Und sicher kann man die Tasche auch verschieben ohne den Lateralplan zu ändern.
Die Kernfrage war aber doch, ob man, wenn man das Ruder hinten ans Heck baut noch weitere Veränderungen an Kiel und/oder Rigg vornehmen muss/soll/kann ...Wink

Andreas


RE: Neues Boot neues Glück ..... ?? - eMMa - 11.12.2014 01:03

Und als Frage stellt sich mir auch spontan, wie man die Mastposition verändern will (insbesondere nach achtern) ohne was an der Kiel-Masttasche zu tun. Ok, Mast an Deck stellen wäre auch noch eine Option Cool
Aber so ist das mit den Bedingtheiten.Biggrin
Martin


RE: Neues Boot neues Glück ..... ?? - GER-11 - 11.12.2014 01:09

Bedingtheiten - ein schönes Wort! könnte man auch "Bedinglichkeiten" sagen? Wink
Viel schwerer wiegt aber in meinen Augen, dass die Realität immer wieder zeigt, dass es noch einen UWinknterschied zwischen Theorie & Praxis gibt. Sprich, muss man wirklich etwas umsetzen, nur weil man aus optischen Gründne gern das Ruder am Heck fahren möchte?
Ich glaube, Micha sollte da mal eine Testreihe machen! Smile

Andreas


RE: Neues Boot neues Glück ..... ?? - bora - 11.12.2014 01:11

Hi Andreas,

inzwischen habe ich auch verstanden, wie du das meinst.

Ich denke, Ruder weiter hinten müsste durch Segel weiter hinten und oder Kiel weiter vorne ausgeglichen werden, wobei letzteres eher für etwas weniger Agilität sorgen dürfte.

Nach meiner Erfahrung spielt der Rumpf sehr wohl eine Rolle, weil er einen erheblichen Teil des Lateralplans darstellt.

Und er will die Ruder ja kleiner machen. Ich kann aber nicht beurteilen, wie sich die wirksame Fläche der beiden schräg gestellten Ruder bei Krängung verändert, vor allem nicht im Vergleich zu einem "normalen" Ruder.

Also am besten eine per Fernsteuerung verstellbare Masttasche einbauen...

und weil das nicht klassenkonform ist nach Erfahren der besten Position festklebenWink


RE: Neues Boot neues Glück ..... ?? - GER-11 - 11.12.2014 01:29

Hi,

wenn man unterstellt, dass die Veränderung des Gewichtstrimms durch das Verschieben der Komponenten im Rumpf nahezu keinen Einfluß auf die Lateralfläche des Rumpfes hat, dann sollte ein nach hinten setzen des Ruders den Lateralschwerpunkt im Unterwasserbereich nach hinten setzen. Das kann man theroretisch durch verlagern des Kiels nach vorn ausgleichen. Damit sollte das Boot dann aber erheblich an Agilität verlieren. Das sehe ich auch so. Ergo, Kiel auch nach hinten. Wenn nun unter Wasser alles nach hinten wandert müssen wir oben auch nach hinten.
Wenn die Ruder allerdings deutlich kleiner werden ist wirklich fraglich um wieviel man versetzen müßte. Deshalb würde ich an einer bestehenden MM erstmal nur die Ruder hinten ansetzen und gucken wie es läuft. Wenn man dann merkt, dass es nicht geht, würde ich einen Kiel so modizieren, dass ich ihn in der bestehenden Kieltasche verschieben kann. Wenn das nicht reicht, kommt die Mastposition.

Alternativ guckt man doch nochmal hier:
http://www.micromagic-segeln.de/galerie/technik/index.php?nav=bilder&bild=8&gal=7


RE: Neues Boot neues Glück ..... ?? - eMMa - 11.12.2014 01:31

Vgl. Beitrag #6 Wink


RE: Neues Boot neues Glück ..... ?? - GER-11 - 11.12.2014 01:35

ja! Wink


RE: Neues Boot neues Glück ..... ?? - 123fly - 11.12.2014 17:07

Michael,

hast du schonmal darüber nachgedacht, ein einzelnes Jollenruder am Heck zu verwenden, welches zweiachsig bewegt wird? Die eine Achse ist die bekannte Ruderachse, die zweite Achse längs zum Rumpf, per Servo kontrolliert der Krängung entgegen.
Würde ich aber nicht über einen Kreisel versuchen zu stabiliseren, sondern von Hand eingreifen, wenn in der Bö das Ruder nicht mehr greift bei Krängung.
Das ist eine Idee, die ich selber schon lange hege.
Was meint ihr dazu?


RE: Neues Boot neues Glück ..... ?? - Kalle Saage - 11.12.2014 18:28

...
Was meint ihr dazu?
[/quote]

Irgendwer hatte hier einmal folgenden Spruch in der Signatur:

Scheint die Sonne auf das Schwert, macht der Segler was verkehrt.

Das alles sind nette, aber im Zweifel auch verdammt aufwändige Spielereien, die sich manuell auf größere Entfernung kaum mehr gezielt händeln lassen. Ein Ausgleich der Krängung durch verdrehen der Ruderachse macht doch nur dann Sinn, wenn es präventiv erfolgen würde, also bevor das Ruder austaucht. Das kann keiner auf größere Entfernung hinbekommen. Schafft man es aber nicht, ist das Bootle längst aus dem selbigen gelaufen und steht oder fährt rückwärts.

Das Thema mit dem Kreisel habe ich praktisch schon einmal probiert. Es funktioniert kaum bei wenig Wind + Welle und überhaupt nicht, bei mehr Wind + Welle. Das System schauckelte sich immer auf, nur manchmal etwas schneller und manchmal etwas langsamer. Die Empfindlichkeit kann man schließlich nicht soweit runterregeln bis nichts mehr passiert.

Ich würde es trotzdem einmal mit dem angehängten Jollenruder probieren, aber den Ausgleich der Böen/Krängung beim Segeln und die Verschiebung der Flächenpunkte über den Segeltrimm versuchen.
Wie der eingangsspruch schon sagt, sind die kleinsten Probleme beim aufrechten Segeln, also sollte das möglichst sein. Bei einem Semiscale-Nachbau einer Venus 22 mit 65 cm Länge habe ich das Ruder am Heck schon gefahren und das hat gut funktioniert, solange die Krängung nicht extrem wurde.

Gruß Kalle


RE: Neues Boot neues Glück ..... ?? - Fliegermichel - 13.12.2014 15:49

Doppelruderanlage...

oder eben einfach und über einen Kreisel ein Schwenkruder!?!

Darüber nachgedacht habe ich mehr als einmal, und schon ist da das ABER!
Die Funktionsweise eines Kreisels passt nicht zu den schnellen Bewegungen von Wind und Welle, wie es Kalle schon beschrieben hat.
Ein Kreisel nimmt in sich Verändungen um eine Achse war. Sogar ob diese Veränderung schnell und wie weit sie geht. Nur eben nicht in der totalen, sondern immer nur annähernd.
Geflogen bin ich schon mal mit einem reinen Flächenkreisel, der nur die Funktion hatte, die Flächen eben ruhig zu halten. Aber das Fliegen hat mir der Kreisel dennoch nicht abgenommen. Wenn ein ganz leichter Seitenwind die Flächen nur sehr langsam um die Längsachse gedeht hat, hat der Kreisel nicht eingegriffen.
Auf dem Trockenem probiert, und ewig herumgeschaukelt, ist wieder das passiert, was Kalle auch berichtet hat. Es gibt optische Steuerhilfen die als Referenz z.B. den Horizont benutzen und das Modell dann gerade halten, was aber auch unter bestimmten Ereignissen, (man fliegt gegen die Sonne) dann auch nicht mehr funktioniert.
Da ist es schon eindeutiger, wenn zwei Ruder am Heck montiert sind. Neigt sich das Boot, ist eben eines nicht mehr im Wasser und das andere hat dann fast die optimale Lage. Das funktioniert auch sicher, egal wie oft das Boot schaukelt.
Ich war in den letzten Tagen auch nicht Tatenlos und habe mal ein wenig Material verschwendet um Ruder herzustellen.
Verschwendung in dem Sinne, dass ich dachte, ich baue die Ruder aus mehreren Lagen Glassfaserplatten (die innere auch hohl) damit sie stabil werden. Stabil sind sie, aber auch ein Ruder fühlbar Doppelt so schwehr wie das Ruder der cMM, was ich eigentlich nicht wollte.

[attachment=9707][attachment=9706][attachment=9705]

Aber wie immer hat jede Medallie seine zwei Seiten, ich habe jetzt eben Schablonen um sie aus Sperrholz auszuschneiden. Die Form die ich den Rudern gegeben habe, stammt mal wieder aus der Fliegerei. Erst nachdem ich die Form so bestimmt habe und sie für gut befunden habe, habe ich mir Bilder im Internet angesehen und festgestellt, dass ich das Rad mal wieder nicht als erster erfunden habe .Tocktock

Gedanklich habe ich das Problem der Anlenkung schon gelöst. Da der Spiegel recht schmal ist, ist die Lösungsfindung eines Stabilen aber dennoch leichten Anschlags des Ruder nicht ganz ohne.Confused
Aber es wäre ja kein Modellbau, wenn sich alles von alleine erledigen würde.

In diesem Sinne, mal wieder meinen Dank für alle Einwände, Anregungen und Gedanken zu diesem Tema.
Gruß,
Michael


RE: Neues Boot neues Glück ..... ?? - 123fly - 16.12.2014 22:13

Michael,
hast du mal ne saubere Skizze wie ein Ruder voll austaucht? Bei welcher Krängung passiert das?

Zu den Antworten mit dem Kreisel: meine Erfahrung ist eben auch die, dass auf einem durch die Wellen rollenden, stampfenden und gierenden Boot ein einachsiger Kreisel nicht helfen kann, daher habe ich das gleich von vornherein ausgeschlossen und gesagt, dass man das von Hand steuern muss.
Natürlich braucht man dafür das was zwischen den Ohren sitzt.
Aber wenn ich mir vorstelle auf einem langen Bahnschenkel bei mehr Wind zu segeln kann ich eingangs nach vorangegangen Wende das Ruder z.B. 25Grad unten nach rechts schwenken und bevor ich die nächste Wende fahren will eben wieder auf Neutral. Danach bei Bedarf wieder umgekehrt usw.
Da ich mit zwei Kreuzknüppeln fahre, wie die allermeisten, die ich kenne, hätte ich persönlich sogar noch eine Achse dafür frei. Freilich bräuchte man dafür Übung, wie bei allem. Man könnte auch einen Drehgeber nehmen, aber der ist meist schlecht zu erfühlen in der Position und nur durch Umgreifen zu erreichen, was an sich schon ein Nachteil ist im Renngeschehen (und dafür soll das Schwenkruder ja sein, allein brauch ichs nicht).

Als Kreisel hatte ich mit dem GY401 seinerzeit am Ruder gearbeitet und der ist ansich sehr gut, aber aus o.g. WEllenproblemen eben doch ungeeignet.


RE: Neues Boot neues Glück ..... ?? - 123fly - 16.12.2014 22:18

noch etwas: Michael, wolltest du die Einzelruder nicht kleiner machen? Stattdessen sind sie jetzt länger als cMM, so dass wahrscheinlich selbst bei starker Krängung immer noch das zweite im Wasser schleift.
Außerdem bin ich der Meinung, dass ein Ruder mehr Ruderwirkung hat, wenn es ein längeres Profil hat, (also nach hinten, nicht Ruderlänge nach unten).

Und: denke dran, ein Ruder darf nur 135mm lang sein und 35g wiegen, laut MM-Regel..Shameblue


RE: Neues Boot neues Glück ..... ?? - 123fly - 16.12.2014 22:21

zum Sichelrandbogen, den du da machst, fällt mir auch noch was ein. Neben der Seite Aerodesign.de die sich köstlich darüber ausläßt (gilt aber nur für Luft) habe ich in einschlägiger Literatur gelesen, dass eine elliptische Auftriebsverteilung das Optimum auch im Wasser darstellt. Von daher könnte das cMM Ruder gegenüber dem rMM Ruder besser abschneiden.
Zumindest auf dem RegioCup Ost war ich mit dem älteren Ruder äußerst zufrieden.


RE: Neues Boot neues Glück ..... ?? - Fliegermichel - 17.12.2014 01:10

Hallo Markus,

aus dem Bauch heraus, finde ich die Anlenkungsgeschichte eines Pendelruders mechanisch einfach schon zu kompliziert. Man müsste das Schwenkruder im Drehpunkt anlenken. Und der Drehpunkt liegt irgendwie entweder unmittelbar auf oder über der Wasserlinie oder die gesamte Anlenkung des Ruder muss mitschwenken. (Aufwand hier einfach zu groß)
Außerdem dreh mal ein Ruder im Wasser, die Kraft ist nicht unerheblich. Und dann fährt dir evtl noch ein anderer Kahn gegen das Ruder und das Servos ist entweder mechanisch oder elektrisch im Eimer.

Die Ruderform ... Wenn sich die Seite Aerodesign köstlich über Sichelrandbögen ausläßt, stellt sich mir die Frage, warum gerade die Hochleistungssegelflugmodelle seit Jahren erfolgreich mit diesen Flügeln fliegen? Oder ist das wieder die Geschichte wie mit der Hummel, die ja Aerodynamisch auch nicht fliegen könnte? Und nur weil die Hummel das nicht weiss, fliegt sie dennochBiggrin
Das Sichelförmige auslaufen oder auch der Sichelförmige Randbogen hat weniger mit der Auftriebverteilung zu tun (die würde man auch durch Schränkung hinbekommen), als vielmehr mit den Randwirbeln.

Hier ein wenig Theorie zu Randwirbeln. Wenn ich ein Ruder ein wenig anlenke, habe ich eine angeströmte und dementsprechend auch eine Leeseite. Auf beiden Seiten gibt es jetzt unterschiedliche Drücke. Am Ende des Ruders fliest das Wasser auch um das Ruder um den Druck auszugleichen. Dabei entsteht ein sich drehender Wirbel, der am Ruder bremst. Je breiter also ein Ruder also am Ende ist, desto größer ist auch der Wirbel also der einhergehende Widerstand.
Umgekehrt verhält es sich demnach mit Rudern die zum Ende hin schmaler werden.

Bei den Rudern der cMM und der rMM denke ich, dass da gleich mehrere verschiedene Parameter entscheidend sind. Erstens, dass Ruderblatt der cMM ist breiter (tiefer). Also bei wenig Wind die Abtrifft geringer.
Aber auch der Randbogen ist besser gestaltet als bei der rMM.
Bei der rMM haben wir fast ein Rechteck, also meines Erachtens bei einem anlenken des Ruders auch wieder mehr Wirbel.

Ist ein breites Ruder besser als ein schmales?
Auch hier, gibt es die Eierwollmilchlegende Kuh nicht.
Bei hohen Geschwindigkeiten sind schmalere Ruder defintiv besser und umgekehrt. Das ist auch einer der Gründe warum ich an zwei Rudern festhalte. Bei weniger Wind, fährt das Boot auch wenig Kränkung, ergo beide Ruder im Wasser demnach auch mehr Ruderwirkung. Wird das Boot durch mehr Wind mehr gekrängt und schneller, müsste die Ruderwirkung besser werden und ein Ruder reicht dann auch im Wasser.
Wobei es dann auch noch effektiver sein müsste, weil es zur Fahrtrichtung relativ Lotrecht steht.

Die Länge der Ruder ist kaum größer als die Originalen. Hier muss ich aber bedenken, dass zu kurze Ruder, ich weiss grad nicht wer mich hier in diesem Thread darauf aufmerksam gemacht hat, fatale Probleme erzeugen, wenn das Heck aus dem Wasser kommt. Je nach Welle, Wind und lage des Bootes kommt der Heck mitunter recht weit aus dem Wasser heraus. Ich will gar nicht erst wissen, was mit dem Boot ohne Ruder im Wasser passiert.


Mit der Ruderlänger gehe ich ganz entspannt Regelkonform, wie man hier so schön sagt.

Zum Gewicht der Ruder, nun ja, sie werden ja aus mehrlagigem Birkensperrholz gebaut und müssten dann in etwas das gleiche bzw etwas weniger als die Kunststoffruder wiegen.

Was die schablonen betrifft, die ich mir aus Pappe gebastelt habe, sind alle im Müll gelandet.
Ich habe mir einfach den Spiegel der cMM auf eine Pappe gezeichnet, ausgeschitten, Ruder angebäbbelt und das ganze mit etwas Doppelklebeband an der Spiegel meiner Carbon rMM geklebt.
In der Wanne habe ich dann die Sache mit den Kränkungen ausprobiert.
Leider wollte das Doppelklebeband am Spiegel trotz Nässe, nichts mehr hergeben, weshlab die Schablonen danach unbrauchbar waren.

Bei so viel Theorie, wie jetzt beschrieben, hät ich auch schon die Ruder aussägen, zusammenkleben und verscheifen können.

Gruß,
Michael


RE: Neues Boot neues Glück ..... ?? - haegar - 17.12.2014 05:52

Hallo, Michael,
Randwirbel / Auftriebsverteilung ...
gemeint ist in beiden Fällen dasselbe. Die elliptische/sichelförmige Flügelform (Musterbeispiel Spitfire) hat genau den Sinn und Zweck, am Tragflächenende den Auftrieb zu Null werden zu lassen, um den Randwirbel zu verhindert bzw. zu minimieren. Dabei wird eine elliptische Auftriebsverteilung angestrebt, da die die besten Gleitwinkel d.h. das beste Verhältnis zwischen Auftrieb und WIderstand hinbekommt.
Besser als bei der alten Spitfire bekommt man das wohl nur mit Winglets hin.

Zum Doppelruder - zwei Blätter = doppelter Widerstand: Kontraproduktiv bei wenig Wind. Deshalb die Blätter so klein wie möglich. Wie Du richtig sagst, reicht bei mehr Wind/höherer Fahrt eine kleinere Fläche.

Bei Doppelruderanlagen sind die Blätter gegenüber der Vertikalen geneigt, d.h. wenn sich das Boot auf die Backe legt, kommt das untere (Lee-)Blatt erst senkrecht. Dadurch, und dadurch, dass die Ruder ja recht weit außen sitzen, besteht keine Gefahr, dass dass Leeblatt aus dem Wasser gehebelt wird. Das Luvblatt will man ja sogar raushaben. Deshalb dürfen die Blätter nicht zu lang sein.

Die Idee entstand, als die Raumschotsrenner achtern immer breiter wurden. Bei denen hat ein Mittelruder am Wind gar keine Chance, im Wasser zu bleiben.