Ohne jetzt aus einem großen Erfahrungsfundus schöpfen zu können meine ich, dass Dein Mast zu stark gespannt ist (Achterstag lösen), und dass deshalb Dein Großsegel nur magelhaft steht (starke Faltenbildung); hinzu kommt evtl. zu wenig Spiel zwischen Großsegel und Mast.
Meinst Du mit "... drehte sich das Boot nach Backboard/Steuerbord raus ...", dass Dein Boot bei Böen stark anluvt (in den Wind schießt)? Hast Du schon versucht, dem dadurch entgegen zu wirken, dass Du den Mast etwas nach achtern neigst?
Gruß Norbert
BA-01 / 2,4 GHz
Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 31.07.2009 22:25 von norei.
Die Faltenbildung muss nicht einmal mehr mit zu stark gespanntem Achterstag zusammen hängen (kann zwar muss aber nicht!). Ich könnte mir vorstellen, dass es was bringt, wenn man das Großsegelfall etwas kürzt und so der Großsegelkopf weiter nach oben wandert. ein wenig kann man auch über den Vorliekstrecker am Mastfuß machen.
Außerdem würde ich bei zunehmendem Wind entsprechend die Spannung der Vorsegeldirk reduzieren und durch verschieben des Klemmwinkels auch den vertikalen Bauch des Vorsegels reduzieren. Bei leichtem Wind mag das noch gerade angehen aber bei mehr ist das kontraproduktiv. Deshalb ist es auch empfehlenswert bei zunehmendem Wind den Twist des Großsegels zu verringern indem man das Schothorn des Großsegels und den Großbaum mit dem Baumniederholer/-drücker weiter nach unten bewegt. Auch wenn Andere mir jetzt wieder widersprechen werden, ist hier meiner Ansicht nach ein guter Anhaltspunkt die Schwegängigkeit sed Großbaumes, die nicht zu hoch sein sollte!
Gegen das anluven kannst du noch den Kiel in der Kieltasche ganz nauch hinten verschieben, damit sich das Verhältnis der Fläche unter Wasser zur Fläche über Wasser (Segel) positiv verändert und das Boot so hoffentlich weniger anluvt.
Wenn du einen Focktrimmservo verbaut hast kannst du mit diesem das Vorsegel bei viel Wind beim Amwindkurs dicht halten, während du über den normalen Segelservo faktisch nur noch das Großsegel weiter aufmachst.
Ich hoffe dir ist geholfen mit den verschiedenen Varianten!
Gruß, Malte
Ger 2302 "hastighed" - swan sails - 2,4 GHz Spektrum Dx6i - 4xAAA 800 mAh
Deinen Fotos nach zu urteilen stimmt einiges nicht, aber es ist schwer zu sagen, was alles nicht: Achterstag zu stramm; Vorstag der Fock zu stramm; Spannung am Vorliek vom Groß zu hoch; Niederholer zu tief; ......
Mein Vorschlag ist, du guckst hier: http://www.mm-sailing.de/mm-hp/daten/trimm.pdf
Dann hälst du dich an Text und Fotos und probierst die Chose erneut.
Wenn es dann noch nicht klappt, melde dich noch einmal.
Das das Boot bei fast null Wind und wenig Fahrt in der Boe luvt ist normal. Das kannst du nur mit offenen Segeln verhindern. Bei so wenig Wind scheinen mir die Segel zu dicht. Kann ruhig alles loser. Ich fahre den Fockbaum ca. 5,5cm vom Mast entfernt. Entspricht etwa 18 Grad Winkel aus der Mittelline. Großbaum bei so wenig Wind eher etwas mehr. Achterstag lose.
Wie heist es so schön:
die Segel sind offen und jetzt heist es hoffen
Du meinst aber schon noch segeln und nicht treiben?
Zitat:
die Segel sind offen und jetzt heist es hoffen
...das die Kiste überhaupt noch fährt
Zumindest was Kreuzen angeht
Ne, sorry, aber noch lockerer trimmen als auf den Bildern eh schon zu sehen? Das ist doch alles schon ziemlich locker und (immerhin recht gleichmäßig zueinander) verwindend, wobei in meinen Augen die Fock mit der Dirk auf jeden Fall zu stark verwindend hochgezogen ist, da ist ja oben kaum noch Druck drin. Ein bisschen strammer wäre nicht schlecht, um mit der Kiste auch noch einigermaßen Höhe zu laufen.
Abgesehen von der falschen Mastrimmung (Bild 3 untere Reihe Seitenansicht: viel zu viel Biegung = heftige Diagonalfalte im Groß und Segeldruckpunkt durch nach hinten gebogenen Mast auch recht weit nach hinten verlagert = Tendenz zu Luvgierigkeit verstärkt):
Nicht nur anhand dieser Fotos, auch was ich so zuletzt real an rMM-Bausatz-Riggs gesehen habe, krieg ich ein bisschen die Krätze und gewinne so langsam das Gefühl, als wenn da in den Bausätzen kein "Kohlerohr" sondern nur noch ein schwarz gefärbtes Bambusröhrchen drin liegt. Diese Rohrchen haben ja inzwischen fast keine Steifigkeit mehr (hatten sie das jemals?). Billiger Kruscht.
Thorsten, mein Tipp wäre, bevor Du weiteres am Trimm versuchst: Kauf Dir beim Händler des Vertrauens ein 6er Kohlerohr mit 5 Innendurchmesser, und säg Deinen Mast ca. 3-4 cm oberhalb des Großbaumbeschlags ab und setz das ab Großbaumbeschlag bis unter die Fockaufhängung ein. Wenn der Großbaumbeschlag ggfs. nicht am Alurohr verklebt ist, dann am besten das 6er Rohr gleich durchgehend bis runter auf den Rumpfboden und nur oben noch das Reststück mit Fockaufhängung und Mastkopf vom bisherigen "Mast" einkleben (Innenüberlappung ca. 3 cm, Kleben mit Epoxy-Kleber, Rohr vorher etwas anschleifen).
Wenn das 6er Rohr nicht ganz gerade ist, sondern in sich eine Biegung hat, diese Biegung mit dem Bauch nach hinten zeigend einsetzen. Dann bekommt man mehr Riggspannung.
Ansonsten kann ich nicht mehr sagen, als was ich schon versucht habe, im von Kalle erwähnten Trimm-Artikel zu schreiben:
Mast über Vorsegel mehr nach vorne spannen (Vorsegel dichter über Deck setzen) und dann erst mit Achterstag gegentrimmen. Mastplatte ggfs. mehr nach hinten schieben um unten zu stabilisieren. Mast darf nur eine relativ leichte Biegung bekommen, so daß sich das Großsegelvorliek nur so ganz leicht noch an der Mastkante hinten anliegt. Ist aber deutlich Luft zwischen Vorliek und Mast zu sehen, noch dazu so deutlich wie auf diesen Bildern, ist der Mast zu weit gebogen und das Groß zeigt dies durch die Diagonalfalte vom Schothorn hin zur Mastmitte.
Und immer schön die Vorlieken beider Segel nur ganz wenig spannen, gerade so ein bisschen nur.
Gruß
Thomas
Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 03.08.2009 12:27 von Thomas.
ja vielen Danke schon mal für die ausführlichen Antworten und die sehr hilfreichen Tips.
Ja, ich meine anluven, in den Wind schiessen ist eine sehr passende Beschreibung.
Manchmal weiss ich aber garnicht genau woher der Wind eigentlich kommt, da auf dem Gewässer, der Wind mal hier und mal da weht, hat mir zumindest mal ein Segler, der dort am Steg vorbeikam erzählt und nach den bisherigen Erfahrungen stimmt das auch.
Allerdings war bisher immer eher weniger Wind als schöner gleichmässiger stärkerer Wind. Vielleicht liegt der Steg auch ein wenig im Windschatten. Meistens war auf den grossen Booten aber auch nicht richtig was los, bei manchen hatte man das Gefühl die stehen fast.
OK, nochmal zu den Fakten:
Am Anfang hatte ich eine andere Einstellung der Segel, so wie es mir hier schon mal geraten wurde. Blöderweise kam ich nicht auf die Idee das zu Knipsen, ich dussel. Dann hatte ich die anderen grossen Boote beobachtet und gesehen, dass deren Segel viel bauchiger waren und habe es dann so verstellt wie es geknippst wurde.
Ich bin ganz ehrlich, mit den Segelbegriffen kenne ich mich noch nicht besser aus und bekomme da auch keine richtige Routine rein. Mit so 'Fachbegriffen', habe ich irgendwie so meine Schwierigkeiten, muss mich da nochmal reinlesen und Eure Angaben mit den schon vor Zeiten ausgedruckten Bilder/Grafik vergleichen und entsprechend einstellen.
Habt Geduld, ich werde schon noch richtig Segeln, hoffe ich.
Allerdings ist es auch so, dass unter dem Deck der EmcotecMagnet Schalter und die Spannungsstabilisierung untergebracht habe.
Das bringt natürlich den Schwerpunkt ganz schön Richtung Mastbrett und einhöheres gewicht. Will aber auf keinen Fall auf den Spielkram verzichten.
Einen Mast hatte ich schon mal in der Vergangenheit bestellt. Liegt also schon hier, genauso ein Mastkopf/Fockaufhängung. Da das orig verklebt wurde.
Aber eigentlich wollte ich vor dem weiteren 'Tunen' erstmal ein bischen Segeln, wenn dann mal Wind ist.
Und ehrlich gesagt, wenn kein Wind oder nur wenig ist, reisst mich das Segeln auf Entfernung nicht wirklich vom Hocker. Wenn das Modell schön dicht vorbei zieht dann kann das schon eher beindrucken.
Danke nochmal für Eure tolle Hilfestellung. Werde mal sehen wie es weitergeht.
EDIT: Das mit dem Bild war OK, so gross sollte es eigentlich auch nicht werden, aber man sollte alles gut erkennen können.
Wenn man die Bilder anklickt wird nicht auf die orig. Grösse gezoomt.
Gruss thorsten
Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 03.08.2009 21:52 von thordrees.
bei so wenig Wind ist es natürlich eh recht schwierig, etwas zu sagen. Zum Thema Segel-Twist (verdrehtes Segel) hat Thomas natürlich recht. Das war bei der Fock deutlich zuviel.
Ich habe gerade mal Bilder von meinem MM gemacht. Das sieht eigentlich so recht harmonisch aus und läuft auch gut. War allerdings auch gut Wind.