John Rowley aus Florida/USA hat sich Gedanken zu einem speziellen Kohlefaserrohr als Mast für die MM gemacht und Kontakt mit einem Hersteller (Revolution Kites) und einem möglichen Händler (Midwest Model Yachting) erstellt. Er fragt nun auf dem MM-USA-Forum, ob Interesse an so einem Spezialrohr besteht, so das es sich lohnt, eine Serie fertigen zu lassen. Er fragt auch, welchen Preis man dafür anschlagen könnte und bittet um Kommentare. Deshalb stelle ich es hier zur Info mit ein, mal gucken, was ihr dazu sagt.
Ein Muster seines Mastes hat er in den folgenden Dokumentationen beschrieben, die ich hier nochmal anhänge, ebenso das Bild, das die vergleichende Durchbiegung seines Rohres gegenüber einem Skyshark-Rohr und dem rMM-Bausatz Rohr zeigt (und das nicht angemeldete Leser im US-Forum nicht sehen können…).
Das Rohr hat exakt 6 mm Durchmesser und ist wie die Skyshark-Rohre gefertigt. Gegenüber dem bekannten und besonders bei MMI-Seglern beliebten Skyshark-Rohr, welches ja sehr leicht ist (10g), ist sein „JR“-Rohr zwar ca. 4 g schwerer, hat aber in dem Bild erkennbar eine deutlich bessere Steifigkeit. Das Bausatzrohr mit 5 mm liegt bei 12g und biegt am meisten, was uns ja nicht ganz unbekannt ist.
Was er nicht im Vergleich getestet hat, wie sich ein simples 6 mm Kohlerohr mit 0,5 mm Wandstärke dazu verhält. Diese einfachen „Drachenladenrohre“ kosten ja nur wenige EUR und sind bei vielen von uns als wantenlose Masten im Einsatz.
Ich halte von diesen ganzen "Wundermasten" überhaupt nichts. Das Skyshark Rohr hat zum Beispiel für eine möglichst hohe Steifigkeit nicht die optimale Faserorientierung, da es gewickelt ist. Trotz des etwas höheren Durchmessers ist es daher biegeweicher als ein 6 x 0,5mm Rohr.
Die normalen Rohre aus dem Drachenladen sind pultrudiert und haben folglich nur Fasern in Längsrichtung. Das ist für die Biegesteifigkeit am besten, allerdings splittern diese Rohre bei Überlastung in Längsrichtung auf. Da ich noch nie von gebrochenen MM-Masten infolge Überbeanspruchung gehört habe, scheint das aber kein Problem darzustellen. Wozu also gewickelte Rohre?
Eine höhere Biegesteifigkeit kann man auch durch die Verwendung steiferer Kohlefasern erreichen. Einen wirklichen Vorteil kann ich darin bei der MM allerdings auch nicht sehen (außer den psychologischen, etwas zu haben, was die anderen nicht haben).
Der gute John sollte daher seinen Mast nicht mit dem 5mm-Rohr vergleichen, dem es aufgrund des geringeren Durchmessers an Biegesteifigkeit fehlt und nicht mit dem Skyshark-Rohr mit der "falschen" Faserorientierung, sondern mit einem ganz banalen, pultrudierten 6 x 0,5 und 6 x 1,0 mm Rohr, wie man es für kleines Geld im Drachenladen kaufen kann. Wenn sein Mast tatsächlich ähnlich aufgebaut ist wie das Skyshark-Rohr, dann kann ich mir nicht vorstellen, dass da gegenüber den Standardrohren eine bessere (Gewichts-) spezifische Steifigkeit möglich sein soll.
Aber warum soll er es nicht versuchen? Letztendlich sind die Leute dann doch immer auch bereit, für eine gute Geschichte zu bezahlen und nicht nur für das Produkt (siehe die auch von S. O. vertriebenen Skyshark Rohre). Interessanterweise wird ja bei den Skyshark-Rohren gerade die höhere Flexibilität hervorgehoben, die dazu führt, dass in Böen etwas Druck aus dem oberen Bereich des Segels genommen wird und nicht eine besonders hohe Steifigkeit (die sie ja auch nicht haben).
bin voll auf Yeti's Spur, Standard-CFK Rohr,6mm mit 0,5mm Wandung dürfte das Optimum für die MM sein.
Ich habe seit 3 Jahren den Skyshark drauf, wegen Gewicht. Aber für die fetten Bleibomben, die wir mittlerweile fahren, zu weich. Darum habe ich ständig Wanten und im Top Diamonds dran.