Krengen

Es ist nicht Mannes Art, sich zu ducken. Darum soll dein Segelmaat sein Boot nicht zu sehr krengen lassen! Wenn ein Boot stark überliegend durchs Wasser pitscht, daß man fast den Kiel sieht und die Insassen hoch in Luv auf der Scheuerleiste balancieren, dann ruft der Laie: Donnerschlag, der ist nicht bange! Da aber solche Boote zumeist einen tiefliegenden Schwerpunkt haben, so daß ein Kentern ziehmlich ausgeschlossen ist, so gehört weniger Mut dazu, als es dem Unbefangenen deucht. Es ist auch gar nicht vorteilhaft, so schief zu fahren, wenn nicht etwa der Tante oder sonst einem unbequemen Gast die Neigung zum Mitfahren ein für allemal versalzen werden soll. Ein krengendes Boot ist wie ein Geduckter: Die Angriffsfläche wird kleiner. Das mag an Land bei Barrikadenkämpfen der bessere Teil der Tapferkeit sein, beim Segeln ist es zum Nachteil, denn der Angreifer ist der Wind, und dem sich am gehörigsten preiszugeben, macht die Kunst des Segelns aus.