Micro Magic Forum

Normale Version: Leichtbauprojekt GER 153 #mimimosa
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Hallo zusammen,

mein für mich persönlich nicht gerade zufriedenstellendes Ergebnis bei der GMMC 2016 führe ich bei den dort herrschenden Leichtwindbedingungen natürlich nicht auf mein seglerisches Können zurück sondern einzig und allein und wirklich nur auf ein zu schweres (weil dazu auch noch repariertes) Boot zurück. Diejenigen, die mich dort nicht haben Segeln sehen, dürften mir jetzt bitte zustimmen!

Also werde ich die im Norden im Sommer komplett MM-Regatta-freie Zeit nutzen, ein Leichtbauprojekt unter dem Namen “GER 153 #mimimosa” zu starten. Vorhanden ist nun glücklicherweise noch ein Teilesatz als Gewinn aus der GMMC 2015 (Best.Nr. 2014.1 - Rumpf, Deck, Mast-/Kieltasche und Deckel).

Jetzt geht das bei mir schon mit der Frage los: Ist der Teilesatz an sich schon zu schwer? Bevor ich mich also ans Erleichtern mache, wäre für mich interessant zu wissen, ob das Teilegewicht an sich so stimmig ist oder ob ich am ABS schon mal einen Erleichterungsschliff ansetzen sollte?

Gewogen habe ich ziemlich präzise:

Rumpf:    113g
Deck:        76g
Kieltasche: 15g
Deckel:      13g
Summe (gewogen): 217g

Hat diese Gewichte schon einmal jemand von euch einzeln ermittelt? Wie ist der Vergleich?

Naja und da ich noch nie eine MM selbst gebaut habe, habe ich auch noch eine ziemlich doofe Frage hinterher: Entweder ist mein Deck zu kurz oder mein Rumpf zu lang oder ich zu doof: Beim Auflegen des Decks, vorn bündig, steht die Rumpfschale hinten ca. 5 mm über (siehe Foto). Ist das normal? Ich wär’ ja doof, vom Rumpf hinten etwas abzuschneiden oder?

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Fragen über Fragen - aber ihr langweilt euch doch auch, oder?

Viele Grüße aus Hamburg und einen schönen Abend noch!
Olli

ollinebel schrieb:
Hallo zusammen,

mein für mich persönlich nicht gerade zufriedenstellendes Ergebnis bei der GMMC 2016 führe ich bei den dort herrschenden Leichtwindbedingungen natürlich nicht auf mein seglerisches Können zurück sondern einzig und allein und wirklich nur auf ein zu schweres (weil dazu auch noch repariertes) Boot zurück. Diejenigen, die mich dort nicht haben Segeln sehen, dürften mir jetzt bitte zustimmen!



Hallo Olli,
ich war ja dort…. Ich kann aber bestätigen, dass es sicher nicht am Trimm lag Biggrin

Was das Sommerloch angeht könnten wir ja nochmal was am Dümmer versuchen. Wenn du einen Zugang zum Wasser mit geeignetem Parkplatz kennst, frage ich mal bei der Bielefelder Truppe nach, ob noch jemand hinkommt oder sowieso in der Nähe ist. Nachdem die schwedischen Meisterschaften abgesagt wurden, dürften bei mir spätestens im August die Entzugserscheinungen deutlicher werden. Das muss ja nicht sein.

Wenn du nach den 5mm fragst, gehe ich davon aus, dass du meinen ersten Bericht über die V2 nicht gelesen hast. Ich denke, da findest du ein paar Hinweise, die vielleicht nützlich sind.

Die nächste Frage ist, willst du ein MMi legales Boot bauen oder einen Extremleichtbau nach deutschen Regeln? Ein MMi legales Boot, das vernünftig aufgebaut ist und wie Arjan geschrieben hat auf zu viel Stabilit und die ganzen Verstärkungen verzichtet und mit nicht zu schweren RC Komponenten ausgerüstet ist, kannst du auf ein segelfertiges Gewicht von sagen wir mal 800 bis 820 Gramm bringen.

Nach deutschen Regeln kannst du natürlich noch ein paar mehr Gramm wegnehmen.

Rumpf abschleifen hab‘ ich mal gemacht. Ist extrem mühsam. Aus verständlichen Gründen muss man sehr aufpassen, dass man das gleichmäßig macht. Ich habe nach 15 Gramm aufgehört. Die notwendige Lackierung bringt dann wieder ca. 2-3 Gramm auf den Rumpf.

Foliendeck bringt realistisch vielleicht 15 Gramm, es gibt extremere Versionen aber du hast auch schon Segler beobachtet, die nach jedem Lauf einen halben Liter Wasser aus dem Boot schütten.

Das Weglassen der Kanten reduziert eigentlich kaum das Gewicht, weil man ersatzweise einen Winkel oder Stab einkleben muss. Gerade bei der V2, wo Rumpf und Deck nur mit Hilfsmitteln zum Kontakt gezwungen werden können, würde ich das schon deshalb nicht machen.

Bei der Haube gibt es neuerdings eine Möglichkeit ca. 9 Gramm einzusparen. Info kommt per PN.

Leichtere Ruder oder Schwerter kann man machen oder kaufen. Meine Selbstversuche dazu habe ich irgendwann wieder ausgebaut. Aber es gibt auch Leute, die das vernünftig hinbringen.

Anders als z.B. Matze sehe ich schon gewisse Vorteile, wenn mein Boot mit dem Standardkiel anstatt 960 Gramm 820 Gramm wiegt. Ich denke nicht, dass es sinnvoll ist mit extremen Maßnahmen zu versuchen das noch erheblich zu unterschreiten. Aber das haben wir schon so oft besprochen, das müssen wir an dieser Stelle nicht nochmal anfangen.

Das Siegerboot in Schotten war meines Wissens kein extremer Leichtbau. Zumindest für Platz 3 bis 7 weiß ich, dass das auch normalgewichtige Boote waren.

Viel Spaß
Ralf

Jetzt wo der deutsche Finalgegner feststeht Rolleyes bleibt vor dem Schlafengehen noch etwas Zeit, die Atomwissenschaft Micro Magic etwas vom Sockel zu holen, ohne dabei ins Detail zu gehen..

Zunächst mal denke ich, hast du da ein paar vernünftige Entscheidungen gefällt.

1. Der Teilesatz verhindert ja schon, dass man die vielen überflüssigen Verstärkungen einbaut. Ich würde den Haken für die Fock mit dem Rumpf verbinden und im Bereich der Großschotdurchführung das Deck eventuell mit einer Stütze seitlich zur Seitenwand des Rumpfes oder senkrecht zum Boden abstützen, mehr nicht.

2. ..

3. Verschweißen mit Uhu Plast special, Aceton verschweißt zwar auch, ist aber nicht so einfach in der Anwendung
Verkleben mit Stabilit oder Uhu Plus Acrylit überall da, wo die Teile nicht 100% glatt aufliegen, also z.B. Kiel/Masttasche zu Rumpf und zu Deck, wie schon geschrieben, sparsam auftragen, besser Passungen so vorbereiten, dass man keinen spaltfüllenden Stabilit braucht

4. Der schwierigste Teil. Empfänger liegen mittlerweile alle im 5 Gramm-Bereich. Servos gibt es wie Sand am Meer. Ich habe früher gerne Graupner Servos empfohlen, in den letzten ein, zwei Jahren aber auch mehr und mehr Probleme damit gehabt, sowohl mit DES 261 am Ruder als auch mit HVS 930 an den Segeln. Ich würde die im Moment nicht mehr empfehlen. Lipos oder Life statt NiMh bringt auch noch einige Gramm und dazu noch ein paar Vorteile in der Anwendung.

Kann sein, dass ich am 6/7. August mal vorbeikomme. Wenn ich ein Leihboot hätte würde ich ja glatt mitsegeln. Aber ich weiß gar nicht, ob das mittlerweile ohne DSV Mitgliedschaft überhaupt noch möglich ist. Eine Mitgliedschaft im Motorsportclub der Polizei Braunschweig dürfte da wohl eher nicht helfen.

Aber mal an einem WE davor oder danach mit der MM ist sicher auch denkbar.

Grüße
Ralf
..ist aber eine sehr schöne Laubsägearbeit geworden Minimix014

Moosgummi würde ich nicht mehr nehmen. Ich habe sowas an einem Bootsständer und wenn das Boot länger draufliegt, klebt es fest und das Moosgummi hinterlässt auch Reste auf dem Rumpf. Weil mir nichts Besseres eingefallen ist, habe ich beim letzten Mal unserem Wischmop ein Haar geklaut, halbiert und mit Sekundenkleber auf’s Holz gebebbt. Funktioniert auch und klebt nicht am Rumpf.

Das kommt jetzt etwas spät, aber wenn man direkt am Boot auf dem Ständer Kiele verkleben will (so mache ich das normalerweise), dann ist es bei den ganz schweren und langen Gewichten hilfreich, wenn die Stütze auf der Seite des Hecks eine entsprechende Aussparung hat… so ähnlich wie auf dem Foto dargestellt.
Aber das kannst du ja z.B. am alten Ständer noch nachträglich rausschneiden.

Mit einem Balsaruder lassen sich leicht > 10 Gramm einsparen, das Ruder liegt aber nur wenig höher als die Kielbombe. Dazu kann man dann noch die Frage nach dem Trägheitsmoment stellen. Wenn man die 10 Gramm wegnimmt oder vielleicht sogar noch ins Blei steckt, sorgt man eher für eine Konzentration der Masse in der Mitte. Wenn man das Boot später träger haben möchte und Ballast wieder reinpackt, dann normalerweise im Rumpf, also oberhalb des Ruders..

Das klingt jetzt vielleicht etwas philosophisch und ich will auch nicht anfangen zu diskutieren, was theoretisch besser ist, träge oder nicht. Ich habe gehört, dass es dazu bei den M-Booten genauere Tests bzw. Erkenntnisse geben soll..
An meinen Booten kann ich sehr einfach von außen die Position des Akkus verschieben. Bei mehr Wind und Welle mache ich das auch regelmäßig um herauszufinden, wie das Boot besser über die Wellen kommt. Und da ist meine Erfahrung, dass ein etwas trägeres Boot, das weniger schnell hüpft bzw. nickt, besser fährt – und vor allem bei der V2 mit einem eher achterlich liegenden Schwerpunkt.

Aber so ein Tuning Ruder ist im Zweifelsfall ja auch schnell wieder ausgebaut Wink

Grüße
Ralf

PS
Ich bevorzuge rot vor dem Schlafengehen, hilft auch gegen die Aufregung beim Kleben Biggrin

ollinebel schrieb:
(wehe, einer belehrt mich jetzt hier eines Besseren).


Da ich ja bekanntermaßen nur Angst vor meiner Frau habe, erlaube ich mir einen Einspruch:

Auch auf die Gefahr hin, mich zu wiederholen. Das DES 488 ist zu leicht, zu klein, zu schwach, zu schnell… daran wirst du nicht viel Freude haben und falls doch ein wenig, dann bestimmt nicht allzu lange.

Wenn man ein leichtes Boot bauen will, macht man gerne so einen Fehler (..bei Starkwind fahre ich ja mit dem anderen Boot…). Ich habe das schon hinter mir und würde dringend empfehlen, die Fehler von anderen nicht nochmal zu wiederholen - vor allem nicht als "Elbesegler" 22_yikes
Da du ja leicht bauen willst, nimm lieber ein DES 587, noch konservativer (und etwas günstiger, aber auch schwerer) wären dann 658 oder 678.

Ansonsten sieht das schon sehr durchdacht aus. Alles vor dem Einkleben schön vorbereiten. Die Servobrettauflage verklebt sich auch viel einfacher, solange man die Masttasche noch in die Hand nehmen und auf den Kopf stellen kann.

Grüße
Ralf

eMMa schrieb:
(Klugschiss kann ich selber)


... das wird hier kaum einer bestreiten,

trotzdem ist auf Dauer Physik immer noch besser als Polemik.

Einfach mal beim alten Archimedes nachsehen!

Ralf

bora schrieb:
1. Der Teilesatz verhindert ja schon, dass man die vielen überflüssigen Verstärkungen einbaut.  


22_yikes

.. da habe ich mich aber gründlich geirrt.

Wenn ich mal was von 800 bis 820 Gramm geschrieben habe, dann hatte ich dabei keine Angsthölzer in der Kalkulation. Damit hätte ich jetzt wirklich nicht gerechnet. Die passen auch so gar nicht zu dem Leichtservo, dem „Auftriebsruder“ und der CF Ruderlagerung.

Aber gut, noch ist es zu früh, das Boot jetzt schon in die Tonne zu kloppen Biggrin

Jetzt mal sachlich, auch wenn’s für mimimosa zu spät ist:
Mein V2 Bericht beschreibt den Aufbau nahe am Original, in etwa so, wie jemand das Boot zusammenbauen würde, der keine weiteren Informationen /Ansprüche hat. Deshalb ist da z.B. die Verstärkung am Bug, das Ruderservo raumfüllend in der Mitte etc. Vielleicht hätte ich das früher mal erwähnen sollen schäm

Bei einem Boot, das leicht werden soll, würde ich die ABS Teile weglassen, Holzteile natürlich umso mehr, weil die mit Stabilit geklebt werden müssen und nochmal deutlich Mehrgewicht –ich will das Wort „Abtrieb“ mal vermeiden- verursachen.

Trotzdem schadet es nicht, den Bug etwas zu verstärken und die Last des Vorstags vom Deck zu nehmen. Bei meinen letzten Booten habe ich dazu den Haken für die Fockbefestigung (die Biegung als U ist übrigens absolut richtig, die häufig gesehene Z-Form ist eher nicht so geschickt) mit einem kurzen Stück 3x3mm ABS Profil unterhalb des Decks verstärkt. So ähnlich wie auf den letzten Bilder in Beitrag 23 in einem Bericht über den Bau eines MMi Bootes. Mittlerweile nehme ich aber anders als auf dem Bild nur noch das Stück in Längsrichtung. An dem befestige ich dann einen Nirodraht 0.8mm, der in einem leichten Bogen nach unten vorne zum Bug führt. Dort habe ich den Draht mit einem kleinen Auge versehen. Beim späteren Verkleben von Deck und Rumpf, kommt ein Klecks Stabilit in die Rumpfspitze, was dort für Verstärkung sorgt. Der Draht rutscht beim Auflegen des Decks irgendwie in den Klecks und hilft damit später dem relativ elastischen Deck, das Vorstag zu halten. Ich denke, zwischen den beiden Lösungen liegen so ca. 10 Gramm und eine bessere Krafteinleitung in den Rumpf.

Ein Foto von der Angelegenheit habe ich -glaube ich- leider noch nicht.
Im oben genannten Baubericht kann man vielleicht noch sehen, wie ich die Schotdurchführungen gemacht habe. Gebogenes Messingrohr, darin Bowdenzug Innenrohr. Das Messing wärmt man am besten vor dem Biegen etwas an. Wenn man kleine Radien biegen will, kann man auch 3 bis 4 dünne Drähte in das Rohr schieben, um eine Einknicken zu reduzieren. Aber natürlich kann man Schotdurchführungen auch anders machen.

CF Ruderachse hatte ich mal an einem selbstgebauten Balsaruder. Weil das Ruder irgendwie nicht gut lief, habe ich es relativ schnell wieder ausgebaut. Da hatte es schon Laufspuren oben und unten von der Kante des Messing Kokers. Das war allerdings ein Bausatzrohr mit 3,2 Innendurchmesser, wenn ich mich nicht ganz täusche – also ziemlich viel Spiel  und Verkantung. Aber auch meine  CF Rudergestänge weisen nach häufigem Einsatz gewisse Schleifspuren an der Stelle auf, wo sie im Bereich der Cockpitwand in einem ABS Rohr geführt werden. Trotzdem, wenn du eine fast spielfreie Paarung Stab/Rohr hast, wäre das mal einen Versuch wert, etwas erhöhter Wartungsaufwand inbegriffen.

Ansonsten könnte ich bei nächster Gelegenheit ein Stück Messingrohr mit di=3,05 und ein paar Teile zur Cockpitabstützung mitbringen. Ich gehe mal davon aus, dass du bis dahin noch keine Holzspanten vor und nach dem Cockpit eingebaut hast.

Grüße
Ralf

Ist ja gut. Von mir aus dürft ihr auch Ruderblätter mit Auftriebskraft>Gewichtskraft machen. Kann bei Flaute auch helfen, die benetzte Oberfläche zu reduzieren, weil's das breite Heck anhebt. Akku nach vorn packen bringt aber mehr.
Ich gebe nach wie vor zu bedenken, dass all dieses aber bei Bedingungen, wo man WIND groß schreibt, eher kontraproduktiv ist.
Und bei umlaufender Flaute bringt's mehr, nicht mit Speed in die falsche Richtung zu dümpeln, aber das ist eine ganz andere Geschichte.
Und bei dem ganzen Flächenbasteln wird's ja noch interessant das eigentliche Profil zu shapen. Ich freu' mich schon auf die Diskussion, welches NACA-Profil denn für die MM bei welchen Bedingungen optimal ist Biggrin
Ihr macht das schon!
Martin
Nicht extra leicht, nicht classic, aber allround bis windig bewährt.
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ollinebel schrieb:
Hallo zusammen!

@Martin: Was ist denn das schwarze? Ist da Wasser in das Holz gezogen?
...


Nöö, das sind Kohlerovings unter der obersten Schicht.
Die sind gaaaanz wichtig zur Krafteinleitung in den Ruderschaft, hast du die etwa weggelassen? Aaa
Dann muss das Ruder ja leicht werden!
Was die Oberfläche angeht, ist das ganze abschließend mit der Holz-Epoxy-Sättigungstechnik versiegelt. Wenn da genug EP in die Kapillaren eingedrungen ist, kommt (verkürzt formuliert) kein Wasser mehr rein. Selbst wenn die Oberfläche beim Glattschliff kein EP mehr drauf hat.
Kann schon mal passieren, wenn man das Teil immer mal wieder mit Nassschleifpapier streichelt.Shameblue
Frohes Schaffen!
Martin

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