Servoweg zu klein?
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sui56
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RE: Servoweg zu klein?
Erste Versuche mit zwei zwischengeschalteten Potis sind erfolgreich verlaufen. Ich will dann aber fixe Widerstände verwenden, wenn ich erst mal weiss, wieviel kOhm die haben müssen.
@Klaus: Danke, die MadRat-Seite hatte ich schon gefunden (in einem anderenThread auf diesem Forum, wo es ziemlich um das selbe Thema ging - habe ich leider erst nachtraeglich gefunden), aber da fehlten für mich ein paar entscheidende Details, die Madrat anscheinend als allgemein bekannt annimmt.
@Michael: Erstens waren es bei meinen Servos nur 70 Grad und zweitens will ich zwei Segel-Servos verwenden und das habe ich mit langen Armen einfach nicht hingekriegt. Und drittens bastle ich einfach gerne rum und lerne was Neues dazu. Immerhin hab ich jetzt schon mal 'nen Servo von innen gesehen, weiss nun, wie ein Poti funktioniert und habe mich mit dem Signalweg vom Knüppel zum Servo beschäftigen müssen. War für mich ganz interessant und lehrreich :-)
Schöne Ostern (hoffe, endlich mal Zeit für den Weiterbau zu finden).
Roger
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04.04.2007 07:43 |
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sui56
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RE: Servoweg zu klein?
Hallo allerseits
Das erste Servo ist umgebaut. Hat sogar alles im Gehäuse drin Platz!
Hier noch die Liste der ermittelten Widerstandswerte und Drehwinkel (für dieses eine Servo Futaba S3102! Ich nehme aber an, dass es beim zweiten gleich ist.) Bei den genannten Werten bleibt die Mittelstellung des Servos erhalten und die Ausschläge nach links und rechts sind symetrisch.
Zur Orientierung: Wenn man das Servo-Poti von unten betrachtet und den mittleren Kontakt auf 12h ausrichtet, so ist am linken Kontakt (11h) ein weisses und am rechten Kontakt (1h) ein braunes Kabel angelötet. In der Mitte ein blaues. Der Poti-Widerstand (weiss--braun) ist 4.96 kOhm. Die folgende kleine Tabelle besteht aus den Kolonnen Drehwinkel (ohne Trimmung, nur Knüppel am TwinStick), zusätzl. Widerstand links (weiss) bzw. rechts (braun).
90, 0.765, 1.066
100, 1.14, 1.59
120, 1.85, 2.56
140, 2.50, 3.84
(Die Werte hat mein Multimeter angezeigt, das natürlich fehlerbehaftet ist. Insofern sind die vielen Stellen eine Scheingenauigkeit.)
Mehr konnte ich nicht ausmessen, es ist aber leicht möglich, aus den Daten höhere Werte zu extrapolieren. Trägt man die rechts/links-Werte in einem xy-Diagramm auf, liegen die Punkte ziemlich gut (r^2=0.999) auf einer Geraden mit Steigung 0.719 und Achsenabschnitt 0. (Hab mir noch nicht überlegt, warum das so ist und ob das für alle Servos gilt.)
Der Drehwinkel lässt sich aus dem Widerstand rechts (braunes Kabel) ungefähr mit
Drehwinkel [in Grad] = 20.75*Widerstand [in kOhm] + 67.4
berechnen. (Wahrsch. ist der Zusammenhang nicht wirklich linear, aber bei 180 Grad ist bei diesem Servo sowieso Schluss, das letzte Zahnrad ist nämlich nur ein halbes...)
So, endlich kann ich weiter bauen!
Roger
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10.04.2007 01:36 |
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Christian W.
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RE: Servoweg zu klein?
Hallo Roger!
Danke für die Rückmeldung und die ausführlichen Messwerte.
Solch ein Umbau war für mich bislang nur Theorie aber vielleicht gehe ich das auch demnächst mal an!
Besonders interessant ist das bei Verwendung einer normalen "nicht-Computer-Funke" - da möchte ich evtl. auch mal was probieren.
"Back to the roots" quasi - ohne den Schnickschnack mit Focktrimmung, Dual-Rate und Servowegeinstellung.
Noch eine Frage:
Wieso ergeben sich bei Dir für rechts und links verschiedene Widerstandswerte?
Bist Du immer von der Nullstellung mit Rl=Rr=0 ausgegangen und hast das dann so getrimmt, dass die Nullstellung wieder erreicht wird?
Ich hätte zunächst erwartet, dass die Veränderung symmetrisch verläuft...
Gruß, Christian
Der Trimm bringt die Zentimeter, die Taktik die Meter.GER-888 / CH-57, 50, 83 - Member of CHAOS Sailing Team
Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 10.04.2007 09:12 von Christian W..
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10.04.2007 09:05 |
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Thomas
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RE: Servoweg zu klein?
Danke für die Infos. Hätte auch gleiche Werte angenommen.
"Back to the roots" quasi - ohne den Schnickschnack mit Focktrimmung, Dual-Rate und Servowegeinstellung.
Irgendwann werde ich wohl mal was an einem armen Servo rumbraten - bislang ist mir das zu filigran da drin Da nehm ich doch lieber den Schnickschnack eines einfachen billigen C-Senders in Kauf und kämpf mit den kryptischen Programmierungen.
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10.04.2007 11:58 |
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sui56
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RE: Servoweg zu klein?
Hallo
Ich weiss zu wenig über die Sache, um zu erklaeren, weshalb die Werte nicht symmetrisch sind. Ich hab den unmodifizierten Servo an die Funke angeschlossen, den Knüppel in Mittelstellung gebracht und die sich so ergebende Servo-Mittelstellung markiert. Dann habe ich links und rechts je ein Poti eingefügt und diese so lange verstellt, bis bei vollem Knüppelausschlag oben und unten die Position beim gewünschten Winkel und symmetrisch um die Mittellage war. (Bei mittigem Knüppel ergab sich dann automatisch eine mittige Servoposition.) Danach die Potis ausgemessen.
Ich denke, es hängt damit zusammen, wie die Servoelektronik die Position des Servos feststellt. Weiss jemand wie das genau geht? Ist es das Verhältnis der Widerstaende von der Mitte nach links bzw. nach rechts? Oder ist es die Differenz? Oder was ganz anderes?
Übrigens: Die von madrat.de verlinkte Anleitung "How to Modify a Futaba S-148 for 180 Degree Operation - Dave McDonald " (ist neu hier erreichbar: http://mypage.yhti.net/~dmcdnld/s148retract.htm) verwendet ebenfalls asymmetrische Widerstände, nämlich 1.2 und 2.7 kOhm (also anderes Verhältnis als bei mir). Madrat hingegen setzt links und rechts die gleichen Widerstaende ein.
@Thomas: Alles halb so wild. Man braucht nicht mal 'ne Lupe. Genügend Licht und ein halbwegs kurzsichtiges Auge genügen völlig ;-) Vielleicht hilft mir auch, dass ich in meinem früheren Leben als Biologiestudent oefters mit kleinen Dingen unter der Stereolupe hantiert habe. Im Vergleich zu denen ist so ein Micro-Servo riesig.
Gruss aus dem sonnigen Zürich
(die ganzen Ostern der schönste Segelwind und ich muss am Servo rumbasteln!)
Roger
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10.04.2007 16:50 |
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Christian W.
Wind und Wasser
   
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RE: Servoweg zu klein?
Ich denke, es hängt damit zusammen, wie die Servoelektronik die Position des Servos feststellt. Weiss jemand wie das genau geht? Ist es das Verhältnis der Widerstaende von der Mitte nach links bzw. nach rechts? Oder ist es die Differenz? Oder was ganz anderes?
So eine klassische Servo-Elektronik ist eigentlich ganz simpel.
Ich gebe mal wieder, was ich noch von vor x Jahren als Erklärung aus irgendwelchen Elektronik-Magazinen im Kopf habe:
Das Signal für ein Servo ist ein Puls von ca. 0,1 - 0,2ms Länge (Mitte: ca. 0,15ms) - Variiert aber von Hersteller zu Hersteller etwas.
Mit der ersten Flanke wird ein Timer getriggert, der über das Geber-Poti einen Kondensator entlädt.
Ist der Kondensator eher leer, als die zweite Flanke des Pulses, läuft der Stellmotor in die eine Richtung. Ist er später leer, läuft er in die andere.
Fällt beides zusammen, ist die Soll-Position erreicht.
Ist im Blockschaltbild glaube ich: Zeitglied, Komparator, Endstufe oder so. Das gibt es fertig in einem IC, das aussen mit ein paar Widerständen und Kondensatoren an die jeweiligen Bedürfnisse angepasst und geschaltet werden kann.
Auf diese Weise kann man ohne Ist-Geber auch aus dem gleichen IC einen Fahrtenregler bauen.
Beim blauen C gibt es einen Bausatz für eine Servoelektronik - dazu gibt es auch eine Beschreibung, wo die Schaltung ebenfalls etwas erläutert wird.
Vielleicht ist diese Beschreibung ja etwas ausführlicher als meine oben.
Gruß, Christian
Der Trimm bringt die Zentimeter, die Taktik die Meter.GER-888 / CH-57, 50, 83 - Member of CHAOS Sailing Team
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10.04.2007 18:06 |
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sui56
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RE: Servoweg zu klein?
Danke, Christian,
für die Erklaerung und den Link zur Bausatzbeschreibung.
Ich koennte sowas zwar zusammenlöten, aber verstehen tu ich's ueberhaupt nicht . Aber wenn ich im Schaltplan sehe, dass der Linke und rechte Ausgang des Potis an ganz verschiedene Orte hinführen, dann erstaunt es mich eigentlich nicht, dass die Widerstände unterschiedlich sind.
Gruss
Roger
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10.04.2007 23:34 |
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haegar
Wannseeat
   
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RE: Servoweg zu klein?
Hi,
ich denke, des Rätsels Lösung wird einfach sein, dass der Schleifer vom Poti in der Servo-Neutralstellung nicht in der Mitte steht. Da ein Poti einen Drehwinkel von rund 270 Grad hat, hat der Konstrukteur der Platine einige Freiheiten bzgl. der genauen Einbaulage des Potis. Um dann auf beiden Seiten den Widerstandswert zu ändern ohne dass gleichzeitig das Teilungverhältn[/u]is am Poti geändert wird, braucht man halt unterschiedliche Werte ...
Gruß aus Teltow
Achim
GER 253, MPX M-Link 2,4 GHZ
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11.04.2007 09:36 |
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