....so hätte ich doch damals nur auf meine Lehrerin gehört und in Physik aufgepaßt. Ich habe folgendes Problem. Weder mein Servo noch die Anlage gibt mir die Möglichkeit genug Ausschlag an den Schoten zu geben. Mir fehlen immer ein paar Prozent. Und nun meine Frage? Ich fahre den originalen Hebel auf dem Verstellservo mit den Umlenkblöcken. Wenn ich es noch richtig in Erinnerung habe, dann wird der Weg an den Schoten durch die Umlenkung der Blöcke halbiert und das Servo muß nur die halbe Kraft aufwenden um die Segel zu verstellen. Ich habe aber ein ausreichendes Segelservo von der Kraft her und könnte die Schot auch direkt anknoten, was das Servo locker schafft. Es ist doch richtig, dass sich der Weg an der Schot bei gleichem Servoausschlag verdoppelt, wenn ich die Schot direkt an dem Servohebel befestige???!!!

Über andere Tipps würde ich mich auch freuen. Bringt es was den Anschlag der Schot an den Bäumen näher zum Drehpunkt der Bäume zu bringen??? Bei der Fock würde das ganz gut gehen, aber beim Großsegel stört die Kabinenhaube ein wenig.

Ne leider genau andersrum. Der andere Gedanke die Anschlagspunkte zu versetzen ist vom Prinzip her richtig. Geht auch beim Groß, da z.B. die Schot einfach aus dem Kabinendach rausschauen lassen so wie z.B. hier: http://www.mm-sailing.de/forum/attachment.php?aid=5930

Dafür muss das Boot dann aber schon ganz schön umgebaut werden. Ich würde mir also eher Überlegen in eine Anlage die Servowegverstellung bietet zu investieren. Oder wenn das nicht geht zumindest ein Servo das Programmierbar ist einzubauen und das auf größeren Servoweg einstellen.

Aber vielleicht als erstes mal schauen ob Du wirklich mehr Schotweg brauchst? Das Groß soll ja dichtgeholt nicht Mittschiffs stehen. Und auch Vorwind müssen die Segel nicht 90° zum Boot stehen, ist eher sogar schneller wenn die nicht ganz aufgehen.

Gruß Roland

....ach mist doch nicht richtig zugehört in der Schule.


Danke für die Aufklärung Roland. In welchem Winkel sollten die Bäume denn zur Bootslängsachse in etwa stehen, wenn sie dichtgeholt sind?

Das Problem kenne ich grundsätzlich. Ist bei meiner 2-Kanal-Simpelanlage und C**rad Einfachservos auch nicht anders zu erwarten.
Ich muss daher bei den Schoten immer die Trimmung mit bedienen. Blöd, wenn ich nach dem Vormwinder vergesse, das wieder zurückzutrimmen und mich wundere, dass die Lütte keine Höhe läuft.
Bei Ballerwind mache ich teilweise die Segel gar nicht auf, wenn ich trotz 600g-Kiel Stecker zu fahren drohe. Dann ist die projizierte Segelfläche kleiner.
Aber Roland hat schon Recht, vielleicht liefert der Weihnachtsmann ja 'ne leistungsfähigere Funke
Beim Baumwinkel neige ich eher dazu den Großbaum maximal bis Innenkante Plicht zu holen und dafür mit etwas weniger Twist im Groß zu fahren. Aber das ist z.T. auch dem schwächlichen Servo geschuldet.
Beste Grüße
Martin

Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 08.11.2012 18:55 von eMMa.

Hallo Martin, auch dir Danke für den Tipp.

Oh ich habe einen Computersender von Futaba, also nix preiswertes. Ich kann den Ausschlag auf 140% bringen und vielleicht ist das sogar ausreichend wenn ich eure Erklärungen hier so lese....

Frage ist nun wie wie in etwa der Winkel bei dicht geholten Segeln ist?

Na wenn das so ist, ja dann nutz Deinen Sender auch entsprechend!

Dreh also am Sender den Servoweg auf sagen wir 120-130% zu beiden Seiten auf. (Wenn Du beidseitig volle max 140% einstellst, dann kommt nachher u.U. bei der Trimmung nichts mehr an Bewegung raus, was lästig beim Feintrimm sein kann.)

Du kannst die Schotwege dann ganz einfach folgendermaßen justieren:
Je weiter außen der Block befestigt wird, desto mehr Stellweg bekommst Du und umgekehrt.

Am Hebel müssten die Blöcke mit Einsatz eines Computersenders und entsprechend aufgedrehtem Servodrehbereich etwas weiter nach innen versetzt werden können (= kürzerer Hebel - immer vorteilhaft für bessere Kraft!).
Den Großschotblock dabei etwas weiter außen am Hebel anschrauben, als den Fockschotblock (ca. ein Lochabstand ist das bei meinen Booten meistens). Das liegt an der Unsymmetrie der Schotwege von Fockbaum und Großbaum, die Fock braucht etwas weniger Schotweg. Ansonsten fiert die Fock weiter als das Groß und das Boot tendiert mehr zu den unschönen "Sonnenschüssen" (dreht raumschots in den Wind rein). Daher so einstellen, das der dichtgeholt offener stehende Fockbaum im Verlauf des Fierens dann vom Großbaum "eingeholt" wird und beide zuletzt fast gleich weit draußen landen.

Der Großbaum soll eigentlich nicht ganz mittschiffs dichtgeholt werden. "eigentlich", weils natürlich auch hier Ausnahmen gibt, aber in der Regel reicht es, wenn der Baum ca. 2-4° dicht steht. (Bei der MM ist im Zweifel eher offener als "zu" dicht empfehlenswert, je dichter man da das Groß trimmt (was auch für die Achterliekeinstellung gilt), um so bockiger wird die kleine Zicke).

Max. gefiert reicht es in meinen Augen, wenn der Fockbaum dann 90° draußen ist, der Großbaum einen Tick weniger. Ich hab bei meinen etwas mehr, manchmal kann man damit etwas Dampf ablassen. (Oder eben Segel dichter holen, wie Martin schreibt, setzt ein entsprechend kräftiges Servo voraus...)

Beim Großbaum den Klemmwinkel direkt hinters Deckeldach positionieren, so daß die Schot da fast am Deckel entlang hoch läuft.

Gruß
Thomas

Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 08.11.2012 20:03 von Thomas.

Hallo Thomas,

auch dir vielen lieben Dank für die kleine Segelkunde.
Ich muß sagen, ich habe bisher noch kein Forum kennen gelernt, wo man den Einsteigern so gut unter die Arme greift wie hier. Ich habe jetzt zwei Regatten gesegelt und in einer konnte ich auch schon einen Laufsieg erringen. Jetzt heißt es das Thema Segeln und den Wind besser zu verstehen. Aber das macht ja das Thema so spannend.

Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 08.11.2012 20:06 von Andreas77.

Mir reicht es wenn das Segel (inkl twist) nicht weiter als Quer auf dem schiff kommt, dH das die Bäume weniger als 90 grad machen.
Sicher wenn es schon schwierig ist mit dem Schotweglänge.

Vielen Dank Jungs, das hilft mir schon weiter und ich komme schon mit einfachen Trimmmitteln hin...

Willkommen Andreas! So sieht man sich wieder :-)

Grüße,
Dominic