... sehe ich auch so wie Roland! Oder sollten wir uns vielleicht etwa noch Gedanken über einen Umpire an den jeweiligen Tonnen machen so wie bei den Big Events

Peter R.
GER 7263

Affirmative!
Obwohl ich den Umpire bei der Tannenbaumregatta 2009 in Wedel ganz gut fand. Der ließ einen Minicupper, der ohne Wegerecht eine MM übergemangelt hat auch 2x kringeln!
Aber es reichte einer für's ganze Feld.

@Ralf:
Danke für den Hinweis auf die unklare Formulierung. Es geht da ja nicht um die Art der Bojenrundung, sondern gemeint ist die Richtung, in welche gestartet wird.

Den Artikel über Regattainfo-Tipps hab ich jetzt nochmal ergänzt und er ist abrufbar im Kapitel Einsteiger (auch wenns ja nicht nur Einsteiger betrifft...) und Regattamaterial.

Regattaablauf-Tipps_fuer_MM-Regatten.pdf

Aha.



Na den Gesichtsausdruck von Dir möcht ich dann sehen (am besten auch gleich mit auf Video dokumentiert), wenn Du zwar dicht an der Boje noch auf Position innenliegend am dümpeln warst, dann aber einer von hinten per Böe getrieben noch reinkommt und dann ein Kontakt zwischen Dir als dann außenliegendem Boot und ihm auf seiner frisch erlangten Innenposition entsteht.
Nach Deiner Auslegung wärst dann ja DU dran mit kringeln...


Der Längenkreis kann natürlich nicht auf cm genau berücksichtigt werden. Er ist auch ein steter Quell für Streitereien bei Regatten der offiziellen Klassen. Es war (ist wahrscheinlich noch) immer nett, dann bei Protestverfahren das korrekte Befahren der Zone beweisen zu können / müssen....

Das genaue Abschätzen ist auch beim Großbootsegeln nicht möglich, denn dort ist das mit dem sehen und Abschätzen vom eigenen Boot aus zur Boje auch nicht möglich - dagegen haben wir es oft besser, da von außen stehend ein meist besserer Überblick aufs Wassergeschehen gegeben ist.
dafür läuft es bei uns auch oft wie im Zeitraffer ab.

Aber generell gehts mit dem Hilfsmittel Längenkreis allein darum, das nicht erst direkt an der Tonne ein Zusammenknallen passiert, sondern man sich bewußt schon vorher darauf einstellen soll, das es dort gewisse Regelungen gibt.

Aber natürlich gibts eben auch Situationen, wo man nichts mehr sieht und ein Runden nur noch nach Versuch und Irrtum erfolgt. C'est la vie (wie ein altes M-Boot von mir auch aus triftigen Gründen genannt ist...)

Letztlich soll so eine Längenkreis-Zone dafür sensibilisieren, das man eben nicht mehr bis zuletzt sich reindrängeln darf und das es eben eine Zone rund um die Boje gibt, die es zu beachten gibt.

Und das man gelegentlich auch schon sehr frühzeitig benachbarte Boote auf eine sehr wahrscheinlich erzielbare Innenposition hinweist, kann m. E. gar nicht mal nicht schaden, manchmal kommt ja so eine Boje dann ganz plötzlich hervorgesprungen und plötzlich ist dann trotz der Meter zuvor, in denen man in Ruhe auch etwas Abstand zueinander hätte geordnet herstellen können, dann gar keinen Platz mehr, um gut zu runden und es knubbelt sich prompt zusammen...

Allerdings darf man dabei auch nicht übersehen, wenn man sich erwartungsvoll auf eine zukünftige Innenposition zu segeln sieht, das ggfs. benachbarte Leeboote durchaus ein Recht zum Ausluven bzw. einfach auch höher zu segeln haben könnten, bzw. eben bis kurz vor der Boje höher segeln dürfen - auch wenn das ein Luvboot abdrängt. Wenn denn eine Luv-Lee-Position gegeben ist, ist ein Hinweis " Hey, hör bitte auf mich in den Wind zu schieben, ich bin in 20 m innenliegendes Boot" mit dem Zusatz zu denken "vielleicht, wenn Du jetzt gefälligst nicht weiter rumluvst". der andere versucht es aber evtl. aus genau diesen Gründen, doch noch an Dir vorbei zu kommen und dann eben selbst als vorausfahrendes Boot innen zu landen....

Alles klar?

Gruß
Thomas

So, und die Segelregeln hab ich auch noch mal ergänzt mit einem Backup für einige Begriffe und Sachverhalte.

Habs schon mal in die Webseite ins Kapitel Klassenregeln eingestellt.

OK so?

Gruß
Thomas

In der Hoffnung, das mein Beitrag nicht umgehend von Moderatoren gelöscht wird:
(Scherzmodus ein)
Zur Vermeidung solcher Diskussionen an Tonnen und anderen Regattahindernissen folgender Regelvorschlag:
"Ab dem 01.01.2013 ist der Betrieb eines GPS-Trackers in der MM (Montage genau mittig im Deckel) vorgeschrieben. Regattaveranstalter sind ab diesem Termin verpflichtet, dieses Tracking aller Boote aufzuzeichnen und zwei Jahre für eventuelle Protestverhandlungen auf digital verwertbaren Medien vorzuhalten."

So müsste ich auch mal 'nen Lauf gewinnen können, denn dann kommt ja kaum noch jemand. Dafür ist es dann aber gerecht.
(Scherzmodus aus)

Mit dem Paradox des "lockeren Regattasegelns" und der Forderung nach regelgerechtem Regattasegeln (auch ein Paradox angesichts unserer mangelhaften optischen Kontrolle der Lage) werden wir wohl immer zu tun haben.

Ich finde die jetzt veröffentlichten Segelregeln als Versuch, die Sache brauchbar zu ordnen, gut.
Vielleicht sollten diese alle Segler immer in der Steuermannsbesprechung einmal gemeinsam aufsagen

Gruß
Martin

Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 10.11.2012 22:12 von GER30.

Tja, so ist das wenn man gerade denkt, fertig zu sein...

Die mehrmalige Starttaktik von Ralf beim RC-West gestern außerhalb des normalen Startfeldes in Luv und dann kurz vor Startsignal hinter die Linie eintauchen hat mich darauf gebracht, heut abend noch mal was in den Segelregeln aufzunehmen. Es steht zwar bei uns bislang nirgends was dazu geschrieben, und eigentlich hatten wir das bislang meist auch "richtig" gemacht (also so, wie es auch normalerweise immer gehandhabt wird, nämlich alle (mehr oder weniger) brav hinter der Startlinie und außen um die Startbojen herum zur Linie) aber um solche in meinen Augen riskanten Eintauchstarts zu vermeiden (immerhin nur einmal voll schief gegangen) schreib ich halt noch was dazu.
Bin ja gerade noch drin, im Thema....

Und den Zusatz mit der speziellen MM-Regel Vor dem Wind weicht aus werde ich auch noch ergänzen, an die hab ich gar nicht mehr gedacht.


Edit: Ralf, bitte nicht falsch verstehen, das ist / soll kein im nachhinein hintenrum "anprangern" sein, hatte gestern nur null Bock auf das Thema, daher hab ich gar nichts zu gesagt. Aber stell Dir mal vor, da würden mehrere so starten, sorry, das kann nicht gut sein. Dagegen ist Steuerbordstarten ja fast harmlos

Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 12.11.2012 14:17 von Thomas.

Thomas, passt eigentlich nicht in diesen Thread, aber wenn du das hier konkret ansprichst…  

… hatte ich in der Form bisher auch noch nicht gemacht. Normalerweise starte ich eher in der Nähe der Tonne und bei großen Feldern eher 1-2 sec nach dem Feld, um aus dem Gewühl rauszubleiben.

Vielleicht lag es daran, dass ich meistens einen „Standplatz“ ziemlich rechts von der Startlinie hatte und so mein Boot in der Vorstartphase besser sehen konnte. Immerhin habe ich auf diese Weise eine freie Stelle für’s Eintauchen und Starten finden können, so viele Boote waren es ja nicht. Die paarmal, wo ich früh hinter der Linie war, bin ich dann auch jedes Mal  quer die Linie entlang geschoben worden…, davon einmal auf einen Steuerbordstarter, einmal auf 2 zurückkommende Frühstarter…, that’s life

Das „Schief gegangen“ hatte nix mit der Startmethode zu tun. Da war ich dabei, den Kurs zu testen und habe wegen einer netten Unterhaltung einfach überhört, dass es gleich los geht. Ich bin mir jetzt aber nicht bewusst, dass ich da beim Zurückfahren jemand behindert hätte. Ich habe zumindest versucht, allen schön auszuweichen.

Aber ich verstehe deinen Einwand. Wenn mehrere Boote eintauchen oder das Starterfeld dichter ist, entsteht auf der Linie ein gewisses Kleinholzpotential.  Ich werde also zukünftig wieder „normal“ starten, Regeln hin oder her.

Nur,
auf Steuerbordbug vor oder nach der Linie durch‘s Starterfeld pflügen finde ich nach wie vor schlimmer,
egal ob mit oder ohne Höhenverlust  

Ralf

Hier ´mal eine kleine Anmerkung zur Kehrseite dieser speziellen Regelung, die ich im Grundsatz gut, weil anfängerfreundlich, finde, die aber auch ihre Tücken hat.

Die Situation: Boot 1 fährt vor dem Wind knappe 2 Längen vor Boot 2 Richtung Leetonne. Boot 1 rundet die Tonne und geht sofort auf den anderen Bug, sprich kreuzt den Kurs von Boot 2.
Boot 2 ist fair, hält die Regel ein und fährt, um den Crash im letzten Moment zu vermeiden, praktisch einen Aufschießer.
Die Konsequenz bei wenig Wind, wie z.B. gestern, Boot 2 liegt nicht mehr auf (Lauf)Rang 3 sondern 8.

Jetzt kann man sagen, war gemein von B1. Ist es aber nicht! Ist nur eine Konsequenz einer Regel, die zumindest mir bisher so nicht klar war. Jetzt weiß ich darum, werde zukünftig diesen Punkt berücksichtigen und finde die Regel noch immer gut, weil .... anfängerfreundlich und damit bei MM genau richtig.

Gruß Kalle

PS zum Thema Eintauchstarts: Der Mensch ist definitiv nicht Multitaskingfähig. Wer es nicht glaubt, der möge neuere Studien zum Thema lesen. Will heißen, die Mehrheit aller Segler nicht nur bei MM ist völlig überfordert, wenn sie die eigene Startposition suchen, dabei Linie, Zeit, eigenes Boot, Steuerbordstarter und dann auch noch Eintaucher wahrnehmen, ausrechnen und darauf richtig reagieren sollen. Das ist wie Autofahren telefonieren, eine Zigarette drehen und dann auch noch dem Beifahrer in die schönen blauen Augen schauen ... Wie heißt es immer so schön bei den entsprechenden Stands im TV: Bitte unter keinen Umständen versuchen nachzumachen!
(Nur meine Meinung.)

Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 12.11.2012 19:52 von Kalle Saage.

Es mag so ja "regelgerecht" gewesen sein, aber es war dumm und unüberlegt.
Ohne diese Spezialregel wäre derjenige übrigens, da unmittelbar nach der Boje auf Steuerbord gewendet und Du warst glaube ich noch auf Backbord raum unterwegs (?), dann wegen Backbord/Steuerbord fällig gewesen. Warst Du dagegen auch auf Steuerbord, dann wäre das Lee vor Luv und Du als das Luvboot dann auch dran gewesen.

So oder so, besser und geradezu logisch wär es vom Vorausfahrenden da gewesen, von der Boje und dem Feld weg nach außen zu segeln. So wie es der Führende da auch gemacht hatte. Und nicht direkt vor dem ankommenden Feld einen Alternativschlag quer durchs Feld zu starten...

Wie gesagt, ich war stellenweise nicht so ganz konzentriert, auch ganz ohne Multitasking...



So, die heut mittag angekündigten Ergänzungen in den Segelregeln sind eingefügt.

Hoffe, das Thema dann erstmal beenden zu können.

Gruß
Thomas

Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 12.11.2012 22:56 von Thomas.

keine Ahnung, ob ich an der Stelle ausnahmsweise mal vorne war , aber wenn ich mal etwas vor dem Feld an der Leetonne war, bin ich vor der Wende bewusst erst mal noch 10 Meter rausgefahren. Nicht aus Nächstenliebe, sondern um irgendwelche Verwicklungen zu vermeiden, die mich vielleicht trotz Vorfahrt meine schöne Platzierung gekostet hätten.

Wenn der ganze Pulk kurz vor der Tonne einem Entgegenkommenden ausweichen muss, ist das sicher schwierig, hat aber prinzipiell eigentlich nix mit der Norddeutschen Regel zu tun. Der Hochkreuzer könnte ja auch aus anderen Gründen Vorfahrt haben, wie Thomas schon geschrieben hat.

Ich finde die Regel aus drei Gründen gut
-sie ist einfach und leicht zu merken
-sie ist nicht darauf angewiesen die Baumstellung eines fremden Bootes zu erkennen (manchmal weiß und sehe ich das noch nicht mal bei meinem eigenen Boot
-es ist für den Downwindfahrer fast immer viel einfacher auszuweichen.

Von mir aus könnten wir das auch fest in den MM-Regeln verdrahten. Die Abstimmung in Schotten ging ja auch sehr eindeutig in diese Richtung.

Ralf

Geht alles, nur nicht die Zigarette drehen, kann ich auch nicht im stehenden ohne alles um mich drum....

Im Sache Vorwinder ausweichen, soweit OK,
gibt es noch eine Anweisung in welcher Richtung am besten auszuweichen bzw. ein Wendeverbot wenn man in der Nähe einen Ausweichpflichtiges Vorwinderboot ist und dies dann mit der Action verwirrt?

Im Sachen Eintauchstarten, In den Niederlände hat man dies mehr oder weniger verboten. dH ab 20 sekunde vor dem Signal soll man hinter den Startlinie sein oder ausserum die Tonne hinter den Linie fahren.
Erst nach der Start darf man runter durch die Linie, als Frühstarter mit dem Rechten eines Frühstarters...
Es macht dem Start überschaubarer und weniger Problemen bei der Start...