Seit einiger Zeit werden programmierbare Servos verschiedener Hersteller für die Micro Magic verwendet. Hierbei wurde hauptsächlich auf die Vergrößerung des Servoweges auf  z. B. > 140° bis 180° Wert gelegt.
Wird nun das Servo für die Fockschot beim Speed auf 100% gelassen und das Servo für die Großschot auf z. B. 60% programmiert, besteht die Möglichkeit bei einer Regatta an der 1. Kreuzboje temporär das Focksegel schneller gegenüber dem Großsegel zu öffnen (verstellen).
Das Großsegel hat ja seinen Schotservo mit langsamerer Geschwindigkeit programmiert bekommen. Dadurch bewegt sich der Stellarm verzögert. Für meine MM habe ich dies mit Hyperion Atlas Servos HP-DH13 (Großschot) sowie HP-DS11 (Fockschot) realisiert.

Weitere Möglichkeiten bieten auch schon einige moderne Computer RC-Anlagen. Bei diesen kann der Servospeed auch eingestellt werden. Per Schalter sollte der Speed pro Servos individuell je nach Kurs/Regattaphase auch synchron oder asynchron steuerbar sein.
Ob beim RC-Segeln eine schneller dicht geholte Fock Nachteile bringt? Dies kann ich nicht beurteilen!

Viel Spaß beim "Servospeedtest" an der Kreuzboje

Alex

zur Geschwindigkeit des Auffierens oder Dichtholen der Segel ist mir vor einiger Zeit aufgefallen, dass das Dichtholen ruhig sehr schnell passieren kann, aber das sehr schnelle Auffieren in mancher Situation zu einem Strömungsabriss am Segel führen kann. Aber soviel Gefühl sollte man eigentlich in den Fingern haben beim Fieren und sich nicht elektronisch die mögliche höchste Verstellgeschwindigkeit verbauen.
Ich hatte die elektronische Bremse via MC 22 mal gesehen, gefiel mir aber überhaupt nicht (Einziehfahrwerk langsam usw.).
Das Servo ratterte dabei erheblich, es war keine gleichförmig langsame Motordrehung im Servo sondern ein abrastern mit kurzzeitig hoher Drehzahl und dann wieder Stop bis der nächste Servobefehl kam. Das wird für die Segelverstellung gewiss nicht optimal sein. Strömung liebt Beschleunigung und hasst Verzögerung- wie Autofahrer.

Wie ist das wenn ich die Servogeschwindigkeit im Servo und nicht über den Sender drossele- läuft das Ding dann gleichmäßig langsam ?

Und welcher Vorteil bringt es mir wenn meiner Fock schneller öffnet als das Groß an der Luvtonne ?

wenn du das im servo programmierst, dann läuft das gleichmäßig langsam. ich habe alle meine servos auf langsam gestellt, weil ruckartiges dichtnehmen halt auch die strömung abreißen läßt. ich sehe den vorteil an der leetonne, wenn ich da gleichmäßig rum gehe und die segel gleichmäßig dicht gehen.

ansonsten stellt sich mir auch die frage wie arjan. was bringt das wenn die segel ungleimäßig dicht gehen?

Ich hoffe ihr denkt auch an die Nachteile !
Die Ausfallwahrscheinlichkeit liegt mehr als doppelt so hoch....
Das kann dann schnell die ganze Wettfahrtserie kosten, wie auf dem GMMC auch passiert.
Ich halte mein Boot technisch so einfach wie möglich und fahre ganz gut damit...

Gruß
Torsten

ich kann mit der ausfallquote leben... meine graupner 4021er (analog) halten seit 2007!!! Alle digi servos halten schon seit einbau also so um 2-3 jahre. ich habe trotzdem immer ersatz dabei (auch mal ein ganzes boot ). dagegen sind mit 225er hitec oder gews oder was das für ein schrt war schon teilweise bei der ersten regatta verraucht.

die lebensdauern sind psychologie... ich habe mit keinem eingesetzten servo jemals probleme gehabt, außer dem 225er. das werkelt jetzt irgendwo im kameraboot für die bremsklappensteuerung. da kommt es nicht so drauf an. die digis haben noch nie auch nur einen wackler gehabt und die hab ich wassermäßig und hitzemäßig auch hart rangenommen. klar muß man immer adäquaten ersatz dabei haben. das beinhaltet in meinem fall auch das programmiergerät. sollte sich so ein servo mal verabschieden sollte ich innerhalb eines laufes wieder auf dem wasser sein, wenn ich nicht eh das ersatzboot (luxus) nehme.

Das was mit dem HS 225 Servo bei Henning passierte hatte ich auch bei einer Regatta. Die Fockschot war in einem Spalt vom Servobrett verklemmt - aus war es.  Es gibt ja auch inzwischen Digitalservos mit Überlastungsschutz.  

Nun zurück zum variablen Speed.

1. Es geht nur bei der experimentalen deutschen Micro Magic Klasse oder anderen RC-Segelboote ohne Klassenbeschränkungen; es werden ja 2 Segelverstellservos benutzt.
2. Wie aufgeführt ein Servomotor muss nicht mit max. Geschwindigkeit anlaufen. 90% oder weniger entsprechen meiner Meinung nach eher dem Modell sowie dem resultierenden Strömungssystem aus Fock- u. Großsegel. Zu schnelle Strömungsveränderungen (Erreichung des neuen Sollwertes durch den Servo) können wie schon aufgeführt zu einem kurzzeitigen Abriss dieser führen.  In den 1960-iger Jahren hatte man noch Tipp - Tipp RC-Anlagen für die Ruder....
3. Beim Segeln sollte es doch Manöver geben wo die Fock eher aufgehen soll und das Groß delayed folgt (meiner Meinung nach beim Schmetterling).

Bei meiner MM habe ich einen Geber mit dem die 2 gekoppelten Segelservos kontrolliert werden. Die programmierbaren Digitalservos bieten doch unter bestimmten Bedingungen an, siehe oben bei den Schoten auch mal ein Delay zu testhalber zu programmieren.
Es gibt doch Folgesteuerungen/Regelungen die durch ein Makro eingeleitet werden. Im RC Bereich oft mittels Schalter für bestimmte Konfigurationen.
Natürlich wollen wir beim Segeln noch volle Kontrolle über das Boot behalten........

Alex

den vorteil der getrennten ansteuerung sehe ich in der idealen trimmbarkeit. ich kann beide segel getrennt trimmen. die sind mit einem mischer verbunden. speedmäßig geben meine hitec servos eine einstellung von 60 oder 100 max an. eingestellt sind sie auf 5 oder 6... also wirklich langsam. das relativiert sich dann ein bißchen, wenn man weiß, dass ich keine umlenkung am servoarm fahre.

Oder andersrum, je nach Situation und was man da erreichen möchte.


Ist sehr schön bei der LO; Fock, Groß und Besan alle separat zu bedienen
und zu schauen was es so bringt.


Zum rumexperimentieren ist es alles nicht schlecht...
sicher net bei dem ganzen Regen und Kälte hier im Norden.