Die Frage nach Groß oder Focktrimmservo wurde hier ja schon öfter gestellt. Auch mir ist sie in der Anfangszeit des MM Baus begegnet. Mit dem ersten Boot mit zwei Segelservos war dann für mich eigentlich die Frage beantwortet. Allerdings ging das was ich mir vorgestellt habe damals nur mit einer ziemlich hochwertigen Funke (Graupner MX22).

Mittlerweile habe ich ein neues Spielzeug (http://www.graupner.de/de/products/1d808...oduct.aspx) und die teuren Sachen sind teilweise schon weg oder landen noch bei Ebay. Diesen Beitrag wollte ich eigentlich schon lange schreiben, damals dachte ich aber das es doch ein wenig albern ist wenn man was empfiehlt wofür man eine Funke aus der obersten Preisklasse braucht. Habs mir also verkniffen... aber bei einem aktuellen Strassenpreis von 150 Eur inkl. eines 6 Kanal Empfängers (7g schwer) braucht man glaube ich kein schlechtes Gewissen mehr zu haben.

Ich bin so begeistert von der neuen Funke das ich Euch die erstmal gerne vorstellen würde.

   

Es ist ein 6 Kanalsender mit für die Preisklasse unglaublich viel funktionen, nur mal als Stichworte:

- integrierte Telemetrie mit Anzeige auf dem Senderdisplay. Dort wird kontinuierlich und ohne Zusatzmodule die Empfängerspannung angezeigt. Man kann sich auch eine Warnschwelle einstellen, wenn die Unterschritten wird gibts nen Piepsalarm. Wenn man die Schwelle so wählt dass man noch einen Lauf zuende fahren kann ist das Problem von leeren Akkus für immer gelöst !

- 2 Trimmpotis! Meiner Meinung nach einer der größten Schwachpunkte der Konkurrenprodukte aus MM Seglersicht: es gibt keine günstigen Funken mit Trimmpotis so dass beim Focktrimm  immer Kompromisse gemacht werden müssen, z.b. mit der Rasterung auf dem Ruderhebel, m.E. indiskutabel...

- Ein Kipppschalter, zwei 2 Stufenschalter, ein 3 Stufenschalter, alle Ergonomisch gut Erreichbar ohne umgreifen. Die Schalter und die Trimmpotis könne frei allen Funktion zugeordnet werden.

- Natürlich ne ganze Menge vordefinierte Mischer für die Modellflieger, aber auch 3 freie Mischer, für uns Segler also ne Menge Platz für Experimente.

- Schlaues Detail: der Senderakku ist ein normaler Nimh 4 Zeller. Kein Spezialanschluß sondern der normale Stecker wie bei den Senderakkkus. Ich hab gleich mal einen von meinen Empfängerakkus zweckentfremdet, damit hält der Senderakku ewig. !

- kleiner 7,6g schwerer Empfänger, für die meisten Anwendungen braucht man die 6 Kanäle zwar nicht aber bei dem Gewicht machts ja nix und vielleicht kommt ja später auch noch ein kleinerer Empfänger.

Die MX 12 kann noch ne Menge mehr, bietet z.B. auch von Haus aus eien Sprachansage über Kopfhöhrer für die Telemetriewerte dafür einfach mal auf der Graupner Seite schauen. (Und Nein ich werd nicht von Graupner gesponsort oder sowas aber wenn die mal sowas gutes machen kann man ja auch mal loben)

Der Praxistest viel bisher auch sehr zufriedenstellend aus. In zwei MM´s, einer RG65 aus Vollcarbon und einer IOM gabs keinen einzigen Aussetzer. Etwas nervig ist das Gepiepse wenn die Verbindung schlechter wird. Dann fällt der Rückkanal der die Telemetrieinformationen sendet aus und die Funke meldet sich. Da der "Hinkanal" der die Steuerinformationen sendet deutlich stärker ist ist die Verbindung immer gegeben, wie gesagt keine Aussetzer. Hier kann aber evtl. noch was mit der Antennenposition optimiert werden, bisher habe ich die Antenne einfach nur ins Boot "geworfen". Auch beim extremen Härtetest Nordcup mit 28 Booten und daher viel parallel betriebenen Funken gabs keine Probleme.

Aber zurück zum Titel des Threads. Anhand der Frage Groß oder Focktrimmservo möchte ich Euch die Möglichkeiten der MX12 mal als Programmierbeispiel vorstellen.

Mit den meisten älteren Funken; Paradebeispiel Graupner X306,  kann man ein Segelservo bedienen und mit dem Poti noch ein Trimmservo.  Funktioniert auch gut, nur muss man sich mechanisch entscheiden worauf das Trimmservo wirken soll.

Viel logischer erscheint mir der Einsatz von zwei Segelservos. Gewichtsmässig kann das ganz neutral bleiben. Das C261 ist ja sowohl als Trimmservo als auch als separates Fockservo von einigen bereits getestet. Es tut sich also nix wenn man nur den Einsatzzweck verändert.
Meine persönliche Gewichtsbilanz: 2x 19g Segelservo von Hyperion, 38g, da haben viele ein Segelservo das schwerer ist.
Ok und dann eben beide Kanäle mit nem Mixer elektronisch verbinden, ist ja auch nix Neues und hier schon etliche Male vorgestellt.

Ich wollte aber mehr, wenn schon sowas, dann ein komplett elektronisch einstellbares Boot.

Ich versuche mal zu beschreiben was  mein Boot momentan "kann":

- Die Schoten werden Fix eingehängt und brauchen nicht verschoben zu werden.

- Der Endanschlag beim Fieren wird elektronisch im Empfänger begrenzt. Also egal wie die Trimmungen verstellt werden, auf Vorwindkurs haben die Segel immer dieselbe Position. (Übrigens auch als Sicherheitsmassnahem sehr sinnvoll: sollte immer so eingestellt werden das der Servoarm auch bei z.b. Trimmverstellung nirgendwo anschlagen kann, das erhöht die Lebensdauer des Servos ;-))

- Erfreulicherweise hat Graupner der MX 12 sogar zwei Drehpotis beschert, gerade für unseren Einsatzzweck ideal:
 Daher also ein Drehpoti auf die Fockverstellung gemixt und zwar so das es nur im dichtgeholten Bereich wirkt. Ich kann so den Fockspalt von ca. 2-16° verstellen, damit haben wir die erste Trimmfunktion. Die Endposition der Fock ändert sich wie gesagt beim Trimmen nicht.
   

- Für das Großsegel brauche ich kein Poti, das wird bei mir eher weniger verstellt daher läuft das einfach über die normale Trimmung. Auch hier wird die Schot nur eingehängt und dann mit der Trimmung der Großbaumwinkel von 2-14° verstellt.
Als besonderen Witz kann man auch noch Flugphasen definieren bei denen sich die Trimmung verstellt. Also z.B. für den Start eine Einstellung wo das Groß besonders dicht ist um erstmal höhe zu Kneifen um vom Feld wegzukommen.
   

- Dann habe ich zum Probieren auch noch auf die Querfunktion des Segelservohebels ein bischen Großverstellung gelegt. Ich kann damit dann in Böen nur das Groß fieren oder zum Wenden nochmal gezielt dichtholen wie früher schon von Henning beschrieben (hab ich aber abschaltbar gemacht weil ich das meist eh vergesse...)

Und damit ist die Funke noch nicht ausgelastet, es sind noch Kanäle, Schalter und ein zweites Poti frei, Achterstagsverstellung z.B. problemlos möglich.  Das sind zwar alles keine neuen Sachen aber in der Kombi konnte man das so einfach und vor allem zu dem Preis bisher meine ich nicht umsetzen, ich bin auf jeden fall begeistert von meinem neuen Spielzeug ;-) und würde behaupten die neue MX 12 ist die ideale Modellsegelanlage!

Klingt gut! Ist die Programmierung intuitiv oder muss man dafür erst einen Lehrgang besuchen?

Tja mit solchen Fragen kannst Du in anderen RC Foren wahre Glaubenskriege auslösen...

Ich hab vorher auch Graupnersender gehabt und bin nix anderes Gewohnt, ist genauso wie bei MX16 aufwärts oder den MC Pultsendern. Insofern kann ich das nicht unvoreingenommen beurteilen, finds aber recht logisch aufgebaut. Für die Telemetrieeinstellungen sollte man aber schon einmal in die Anleitung gucken.

Ich frag nur, weil ich bisher durch die ganzen Mischerfunktionen bei meiner Spektrum total nicht durchblicke und selbst mit Anleitung Schwierigkeiten habe da etwas zu Progammieren. Hängt vielleicht auch damit zusammen, dass ich Probleme habe das Fliegerdeutsch in Seglerdeutsch zu übersetzen!

wirklich interessant wäre es wenn man die telemetriedatenübertragung zur geschwindigkeitsmessung nutzen könnte.

.. am besten in einem head-up display in der sonnenbrille..

geht

geht

Auch vmg zur Luvtonne?

nein

Ne Head Up Display gibts (noch) nicht.

aber sowas:
http://www.graupner.de/de/products/35220...oduct.aspx

kannst Dir dann die Geschwindigkeit im Ohrhörer ansagen lassen...hat auch den Vorteil das man die "Raumbrüller" nicht mehr hört