5 min. sind natürlich komplett gelogen, geht aber schon recht schnell.
Gedacht sind diese Beschläge für diejenigen die:
einfach,
ohne viel mit Kohle und Harz zu hantieren,
aber doch selbstgebaute
und natürlich kugelgelagerte
Top und Baumbeschläge haben möchten.

Erreicht wird das dadurch das die Standardbeschläge der rMM Zweckentfremdet werden. Beim Baumbeschlag ist das auch in schon eingebautem Zustand jederzeit möglich. Beim Topbeschlag wirds schwierig wenn der Fockanschlag schon verklebt ist, aber auch dafür gibts Alternativen.

Werde das hier als Schritt für Schritt Anleitung posten, weiss nur nicht wieviel Zeit ich jeweils habe, die Photos sollen ja schließlich auch schick werden

Hier also erstmal das Ziel:
Topbeschlag
   

und Baumbeschlag
   

Mach doch mal'n Zaubertrank-Rezept für Dummies.
Man nehme (Stückliste)
und dann:
Man mache (Ablauf mit Varianten)
Vom Finish her sieht das schon ganz schön fortgeschritten aus.
Hast du schon Erfahrungen mit der Haltbarkeit und dem Gewicht? Dein Achterstagausleger sieht für mein dumpfes Gefühl ziemlich schwer aus. Toppgewicht schätze ich eher nicht so. Arbeit = Kraft x Weg
Hab' ich mal so gelernt.
Und bei dem Hebel (Mast) gibt da jedes Gramm ziemlich krängendes Moment.
Weiter so anschauliche Dokumentation!
Danke
Martin

Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 04.02.2010 22:28 von eMMa.

@ Emma: Topbeschlag komplett 3,6 g, viel leichter geht glaube ich nicht.


Als erstes (ist ja auch oben) der Topbeschlag.

Man nehme:
- 2 Kugellager (5x2mm, AussenxInnendurchmesser mit Bund, gibts z.B.  bei Ebay)
- 2mm Ø Nirodraht (ich nehme dafür ausgediente, nicht konifizierte Fahrradspeichen)
- 5mm Ø Vollcarbonstab (z.B. bei Volango als Stabverbinder für Skyshark zu finden)
- 6x5 mm Carbonrohr (ich nehme Skyshark 2p weil der sich durch die Wicklung in so kleine Scheiben schneiden lässt)
- als wichtigstes den Fockanschlag aus den rMM Beschlägen (gibts meines Wissen als Ersatzteil von Graupner leider nur komplett im Mastbeschlagsatz).
   

1. Kugellager in den Fockbeschlag einsetzen
2. 2mm Loch in den 5 mm Vollcarbonstab bohren, auf nötige Länge kürzen.
3. Eine kleine Scheibe vom 6mm carbonrohr abschneiden und mit Sekundenkleber oben an den 5 mm Stab kleben (dient als Anschlag)
3b. Als Alternative müsste auch ein Wickel aus Schnur der mit Uhu Endfest oder vielleicht sogar Sek.Kleber gesichert ist reichen.
4. Nirodraht ablängen und biegen, am Ende kleine Nut für das Achterstag reinfeilen.
5. Zusammensetzen und Fertig
   

Klebst du die Lager mit Sek. in den Fockbeschlag ein oder passen die so stramm, dass sich da nicht lösen kann?
Ich hatte da einschlägige Probleme mit Mk.I meines Lümmellagers.
An dieser Stelle macht im Übrigen das gewickelte CfK-Rohr absolut Sinn! Als Mast sind längsorientierte Fasern in pultrudierten Rohren deutlich besser.
Martin

Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 04.02.2010 23:21 von eMMa.

Einkleben tu Ich die nicht. Sitzen zwar recht locker, aber nach unten ist ja eh Zug drauf (darum auch unbedingt Lager mit Bund nehmen). nach oben könnte es theoretisch rausrutschen, ist aber schwer weil da gleich die Biegung vom Draht kommt. Wenn ich Lager einklebe dann auch nur punktuell mit Sekundenkleber, Hält gut und zur Not gehts auch wieder ab.

was ist mit dem mm unterschied zwischen kugellager innen Ø und Speiche außen Ø? ist das absicht und welche auswirkungen hat das?
Ich dachte es wäre besser, wenn die wirklich 100% passen?!?

Tippfehler 5x2 ist richtig.

Hallo,

nette Idee mit der Verwendung des Bausatz-Fockanschlags, sieht damit optisch dem Tushingham-Beschlag und Mastkopf sehr sehr ähnlich.

Gibt daneben auch eine sehr einfache funktionelle Version (für Leute, die etwas Draht biegen können):

http://www.mm-sailing.de/mm-hp/galerie/t...stkopf.JPG

Hier ist einfach ein Kugellager mit Innendurchmesser = Mastdurchmesser (in dem Bild ist der Mast oben 4 mm...) auf den Mast geschoben und gegen Runterrutschen mit einem Tesafilmwickel gesichert. Ums Kugellager herum ist ein 0.8 mm Drahtwickel mit heiß gemachten Endfest (vorsichtig) angeklebt. Die etwas unvorschriftsmäßige Belastungsart des Kugellagers ist aufgrund der nur geringen Kräfte hinnehmbar.
Statt dem Drahtwickel könnte man vermutlich auch Schnur ums Lager direkt anknoten und verkleben und dann das Großsegel gleich direkt damit anbinden.

Dargestellter Mastkopf besteht aus ner gedrehten Aluhülse mit eingefrästem Schlitz, in dem der Achterstagbügel aus Carbonflachmaterial eingeschoben ist. Ist abnehmbar, um ggfs. Kugellager austauschen zu können. Der rechteckige Carbonbügel ist im Gegensatz zu allen dünnen Stäben super steif, da federt nix wie z.B. bei einem Nirodrahtbügel, 2 mm Kohlestab oder den Kunststoff-Bausatzbügeln.

Unten am Mast ist was ähnliches, hier durch ein Stück Silikonkraftstoffschlauch verschiebbar und damit Vorliekspannung justierbar.
(Kann man auch entfallen lassen und direkt über den axialen Großbaumbeschlag machen, ebenso wie man das Großsegel noch ein paar mm tiefer bringen könnte)

http://www.mm-sailing.de/mm-hp/galerie/t...chlag2.JPG

Gruß
Thomas

Die Inspiration ist nicht zu verleugnen
Wenn man kleine Lager verwenden will landet man aber auch recht schnell bei ner Metallwelle. Nachteil ist sicher der federnde Anteil. Versuche das ganze mit CFk zu versteifen sind noch nicht von erfolg gekrönt, Experimente laufen aber. Ich selber hab dabei aber auch noch nicht negatives bemerkt und tröste mich damit das man mit so ner Konstruktion zur Not ne EM gewinnen kann. Habe aber auch noch ne Variante im Kopf (die dann den Serienmässigen rMM Topbeschlag mit verwendet), werd ich hier noch mal vorstellen.  

@ Thomas: Lager mit Mastumfang als Innendurchmesser waren mir immer zu groß, so wie Du das gelöst hast siehts aber sehr gut aus (allerdings muss man dafür dem Mast erstmal auf 4mm bringen...).
Der Baumbeschlag gefällt mir sehr gut, ist der aus nem vollen Block gefeilt/gefräst ?.  
Das Kuggelager obendrüber ist wie Du schon sagst aber eigentlich überflüssig (man denke nur an das enorme Zusatzgewicht ;-)). Die Vorliekspannung direkt am Baum zu justieren klappt sehr gut (habs im Photo extra etwas lockerer gelassen damit man die Schnurführung erkennen kann).

Hi Roland,

ja, das untere Lager ist noch mehr so ein I-Tüpfelchen, damit dreht halt das Vorliek noch einen Tick mehr/freier raus gegenüber Anbindung am Großbaumbeschlag. Das brauch ich.

Ich will den bei mir vorhandenen JT-Mastkopf bei Gelegenheit mal versuchen zu verändern, indem die Welle für das Kopflager zwar bleibt, aber der Bügelanteil abgesägt wird und statt dessen ein ähnlicher Beschlag wie im verlinkten Bild gemacht und aufgesetzt. Wird halt etwas höher werden, fürchte ich. Beim A-Rigg mag das Federn des Drahtes weniger sein, bei dem B-Rigg mit dem sehr langen Bügel ist es mir zu viel. JT hatte da eigentlich auch schon mal was besseres für sich gemacht, schade, das es dann nicht in Serie ging.

4 mm Mast: Der ist in diesem Fall ganz einfach 3-stufig aus 6 , 5 und 4 Rohr zusammen gesetzt. Mein kleiner Zauberstab im MM-Hexenkessel.

Großbaumbeschlag: Ja, hatte noch ein früheres Rohteil für einen M-Boot-Beschlag (System Walicki), der per Umfeilen/sägen/fräsen kurzerhand dran glauben mußte. Ist nur ein Versuchsmuster, etwas zu klobig.
Von Deiner Version mit abgeschnittenem Teil aus rMM-Beschlag an Kohlerohr gibt es international auch schon einige Bilder/Varianten. Er baut in Deiner Version halt ein paar mm höher als die JT-Teile, deren Ziel es ist, das Großsegel so tief wie möglich zu bekommen (je nach Setup/Trimm schrappt dann womöglich der Großbaum tatsächlich am Kabinendach an...). Rechteckiger Baum wäre noch gut passend dazu... (aber zumindest bei MMI ja nicht erlaubt)

Gruß
Thomas