Hallo
Zu den Fragen von Andreas:
Was alles dabei heraus kommen kann, wenn wir keine Einschränkungen machen kann ich mir vielleicht ansatzweise vorstellen. Aber wie habe ich mir 2.6.1 vorzustellen?
2.6.1 Das Deck muß wie das Original als Glattdeck mit einer max. Rundungshöhe von 15 mm ausgeführt sein und eine Plicht mindestens mit den Originalabmessungen haben. Der Deckel muß mindestens die Originalabmessungen des rMM-Deckels aufweisen: Ja / Nein
Was heißt mindestens die Originalabmessungen? Nach meinem Verständnis muss die Plicht dann mindestens so groß sein wie beim Original oder eben größer.
-> ja gleich oder größer, so sehe ich das auch. In der Praxis würde ich einfach sagen: da soll hinten eine Vertiefung drin sein, die ungefähr dem Original entspricht. Aber bitte ohne nun mm nachmessen zu müssen, ob nun etwas kleiner, flacher, länger oder so. (-> Siehe Kommentar zur Klassenauslegung weiter unten)
Also evtl. auch das gesamte Boot bzw. Deck einnehmen?
-> nein, denn es soll ja ein Glattdeck sein, also ein flaches Deck, welches nur eine Rundungshöhe – keine Tiefe von 15 haben darf. Also keine durchgehende Plicht bis nach vorne.
Und was die Haube angeht so muss diese dann mindestens so groß und so hoch sein wie das Original, könnte aber quasi auch das gesamte Deck samt Plicht beinhalten!?
-> ja, eine größere / andere Haubenform ist bislang auch schon erlaubt. Im Hinblick auf das klassenspezifische Erscheinungsbild wollen wir bislang ja keine durchgehenden glatten Deckel haben, sondern eine kleinen Aufbau drauf haben. Wer will, kann aber daraus auch einen „richtigen“ / vorbildähnlichen Yacht-Aufbau/Kajüte erstellen. Gabs mal bei Thijs in Holland – sah ein bisschen wie eine X-Yacht aus und war in meinen Augen sehr schick!
http://www.micromagic-segeln.de/galerie/...G_3381.JPG
Bei 2.6.2 ist mir unklar was flache Deckel meint?
2.6.2 Das Decks- und Deckel-Layout ist freigestellt, es dürfen aber keine Skiff-Decks (stark hochgezogene Vordecks), keine durchgehende Plichtvertiefungen und keine flachen Deckel gestaltet werden: Ja / Nein
Reicht 1 mm Höhe oder reden wir über cm? Und ein Skiffdeck wäre nach meinem Verständnis eher ein Rumpf mit hoch gezogenen Bordwänden und demzufolge relativ tiefem Deck. Es wird aber auf ein hochgezogenes Deck bezogen. wie habe ich mir dss vorzustellen?
-> ist eine Erhöhung des Freiheitsgrades gegenüber 2.6.1. Hier hab ich eigentlich nur gemeint, das man keine „Beschränkungen“ wie bei 2.6.1 hat hinsichtlich Plicht und Haube, aber dennoch keine stark überhöhten oder komplett nach innen vertieften Decks bekommt (also nichts wie bei IOM, M, RG65 so an „Zwecksformen“ zu sehen ist.)
Hier wäre m.E. das Boot von Thijs besser aufgehoben, da es mit dem Aufbau eben doch recht anders als bisherige MMs daher kommt. Aber reine Zwecksdecks, glatt und schlicht durchgehend sollen es nicht sein, die Plicht kann hier aber z.B. auch deutlich kleiner ausfallen. Ein Deckel kann nur eine geringe Höhe aufweisen etc.,
Hoffe es ist klarer geworden – und wirft nicht noch mehr Fragen auf…. ,-) Sicherlich kann man an den Formulierungen noch satzbautechnisch usw. noch „feinschleifen“, solange der damit intendierte Inhalt damit besser ausgedrückt wird. Meine Formulierungskünste sind ja zumeist eher nicht auf kurz, knapp und dabei immer 100% treffend ausgelegt…. Könnte ich das, wäre ich der Tradition meiner Familie gefolgt und auch Jurist geworden ,-))))
Zu dem Thema „MM-Bootsregeln“ generell möchte ich noch folgendes schreiben:
Vielleicht sollte nochmal daran erinnert werden, das egal wie die MM-Bootsregeln ausfallen, sie eigentlich „nur“ als ein Rahmengerüst angedacht sein sollen, für das, wie eine MM eben grundsätzlich in etwa aussehen soll. Aber eigentlich ohne nun viele genaue Beschränkungen und Eingrenzungen, Toleranzangaben etc. pp.
Anfangs 2001 waren sie dazu auch bewußt nur sehr kurz ausgeführt (nur eine Seite!). Für Leute, die den Sinn dahinter gesehen haben, reichte das auch, aber für Regelauslegungsleute gabs da zu viele offene Stellen, aus denen, wer denn ggfs. gewollt hätte, man Monster-MMs hätte erzeugen können. Daher kam 2004 die Verfeinerung. Die damals auch ein recht langer Prozess war und auch einige Fragen aufgeworfen (und hinterlassen) hatte – und wie man im Laufe der Zeit sehen konnte, auch weiterhin Fragen hinsichtlich der Auslegung gab. Nicht so sehr viele, aber eben doch einige. Und ich glaube, die meisten hier haben die Möglichkeiten, die die aktuelle Regel immer noch an Freiheiten bietet, nicht realisiert – oder sehen halt keine Notwendigkeit, sie auszuschöpfen (ich z.B. – hab z.B. noch keinen veränderten Rumpf gegenüber den Bausatzausführungen erstellt). Warum? Weils im Grunde auf dem Wasser „nichts bringt“ und man sich daher „den Aufwand“ sparen kann – außer man hat halt seinen Spaß an einer Umsetzung. Dann ist es ja auch kein Aufwand sondern Spaß. Und der soll ruhig möglich sein.
Darauf beruht ja auch das ganze Klassenkonzept. Man kann, aber man muß nicht. („Theoretiker“ tun sich erfahrungsgemäß etwas schwer damit….)
Dieses nach wie vor recht lockere Konzept wird man m.E. nie mit einer Bootsregel hieb und stichfest und über alle Fragen erhaben abdecken können – soll es m.E. auch nicht müssen – denn dann wäre die MM eine inhaltlich und stimmungsmäßig andere Klasse. Vielleicht kann jemand mit deutlich mehr Kenntnissen in Regelverfassungen die Formulierungen besser hinbekommen – siehe aktuelle Abfragebeispiele Kieltiefe und RC-Funktion…...
Aber eigentlich wozu so feinmaschig das aufbauschen? Einer der Kernpunkte bei uns ist es doch im Grunde, ein recht freies Konzept zu haben, in dem nicht alles haarklein fest vorgeschrieben ist. Zumindest war das bislang meine Klassenauffassung.
Für weitere Fragen bitte ich um Verständnis, wenn es meinerseits ab jetzt mit Antworten dazu etwas dauern kann – Urlaub vorbei…. und das war jetzt die erste Mittagspause.
Gruß
Thomas
Edit: Satz korrigiert