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Leichtbauprojekt GER 153 #mimimosa - Druckversion

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Leichtbauprojekt GER 153 #mimimosa - ollinebel - 05.07.2016 22:33

Hallo zusammen,

mein für mich persönlich nicht gerade zufriedenstellendes Ergebnis bei der GMMC 2016 führe ich bei den dort herrschenden Leichtwindbedingungen natürlich nicht auf mein seglerisches Können zurück sondern einzig und allein und wirklich nur auf ein zu schweres (weil dazu auch noch repariertes) Boot zurück. Diejenigen, die mich dort nicht haben Segeln sehen, dürften mir jetzt bitte zustimmen!

Also werde ich die im Norden im Sommer komplett MM-Regatta-freie Zeit nutzen, ein Leichtbauprojekt unter dem Namen “GER 153 #mimimosa” zu starten. Vorhanden ist nun glücklicherweise noch ein Teilesatz als Gewinn aus der GMMC 2015 (Best.Nr. 2014.1 - Rumpf, Deck, Mast-/Kieltasche und Deckel).

Jetzt geht das bei mir schon mit der Frage los: Ist der Teilesatz an sich schon zu schwer? Bevor ich mich also ans Erleichtern mache, wäre für mich interessant zu wissen, ob das Teilegewicht an sich so stimmig ist oder ob ich am ABS schon mal einen Erleichterungsschliff ansetzen sollte?

Gewogen habe ich ziemlich präzise:

Rumpf:    113g
Deck:        76g
Kieltasche: 15g
Deckel:      13g
Summe (gewogen): 217g

Hat diese Gewichte schon einmal jemand von euch einzeln ermittelt? Wie ist der Vergleich?

Naja und da ich noch nie eine MM selbst gebaut habe, habe ich auch noch eine ziemlich doofe Frage hinterher: Entweder ist mein Deck zu kurz oder mein Rumpf zu lang oder ich zu doof: Beim Auflegen des Decks, vorn bündig, steht die Rumpfschale hinten ca. 5 mm über (siehe Foto). Ist das normal? Ich wär’ ja doof, vom Rumpf hinten etwas abzuschneiden oder?

[attachment=10702]

Fragen über Fragen - aber ihr langweilt euch doch auch, oder?

Viele Grüße aus Hamburg und einen schönen Abend noch!
Olli


RE: Leichtbauprojekt GER 153 #mimimosa - eMMa - 05.07.2016 22:48

ollinebel schrieb:
... im Norden im Sommer komplett MM-Regatta-freie Zeit ...

Mach doch selbst was!
Motz
Martin
PS: lass den Rumpfüberstand als Hula dran! Länge läuft.
Ach ja, und immer eine Handbreit Kiel unter Wasser! Wink


RE: Leichtbauprojekt GER 153 #mimimosa - ollinebel - 05.07.2016 23:20

Und was bitte ist ein Hula?


RE: Leichtbauprojekt GER 153 #mimimosa - matzefl - 06.07.2016 06:51

Hallo olli ,
eine Gewichtsreduzierung ist immer etwas für das Gewissen man hat etwas getan !
Aber in einer Einheitsklasse ob groß oder Klein ist die Summe der seglerischen Fehler meist viel größer als die durch die Gewichtsreduzierung erreichten Gewinn.
Das Boot hat zwar bei wenig Wind ein besseres Ansprechverhalten mehr aber nicht.
Es gibt hier im Forum genügend Bilder mit Leichtbauberichten .
Mein Boot hat etwa 16 g verloren durch Decksausschnitte ,das musst du auch wieder verschließen !
Aber bei einer Kollision hast du auch schnell ein Loch im Boot .
Ich habe auch ein Boot ohne Gewichtsreduzierung und kann nicht sagen das es schlechter oder besser läuft .
Also was sagt es uns ?
Es ist eine phychologische Geschichte mehr nicht !
Gruß Matze


RE: Leichtbauprojekt GER 153 #mimimosa - eMMa - 06.07.2016 09:01

ollinebel schrieb:
Und was bitte ist ein Hula?

Hull Appendix.
Bürzel oder wie du es nennen willst.
Wink
Martin


RE: Leichtbauprojekt GER 153 #mimimosa - arjan - 06.07.2016 10:33

kleb dein Boot ohne Kleber zusammen, sparrt unheimlich viel... (also zusammen schmelzen...)
überstand der Rumpf dran lassen, und wenn, dann frühstens nach dem zusammenbau entfernen.
klar kannst du löcher ins Deck machen, da gibts genügend beispiele im forum.
Minimalisier dein innenleben bis aufs minimum und platziere dies so tief wie möglich.
Auch deine Riggs sollst du leichtbau machen!!

Und wenn dann das Boot kaum 600 gr Segelfertig ist, stellst du fest das das Boot zu leicht ist zum Segeln.....


RE: Leichtbauprojekt GER 153 #mimimosa - GER30 - 06.07.2016 11:16

Hallo Olli,
einige Hinweise oder Antworten findest Du vielleicht hier:
http://www.micromagic-segeln.de/forum/showthread.php?tid=3380&page=26
ab Beitrag #258
Da habe ich auch Teile aus der letzten Produktionsserie von Graupner verwendet. Gewichtsmäßig lag das bei mir etwas unter deinem Material.

Viel Spaß und Erfolg beim Bau,
Gruß
Martin


RE: Leichtbauprojekt GER 153 #mimimosa - bora - 06.07.2016 22:06

ollinebel schrieb:
Hallo zusammen,

mein für mich persönlich nicht gerade zufriedenstellendes Ergebnis bei der GMMC 2016 führe ich bei den dort herrschenden Leichtwindbedingungen natürlich nicht auf mein seglerisches Können zurück sondern einzig und allein und wirklich nur auf ein zu schweres (weil dazu auch noch repariertes) Boot zurück. Diejenigen, die mich dort nicht haben Segeln sehen, dürften mir jetzt bitte zustimmen!



Hallo Olli,
ich war ja dort…. Ich kann aber bestätigen, dass es sicher nicht am Trimm lag Biggrin

Was das Sommerloch angeht könnten wir ja nochmal was am Dümmer versuchen. Wenn du einen Zugang zum Wasser mit geeignetem Parkplatz kennst, frage ich mal bei der Bielefelder Truppe nach, ob noch jemand hinkommt oder sowieso in der Nähe ist. Nachdem die schwedischen Meisterschaften abgesagt wurden, dürften bei mir spätestens im August die Entzugserscheinungen deutlicher werden. Das muss ja nicht sein.

Wenn du nach den 5mm fragst, gehe ich davon aus, dass du meinen ersten Bericht über die V2 nicht gelesen hast. Ich denke, da findest du ein paar Hinweise, die vielleicht nützlich sind.

Die nächste Frage ist, willst du ein MMi legales Boot bauen oder einen Extremleichtbau nach deutschen Regeln? Ein MMi legales Boot, das vernünftig aufgebaut ist und wie Arjan geschrieben hat auf zu viel Stabilit und die ganzen Verstärkungen verzichtet und mit nicht zu schweren RC Komponenten ausgerüstet ist, kannst du auf ein segelfertiges Gewicht von sagen wir mal 800 bis 820 Gramm bringen.

Nach deutschen Regeln kannst du natürlich noch ein paar mehr Gramm wegnehmen.

Rumpf abschleifen hab‘ ich mal gemacht. Ist extrem mühsam. Aus verständlichen Gründen muss man sehr aufpassen, dass man das gleichmäßig macht. Ich habe nach 15 Gramm aufgehört. Die notwendige Lackierung bringt dann wieder ca. 2-3 Gramm auf den Rumpf.

Foliendeck bringt realistisch vielleicht 15 Gramm, es gibt extremere Versionen aber du hast auch schon Segler beobachtet, die nach jedem Lauf einen halben Liter Wasser aus dem Boot schütten.

Das Weglassen der Kanten reduziert eigentlich kaum das Gewicht, weil man ersatzweise einen Winkel oder Stab einkleben muss. Gerade bei der V2, wo Rumpf und Deck nur mit Hilfsmitteln zum Kontakt gezwungen werden können, würde ich das schon deshalb nicht machen.

Bei der Haube gibt es neuerdings eine Möglichkeit ca. 9 Gramm einzusparen. Info kommt per PN.

Leichtere Ruder oder Schwerter kann man machen oder kaufen. Meine Selbstversuche dazu habe ich irgendwann wieder ausgebaut. Aber es gibt auch Leute, die das vernünftig hinbringen.

Anders als z.B. Matze sehe ich schon gewisse Vorteile, wenn mein Boot mit dem Standardkiel anstatt 960 Gramm 820 Gramm wiegt. Ich denke nicht, dass es sinnvoll ist mit extremen Maßnahmen zu versuchen das noch erheblich zu unterschreiten. Aber das haben wir schon so oft besprochen, das müssen wir an dieser Stelle nicht nochmal anfangen.

Das Siegerboot in Schotten war meines Wissens kein extremer Leichtbau. Zumindest für Platz 3 bis 7 weiß ich, dass das auch normalgewichtige Boote waren.

Viel Spaß
Ralf


RE: Leichtbauprojekt GER 153 #mimimosa - ollinebel - 06.07.2016 22:32

Hallo zusammen,

vielen Dank schon einmal für die vielen tollen Hinweise und hilfreichen Links - ich werde jetzt erstmal noch ein wenig nachlesen, was dazu schon alles geschrieben wurde. Aber es zeichnet sich jetzt für mich schon eine gewisse Tendenz ab:

(1) Überflüssiges weg lassen,
(2) Extremes sein lassen,
(3) richtig Verschweißen (und Kleben) und
(4) leichte aber verlässliche RC-Komponenten richtig platzieren.

Jede Frage für sich - wie immer bei diesem Boot - eine kleine Wissenschaft für sich.
Ich werde mit diesen Überlegungen dann aber wohl auch entspannt MMi konform bleiben wollen.

1000 Dank und ich lasse von mir hören!
Viele Grüße
Olli

PS @ Ralf: Dümmer ist gut! Ich bin vermutlich am 6./7. August bei den German Open der RC Laser dabei. Davor wollte ich aber nach Möglichkeit auch noch einmal ein Wochenende dort hin. Dank Jan bin ich jetzt Besitzer eines VAM A-Segelsatzes - der muss dringend auf's Wasser Smile


RE: Leichtbauprojekt GER 153 #mimimosa - bora - 07.07.2016 00:12

Jetzt wo der deutsche Finalgegner feststeht Rolleyes bleibt vor dem Schlafengehen noch etwas Zeit, die Atomwissenschaft Micro Magic etwas vom Sockel zu holen, ohne dabei ins Detail zu gehen..

Zunächst mal denke ich, hast du da ein paar vernünftige Entscheidungen gefällt.

1. Der Teilesatz verhindert ja schon, dass man die vielen überflüssigen Verstärkungen einbaut. Ich würde den Haken für die Fock mit dem Rumpf verbinden und im Bereich der Großschotdurchführung das Deck eventuell mit einer Stütze seitlich zur Seitenwand des Rumpfes oder senkrecht zum Boden abstützen, mehr nicht.

2. ..

3. Verschweißen mit Uhu Plast special, Aceton verschweißt zwar auch, ist aber nicht so einfach in der Anwendung
Verkleben mit Stabilit oder Uhu Plus Acrylit überall da, wo die Teile nicht 100% glatt aufliegen, also z.B. Kiel/Masttasche zu Rumpf und zu Deck, wie schon geschrieben, sparsam auftragen, besser Passungen so vorbereiten, dass man keinen spaltfüllenden Stabilit braucht

4. Der schwierigste Teil. Empfänger liegen mittlerweile alle im 5 Gramm-Bereich. Servos gibt es wie Sand am Meer. Ich habe früher gerne Graupner Servos empfohlen, in den letzten ein, zwei Jahren aber auch mehr und mehr Probleme damit gehabt, sowohl mit DES 261 am Ruder als auch mit HVS 930 an den Segeln. Ich würde die im Moment nicht mehr empfehlen. Lipos oder Life statt NiMh bringt auch noch einige Gramm und dazu noch ein paar Vorteile in der Anwendung.

Kann sein, dass ich am 6/7. August mal vorbeikomme. Wenn ich ein Leihboot hätte würde ich ja glatt mitsegeln. Aber ich weiß gar nicht, ob das mittlerweile ohne DSV Mitgliedschaft überhaupt noch möglich ist. Eine Mitgliedschaft im Motorsportclub der Polizei Braunschweig dürfte da wohl eher nicht helfen.

Aber mal an einem WE davor oder danach mit der MM ist sicher auch denkbar.

Grüße
Ralf


RE: Leichtbauprojekt GER 153 #mimimosa - ollinebel - 08.07.2016 22:59

Guten Abend!

Ständerbau nach T. Dreyer. Laubsägen ist ja nicht so meine Stärke.
Das kann dauern...

[attachment=10705]

Viele Grüße
Olli


RE: Leichtbauprojekt GER 153 #mimimosa - eMMa - 09.07.2016 08:47

ollinebel schrieb:
Guten Abend!

Ständerbau nach T. Dreyer. Laubsägen ist ja nicht so meine Stärke.
Das kann dauern...

Viele Grüße
Olli

Für'n Ständer ist doch nur die Kontur Pflicht, wo nachher der Rumpf aufliegt.  Die restlichen Formen sind mehr Kürprogramm. Hauptsache das Ding steht Wink
Wenn du den Plan von Thomas gefunden hast, wird dir vermutlich auch http://www.micromagic-segeln.de/daten/MM-bootsstaender-frank-campsen.pdf über den Weg gelaufen sein und den Thread http://www.micromagic-segeln.de/forum/showthread.php?tid=4399 dürftest du auch kennen.
Bevor ich den genialen Ständer-Kasten von Frank C. gesehen hatte, hab' ich mir den Ständer ja auch als Box gebaut. Sowas hat prinzipiell den Vorteil, dass der Ständer dann mit den verschiedenen Kielen drin auch nicht so leicht kentert bei Wind.
[attachment=10706]
Stichsäge ist bei mir auch schneller als Laubsäge Shameblue
Nur mal so als Anregung zur Arbeitserleichterung.
Gutes Gelingen!
Martin


RE: Leichtbauprojekt GER 153 #mimimosa - ollinebel - 11.07.2016 23:18

Hallo zusammen,

ich hab's ja gesagt: Sobald die Laubsäge zum Einsatz kommt, dauert das bei mir... Aber bis auf Moosgummi und Lack hab' ich's jetzt:

[attachment=10707]

Da die Bötchen bei mir nicht im Keller stehen, achte ich auf dezente Formen und da ich meine Sender-und-Zubehörkiste für verschiedene Bootsklassen nutze, macht so ein Box-Ständer für mich nicht so viel Sinn.

Da ich das Ruder mal selbst aus Schichten Balsa herstellen möchte, hier schon mal meine nächste Frage: Gibt es zufällig eine bemaßte Zeichnung des Classic-Ruders hier im Forum? Inklusive Profil? Ich habe zwar die verschiedenen Rudervarianten unter Bootsbau gefunden aber nirgends eine solche Zeichnung. Und dann noch: Womit verklebt Ihr die Balsa-Holz-Schichten innen: Zunächst mit Leim oder gleich mit Epoxy? Wegen Gewicht und so.

Viele Grüße
Olli


RE: Leichtbauprojekt GER 153 #mimimosa - ollinebel - 12.07.2016 00:32

Ich nochmal...

Kieltasche verkleben - zumindest mal die Achterkante. Etwas entgratet und mit dem von Ralf empfohlenen Kleber verschweißt. Ganz aufgeregt gewesen, da der so schnell anzieht und ich das ganze ja schön gerade haben wollte. Hat aber gut geklappt:

[attachment=10708]

So. Der Riesling ist alle - ich geh' dann mal ins Bett.

Bis die Tage
Olli


RE: Leichtbauprojekt GER 153 #mimimosa - eMMa - 12.07.2016 10:55

ollinebel schrieb:
...
Da ich das Ruder mal selbst aus Schichten Balsa herstellen möchte, hier schon mal meine nächste Frage: Gibt es zufällig eine bemaßte Zeichnung des Classic-Ruders hier im Forum? Inklusive Profil? Ich habe zwar die verschiedenen Rudervarianten unter Bootsbau gefunden aber nirgends eine solche Zeichnung. Und dann noch: Womit verklebt Ihr die Balsa-Holz-Schichten innen: Zunächst mit Leim oder gleich mit Epoxy? Wegen Gewicht und so.

Viele Grüße
Olli

Epoxy!
Du hast PN
Yaya
Martin


RE: Leichtbauprojekt GER 153 #mimimosa - bora - 12.07.2016 20:20

..ist aber eine sehr schöne Laubsägearbeit geworden Minimix014

Moosgummi würde ich nicht mehr nehmen. Ich habe sowas an einem Bootsständer und wenn das Boot länger draufliegt, klebt es fest und das Moosgummi hinterlässt auch Reste auf dem Rumpf. Weil mir nichts Besseres eingefallen ist, habe ich beim letzten Mal unserem Wischmop ein Haar geklaut, halbiert und mit Sekundenkleber auf’s Holz gebebbt. Funktioniert auch und klebt nicht am Rumpf.

Das kommt jetzt etwas spät, aber wenn man direkt am Boot auf dem Ständer Kiele verkleben will (so mache ich das normalerweise), dann ist es bei den ganz schweren und langen Gewichten hilfreich, wenn die Stütze auf der Seite des Hecks eine entsprechende Aussparung hat… so ähnlich wie auf dem Foto dargestellt.
Aber das kannst du ja z.B. am alten Ständer noch nachträglich rausschneiden.

Mit einem Balsaruder lassen sich leicht > 10 Gramm einsparen, das Ruder liegt aber nur wenig höher als die Kielbombe. Dazu kann man dann noch die Frage nach dem Trägheitsmoment stellen. Wenn man die 10 Gramm wegnimmt oder vielleicht sogar noch ins Blei steckt, sorgt man eher für eine Konzentration der Masse in der Mitte. Wenn man das Boot später träger haben möchte und Ballast wieder reinpackt, dann normalerweise im Rumpf, also oberhalb des Ruders..

Das klingt jetzt vielleicht etwas philosophisch und ich will auch nicht anfangen zu diskutieren, was theoretisch besser ist, träge oder nicht. Ich habe gehört, dass es dazu bei den M-Booten genauere Tests bzw. Erkenntnisse geben soll..
An meinen Booten kann ich sehr einfach von außen die Position des Akkus verschieben. Bei mehr Wind und Welle mache ich das auch regelmäßig um herauszufinden, wie das Boot besser über die Wellen kommt. Und da ist meine Erfahrung, dass ein etwas trägeres Boot, das weniger schnell hüpft bzw. nickt, besser fährt – und vor allem bei der V2 mit einem eher achterlich liegenden Schwerpunkt.

Aber so ein Tuning Ruder ist im Zweifelsfall ja auch schnell wieder ausgebaut Wink

Grüße
Ralf

PS
Ich bevorzuge rot vor dem Schlafengehen, hilft auch gegen die Aufregung beim Kleben Biggrin


RE: Leichtbauprojekt GER 153 #mimimosa - eMMa - 13.07.2016 23:26

Ruder leicht bauen ist nur was für Flaute. Bei Wind führt Auftrieb ganz achtern nur zu "verbessertem" Abtauchen.
Aber mit dem Ausschnitt für die langen Kiele hat Ralf Recht. Deshalb hat ja meine achtere Strebe an der Ständer-Box auch das einschlägige Loch. Wink
Statt Moosgummi geht auch Fensterdichtung. Selbstklebend Wink
Oder Neopren.
Oder vieles Anderes mehr...
Frohes Schaffen!
Martin


RE: Leichtbauprojekt GER 153 #mimimosa - ollinebel - 16.07.2016 01:34

Hallo zusammen,

erneut vielen lieben Dank für die tollen Hinweise und Ratschläge. Als Großbootfahrer habe ich erst einmal eine Dose Epifanes aufgemacht und bin mittlerweile im dritten Anstrich für den Ständer (30/70 Lack/Terpentin, 60/40, 90/10, 100, 100, ...).

[attachment=10713]

Auf dem Heimweg habe ich heute auch schon mal RC-Krams mitgebracht. Beim Empfänger habe ich gewichtsmäßig total geschlampert aber da ich viel auf der Elbe segle ist mir Reichweite und Telemetrie wichtig. Da habe ich 7g für einen Graupner HOTT GR-12 L (2 km Reichweite - breiter ist die Elbe in Hamburg nicht) investiert.

Beim Segelservo habe ich Ralfs Bedenken schlicht ignoriert und mich für einen Graupner DES 488 BB MG entschieden. 11g, 3kg/cm, 0.08s je 40° - was besseres habe ich bei Spektrum, Dymond, Futaba und Co. nicht gefunden (wehe, einer belehrt mich jetzt hier eines Besseren).

An der Aufhängung fummele ich noch:

[attachment=10714]

Man muss da ja ziemlich genau Maß nehmen und rechnen und denken, wenn man Arjans Tip irgendwie ernst nehmen will.

Immerhin habe ich schon Teppich im Schiff!

Viele Grüße und bis die Tage
Olli

PS: Jetzt, wo meine DragonForce 65 gute Segel hat und richtig läuft, habe ich keine Lust mehr drauf: Nicht Fisch nicht Fleich (allg. ist mir RG65 nicht groß genug). Will die jemand haben? Die kommt weg!


RE: Leichtbauprojekt GER 153 #mimimosa - bora - 16.07.2016 16:29

ollinebel schrieb:
(wehe, einer belehrt mich jetzt hier eines Besseren).


Da ich ja bekanntermaßen nur Angst vor meiner Frau habe, erlaube ich mir einen Einspruch:

Auch auf die Gefahr hin, mich zu wiederholen. Das DES 488 ist zu leicht, zu klein, zu schwach, zu schnell… daran wirst du nicht viel Freude haben und falls doch ein wenig, dann bestimmt nicht allzu lange.

Wenn man ein leichtes Boot bauen will, macht man gerne so einen Fehler (..bei Starkwind fahre ich ja mit dem anderen Boot…). Ich habe das schon hinter mir und würde dringend empfehlen, die Fehler von anderen nicht nochmal zu wiederholen - vor allem nicht als "Elbesegler" 22_yikes
Da du ja leicht bauen willst, nimm lieber ein DES 587, noch konservativer (und etwas günstiger, aber auch schwerer) wären dann 658 oder 678.

Ansonsten sieht das schon sehr durchdacht aus. Alles vor dem Einkleben schön vorbereiten. Die Servobrettauflage verklebt sich auch viel einfacher, solange man die Masttasche noch in die Hand nehmen und auf den Kopf stellen kann.

Grüße
Ralf


RE: Leichtbauprojekt GER 153 #mimimosa - MM Dirk HH - 17.07.2016 19:29

eMMa schrieb:
Ruder leicht bauen ist nur was für Flaute. Bei Wind führt Auftrieb ganz achtern nur zu "verbessertem" Abtauchen.

Achtung, jetzt kommt der Klugsch...:
ein leichtes Ruder hat den gleichen Auftrieb wie ein schweres mit gleicher Verdrängung=Volumen.
Natürlich hilft das Gewicht eines schweren Ruders etwas gegen Abtauchen, aber da ist doch wohl ein schwerer Akku oder ein kleines Bleigewicht achtern besser.


RE: Leichtbauprojekt GER 153 #mimimosa - eMMa - 17.07.2016 20:16

MM Dirk HH schrieb:

eMMa schrieb:
Ruder leicht bauen ist nur was für Flaute. Bei Wind führt Auftrieb ganz achtern nur zu "verbessertem" Abtauchen.

Achtung, jetzt kommt der Klugsch...:
ein leichtes Ruder hat den gleichen Auftrieb wie ein schweres mit gleicher Verdrängung=Volumen.
Natürlich hilft das Gewicht eines schweren Ruders etwas gegen Abtauchen, aber da ist doch wohl ein schwerer Akku oder ein kleines Bleigewicht achtern besser.


Das würde ich nochmal hinterfragen. Geht mehr um das spezifische Gewicht.

Versiegeltes Balsa (spezifisches Gewicht unter 1) schwimmt auf Wasser (Auftrieb). Blei mit einer Dichte von über 11 schwimmt nicht auf Wasser (Abtrieb). Lehrt beides nicht nur die Physik, sondern auch die praktische Lebenserfahrung. Cool

Kannst ja deine Rettungsweste mit dem gleichen Volumen demnächst aus Blei machen. Oder umgekehrt das gnubbelige Teil unten an der Kielflosse aus Balsa.

Halte ich beides nicht für sonderlich klug.
Martin
(Klugschiss kann ich selber)


RE: Leichtbauprojekt GER 153 #mimimosa - bora - 17.07.2016 21:21

eMMa schrieb:
(Klugschiss kann ich selber)


... das wird hier kaum einer bestreiten,

trotzdem ist auf Dauer Physik immer noch besser als Polemik.

Einfach mal beim alten Archimedes nachsehen!

Ralf


RE: Leichtbauprojekt GER 153 #mimimosa - ollinebel - 17.07.2016 23:01

Guten Abend!

Während ihr schön in Physik & Co. macht, baue ich einfach weiter. Aber seid gewiss: Ich bin dankbar für diese und weitere Diskussionen, denn ich lerne viel dabei.

Wo stehe ich denn gerade?

Nach quälenden Laubsägesessions (ich habe weder eine Mini-Stichsäge noch eine kleine Dekupiersäge) sind die Servobrettauflage und das Servobrett fertig geworden. Alles aus 2mm Birkensperrholz - das ist recht stabil wie mir scheint.

[attachment=10720]

Das Servobrett ist natürlich noch zu klein und für den falschen Servo ausgelegt - das werde ich noch mal machen müssen - aber da ich gerade keinen anderen zur Hand habe, bleibt das für die Zwischenzeit so (danke für den Tip, Ralf). Kann man ja immer noch mal tauschen.

Der Japanische Whisky diente mir zuletzt zum Beschweren eines Unterzuges unter dem Vordeck weil ich die Kräfte des Vorstages nicht dem 1mm ABS überlassen wollte:

[attachment=10721]

Danach tat ein kleiner Schluck aber gut. Weitere Sägequalen erlitt ich dann beim Herstellen des Kraftschlusses für das Vorstag zum Rumpf:

[attachment=10722]

Die Püttinge (Vorstag, Achterstag und Vorstag-Spanner) habe ich aus J-förmig gebogenem 1,5mm Edelstahldraht hergestellt und von oben mit je 3 Tropfen Sekundenkleber eingelassen - von unten wird dann noch mit je zwei Tropfen Epoxy die Stabilität hergestellt.

Von oben sieht das so aus:

[attachment=10723]

(die Holzteile dienen nur zum Stabilisieren während des Verklebens)

Von der Seite dann so:

[attachment=10724]

Soweit so gut. Demnächst steht dann die Ruderachse an. Ich hab mal ganz mutig ein Kohlefaser-Rohr hier liegen statt eines Messingrohres. Vielleicht könntet ihr da noch mal eine Physik-Diskussion anfangen?

Und dann noch die Schotdurchführungen... ein Kreuz - aber da ist ja noch Zeit.

So long und liebe Grüße aus Hamburg
Olli


RE: Leichtbauprojekt GER 153 #mimimosa - Marcus_S - 17.07.2016 23:30

Hallo Olli,

Ich bin kein Fachmann für Kohlefaser, aber wenn das Rohr in der Struktur ohne Beschädigung ist, musst du nur die Schnittstelle versiegeln. Bitte aber nicht mit Öl sondern zB. Sekundenkleber. Achte aber auf den Innendurchmesser. Der sollte genau passen und nicht wie das Mitgelieferte Messingrohr vom Bausatz geringfügig abweichen.

Ansonsten tolle Arbeit Olli, weiter so.

Lg Marcus


RE: Leichtbauprojekt GER 153 #mimimosa - eMMa - 18.07.2016 19:56

ollinebel schrieb:
...  Demnächst steht dann die Ruderachse an. Ich hab mal ganz mutig ein Kohlefaser-Rohr hier liegen statt eines Messingrohres.
...

Ruderachse oder Koker, was soll denn aus Kohlefaser entstehen?
Wenn du von Rohr sprichst, vermute ich mal der Koker.
Nächste Verständnisfrage: Welche Bauweise hat das bei dir liegende Kohlefaserrohr? Ist es ein pultrudiertes Rohr oder ein gewickeltes Rohr-Profil?
Confused
Martin


RE: Leichtbauprojekt GER 153 #mimimosa - ollinebel - 18.07.2016 21:43

Hallo Martin,

eigentlich habe ich hier zwei Profile (beide stranggezogen/pultrudiert). Ein Rohr mit einem passenden Rundstab, der leichtgängig aber spielfrei im Rohr läuft.

Also wollte ich sowohl die Ruderachse als auch den Koker aus CF herstellen. Die Achse direkt in das Balsaruder einlaminiert (ich habe ja kein originales Classic-Ruderblatt - also muss ich selbst ran).

Was meinst du?

Viele Grüße
Olli


RE: Leichtbauprojekt GER 153 #mimimosa - eMMa - 18.07.2016 22:00

Ich habe seinerzeit auch einen CFK-Stab als Ruderschaft genommen, aber konventionell ein passendes Messingrohr, wovon ich noch ein Stück zu liegen hatte, als Kokerrohr.
An eine Versiegelung mit Cyanacrylat habe ich mich auch nicht rangewagt, weil es zumindest aus 2 Quellen hieß, dass der Sekundenkleber nur bedingt wasserfest sei. Irgendwie ist die Vorstellung, dass der Ruderschaft im Koker festkleben könnte, für mich nicht entspannend. Daher mein konservatives Vorgehen.


RE: Leichtbauprojekt GER 153 #mimimosa - ollinebel - 19.07.2016 00:43

Guten Abend!

Da die Einwände sich bisher in Grenzen halten, berichte ich von meinem weiteren Vorgehen in Sachen Ruder:

De achterliche Auftrieb macht wir wenig Sorgen - dann kommt der Akku halt 'n Stück weiter nach achtern - auf das Gesamtgewicht wirkt sich das Balsaruder mit CF-Achse und CF-Koker sicher positiv aus. Ob das ewig hält, weiß ich nicht aber ich lege einfach kürzere Inspektionsintervalle fest (ich denke da an 20 Segelstunden) und gut. Eventuell setze ich auch etwas Teflonpulver zur "Schmierung" ein.

Das Ruder nimmt Formen an. Dem guten Herrn Dreyer, den ich ja leider nie kennengelernt habe sei dank, habe ich auch eine skalierte Zeichnung gefunden:

http://www.micromagic-segeln.de/daten/kiel-ruder-modifikationen-12-2005.pdf

[attachment=10725]

Beim Laminieren der ersten Schicht sieht das dann nicht mehr schick aus:

[attachment=10726]

Ich berichte weiter...

Viele Grüße
Olli

PS: Meine Familie hat mehrheitlich (3:1) beschlossen, dass Epifanes-Terpentin-Mischungen ab jetzt nicht mehr in der Küche aufgetragen werden dürfen. Der Ständer trocknet mithin derweil auf dem Balkon. Epoxy stinkt zum Glück nicht so - aber morgen früh ist kein Platz für Frühstücksteller... mal sehen...


RE: Leichtbauprojekt GER 153 #mimimosa - bora - 19.07.2016 02:02

bora schrieb:
1. Der Teilesatz verhindert ja schon, dass man die vielen überflüssigen Verstärkungen einbaut.  


22_yikes

.. da habe ich mich aber gründlich geirrt.

Wenn ich mal was von 800 bis 820 Gramm geschrieben habe, dann hatte ich dabei keine Angsthölzer in der Kalkulation. Damit hätte ich jetzt wirklich nicht gerechnet. Die passen auch so gar nicht zu dem Leichtservo, dem „Auftriebsruder“ und der CF Ruderlagerung.

Aber gut, noch ist es zu früh, das Boot jetzt schon in die Tonne zu kloppen Biggrin

Jetzt mal sachlich, auch wenn’s für mimimosa zu spät ist:
Mein V2 Bericht beschreibt den Aufbau nahe am Original, in etwa so, wie jemand das Boot zusammenbauen würde, der keine weiteren Informationen /Ansprüche hat. Deshalb ist da z.B. die Verstärkung am Bug, das Ruderservo raumfüllend in der Mitte etc. Vielleicht hätte ich das früher mal erwähnen sollen schäm

Bei einem Boot, das leicht werden soll, würde ich die ABS Teile weglassen, Holzteile natürlich umso mehr, weil die mit Stabilit geklebt werden müssen und nochmal deutlich Mehrgewicht –ich will das Wort „Abtrieb“ mal vermeiden- verursachen.

Trotzdem schadet es nicht, den Bug etwas zu verstärken und die Last des Vorstags vom Deck zu nehmen. Bei meinen letzten Booten habe ich dazu den Haken für die Fockbefestigung (die Biegung als U ist übrigens absolut richtig, die häufig gesehene Z-Form ist eher nicht so geschickt) mit einem kurzen Stück 3x3mm ABS Profil unterhalb des Decks verstärkt. So ähnlich wie auf den letzten Bilder in Beitrag 23 in einem Bericht über den Bau eines MMi Bootes. Mittlerweile nehme ich aber anders als auf dem Bild nur noch das Stück in Längsrichtung. An dem befestige ich dann einen Nirodraht 0.8mm, der in einem leichten Bogen nach unten vorne zum Bug führt. Dort habe ich den Draht mit einem kleinen Auge versehen. Beim späteren Verkleben von Deck und Rumpf, kommt ein Klecks Stabilit in die Rumpfspitze, was dort für Verstärkung sorgt. Der Draht rutscht beim Auflegen des Decks irgendwie in den Klecks und hilft damit später dem relativ elastischen Deck, das Vorstag zu halten. Ich denke, zwischen den beiden Lösungen liegen so ca. 10 Gramm und eine bessere Krafteinleitung in den Rumpf.

Ein Foto von der Angelegenheit habe ich -glaube ich- leider noch nicht.
Im oben genannten Baubericht kann man vielleicht noch sehen, wie ich die Schotdurchführungen gemacht habe. Gebogenes Messingrohr, darin Bowdenzug Innenrohr. Das Messing wärmt man am besten vor dem Biegen etwas an. Wenn man kleine Radien biegen will, kann man auch 3 bis 4 dünne Drähte in das Rohr schieben, um eine Einknicken zu reduzieren. Aber natürlich kann man Schotdurchführungen auch anders machen.

CF Ruderachse hatte ich mal an einem selbstgebauten Balsaruder. Weil das Ruder irgendwie nicht gut lief, habe ich es relativ schnell wieder ausgebaut. Da hatte es schon Laufspuren oben und unten von der Kante des Messing Kokers. Das war allerdings ein Bausatzrohr mit 3,2 Innendurchmesser, wenn ich mich nicht ganz täusche – also ziemlich viel Spiel  und Verkantung. Aber auch meine  CF Rudergestänge weisen nach häufigem Einsatz gewisse Schleifspuren an der Stelle auf, wo sie im Bereich der Cockpitwand in einem ABS Rohr geführt werden. Trotzdem, wenn du eine fast spielfreie Paarung Stab/Rohr hast, wäre das mal einen Versuch wert, etwas erhöhter Wartungsaufwand inbegriffen.

Ansonsten könnte ich bei nächster Gelegenheit ein Stück Messingrohr mit di=3,05 und ein paar Teile zur Cockpitabstützung mitbringen. Ich gehe mal davon aus, dass du bis dahin noch keine Holzspanten vor und nach dem Cockpit eingebaut hast.

Grüße
Ralf


RE: Leichtbauprojekt GER 153 #mimimosa - matzefl - 19.07.2016 10:40

Bei mir läuft ein Rohr durch Deck und Rumpf die Kraftübertragung ist bei mir unten im Rumpf !!
Funktioniert sehr gut als Röhrchen habe ich ein 4mm CFK rohr mit 6er Verstärkungen im Rumfp- und Deckbereich
Gruß Matze


RE: Leichtbauprojekt GER 153 #mimimosa - ollinebel - 20.07.2016 23:32

Hallo zusammen,

heute durfte ich vor Ralfs WoMo an der Elbe erstklassig speisen - das war wirklich richtig klasse - 1000 Dank! Aber dadurch werde ich heute nicht mehr viel schaffen. Kurz mal Rumpf und Deck auf die Waage gelegt:

Deck: + 3g durch die Decksverstärkungen inkl. der Püttinge
Rumpf: + 3g durch das Angstholz im Bug und den Teppich

Mein Balsa-Ruder fange ich noch einmal neu an. Ich muss (a) die Schichten entsprechend den Lastrichtungen ausrichten (Martin sprach schon mal davon). Außerdem darf man (b) bei einer 3mm Achse nicht davon ausgehen, dass diese in exakt  3 Schichten à 1mm Balsa sitzt. Tatsächlich sind das wg. des Epoxys nur ca. 2.5 Schichten - ich werde also mit einer 0,5mm Unterstützung in der "Mitte" beginnen.

Mal sehen, was ich noch so hinkriege.

Viele Grüße
Olli


RE: Leichtbauprojekt GER 153 #mimimosa - ollinebel - 21.07.2016 23:24

Hallo zusammen,

heute habe ich den zweiten Versuch "Ruderbau" gestartet. Zunächst einmal vorbereiten:

[attachment=10727]

Von oben nach unten: 0,5mm ABS Unterlage, 3mm Ruderachse aus CFK Rundstab, Mittellage aus 1mm Balsa Maserung in x-Richtung, 1. Außenlage Maserung in z-Richtung (Achsenform mit dem Cutter ausgeklinkt), Schablone zum Anpressen aus 4mm Sperrholz. Alles mit 3mm Überstand in alle Richtungen.

Der Aufbau zum Laminieren dann wie folgt (diesmal von unten nach oben):

Küchenwaage mit Glasplatte (exakt gerade)
1 Lage Frischhaltefolie
ABS-Unterlage
1 Lage Frischhaltefolie
Ruderachse
Mittellage Balsa
Epoxy-Harz
1. Außenlage Balsa
1 Lage Frischhaltefolie
Schablone zum Anpressen
1 Flasche Whisky

[attachment=10728]

Ich bin gespannt auf das Auspacken morgen.

Viele Grüße
Olli


RE: Leichtbauprojekt GER 153 #mimimosa - MM Dirk HH - 21.07.2016 23:55

eMMa schrieb:
Kannst ja deine Rettungsweste mit dem gleichen Volumen demnächst aus Blei machen.

Moin Martin,
Nur zur Präzisierung: Eine Rettungsweste aus Blei hat - bei gleichem Volumen wie die aus Schaum - die gleiche Auftriebskraft, nämlich Volumen mal Dichte des Wassers.
Was wir beide meinen ist, dass bei Blei natürlich die Gewichtskraft größer ist als die Auftriebskraft und deshalb geht das Ding unter, sagt Archimedes :-)
Worum es Olli doch eigentlich geht ist das Gewicht zu minimieren und - hoffentlich - im Schwerpunkt zu konzentrieren, damit das Boot wendiger ist. Dafür finde ich ein Leichtbauruder gut - in Kombination mit vielen weiteren mini-Massnahmen, die insgesamt dann hoffentlich den gewünschten Effekt bringen.  
Zum Vergleich: bei meiner RG65 habe ich mit einem Karbonblatt von X-Sails und einem 3mm Schaft aus Titan 10g hinbekommen. Aus Holz waren es bei fast gleicher Fläche 14g.
Ausserdem stehe ich immer noch auf Messingrohr für den Koker, weil das so schön maßhaltig ist und man kein Gleitlager einfummeln muss um das Ruder spielfrei zu bekommen.

Also Olli, jetzt lenken wir Dich nicht weiter ab - schön weiter bauen. Pass' auf, dass die Kids nicht zu Schnüfflern werden - Verdünnung, Epoxy, Whisky - ein tödlicher Cocktail, da brauchst Du ex-geschützte Lichtschalter in der Küche.


RE: Leichtbauprojekt GER 153 #mimimosa - eMMa - 22.07.2016 08:16

Ist ja gut. Von mir aus dürft ihr auch Ruderblätter mit Auftriebskraft>Gewichtskraft machen. Kann bei Flaute auch helfen, die benetzte Oberfläche zu reduzieren, weil's das breite Heck anhebt. Akku nach vorn packen bringt aber mehr.
Ich gebe nach wie vor zu bedenken, dass all dieses aber bei Bedingungen, wo man WIND groß schreibt, eher kontraproduktiv ist.
Und bei umlaufender Flaute bringt's mehr, nicht mit Speed in die falsche Richtung zu dümpeln, aber das ist eine ganz andere Geschichte.
Und bei dem ganzen Flächenbasteln wird's ja noch interessant das eigentliche Profil zu shapen. Ich freu' mich schon auf die Diskussion, welches NACA-Profil denn für die MM bei welchen Bedingungen optimal ist Biggrin
Ihr macht das schon!
Martin


RE: Leichtbauprojekt GER 153 #mimimosa - eMMa - 23.07.2016 22:19

Nicht extra leicht, nicht classic, aber allround bis windig bewährt.
[attachment=10729]
[attachment=10730]


RE: Leichtbauprojekt GER 153 #mimimosa - ollinebel - 24.07.2016 01:09

Hallo zusammen!

@Martin: Was ist denn das schwarze? Ist da Wasser in das Holz gezogen?

Ich will euch mit meinem Ruderblatt nicht länger belästigen. Bin noch dabei, 5 Schichten laminiert und jetzt liegt hier plötzlich Glasfasergewebe... Da muss ich erst noch ein wenig experimentieren. Aber es wird, glaube ich.

Dann habe ich heute den Rumpf angebohrt für den Ruderkoker. Tatsächlich war die kleine Markierung auf dem ABS Rumpf nicht exakt auf der Centerline:

[attachment=10731]  [attachment=10732]

Der kleine Blaue Punkt im zweiten Bild rechts unten von der Bohrung ist die Graupner-Markierung. Ich habe selbst noch einmal nachgemessen und meine Bohrung exakt mittig platziert.

Dann habe ich heute die Kieltasche verklebt (ohne Stabilit, nur UHU Plast spezial da die Tasche so sauber in den Rumpf gepasst hat und keine Spalte zu füllen waren). Da der Whisky auf dem Ruderblatt steht, musste hier eine selbst gekochte Marmalade meiner Liebsten herhalten:

[attachment=10733]

Am Ende habe ich noch die Fockshotdurchführung gesetzt. Das tolle Plastikrohr kann man prima heiß verformen und die Enden sehr gut bearbeiten so dass keine scharfen Kanten entstehen:

[attachment=10734]  [attachment=10735]

Eine ähnliche Lösung werde ich für die Großschot auch einsetzen. Heute habe ich nicht viel mit dem Gewicht geschludert hoffe ich!

Viele Grüße und schönen Sonntag euch.
Olli


RE: Leichtbauprojekt GER 153 #mimimosa - eMMa - 24.07.2016 11:04

ollinebel schrieb:
Hallo zusammen!

@Martin: Was ist denn das schwarze? Ist da Wasser in das Holz gezogen?
...


Nöö, das sind Kohlerovings unter der obersten Schicht.
Die sind gaaaanz wichtig zur Krafteinleitung in den Ruderschaft, hast du die etwa weggelassen? Aaa
Dann muss das Ruder ja leicht werden!
Was die Oberfläche angeht, ist das ganze abschließend mit der Holz-Epoxy-Sättigungstechnik versiegelt. Wenn da genug EP in die Kapillaren eingedrungen ist, kommt (verkürzt formuliert) kein Wasser mehr rein. Selbst wenn die Oberfläche beim Glattschliff kein EP mehr drauf hat.
Kann schon mal passieren, wenn man das Teil immer mal wieder mit Nassschleifpapier streichelt.Shameblue
Frohes Schaffen!
Martin


RE: Leichtbauprojekt GER 153 #mimimosa - ollinebel - 25.07.2016 00:22

Hallo zusammen,

heute habe ich kein Foto für euch. Mein Ruder ist ein Monster geworden. Dermaßen hart (und leicht), dass ich dafür wohl in den Keller muss, um mit Maschinenkraft eine grobe Kontur hineinzubringen. Rovings habe ich auch nicht eingearbeitet - kannte ich auch nicht. Ich habe einfach den Ruderschaft angeschliffen, leicht gekerbt und im Harz vergossen. Ehrlich gesagt kann ich mir kaum vorstellen, dass dort derart große Kräfte wirken, dass das nicht reicht - aber das werde ich ja dann sehen.

Viele Grüße
Olli