Micro Magic Forum

Normale Version: Mast ohne Wanten
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Hallo,
auf der Suche nach einem schwereren Kiel ist mir gerade eine halbfertige ce-rMM zugelaufen. Bei dieser Version ist ja noch das Alurohr für den Mastfuß dabei und laut Bauanleitung sind Wanten vorgesehen. Kann ich bei dieser Variante auch schon die Wanten weglassen, wie bei der V2? Oder muß dann das Alurohr durch eine langes Carbonrohr ersetzt werden?

Grüße
Michael
Nur unten ist ein stückchen Alu rohr, aber der Mast selber ist CFK, ws 5 mm, geht ohne Wanten.
Wenn der ganze Mast Alurohrchen ist, dann würde ich Wanten bauen, ist eigentlich nur bei den original Riggs der cMM der Fall.

5 mm ohne Wanten geht prima, fahre ich schon seit 2008 auch mit 600 blei und hammerwind.
6 mm st etwas Biegefester und wird von vielen bevorzugt.



edit: rede von 5/4 und 6/5 masten. Excel 5 oder 6 mm sind wesentlich steifer.
Skyshark wird/wurde auch gerne genommen, ist auch relativ weich, finde ich, ist vom aufbau anders.

edit 2: Habe mal für jemanden einen MM gebaut der Mast mit Salingen und oben/unten wanten mit wantspanner haben wollte, also alles stand bocksteif drauf.
Mir war das Segelverhalten unbequem, da der Mast die Wiindboen nicht selbst entlasten konnte und dadurch luvgierig wurde (aber arg luvgierig).
Hallo Michael,

ich habe zwar bei weitem nicht die Erfahrung die Arjan hat, kann ihm aber nur beipflichten. Ich habe inzwischen mal 5mm Masten mit und ohne Wanten sowie 6'er Masten ohne Wanten ausprobiert. Eigentlich funktioniert fast alles. Allerdings gibt es einige Segel, die bei mir auf den 5'er Masten ohne Wanten nicht so schön aussahen. Da die meisten aber wohl 6'er Masten ohne Wanten fahren ist das wohl immer noch die sichere Bank.

Ich würde es also vielleicht erstmal ohne Wanten anfangen. Wenn Dir das Rigg dann wirklich zu weich ist, kannst Du die Wanten ja einfach nachträglich anbauen. Oder Du ersetzt den Mast durch einen 6'er wenn Dich die Wanten stören.

Gruß
Andreas
Affirmative.
Zu steif (also z.B. 6/4mm CFK) gefällt mir genauso wenig wie zu schwabbelig. Und das von Arjan sehr richtig beschriebene Entlasten kriege ich in meinen 6/5mm Mast aus pultrudiertem CFK durch einen möglichst tief sitzenden Vorsegelangriffspunkt am Mast. Dann biegt auch der dickere Mast ein wenig; aber immer noch kontrolliert.
Letztendlich musst du das Feintuning für dein Gefühl aber doch immer selbst raustüfteln. Da können dir alles Tipps eigentlich nur ein Ansatz sein.
Gutes Gelingen!
Martin
Jetzt auch noch meinen Senf dazu…

Arjan hat mal wieder nicht erwähnt, dass er an dem 5mm Mast ein Großsegel mit 8mm Vorliekskurve fährt Wink

Wenn man ein Groß mit „normalem“ Vorliek fährt, dann biegt sich der 5/4mm Mast schon bei leichter Spannung auf dem Rigg so stark, dass das Segel nicht mehr mitkommt und diagonale Falten Richtung Schothorn bekommt.

Ich benutze verschiedene Masten, abhängig vom Einsatzzweck. Auf MMi-Booten (nicht mehr als 420 Gramm Kiel) soll das Rigg aufmachen und Böen durchlassen. Das erweitert den Einsatzbereich nach oben; deshalb da ein eher weicher Skyshark Mast. Auf einem normalen deutschen Boot einen billigen 6/5mm Mast pultrudiert. Den würde ich mal als Allroundmast bezeichnen. Auf einem Boot, das nur bei Starkwind und mit Kielen ab 600 Gramm aufwärts (also sehr selten) zum Einsatz kommt habe ich einen deutlich steiferen 6,5/5,5mm Mast drauf. Da könnte ich mir auch am ehesten den Einsatz der Wanten vorstellen. Wenn der Kiel so schwer ist, will ich Böen auch in Vortrieb und nicht in Mastbiegung umsetzen.

Aber das ist alles Ansichtssache und hat auch viel mit dem jeweiligen Boots- bzw. Riggtrimm zu tun.

Ein 5mm Mast mit einem Standard Segel ist jedenfalls keine leichte Aufgabe.

Grüße
Ralf

GER22

Moin Michael,

erstmal kurz was zu Historie: der Graupner Großbaumbeschlag, die Mastplatte und die Masttasche sind für 6 mm Aussendurchmesser ausgelegt. Steckt man da einen 5mm Mast rein schlackert alles in der Gegend rum. Das war der Grund warum mit dem 5 mm CFK Mast das Aluröhrchen eingeführt wurde.

Das Aluröhrchen ist also in keiner Form zwingend notwendig, das hat auch nix mit der Version des Bootes zu tun, man kann auch auf einer UrAlt cMM ein ganz modernes Rigg fahren. Als Beispiel findest Du hier mal eine Version in der ein 5 mm CFK Rohr mit 6/5er Mast und kleinen 6 MM Stückchen als Stecksystem realisiert wurde (http://www.micromagic-segeln.de/forum/sh...8#pid39578). In dem Thread finden sich übrigens ne Menge Anregungen zu Mast/Baumbeschlägen.

Das mit der Vorliekskurve die zum  Segel passen muss ist eigentlich eine Selbstverständlichkeit, wird aber andersrum kaum beachtet/bzw. ist vielen unbekannt und insofern ist es gut das mal erwähnt wurde. Viele Standardkurven passen zwar ganz gut aber für die optimale Leistung des Segels sollte man immer mit dem Segelmacher sprechen für welchen Mast das Segel ausgelegt ist.

Wie Du an den Vorbeiträgen siehst ist der "richtige" Mast auch ganz klar eine Geschmacksfrage und hängt natürlich auch davon ab wieviele Riggs und Boote man einsetzt. Die meisten MMler haben nur ein, einige zwei Boote und da muss das Riggg dann eher Allroundbedingungen abdecken. Wer mehr Booot hat kann natürlich auch mal leichter Spezialkonfugurationen verwenden.
So ein beinharter Mast funktioniert z.B. wirklich nur mit schwerem Kiel, bei leichterem Wind arbeitet der dann nicht mehr mit.
Eine Zeitlang habe ich auch diese harten Masten bevorzugt. Bin aber dann irgendwann auch bei heftigerem Wind zu den 6/5er Skysharkmasten zurückgekehrt. Der Vorteil des weichen Mastes ist das das Boot ruhiger liegt, die harten Schäge bei heftigen Böen entfallen und unterm Strich ist es so dann doch schneller weil es weniger Strömungsabrisse am Segel gibt.

Wem das zu weich ist dem kann ich als Kompromiss noch die konischen Skysharkmasten empfehlen (nennen sich z.B. PT2, PT3, PT5 etc). Die sind an der Basis etwas härter so das man mehr Spannung ins Rigg bekommt, oben aber trotzdem noch weich genug um auch bei leichteren Kielen "Arbeiten" zu können.

Wanten? gibt wirklich keinen Grund die zu fahren, helfen kaum und bieten nur Angriffspunkte sich im Regattagetümmel zu verhaken...

Gruß Roland
Danke für den Input, ich werde erstmal die Wanten weglassen und dann mal testen. Bei der .V2 finde ich den CFK-Doppelrohrmast recht steiff, dass er bei Böen aufmacht konnte ich am Montag bei stärkerem Wind nicht feststellen, was aber auch an dem Standardkiel und dem entsprechend viel Krängung gelegen haben könnte.
Wie so ein steifes Rigg zusammen mit einem 640 g Kiel funktionieren kann, konnte man z.B. beim letzten Regio Ost sehen. Draußen an der Luvtonne war der Wind sehr stark, Richtung Land und Leetonne abnehmend mit unregelmäßig durchrauschenden Böen und es gab ziemlich viel Welle.

Da bin ich erst ein älteres Boot mit hartem Mast und steifen Segeln gefahren und am Schluss noch die gerade fertige V2 mit dem bocksteifen Doppelmast aus dem Bausatz und den dicken und harten Bausatzsegeln.

Wenn ich  mich recht entsinne, habe ich jeden Lauf gewonnen, teilweise mit ziemlichem Vorsprung, was zunächst mal nicht unbedingt auf häufige Strömungsabrisse schließen lässt.

Aber wie schon oben geschrieben, das hängt sehr stark vom jeweiligen Trimm und natürlich auch von den Daumen des Steuermanns ab.


Edit: Zwei nachfolgende Sätze habe ich nachträglich gelöscht.

Dann hatte ich mich hier noch über die letzten Entwicklungen in unserem Forum gewundert. Aber auch das ist anscheinend verboten. Ein Moderator hat mir jedenfalls für den ursprünglichen Post mit Sperre gedroht.

Also habe ich das ganz rausgenommen. Obwohl ich immer weniger Verständnis dafür habe, was hier gerade abgeht.


Ralf

GER22

Moin Michael,

gut verkleben lässt sich das Kielgewicht z.B. mit Stabilit Express, schnell angerührt und vor allem schnell fest und auch gut geeignet den Spalt komplett aufzufüllen. Spachtel ist weniger geeignet, da bilden sich häufiger im Verlauf kleine Risse aus. Gelcoat? ginge wohl, kommt drauf an was Du da hast, häufig ist das ja nur angedicktes Epoxy. Nachteil ist da nur das es beim härten etwas schrumpft und daher das Füllen des Spaltes nicht optimal wird.  

Verstiften ist bei Verklebung mit Stabilit nicht nötig und hat den Nahcteil das man das Blei schlechter wieder runterbekommt wenn man sich doch mal "verklebt" hat.  

Das 470er Blei ist für viele der Standardkiel, nicht wenige haben sogar gar kein 420 er Gewicht mehr. Darum eher neutral positionieren, d.h. in der Mitte des Schlitzes. Man kann auch ausprobieren: Gewicht provisorisch mit Tape fixieren, am besten eine kleine Schlaufe die unten dppelt gelegt wird damit das Blei nur drinliegt. Dann ab in die Wanne inkl. Akku und Rigg und ausprobieren was mit der Schwimmlage beim vor und zurückschieben passiert. Das Heck darf ruhig ein kleines bischen eintauchen aber nicht zu sehr.

(Das 600er Blei käme dann ganz nach vorne in den Schlitz, da darf das Booot ruhig kräftig am Heck eintauchen).

Dann Position markieren und festkleben. Und immer daran denken das die Nase 1-max. 2 mm nach oben zeigen muss.

Gruß Roland

Edit: bei Vorwindsteckern Akku ganz ins Heck legen hilft auch etwas, da sollte auf jeden Fall ein Klettstreifen im Boot für vorgesehen sein.

GER22 schrieb:
...Spachtel ist weniger geeignet, da bilden sich häufiger im Verlauf kleine Risse aus. Gelcoat? ginge wohl, kommt drauf an was Du da hast, häufig ist das ja nur angedicktes Epoxy. Nachteil ist da nur das es beim härten etwas schrumpft und daher das Füllen des Spaltes nicht optimal wird.  
...

Also, wenn das Gelcoat aus dem Großbootsbau kommt, ist es vermutlich eher gefärbtes und thixotropiertes Polyesterharz. Polyesterharz enthält i.d.R. monomeres Styrol (das ist das Zeugs, was so eklig stinkt beim Polyester-Laminieren). Das hat dann in der Tat Lösungsmittelcharakter, dünstet aus und geht vom Feststoffanteil des späteren Laminates ab. Vulgo: schrumpft.
Epoxyharz hat dagegen (wenn man es nicht mit Gewalt verdünnt) normalerweise einen Feststoffgehalt von >99%, was die Oberfläche so schön "stehen" lässt und nicht wegsackt (schrumpft).
Insofern kommt es in der Tat darauf an, was du da hast.
Ich habe meine Kielschlitze regelmäßig mit ganz normaler Epoxyharz-/härtermischung tropfenweise aufgefüllt, beigeschliffen und gut.
Zum Überziehen des ganzen Bleis mit Epoxy (UHU-Plus) gibt's hier im Forum auch verschiedene Informationen.
Ach wie schön, dass es hier eine funktionierende Suchfunktion gibt:
http://www.micromagic-segeln.de/forum/sh...p?tid=2260
Der Threadtitel ist Programm Wink
Martin

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