13.11.2007, 12:51
Hallo,
hab vor einigen Tagen nun auch mal meine erste ABS-MM ohne die bislang großzügige Stabilit Verwendung gepeppt. Warum? Weil ich bei den dazu vorliegenden Bausatz-rMM-Teilen Angst vor einem Verzug des Rumpfes hatte. Im Gegensatz zur Standard-MM kann sich der Rumpf ja bei der Decksmontage aufgrund hinten fehlender Anschläge nur zu leicht in sich verdrehen, und der zähe Stabi zeigt keine solche Spannungen an, sondern überdeckt die. So ein Verdrehen kann z. B. beim Anbringen von Klebebandfixierstreifen passieren. Daher diesmal anders und in mehreren Schritten. Nebenbei ist es auch leichter geworden...
Nur die Kieltasche und vorne der Bug bekamen Stabi. Der Rest mit Uhu-Plast (der hat so eine schöne Nadel zum Auftragen), Acteon + Pinsel und hinten am Heck auch zum Auffüllen ohne Farbunterschiede zu bekommen selbstgemachte Pampe aus in Acteon aufgelöstem ABS.
Vorgehen war:
Kielkasten erst unten im Rumpf eingeklebt (Ruderer L530 - ansonsten wäre Stabi verwendet worden)
Danach Stabi oben an die Kieltasche und vorne in den Decksrand bis Höhe Fockaufhängung, weil hier zugleich mit dem Stabi auch der eingesetzte 0,8 mm Niro-Zugdraht von der selbstgebastelten Fockaufhängung unten in der Rumpfspitze verklebt wurde.
Deck drauf und entsprechend mit der Kielmasttasche ausrichten, mit Klebeband fixieren.
Danach dann das Deck hinten mit Klebeband fixiert, damit sich der Rumpf nicht doch noch verzieht und den Uhu allplast über die Nadel außen in die Kante gegeben. Darauf geachtet, das die Rumpfkante sauber in der Deckkante lag bzw. zu liegen kam (Kanten vorher aber auch per Hand und Schleifklotz nachgeschliffen, die CNC-Fräsung war nicht gerade gleichmäßig...). Nach Aushärten auch UHU-allplast innen an der Kante entlang laufen lassen und den Verlauf mit einem Zahnarztspiegelchen verfolgt. In einem dritten Arbeitsgang, ebenfalls nach Aushärten der Innenseite nochmal außen etwas Kleber entlang laufen lassen. Das sieht jetzt soweit dicht aus.
Heck mit Acteon und ABS-Pampe verklebt.
Heck hat nicht die Holzteile drin, sondern von innen einen Streifen 1 mm ABS als Auflageverstärkung bekommen. Die Kontur wurde vorsichtig solange leicht nachgeschliffen, bis das Heck fast ohne Druck und fast ohne Spalt in die Rumpfschale paßte (auch hier, die CNC-Fräsung ist nicht exakt).
Mit ABS-Pampe oben den Spalt beim Decksübergang verspachtelt und danach verschliffen - das Aushärten der Pampe dauert aber durchaus einige Zeit, besser mehrere dünne Schichten aufbringen, als einmal sehr dicke Pampe.
Boot ist nicht lackiert, sieht aber auch hinten am Heck einigermaßen ordentlich aus, besser als meine Stabi-Boote, bei denen hinten der Klebespalt farblich deutlich erkennbar ist.
Ach so, die Ruderkokermontage war so (vor der Decksmontage):
Bohrung in der Plicht auf ca. 7 mm Eierloch aufgeweitet. Holzbrettchen mit ebensolchem Eierloch unter die Plicht geklebt. Kokerrohr mit Feile angeschliffen
Koker dann mit einer sehr stramm sitzenden und dem schrägen Rumpfboden angepaßten Holzplatte in die Rumpfschale gesetzt. Holz im Rumpf verklebt, Koker noch nicht. Rumpfschale im Ständer per kleiner leichter Wasserwaage seitlich gerade gesetzt. Ausrichtung von Koker erfolgte mit eingesetzter Kielflosse und Ruder zueinander per Sichtkontrolle (Peilung von hinten und von vorne). Dadurch das der Koker bewußt sehr stramm im Holz saß, war keine andere Fixierung des Röhrchens gegen herausfallen nötig, auch konnte man das Rohr im Holz noch in Lage drücken. Als alles nach einigen Peilungen einigermaßen gerade zueinander aussah, den Koker mit Brett mit dünnem Sek am Rumpf fixiert. Danach nochmal Kontrolle und dann mit Sek großzügiger fixiert und Holzbrett imprägniert. Danach noch einen Kleks von restlichem Stabi drumherum verteilt.
Nachdem das Deck mit dem Rumpf verklebt war, wurde die Ausrichtung des Ruders erneut vorgenommen, da der Koker ja durch die größere Bohrung in der Plicht noch frei war und sich beim Zusammenkleben durchaus noch ein Verzug hätte einstellen können, bzw. minimal auch hatte. Ruder wurde diesmal mit Klebebandstreifen seitlich ausgerichtet bzw. fixiert. Koker wurde dann per Tropfen Stabi und einer ca. 15-17 mm kreisrund angefertigten 1 mm ABS-Abdeckplatte mit exakter 4 mm Bohrung mit dem Plichtboden verklebt.
Ach ja, der Kielkasten wurde oben um ca. 4 mm in der Höhe gekürzt und aus Pappelholz eine seitlich umlaufende Auflage neu erstellt. Der hat mir das Deck zu stark hochgewölbt, da wollte irgendwie die Rumpfkante nicht mehr sauber einschnappen. Im Vergleich mit einem noch vorhandenen Altteil scheint er in der Tat etwas zu hoch ausgeführt worden zu sein. Warum das nun auch immer...
Dieses Boot wiegt übrigens mit einem 415g Kiel ohne Akkus so knapp 760g. (Die beiden älteren Stabilit-Schwesterschiffchen sind trotz nachträglicher Foliendecks etwas schwerer, waren aber anfangs auch bewußt nicht möglichst leichtgewichtig aufgebaut...) Ich schätze, gute 10 g hätte ich noch aus dem Bootskörper rausholen können, aber ganz so labberig ist auch nicht toll.
Gruß
Thomas
hab vor einigen Tagen nun auch mal meine erste ABS-MM ohne die bislang großzügige Stabilit Verwendung gepeppt. Warum? Weil ich bei den dazu vorliegenden Bausatz-rMM-Teilen Angst vor einem Verzug des Rumpfes hatte. Im Gegensatz zur Standard-MM kann sich der Rumpf ja bei der Decksmontage aufgrund hinten fehlender Anschläge nur zu leicht in sich verdrehen, und der zähe Stabi zeigt keine solche Spannungen an, sondern überdeckt die. So ein Verdrehen kann z. B. beim Anbringen von Klebebandfixierstreifen passieren. Daher diesmal anders und in mehreren Schritten. Nebenbei ist es auch leichter geworden...
Nur die Kieltasche und vorne der Bug bekamen Stabi. Der Rest mit Uhu-Plast (der hat so eine schöne Nadel zum Auftragen), Acteon + Pinsel und hinten am Heck auch zum Auffüllen ohne Farbunterschiede zu bekommen selbstgemachte Pampe aus in Acteon aufgelöstem ABS.
Vorgehen war:
Kielkasten erst unten im Rumpf eingeklebt (Ruderer L530 - ansonsten wäre Stabi verwendet worden)
Danach Stabi oben an die Kieltasche und vorne in den Decksrand bis Höhe Fockaufhängung, weil hier zugleich mit dem Stabi auch der eingesetzte 0,8 mm Niro-Zugdraht von der selbstgebastelten Fockaufhängung unten in der Rumpfspitze verklebt wurde.
Deck drauf und entsprechend mit der Kielmasttasche ausrichten, mit Klebeband fixieren.
Danach dann das Deck hinten mit Klebeband fixiert, damit sich der Rumpf nicht doch noch verzieht und den Uhu allplast über die Nadel außen in die Kante gegeben. Darauf geachtet, das die Rumpfkante sauber in der Deckkante lag bzw. zu liegen kam (Kanten vorher aber auch per Hand und Schleifklotz nachgeschliffen, die CNC-Fräsung war nicht gerade gleichmäßig...). Nach Aushärten auch UHU-allplast innen an der Kante entlang laufen lassen und den Verlauf mit einem Zahnarztspiegelchen verfolgt. In einem dritten Arbeitsgang, ebenfalls nach Aushärten der Innenseite nochmal außen etwas Kleber entlang laufen lassen. Das sieht jetzt soweit dicht aus.
Heck mit Acteon und ABS-Pampe verklebt.
Heck hat nicht die Holzteile drin, sondern von innen einen Streifen 1 mm ABS als Auflageverstärkung bekommen. Die Kontur wurde vorsichtig solange leicht nachgeschliffen, bis das Heck fast ohne Druck und fast ohne Spalt in die Rumpfschale paßte (auch hier, die CNC-Fräsung ist nicht exakt).
Mit ABS-Pampe oben den Spalt beim Decksübergang verspachtelt und danach verschliffen - das Aushärten der Pampe dauert aber durchaus einige Zeit, besser mehrere dünne Schichten aufbringen, als einmal sehr dicke Pampe.
Boot ist nicht lackiert, sieht aber auch hinten am Heck einigermaßen ordentlich aus, besser als meine Stabi-Boote, bei denen hinten der Klebespalt farblich deutlich erkennbar ist.
Ach so, die Ruderkokermontage war so (vor der Decksmontage):
Bohrung in der Plicht auf ca. 7 mm Eierloch aufgeweitet. Holzbrettchen mit ebensolchem Eierloch unter die Plicht geklebt. Kokerrohr mit Feile angeschliffen
Koker dann mit einer sehr stramm sitzenden und dem schrägen Rumpfboden angepaßten Holzplatte in die Rumpfschale gesetzt. Holz im Rumpf verklebt, Koker noch nicht. Rumpfschale im Ständer per kleiner leichter Wasserwaage seitlich gerade gesetzt. Ausrichtung von Koker erfolgte mit eingesetzter Kielflosse und Ruder zueinander per Sichtkontrolle (Peilung von hinten und von vorne). Dadurch das der Koker bewußt sehr stramm im Holz saß, war keine andere Fixierung des Röhrchens gegen herausfallen nötig, auch konnte man das Rohr im Holz noch in Lage drücken. Als alles nach einigen Peilungen einigermaßen gerade zueinander aussah, den Koker mit Brett mit dünnem Sek am Rumpf fixiert. Danach nochmal Kontrolle und dann mit Sek großzügiger fixiert und Holzbrett imprägniert. Danach noch einen Kleks von restlichem Stabi drumherum verteilt.
Nachdem das Deck mit dem Rumpf verklebt war, wurde die Ausrichtung des Ruders erneut vorgenommen, da der Koker ja durch die größere Bohrung in der Plicht noch frei war und sich beim Zusammenkleben durchaus noch ein Verzug hätte einstellen können, bzw. minimal auch hatte. Ruder wurde diesmal mit Klebebandstreifen seitlich ausgerichtet bzw. fixiert. Koker wurde dann per Tropfen Stabi und einer ca. 15-17 mm kreisrund angefertigten 1 mm ABS-Abdeckplatte mit exakter 4 mm Bohrung mit dem Plichtboden verklebt.
Ach ja, der Kielkasten wurde oben um ca. 4 mm in der Höhe gekürzt und aus Pappelholz eine seitlich umlaufende Auflage neu erstellt. Der hat mir das Deck zu stark hochgewölbt, da wollte irgendwie die Rumpfkante nicht mehr sauber einschnappen. Im Vergleich mit einem noch vorhandenen Altteil scheint er in der Tat etwas zu hoch ausgeführt worden zu sein. Warum das nun auch immer...
Dieses Boot wiegt übrigens mit einem 415g Kiel ohne Akkus so knapp 760g. (Die beiden älteren Stabilit-Schwesterschiffchen sind trotz nachträglicher Foliendecks etwas schwerer, waren aber anfangs auch bewußt nicht möglichst leichtgewichtig aufgebaut...) Ich schätze, gute 10 g hätte ich noch aus dem Bootskörper rausholen können, aber ganz so labberig ist auch nicht toll.
Gruß
Thomas