Unsere Mm-klassenregeln
|
Verfasser |
Nachricht |
Thomas D.
Unregistered
|
Hallo,
in den Niederlanden läuft eine Diskussion über unsere bisherigen MM-Klassenregeln. Ich denke, wir sind aus dem Stadium heraus, das eine Info bzw. eben auch eine Diskussion darüber nur innerhalb eines sehr kleinen Kreises geschieht, wie bisher per mail schon z.T. erfolgt.
Deshalb möchte ich das Thema hier zu Eurer Information einmal vorstellen. Schließlich ist eine offene Info in meinen Augen ein wesentlicher Bestandteil unserer Gruppe.
Hintergrund ist wohl eine in NED wachsende Gruppe von MM-Seglern, die mit dem offenen Charakter unserer Regeln nicht zufrieden sind und diese etwas weiter eingeschränkt sehen möchten.
Nun können sie das ja gerne für sich tun – unsere MM-Bewegung ist schließlich eine offene Sache. Jeder kann tun und lassen, wie er will, solange er eben auch Mitsegler dafür hat bzw. findet. Was geht uns das also an?
Ich fände es einfach schade, wenn sich bereits nach kurzer Zeit u.U. eine Spaltung unserer beiden Länder abzeichnet – Holland ist numal ein direktes Nachbarland und nicht irgendwo am anderen Ende des Globus und für unsere MM’ler aus dem Kölner bis zum Bremer Raum sind die zukünftigen Regattamöglichkeiten dort sicher nicht außer acht zu lassen. Von daher bin ich daran interessiert, ein möglichst gleiches Fortschreiten unserer Klasse und unserer Idee zu erhalten.
Muß man aber an den Regeln was ändern?
Um es aus meiner Sicht vorweg zu nehmen: Ich denke nicht. Allerdings sah ich die Sache mit den Regeln bisher auch gelassen vom Standpunkt der effektiven Tuningmöglichkeiten und der dadurch tatsächlich möglichen Leistungsverbesserungen an einer MM – die ja durchaus in einem gewissen Umfang gegeben sind, aber die in meinen Augen nun auch nicht so gravierend ausfallen. Ich halte diese Tuning-Möglichkeiten aufgrund des vorgegebenen – und im Grunde nur minimal veränderbaren Rumpfes und der ebenfalls vorgegebenen Segelform plus einiger kleiner Zusätze für soweit eingeschränkt, daß man zwar einiges individuell machen kann, aber dennoch die Boote als MM erkennbar bleiben und auch auf dem Wasser zusammen passen. Ob sich dabei dann extreme Entwürfe, wie z.B. Erics neue 33-Export, ein sehr schönes Beispiel für unsere Möglichkeiten, auf dem Wasser tatsächlich nur noch vorne finden, möchte ich aus meiner Erfahrung heraus bezweifeln. Ich finde solche Entwürfe sehr interessant und absolut ok, auch wenn sie nicht in erster Linie einer generellen Geschwindigkeitsverbesserung dienen mögen. (So ein Regattakurs besteht ja u.a. nicht nur aus Vor-Wind-Strecken.....). Allein die Optik ist jedenfalls klasse – und das ist doch auch schon was!
Soweit ich durch Gespräche bzw. auch direkte Rückfragen mit Euch das bislang mitbekommen habe, stehe ich mit dieser Meinung nicht alleine da. Das „Thema“ Regeln ist hier bislang auch schlicht kein Thema. Es gibt sie, ok, aber so richtig wichtig nimmt sie keiner und Gedanken werden darüber auch nicht verschwendet. So ist das auch gedacht. Wir segeln ja hier wirklich eine lockere Sache und wollen uns damit auch von anderen Bootsklassen abgrenzen. Das Thema „Bauen“ und Basteln steht bei vielen von uns durchaus gleichrangig zu dem reinen Segeln.
Friede, Freude, Eierkuchen?
Die Grundidee unserer Regeln war ja, nur einige Punkte zu limitieren. Eine strikte Bausatz-Einheitsklasse stand uns vor zwei Jahren nicht im Sinn ebenso wenig eine z.B. offene 54 cm, 1600 cm² Monohull-Klasse, in der eine MM dann nur ein Boot unter weiteren Eigenbauten etc. wäre. (Was mir selbst schon gut gefallen hätte...) Dennoch sollten „Basteleien“, und Tuning möglich sein, um auch die erfahreneren Leute unter uns zu animieren, sich an dem kleinen Boot zu versuchen. Das dadurch Unterschiede in den Fahrleistungen möglich werden, ist allein schon aufgrund der möglichen Veränderungen durch andere (evtl. bessere) Segel und einer Gewichtsreduzierung durch kleine Fernsteuerung sicher nicht zu leugnen. Wie schon öfters dazu gesagt, der Einsatz solcher Dinge verspricht keinen automatischen 1.Platz, sondern man muß ja weiterhin das Boot trimmen und eben segeln, sprich das evtl. gegebene Potential erfahren können. Zudem ist ein getuntes Boot auch nicht immer einfacher zu segeln – das wird gerne übersehen. Wir wissen inzwischen, das die kleine MM in Sachen Segeln und Steuern schon etwas Geschick und ein recht gutes Reaktionsvermögen erfordert, um wirklich fix um die Bojen gejagt zu werden. Unter gleichwertigen Skippern kann dann natürlich ein entsprechend getuntes Boot einen gewissen Vorteil bringen. In einer gemischten Gruppe mag dieser oft nur kleine Vorteil dagegen weniger hervortreten.
Wir denken, damit kann man leben, wenn man nicht nur reine Regattasegelei sondern eben auch die technische Beschäftigung mit dem Boot im Auge hat und die Möglichkeit, mit geringem Aufwand hier Dinge zu probieren, die woanders deutlich teurer werden würden. Ob sich bei dem kleinen Boot überhaupt dann so manche Dinge bemerkbar machen, die vielleicht in der Theorie gut sein mögen? Einige schon, andere wohl eher nicht. In erster Linie macht es aber doch auch Spaß, einfach mal was zu bauen und zu probieren – so jedenfalls meine Meinung.
Was hat nun die Gruppe bei unsere holländischen Kollegen im Sinn, bzw. wie sieht deren derzeitiger Vorschlag einer verbesserten Regel aus?
Sie wollen
- den Rumpf, das Deck, Kiel und Ruder fest auf Bausatzversion limitieren. Keine Veränderungen an diesen Teilen (also nichts z.B. mit Deckskante wegmachen, Spiegel abschrägen, Löcher im Deck fräsen, Rumpf schmaler drücken oder, wie Eric jetzt, die Schale auseinander zu ziehen – hier ist im übrigen noch zu klären, ob Eric eigentlich unsere dazu vorgegebene max. Breite von 185 mm eingehalten hat ;-)) etc.)
- Ebenfalls sollen zwei Gewichtslimits für Boot ohne Kiel = ca. minimal 420 g und abgenommener Kiel ca. 400 +/- x g eingeführt werden.
- Die Steuerfunktionen sollen auf die zwei Grundfunktionen beschränkt werden.
- Der Mast soll auf Rundrohr mit max. 6 mm Durchmesser beschränkt werden (um drehbare Masten zu verhindern – die gab es zwar bislang eh noch nicht, aber es könnte ja einer mal damit ankommen.....)
Als weitere Entwicklung wollen die auch einen offiziellen NED-MM-Verein gründen und entsprechend auch ihre Regatten nach den üblichen Segelregeln segeln. Wie gesagt, es handelt sich hier um eine Gruppe innerhalb der NED-Flotte. Es gibt eine andere, die diesem Treiben offenbar ablehnend bzw. schlciht desinteressiert gegenüber steht.
Im Grunde sind die Vorschläge ja keine großen Änderungen, vor allem weil zwei für die Segeleistung wesentliche, und bislang schon bei etlichen Boote genutzte Modifikations-Punkte weiterhin gestattet sind:
Segeltuning in allen bisherigen Formen = Antrieb des Bootes
Gewichtsreduzierung per kleiner Fernsteuerung (ca. 820 g wiegen diverse bisherige Boote inzwischen)
Gewichtstrimm ist ebenfalls weiterhin frei.
Und genau deshalb frage ich mich, warum denn dann überhaupt so eine Änderung?
Ist so ein Entwurf denn zudem evtl. richtig für uns und unsere Interessen mit dem Boot richtig bzw. sinnvoll?
In meinen Augen werden mögliche und auch von einigen gerne praktizierte Veränderungen am Boot verboten, die sich jedoch auf die Segelleistung gar nicht bzw. wenn überhaupt dann nur minimal auswirken können.
Ich brauche z.B. gar nicht ernsthaft in Frage stellen, ob die evtl. 15 – 20 g, die ich mit einem offenen Foliendeck evtl. gewonnen habe, dem Boot nun wirklich Beine machen. Das ist höchstens ein kleiner Baustein unter anderen. Auch ein Weglassen der MM-typischen Rumpf-Deckskante hat in meinen Augen nicht nur den möglichen theoretischen Vorteile eines geringeren Widerstandes des Bootes bei stärkerer Kränkung – Thomas Reichmann und Holger Harders werden mir das anhand ihrer Erfahrungen bei ihren Booten sicher bestätigen... Die Kante hat auch durchaus gute Eigenschaften auf die Segeleigenschaften. Ein Gewichtsvorteil ergibt sich durch Weglassen ebenfalls nicht, denn man muß den Übergang dann von innen verstärken. (Ich weiß schon, warum ich das noch nicht gemacht habe, auch wenn es mir optisch durchaus gefällt ;-)) Und was bitte bringt ein veränderter Heckspiegel? Just anderes Design. Also warum nicht.
Die gleichen Fragen möchte ich in Sachen unserer Unterwasseranhänge stellen. Bringt meinem Boot ein verkleinertes oder verändertes Ruder nun einen echten Vorteil, der so hoch ist, daß man das Verbieten muß? Bringt z.B. ein mögliches Doppelruder nicht vermutlich eher mehr Nachteile? Aber wenn, dann muß es doch erst recht nicht verboten werden, denn wer es dennoch an seinem Boot aus welchen Gründen auch immer haben will, der kann es so tun.
Was ist gegen eine geänderte Kielflosse einzuwenden, bzw. eine Kielflosse im Eigenbau? Der Tiefgang als wesentlichstes Merkmal ist bei uns vorgegeben. Anderes Profil, anderer Umriß, Kohlefaser Laminat? Mag die Leistung des Bootes eher in die eine oder andere Ecke schieben, als grundsätzlich und generell zu verbessern. Es mag bei größeren Booten durchaus anders sein, aber die MM mit ihrem Spielball-Charakter auf dem Wasser wird von nur einer schlecht angesteuerten Wende weit mehr beeinträchtigt, als es ein anderes Kielprofil wenn überhaupt ggfs. wieder wettmachen könnte. Meine Meinung.
Also warum dann sich einschränken, wenn es doch eh im Grunde keine Auswirkungen hat, lediglich sich die Boote optisch unterschiedlich gestalten lassen oder sie evtl. mehr in eine Einsatzrichtung hin modifizierbar werden (z.B. Leichtwind – oder eben Starkwind). Man kann so eben auch nur mit den reinen ABS-Tiefziehteilen im Selbstbau sehr preiswert ein komplettes Regattaboot nach unseren Regeln machen.
Wird bei einer Limitierung nicht die Theorie etwas zu hoch gesetzt?
Wird unsere lockere Idee der Beschäftigung mit der MM nicht unnötig weiter eingeschränkt?
Ein wesentlicher Input für diese NED-Diskussion über die Regeln, welcher mir dazu mitgeteilt wurde, kam/kommt offenbar aus eine Gruppe von Großseglern (also 1:1), deren Augenmerk auf dem reinen Regattasegeln liegt und die mit Modifikationen am Boot und Basteleien nichts am Hut haben. Diese Gruppe ist in NED stark am wachsen. Denen ist unser offener Klassencharakter irgendwie ungeheuer. Das kenne ich durchaus aus eigenen Erfahrungen. Aufgrund ihrer Einheitsklassen sind die einfach nur noch auf Trimmen und eben Segeln gepolt. Evtl. noch neue Segel kaufen (selbst machen ist da ja auch eher nicht möglich ;-) Aber muß man, bzw. müssen wir das bei uns mit der MM auch so haben – nur weil die es so gewohnt sind?
Tja, aber vielleicht wäre für so eine Gruppe eine strikte Bausatz-MM-Regel gut passend? Quasi aus dem Kasten heraus mit nur noch der einen und anderen minimalen praktischen Ergänzung, evt. auch der Erlaubnis auf gleichwertig angefertigte Segel aus Spituch als Ersatz zu schlecht ausfallenden Bausatzsegeln auszuweichen?
Also so eine strikte Einheitsklasse, z.B. „MM-Standard“, könnte ich mir durchaus als eine Ergänzung zu unserer bisherigen Regel vorstellen. Nicht als Ersatz –> Ergänzung! Das wäre nicht nur für die rein sportlich orientierten Skipper eine unverbindliche einfache Lösung mit minimalen Kosten/Aufwand noch dazu – auch reine Anfänger brauchen sich hier nicht gleich mit dem bei vielen doch recht schnell einsetzenden Gedanken über das weitere „Verbessern“ auseinander setzen, sondern erstmal in Ruhe mit dem Boot den eigentlichen, wesentlichen Umgang erlernen.
Mit so einem Boot ist dann auch ein Schritt in die bisherige MM-Klasse ja auch ohne Probleme möglich. Natürlich kann so ein Standardboot dann wie bisher auch in der bisherigen Klasse mitfahren (und geschickt gesteuert sicher auch wie schon öfters gesehen gut plaziert werden).
Wäre so eine Entwicklung unserer MM in Richtung auf MM-Standard und MM evtl. eine ernsthaftere Überlegung wert? Vielleicht mal was für die Zukunft?
Damit hier bei Euch kein falscher Eindruck entsteht:
Ich selbst sehe hier für uns eigentlich keine Notwendigkeit für diese Diskussion – zumal wir ja auch noch eine kleine Gruppe sind und es bislang auch schlicht hier kein Thema ist. Ich will also auch keine schlafenden Hunde wecken und bei uns eine völlig unnötige Diskussion anfachen, die im ungünstigen Fall unsere ganze Bewegung kaputt macht, weil gerade über solche Sachen dann regelrecht gestritten wird, und das die Leute abstößt. :doom: :saege: :elke:
Klar?
Auf der anderen Seite möchte ich die Bewegung in NED nicht unbeachtet lassen und die weitere Entwicklung der Klasse, auch über unsere kleine Landesgrenze hinaus, weiterhin fördern.
Gruß
Thomas
GER 15
|
|
09.01.2004 18:05 |
|
 |
Eric Lhoir
Unregistered
|
also
heute möchte ich mich noch nicht dazu äussern.
aber um es erst mal kurz zu fassen
wenn nichts mehr erlaubt sein sollte kann ich gleich den karton segeln lassen. spart bauzeit.
selbst bei den IOM s ist da mehr Spielraum.
am Rumpf nicht mehr bauen dürfen ? und an den Segeln doch?
soviel ich weiss sind die Segel der Motor.
Das ist als ob ich in der Formel jegliche Umbauten an einem festgelegtem Fahrwerk verbiete, anderseits aber auch Düsentriebwerke erlauben würde.
|
|
09.01.2004 19:53 |
|
 |
Jörg
Unregistered
|
Originally posted by Eric Lhoir@09. 01. 04 - 18:53
also
heute möchte ich mich noch nicht dazu äussern.
aber um es erst mal kurz zu fassen
wenn nichts mehr erlaubt sein sollte kann ich gleich den karton segeln lassen. spart bauzeit.
selbst bei den IOM s ist da mehr Spielraum.
am Rumpf nicht mehr bauen dürfen ? und an den Segeln doch?
soviel ich weiss sind die Segel der Motor.
Das ist als ob ich in der Formel jegliche Umbauten an einem festgelegtem Fahrwerk verbiete, anderseits aber auch Düsentriebwerke erlauben würde.

Hallo!
Also, das finde ich echt klasse, dass wir nun auch ein Forum haben! Vielen Dank auch von meiner Seite an Eric.
Nun aber zum Thema:
Mir persönlich geht es beim Segeln mit der MM in erster Linie um den Segelspaß. Ich möchte einfach ganz entspannt mit ein paar Leuten um die Bojen segeln. Ich möchte mich zwar schon mit anderen "messen", brauche dazu aber keine ausgefeilten Segelregeln, weil ich einfach auch keine Lust habe diese zu lernen.
Und als alter Bastler kann ich Regeln, die sich direkt auf das Boot bzw. dessen Technik beziehen, noch viel weniger gebrauchen. Mein Boot ist nun knapp 2 jahre alt und ich habe in der Zeit viel daran herumgebastelt und gerade diese Veränderungen machen mir viel Spaß und zeigen mir auch, ob sie etwas bringen oder nicht. Wenn ich es gleich so gebaut hätte, dann könnte ich das nicht beurteilen.
Eine strikte Einheitsklasse fände ich eher ziemlich langweilig. Ich finde solche Konstruktionen wie Eric´s 33-Export einfach klasse. Und wenn er mir damit ständig nur sein Heck zeigen würde? Und, was solls? Hauptsache es macht Spaß.
Ich kann immer nicht verstehen, dass es Leute gibt die das Hobby so bierernst nehmen. Es soll doch in erster Linie Spaß machen und der Entspannung dienen. Warum soll man sich dann also so einen Streß machen? Davon hat doch jeder im Job genug.
Das die 1:1-Segler mit so offenen Regeln gewisse Probleme haben, weil sie es nicht gewohnt sind, kann ich ja auch irgendwo verstehen, aber so eine MM zu tunen kostet ja auch nicht die Welt, im Vergleich zu einer professionellen Regattajolle (oder auch einem IOM-Boot), wo man sich nicht mal eben zum Spaß ein paar neue Segel leisten würde. Aber da bietet doch gerade so ein kleines Boot die Möglichkeit zu experimentieren, weil es eben nicht so teuer ist.
Also! In diesem Sinne, wünsche ich uns allen eine schöne und entspannte Segelsaison 2004! :ACC:
Gruß!
Jörg (Pinnacle)
|
|
09.01.2004 22:29 |
|
 |
Jörg
Unregistered
|
Hallo!
Also, das finde ich echt klasse, dass wir nun auch ein Forum haben! Vielen Dank auch von meiner Seite an Eric.
Nun aber zum Thema:
Mir persönlich geht es beim Segeln mit der MM in erster Linie um den Segelspaß. Ich möchte einfach ganz entspannt mit ein paar Leuten um die Bojen segeln. Ich möchte mich zwar schon mit anderen "messen", brauche dazu aber keine ausgefeilten Segelregeln, weil ich einfach auch keine Lust habe diese zu lernen.
Und als alter Bastler kann ich Regeln, die sich direkt auf das Boot bzw. dessen Technik beziehen, noch viel weniger gebrauchen. Mein Boot ist nun knapp 2 jahre alt und ich habe in der Zeit viel daran herumgebastelt und gerade diese Veränderungen machen mir viel Spaß und zeigen mir auch, ob sie etwas bringen oder nicht. Wenn ich es gleich so gebaut hätte, dann könnte ich das nicht beurteilen.
Eine strikte Einheitsklasse fände ich eher ziemlich langweilig. Ich finde solche Konstruktionen wie Eric´s 33-Export einfach klasse. Und wenn er mir damit ständig nur sein Heck zeigen würde? Und, was solls? Hauptsache es macht Spaß.
Ich kann immer nicht verstehen, dass es Leute gibt die das Hobby so bierernst nehmen. Es soll doch in erster Linie Spaß machen und der Entspannung dienen. Warum soll man sich dann also so einen Streß machen? Davon hat doch jeder im Job genug.
Das die 1:1-Segler mit so offenen Regeln gewisse Probleme haben, weil sie es nicht gewohnt sind, kann ich ja auch irgendwo verstehen, aber so eine MM zu tunen kostet ja auch nicht die Welt, im Vergleich zu einer professionellen Regattajolle (oder auch einem IOM-Boot), wo man sich nicht mal eben zum Spaß ein paar neue Segel leisten würde. Aber da bietet doch gerade so ein kleines Boot die Möglichkeit zu experimentieren, weil es eben nicht so teuer ist.
Also! In diesem Sinne, wünsche ich uns allen eine schöne und entspannte Segelsaison 2004! :ACC:
Gruß!
Jörg (Pinnacle)
|
|
09.01.2004 22:30 |
|
 |
ragman
Alpenskipper
 
Beiträge: 39
Gruppe: Registriert
Registriert seit: Oct 2003
Status:
Offline
|
Hallo, da ich aus Österreich komme, werde ich wohl nicht so schnell die Gelegenheit haben, mit meiner MM eine Regatta zu segeln. Soweit könnte mir das also egal sein.
Allerdings bin ich zur MM gekommen, weil ich es ursprünglich so witzig (um nicht zu sagen absurd ) fand, was manche Leute sich einfallen lassen. Am meisten hat mich das immer auftauchende Augenzwinkern bei manchen Tuningtips, vor allem betreffend der Gewichtserparnis, dazu veranlaßt, weiterzulesen und nach einiger Zeit hatte ich dann meine eigene MM. Wäre das nicht gewesen, wäre ich sicher bein einem vorbildähnlicherem Modell gelandet.
Am Anfang war ich froh, die MM so wie aus dem Baukasten zu segeln, mittlerweile habe ich mir ein bißchen Material gekauft und möchte das eine und andere verbessern. Das betrifft nichtmal Tuning, sondern ein anderes Rigg und eine Fockschotdurchführung, die etwas weniger "wasserdurchlässig" ist. Auch eine Lackierung ist vorgesehen.
Nichtsdestotrotz spiele ich mit dem Gedanken, evtl. eine zweite zu bauen und diese dann in irgendeiner Weise zu verändern, vielleicht Scale - vielleicht Tuning - vielleicht Starkwind.
Ich persönlich finde, daß die jetzigen Regeln ausreichen. Starke Reglementierungen gibt es eh schon in anderen Klassen, da kann sich die MM als Gegensatz hervorheben. Dadurch daß die meisten Maßnahmen sowieso durch seglerisches Können übertroffen werden, ist imho keine Notwendigkeit gegeben, da einzugreifen.
|
|
09.01.2004 22:56 |
|
 |
Thomas D.
Unregistered
|
Hi ragman,
"Allerdings bin ich zur MM gekommen, weil ich es ursprünglich so witzig (um
nicht zu sagen absurd    fand, was manche Leute sich einfallen lassen. Am
meisten hat mich das immer auftauchende Augenzwinkern bei manchen
Tuningtips..."
absurd...
soso...
... wie kannst Du unser Tun als absurd bezeichen?
Also hör mal, hier werden hochtechnisierte Fahrzeuge aus so einem profanen Bausatz-Plastik-Böötchen gezüchtet. Und das nennst Du "absurd"? :doom:
Tiefste wissenschaftliche Erkenntnisse aus allen betroffenen Gebieten werden nach den letzten Möglichkeiten durchforscht, um auch aus dieser Billig-Schüssel ein anständiges Regattaboot zu machen, schließlich zählt ja jedes 0,001 % chen
auf dem Weg zur Ziellinie - und dann heißt Du das absurd???
Ne, da bin ich aber zutiefst beleidigt! Also das ist sicher nicht im Sinne unserer Regeln.....
:-)
Das hört sich ja ganz so an, als wenn Du das Spiel verstanden hast ;-))
Fein! :baerli:
Gruß
Thomas
|
|
11.01.2004 15:00 |
|
 |
Niels_GER36
Niels
  
Beiträge: 97
Gruppe: Registriert
Registriert seit: Jan 2004
Status:
Offline
|
Nur ein paar Gedanken, die bislang nur in Mails aufgetaucht sind:
Als einer "dieser" Großsegler waren mir die offenen Regeln am Anfang auch ziemlich suspekt. Etwas anderes zu behaupten, wäre nicht richtig. Aber sich davon irgendwie abschrecken zu lassen, kam schon gar nicht in Frage, und so habe ich alle Berichte mit Interesse gelesen, ohne jetzt wirklich alles umsetzen zu wollen.
Man würde keine offenen Regeln brauchen, wenn die MM aus dem Baukasten perfekt wäre. Dann wäre sie nämlich doppelt so teuer gewesen. So fing das mit dem Basteln an. Erstmal Fockdirk, dann Überlegungen, die nicht wasserfesten Segel auszutauschen. Dann Kohlefasermast. Also wirklich keine großen Aktionen, die weder wirklich Geld noch (Frei-)zeit gekostet haben.
Mittlerweile bin ich mit dem Boot recht zufrieden und dreimal stolzer drauf, als wenn ich es so fertig gekauft hätte.
Und das Vergnügen am Modellbau ist auch mit dazugekommen und ich möchte es mittlerweile nicht mehr missen.
Ich finde es immer wieder erstaunlich, wie gering Geschwindigkeitsunterschiede doch sind, sei es gegen Erics breite Flunder oder gegen Patricks flammenneues ungetuntes Schiff. Auf den kurzen Kursen bleibt es immer noch eher ein Geschicklichkeitsspiel. Natürlich gibt es Vorteile, aber die sind so klein dem gegenüber, was man gewinnen kann, wenn z.B. auf der richtigen Seite der Kreuz segelt.
Unsere Tuning-Maßnahmen sind sozusagen "handgemacht" und können deshalb auch ruhig in der Ergebnis mit einfließen. Gäbe es große Felder, in denen man gar nichts werden würde, wenn man nicht eben das und das Teil für 90€ am Schiff am Schiff montiert hätte, würde ich die offenen Regeln auch nicht befürworten.
Aber so? Bei unserem kleinen Feldern?
Zielsetzung von Regeln muß doch sein, möglichste vielen langen Segelspaß zu bieten. Wären nicht manche Boote längst wieder im Keller, wenn es wirklich nur ums Segeln gehen würde?
Ist das einem beständigen Wachstum der Klasse nicht zuträglicher, wenn man eigene Entwicklungen anstellen kann?
Okay, es ist bestimmt eine nicht zu erfüllende Aufgabe, die "optimalen" Regeln zu erstellen, weil immer unterschiedliche Interessen aufeinander treffen.
Und leider, sonst würde die ganze Geschichte nicht so einen Wind machen, sind einige Leute ziemlich verstimmt worden und darunter auch Niederländer, die MM aus Spaß segeln wollen und sich im Feld der "Fanatiker" nicht wohl fühlen.
Also erst einmal eine recht bedauerliche Entwicklung, die aber bitteschön niemanden den Spaß am Segeln nehmen sollte. Solche Diskussionsphasen hat jede etablierte Klasse mitgemacht und in 10 Jahren lächeln wir bestimmt drüber.
Persönlich würde ich mir wünschen, daß es durchaus auch auf internationaler Ebene weitergeht. Dazu gibt es mit Sicherheit einen Weg, nur nicht auf die Art und Weise, wie es eine nationale Gruppe vorschreiben möchte.
Bei den Events in Hamburg sind modifizierte holländische Boote genauso willkommen, wie auch andere. Vielleicht wäre es ein gutes Zeichen, diesen Satz auch analog von unseren Nachbarn zu hören.
In diesem Sinne einen schönen Sonntag Abend,
Niels
|
|
11.01.2004 19:27 |
|
 |
Eric Lhoir
Unregistered
|
Mein Boot ist kein Flunder !!!
|
|
11.01.2004 20:41 |
|
 |
Niels_GER36
Niels
  
Beiträge: 97
Gruppe: Registriert
Registriert seit: Jan 2004
Status:
Offline
|
ich hätte auch "breite Schüssel" schreiben können, hätte aber bisserl negativ geklungen
"Flunder" ist im Küstenklatsch nix schlimmes...
Grüße,
Niels
|
|
12.01.2004 12:29 |
|
 |
Thomas D.
Unregistered
|
Hi Eric,
"Flunder" = "Wunder" :bounce:
Gruß
Thomas
|
|
12.01.2004 12:44 |
|
 |
|