Haftung des Veranstalters als Privatmensch?
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Thomas
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RE: Haftung des Veranstalters als Privatmensch?
Rainer: Wie schon mal erzählt, vom Vorstand des VDMYS habe ich vor zwei/drei Jahren auf Anfrage schließlich mal mitgeteilt bekommen, das auch MM-Regatten von einem VDMYS-Mitglied im Namen des Vereins ausgerichtet werden könnten. Gelten dann die gleichen formellen Bedingungen, wie für die anderen üblichen Regatten, also Anmeldung beim Vorstand und Absprache mit Vorstand (d.h. kurzfristige Treffen sind eher nicht möglich). Ähnlich vermutlich wie bei der Mini Sail. Und klar, die Treffen müssen schon dem Charakter des Vereins entsprechen – da ist der VDMYS aber wie ich mir vorher dazu durchgelesen habe, nicht nur auf die „offiziellen“ Bootsklassen beschränkt. Bin dem dann aber nicht weiter nachgegangen, weil:
Das ist wie hier schon erwähnt m. E. nur die halbe Miete.
Eine Gewässer- / Geländegenehmigung bekomme ich mit der Versicherung nicht automatisch gleich mit. Und die brauche ich soweit ich weiß, wenn die Versicherung im Falle eines Falles greifen soll...
Korrigiert mich bitte, wenn ich mich irre - bislang ist dieser Hinweis, den ich zu diesem Thema selbst vor etlicher Zeit mal gesteckt bekommen habe, und der mir mangels Interesse ohne weitere konkrete Nachprüfung angesichts der Verhältnisse in diesem unseren Lande gut plausibel erscheint, jedoch stets unwidersprochen geblieben. Wenn ich mit ner Truppe da also irgendwo im Gelände das zarte Gras am Ufer platt trete und dabei beschädigt sich jemand wie auch immer und dessen Versicherung will mir bzw. dann der Vereinshaftpflicht an den Veranstalterkragen, wird bestimmt auch gefragt, durfte ich denn dort überhaupt was veranstalten, war das denn genehmigt.... Man darf ja heute nicht mal mehr ein kleines nachbarschaftliches Strassenfest mal so eben machen, dazu muß man erstmal die Strasse von der Gemeinde geradezu freischalten - erst dann gibt es überhaupt die Möglichkeit für die für so ein Festle ebenfalls zwingend erforderliche Haftplichtversicherung (die übrigens in so einem kleinen einmaligen Fall ca. 250 EUR beträgt)
Mein Knackpunkt an der ganzen Geschichte. Ich kann mir glaube ich einigermaßen vorstellen, wie die beamteten Damen + Herren beim zuständigen Amt gucken werden, käme ich da an von wegen, hört mal her liebe Leut, ich möchte da gerne mit ein paar Mann an einem freien grünen unbefestigten Uferplatz des Sees ein paar Schiffchen fahren lassen....
Das gilt für Max-Eyth-See in Stuttgart wie z.B. auch für den ab und zu zu Treffen genutzten Schlachtensee.
Da brauch ich gar nicht erst hingehen, das kann man sich abschminken. Und besser gar nicht erst irgendwen dazu wecken. Also, hier hilft mir ein Verein auch nicht weiter, wobei ich allerdings für so ein Vorhaben ohne einen Verein im Rücken noch weniger als wenig Chancen hätte. Aber den hätte ich ja in meinem Fall durch meine jahrelange zahlende Mitgliedschaft beim VDMYS und der ist immerhin im DSV - das ist immerhin doch was, was Rang und Namen auch bei einer Behörde haben kann ;-)
Von daher, was soll mir da ein landesweiter MM-Verein wie auch immer helfen?
Aber egal, wenn einige der Meinung sind, sie bräuchten so was für die paar Regattatreffen, sollen sie einen gründen.
Ich denke nur:
Die MM-Bewegung war bislang als etwas "übergeordnetes" angedacht und praktiziert, eine Interessengemeinschaft, die ideel besteht und keine offizielle Vereinsform nötig hat. Vereine/Clubs sollte sie damit nicht ersetzen (eher als mögliche Bootsklasse/Beschäftigung unterstützen) aber auch keinen selber darstellen (auch wenn wir es ab und zu gerne als Klassenvereinigung bezeichnen). Der Grund dafür sind nicht nur die Formalitäten, die nun mal jeder Verein mit sich bringt, sondern auch die Idee einer freien unabhängigen Bewegung ohne die fast immer auftretende Meierei.
In die Grundgedanken der MM-Idee würde eine Vereinsgründung jedoch insofern passen, als das wir mit der MM-Gemeinschaft ja die Beschäftigung mit der MM und Regatten/Treffen mit dem Boot unterstützen wollen. Dazu dient die Webseite, hier das Forum und wenn es eben nicht anders gehen sollte, dann müsste man auch über die formelle Absicherung der Treffen nachdenken bzw. eine Lösung suchen.
Nur sehe ich da nach wie vor nicht die dringende Notwendigkeit, die Alternativen wurden bereits genannt und funktionieren, wenn man sie denn auch nutzt.
Die meisten mir bekannten „Ausrichter“ sind in einem der genannten Vereine und könnten diese nutzen – wenn sie wollen. Zudem sind auch viele andere MM’ler in der Mini Sail und etliche auch im VDMYS, von daher sind diese Treffen dann oft auch nicht nur von einem Mitglied den Verein aussaugend für alle anderen Nichtzahler/Nichtmitglieder. Zudem halte ich das ganze Versicherungsblabla eher für einigermaßen größere Regatten für wichtig, also Regatten, wo man wirklich mit extra Zuschauern (= Risikofaktoren) rechnen muß. Für die vielen kleinen und in meinen Augen ziemlich risikoarmen Treffen stellt doch der ganze Anmeldeaufwand die absolute Spaß- und Motivationsbremse dar – formeller Schutz hin oder her.
Von daher kann die MM-Bewegung m.E. in der bisherigen vereins-/verbandslosen Form bestehen bleiben und es besteht kein Grund, solche potentiellen Störfaktoren wie Mitgliedsgelder, Satzungen, ich zahle – du nicht, usw. pp. hier entstehen zu lassen.
Nichts gegen einen Verein grundsätzlich, das hat schon seine Berechtigung in vielen Fällen (z.B. lokal mit Gewässernutzung und so). Aber solange es ohne solchen formellen Kram gehen kann, halte ich für mich da lieber Abstand. Ich finde, wir haben es bislang ganz gut gemeistert und es gibt schon recht viele Arbeiten im allgemeinen aber auch lokal speziellen, die von wenigen einzelnen Aktiven unter uns erledigt werden. Das reicht.
Eine Verwendung des GMMC-Startgeldes finde ich nicht gut, das ist unser Beitrag für die Schottener Vereinskasse und soll die Aufwendungen des ausrichtenden Vereins schließlich wenigstens ein bisschen ausgleichen und ist nicht für andere Zwecke bestimmt. Solange wir für die Ausrichtung des GMMCs noch Sponsoren haben/finden, möchte ich das so beibehalten.
Gruß
Thomas
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27.02.2007 22:44 |
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Eric Lhoir
Unregistered
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RE: Haftung des Veranstalters als Privatmensch?
Das mit dem "anmelden der Regatten" bei den Behörden und Ordunungsamt ist natürlich ein schlagkräftiges Argument.
Das will ich auch nicht
Ich will segeln/organisieren, nicht Anträge stellen.
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27.02.2007 22:52 |
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Stefan
MM-Segler
   
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RE: Haftung des Veranstalters als Privatmensch?
Eine andere Idee:
man gründet keinen Verein für alle MM-Segler, sondern einen MM-Regattaausrichterverein.
Die etwa 150,-- / Jahr werden von den Vereinsmitgliedern getragen, die dann die "Organisatoren" vieler einzelnen Regatten darstellen.
Und die können sich über einzunehmendes Startgeld wieder refinanzieren.
Vielleicht schreibt man in die Satzung, dass ein Startgeld max. X EUR betragen darf. Sollte jemand mehr einnehmen als er bezahlt hat, freut er sich halt ein bisschen mehr - aber das dürfte sich im Laufe der Zeit neutralisieren.
Allerdings entbindet das einen Veranstalter nicht vom formalen Kram und der Arbeit im Vorfeld mit den schon öfters angesprochenen Behördengängen.
Nur mal so eine Idee ...
Stefan
MM 139 Haihäppchen, 2.4 GHz Spektrum DX6
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28.02.2007 14:40 |
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Christian Ü.
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RE: Haftung des Veranstalters als Privatmensch?
man gründet keinen Verein für alle MM-Segler, sondern einen MM-Regattaausrichterverein.
Selbstverständlich darf es sich nicht um einen Verein handeln, in dem alle MM-Segler Mitglied sein müssen.
Vielleicht schreibt man in die Satzung, dass ein Startgeld max. X EUR betragen darf.
Wir sollten uns davor hüten, irgendwem Vorschriften darüber zu machen, wie er eine Regatta auszurichten hat.
Gruß Yeti
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28.02.2007 14:56 |
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Christian W.
Wind und Wasser
   
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RE: Haftung des Veranstalters als Privatmensch?
Der Trimm bringt die Zentimeter, die Taktik die Meter.GER-888 / CH-57, 50, 83 - Member of CHAOS Sailing Team
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28.02.2007 15:02 |
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Eric Lhoir
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RE: Haftung des Veranstalters als Privatmensch?
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28.02.2007 15:04 |
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Kym Daub
Unregistered
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RE: Haftung des Veranstalters als Privatmensch?
Ich glaub der Winkgen hat zuviel TV geguckt,
lief neulich ein Spielfilm, der handelte genau da drüber, aber es waren keine MM Starter Sets
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28.02.2007 15:48 |
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Christian W.
Wind und Wasser
   
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RE: Haftung des Veranstalters als Privatmensch?
Wenn seglerische Leistung und Erfolg nachlassen, muss ich mir halt Gedanken über meine Zukunft machen. 
Ich glaube, ich werde dieses Geschäftsmodell mal in Erwägung ziehen.
Ihr könnt schon mal buchen - die erste Generation bekommt Sonderkonditionen und die Plätze sind natürlich begrenzt!
Der Trimm bringt die Zentimeter, die Taktik die Meter.GER-888 / CH-57, 50, 83 - Member of CHAOS Sailing Team
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28.02.2007 16:02 |
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raptoruli
Flautentümpelbenutzer
   
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RE: Haftung des Veranstalters als Privatmensch?
Das klingt recht gut!
Du müsstest dich dann aber auch vor eine weiße Tafel stellen und mit einem
Edding graphische Kurven mit exponentieller Steigung aufmalen,und bald kann sich die MM-Gemeinde sogar einen Rettungshubschrauber für jede Regatta leisten.
Uli(Ich brauch unbedingt ne Schulung)
"Sanftsegeln bringt mehr"
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28.02.2007 21:40 |
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