Moin zusammen,

ich möchte mir einen Hartlöt-Kolben, -Gasbrenner etc zulegen. Nur hab ich leider keinen Plan was...
Ich möchte Messing-platten bzw Rohre so mit ca 1,5mm Mat-Stärke verlöten.

Wer kann mir sagen was ich mir da am besten kaufe?

Gruß

Ralf

Hallo,

zum Hartlöten brauchst Du Temperaturen über 600°C (z. B. Silberlot). Für kleine Teile sollte ein guter Gasbrenner mit feiner Düse reichen. Mein Miniaturbrenner reicht da leider nicht . Der hat zwar eine ausreichende Flammtemperatur, liefert aber nicht genug Energie um auch die Bauteile zu erhitzen.
Wenn Du mit (Edit) Zinnlot arbeiten willst, dann reicht auch ein starker Lötkolben. Das ist dann aber Weich- und nicht Hartlöten.

Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 05.08.2008 16:53 von tuxi.

hallo ralf,

mit dem hartlöten von messing gibt es probleme. nach dem löten
wird das messing weich und kann sich verziehen.

es wär besser mit einem bleilot zu löten. bei grossen flächen
ist es radsam die zu verlötenden teile vorher zu verzinnen, dass
heist man raut die zu lötenden teile mit  schmirgelleinen  auf,
birngt flussmittel auf und erwärmt das teil solange bis das lot
durch die eigene wärme des messings schmilzt.  dann fügt man
die teile zusammen, erwärmt dann die teile gleichmäßig und gibt
dann noch etwas lot dazu. das lot sollte eine glänzende ober-
fläche nach dem löten haben.

wichtig: die teile sollten mit einer weichen flamme erwärmt werden.
            erst lot dazu geben wenn die teile die nötige temperatur
            haben.
ich würden empfelen, mit einem brenner zu löten.
das löten mit einem brenner sollte vorher an probeteilen
geübt werden.

gruß
erich

Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 06.08.2008 12:09 von EG1.

Hi,

als günstigen Einstieg für einen Brenner würde ich so eine Gasbuddel nehmen, in der Form einer großen Farbsprühdose, wo der Brenner oben drauf geschraubt wird.
Für kleine Sachen reicht das, auch wenn die Butan (oder war's Propan?) -Flamme nicht sehr fein ist, weil der Brenner die Luft selber seitlich ansaugen muß.
Besser ist ein Brenner mit separater O2-Flasche aber das geht eben ins Geld.

Es gibt Hartlot das auch für Stahl geeignet ist aber das hat einen Schmelzpunkt, der nur knapp unter dem von Messing ist. Nennt sich Messinglot, ist aber eben nicht für Messing ideal sondern eine Art Messing. Geht zwar auch für Messing aber ist nur was für Experten, als Laie schmilzt Dir auch das Messingwerkstück, wenn Du das denn ohne Sauerstoff überhaupt schaffst. Die richtige Temperatur ist auch schwer zu treffen. Etwas zu warm, verbrennt auch das Flussmittel (in Messinglot oft als Seele enthalten).
Nimm Silberlot, das hat einen weit niedrigeren Schmelzpunkt und kommt Messinglot in der Festigkeit recht nahe. Das gibt es als Platten in bester Qualität (sauteuer, für Juweliere) oder auf der Rolle. Letzteres ist immer noch teuer aber geht mit Brenner ohne Sauerstoff ganz gut.

Als Flussmittel gibt es oft Pulver oder pastöses Zeug. Das ist nach dem Löten wie auf das Werkstück aufgeschmolzenes Glas, eine Qual das wieder wegzukriegen. Versuche flüssiges Flussmittel zu bekommen, das bleibt als eine Art Kruste zurück, die sich gut abwaschen lässt.
Das Flussmittel muß aber zum Silberlot passen. Flussmittel für das Löten mit Messinglot wirkt erst bei den entsprechenden Temperaturen, Flussmittel zum Weichlöten ist lange verbrannt und verdampft bevor das Silberlot schmilzt.

Gruß,
Norbert