Hallo,

schon lange hatte ich den folgenden Beschlag im Kopf, u.a. auch in Verbindung mit der Vorstellung eines neuen Axial-Großbaumbeschlags für Graupner. Da daraus über die letzten Jahre hinweg nichts geworden ist und nichts werden wird, hab ich mich gestern nach langer Pause mal kurz in die brachliegende Bastelstube verkrochen und kurzerhand mit etwas ABS (ja, richtig, schnödes, billiges, primitives ABS) rumgebastelt, erst mal für den normalen rMM-Großbaumbeschlag als Versuchsmuster.

Das ist dabei herausgekommen:

          

          

   

Der Niederdrücker ist aus einer M5 Nylonschraube.
Das Großbaumrohr aus einem passenden 7 mm ABS-Rohr, der Großbaum wird da nur einfach eingeschoben (bislang nicht verklebt)
Der Halter ist aus 1,5 mm ABS (carbon imitat ABS...), beidseitig am Haltepunkt 1 mm ABS noch drauf. Ans Rohr mit Kunststoffkleber Ruderer geklebt, alternativ geht Uhu allplast oder Aceton.
Großbaum hier aus 6 mm Alu-Easton-Pfeilrohr (ist stabil gegen Quetschen beim Aufclipsen des Schotclips - das dünne 6er Carbonrohr ist mir bei den strammen Drachenshop-Clipsen gesplittert)

Als Werkzeuge kamen ein 2 mm Bohrer, eine Laubsäge, eine kleine Blechschere (zum Ausschneiden der ABS-Platte) und ein Schleifklotz (180iger Körnung, man siehts an der gelackten Oberfläche...) zur Anwendung. Natürlich noch ein Stift und Geodreieck zum Aufmalen und eben ein bisschen Plastikkleber / Acteon und ein bisschen matt schwarze Sprühfarbe.

Also absolut kein hi tec Tuning Hexenwerk

Gewicht ist gefühlsmäßig weniger, als die originale rMM-Konfiguration mit Spannschloß etc. (Batterie der Waage ist alle)


Die schon vor längerer Zeit angefertigten Skizzen zeigen das Prinzip für einen flachen Axialbeschlag, da fällt es dann in meinen Augen optisch auch recht nett aus:

          


Kann "man" natürlich auch aus Laminat anfertigen. Aber ABS ging für mich einfacher und schneller - und scheint auch so zu funktionieren.
Das ABS-Rohr ist aus einem Sortiment von ABS-Profilen, welches ein hier gut sortierter Bastelladen im Keller hat(te). Das hat sicher nicht jeder Händler im Programm.
Wahrscheinlich kann man die Halteplatte auch aus einer fertigen Laminatplatte aussägen und dann mit Endfest direkt am Carbon-Großbaumrohr verkleben. Oder an einem Alurohr als Überzug.

Das Ding nenn ich SO - simple one - weil er in meinen Augen schlicht und einfach ist.

Gruß
Thomas

Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 22.01.2012 17:47 von Thomas.

Sieht sehr interessant aus!

Hält die Nylonschraube ohne Weiteres im Gegenstück (ABS Rohr) oder wie soll ich mir das vorstellen?

Hallo Malte,

ja, funktioniert ja allein auf Druck, die müßte nicht mal im Winkelstück verschraubt werden, wenn sie dort stattdessen in eine umschließende Führung (Bohrung) drücken würde.

Das Großbaumrohr geht allerdings bis nach vorne zur Stellmutter vor in dem ABS-Rohr - das hält alles ohne Kleber in sich allein eben durch die Druckbelastung.

Gibt auch keine Probleme bei Salzwasser

Das Prinzip ist übrigens nicht neu.
Selbst Robbe hat es vor kurzem recht clever an ihrer Sirius verwendet.
Auch John Tushingham hatte mal sowas in der Art probiert (hab Fotos bekommen gehabt, sah sehr nett aus), warum es bei ihm dann nicht in "Serie" ging, keine Ahnung.

Bei der vorliegenden Ausführung / Versuchsmuster bin ich allein gespannt, ob und wann jemand fragt, ob denn das mit der riesen Fläche auch regelkonform ist...

Gruß
Thomas

Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 22.01.2012 18:51 von Thomas.

Bei der vorliegenden Ausführung / Versuchsmuster bin ich allein gespannt, ob und wann jemand fragt, ob denn das mit der riesen Fläche auch regelkonform ist...

Gruß
Thomas

Hallo Thomas,

ist das denn mit der riesigen Fläche auch regelkonform?

Gruß
Tobias

Da ist er ja schon.

Tobias, auf deinem Boot wäre es nicht regelkonform,
auf der neidisch toy wäre es erlaubt, wie auch auf der H2floh....

Hm, grübel.
Wenn das Teil ein reiner Niederdrücker ist, also nicht wie ein starrer Rohrkicker auch bei Flaute den Baum gegen die Schwerkraft nach oben hält, dann kriege ich doch wieder ein geschlossenes Achterliek. Quasi wie bei einem reinen Bändsel-Niederholer.
Oder habe ich da was zu kurz gedacht oder irgendeinen inneren Reibungswert vernachlässigt, der den Baum doch oben hält?
Vielleicht der Eispfropfen, wenn nächste Woche der kalte Ostwind kommt?
Ratlos
Martin

Hi Martin,

ja, in dieser Form ist das wie ein Großbaum mit normalem nur auf Zug arbeitendem Niederholer, kann also ohne Last auch absinken.

Das kann man aber mit einem Gummiband verhindern, so wie bei diesem hier:



Das Gummi ist hier allerdings etwas schwach zu sehen.

Das tut aber eigentlich nur dann ordentlich, wenn der Beschlag nicht in sich zuviel Spiel hat - und der rMM-Beschlag ist etwas zu "wackelig". Da verändert sich eh die Achterliekeinstellung ohne Last, also der Baum "fällt" etwas runter.

Gruß
Thomas

Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 22.01.2012 21:45 von Thomas.

Hallo MMler,-meine Variante
Grüße aus Limburg
MM 1212

Hi Mirek,

???

Das zieht doch so den Baum immer runter und macht damit das Achterliek dicht, wenn kein Wind ist.
Genau der entgegengesetzte Effekt, den "man" doch eigentlich haben will.

So ein Gummizug soll den Baum in der vom Spanner eingestellten Stellung oben/hoch halten, damit das Achterliek auch ohne Wind / unbelastet offen bleibt, zumindest nicht durchs Baumgewicht runtergezogen wird. Ein T®ick um mit nur ganz wenig Wind das Segel evtl. etwas schneller ins Profil zu bringen.

Gruß
Thomas