ich bin David aus Bremen und Neuling auf dem Gebiet RC-Segeln. Eigentlich fliege ich Segelflugzeuge, habe aber eine nette Alternative für "schlechtes Wetter" gesucht (haben wir hier im Norden öfters) und habe die letzte Woche einen Bausatz der classic-MM gebaut.
Heute war Jungfernfahrt und ich war auch erstmal ganz zufrieden. Mit etwas theoretischem Hintergrund von den mm-Seiten klappten die ersten Manöver ganz passabel und das Boot ließ sich brav fahren und gut kontrollieren.
Irgendwann habe ich dann allerdings die Kontrolle über das Boot weitestgehend verloren, egal wie ich die Segel gestellt habe, das Boot wollte immer in den Wind, alles Gegensteuern mit dem Ruder brachte fast nichts, ich dachte das Ruderservo sei defekt.
Fast eine Stunde habe ich versucht das Boot ohne Erfolg unter Kontrolle zu kriegen, es zog immer weiter und der Empfang brach dann zeitweise sogar ab.
Glücklicherweise waren die Leute vom DLRG -per Zufall- am See die haben meine MM dann freundlicherweise per Ruderboot geborgen.
Als das Boot an Land war, stellte ich fest, dass das Ruderservo einwandfrei funktioniert, aber die Fockschot sich steuerbords unter das Servobrett verkrümmelt hatte, vorher lief sie darüber.
Das führte jedenfalls dazu, dass das Vorsegel sehr stramm dichtgeholt wurde und der Fockspalt quasi "negativ" ausfiel (Großsegel offener als Vorsegel).
Bei allem was ich auf den mm-Seiten gelesen habe müsste das doch eigentlich zu einer Lee-Gierigkeit führen, aber das Boot drehte absolut immer in den Wind
Meine eigentliche Frage dazu ist:
Ist dieser Umstand (Servobrett vs. Fockschot = manövrierunfähiges Boot) bekannt bei der cMM oder kann es an etwas anderem gelegen haben? Vorher hatte ich das Boot geraume Zeit wirklich ordentlich unter Kontrolle. War zwar nicht das Optimum, aber ich habs dahin gekriegt wo es hinsollte.
Ich möchte mich doch wieder ans Wasser trauen (hat echt Spaß gemacht bis...), beim ersten Ausflug zum See gleich so eine Aktion, das brauche ich dann echt nicht öfters und die freundlichen Leute mit dem Ruderboot sind ja auch nicht immer da.
Würde mich freuen über Tipps bzw. Anhaltspunkte wie ich so etwas vermeiden kann in Zukunft.
Grüße aus Bremen,
David
Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 14.10.2012 00:10 von David K..
RE: cMM Fockschot und Servobrett= manovrierunfähig
Hallo David,
da hast ja nochmal Glueck im Unglueck gebat das die Leute von der DLRG da waren :-).
Also ob das nun Lee oder Luv gierrig macht kann ich nicht sagen aber es waere mal gut wenn du ein Foto von deinem Servobrett und wie du es befestigt hast.
Desweiteren auch wie die Schoten laufen, uebrigenes wuerde ich nicht zu diesen Rollenblocks empfehlen.ç
Die brauche ja ein gewisse Spiel und in diesem kann sich dan die Schot einklemmen.
Wenn ich nachher das Fotos finde ziege ich dir/euch mal wie das der Vize -EM Meister macht(echt easy).
Saludos.
Thorsten
HP ist zur Zeit außer Dienst, bitte direkt Mail!
Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 14.10.2012 09:30 von Thor.
RE: cMM Fockschot und Servobrett= manovrierunfähig
Hallo Thorsten,
ich habe das Servobrett unverändert nach Bauplan eingesetzt und auch die Umlenkrolle aus dem Kasten verwendet. Das Foto zeigt entsprechende Anordnung und der Pfeil die Ecke wo das Fockschott druntergeraten ist. Dadurch war wie gesagt das Vorsegel etwas dichter eingestellt als das Großsegel.
Viele Grüße,
David
Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 14.10.2012 13:28 von David K..
RE: cMM Fockschot und Servobrett= manovrierunfähig
Moin David, herzlich willkommen bei den MMlern!
Wenn du nicht das Innen-Layout auf rMM ändern willst, klebe doch einfach einen Streifen Tesa vom Servobrett bis zur Bordwand. Dann kann da nichts mehr nach unten durchrutschen, weil der Spalt halt zu ist.
Das mit der Luvgierigkeit kann auch an der Windstärke gelegen haben. Bei zu viel Wind kann ein Boot mit dichter Fock einfach nicht mehr abfallen. Egal wie lose das Großsegel ist. Insofern stimmt dein Gesamteindruck "manövrierunfähig" leider
Beste Grüße aus HH
Martin
GER 4 -K.12/27MHz - 2 Servos müssen reichen
Wind-powered by genuine swan-sails.
Der Pessimist ist der einzige Mist auf dem nix wächst.
RE: cMM Fockschot und Servobrett= manovrierunfähig
Hallo David,
etwas merkwürdig, das sie immer in den Wind drehen wollte.
Ich kenne es bei ner verklemmten Fockschot und dadurch komplett mittschiffs verzurrten Fock eher so, das das Boot dann recht kläglich seitlich driftet aber nicht mehr voraus Fahrt macht.
Aber ein in den Wind drehen habe ich da erinnerlich nicht erlebt.
Wie stabil ist denn dein Servobrett im Boot befestigt? Kann es evtl. sein, das es durch das ziehende Segelservo leicht verdreht wird und sich dann dadurch die Ruderstange auch etwas verstellt und damit das Boot durchaus einen unerwünschten Ruderausschlag beigemischt bekommt?
Nur am Rande erwähnt: Bei der Befestigung des Ruderservos würde ich die Schrauben ohne diese Messing-Hülsen montieren, also das Servo direkt verschrauben. Aber die so hochstehenden Schrauben waren hier nicht Verursacher für den Verklemmer.
Gegen ein Verhängen kann ein kleiner aufs Brett geklebter Abweiserstreifen helfen, der bis zur Bordwand reicht und den Zwischenraum zwischen Brett und Bordwand eben "sperrt", so daß die Fockschot da nicht runterfallen kann. Das kann ein Streifen aus ABS sein, oder dünner Draht, ich habs mal versucht in Dein Bild zu skizzieren:
Der Streifen sollte in Fahrtrichtung vor dem Servo auf dem Servobrett befestigt werden und nicht zu starr sein, damit man das Servobrett noch demontieren kann.
Generell wenn sowas mit Schotverklemmen oder einem zunächst mysteriösen "Schotverkürzen" auftritt:
Segelservo dann nur soweit dichtholen, das die Fock nicht (mehr) mittig angeknallt wird. Wenn sie zumindest einen Tick noch offen ist, kann das Boot noch Fahrt voraus produzieren, auch wenn das Groß deutlich weiter gefiert ist und flattert. Steht die Fock mittig verzurrt ist eben nur noch ein Driften drin. Abgesehen davon, ist es fürs Stellservo auch nicht gut, längere Zeit mechanisch blockiert zu werden...
RE: cMM Fockschot und Servobrett= manovrierunfähig
Hallo zusammen,
danke für eure Tipps! Ich denke ich werde im Rumpf einen Abweiser für das Fockschott einkleben.
Nochmal zur Luvgierigkeit: Es war nicht so, dass das Boot ordentlich am Wind gesegelt hat, es war mehr so, dass es mit dem Bug immer wieder in den Wind drehen wollte, aber insgesamt eher "Zickzack" driftete als vernünftig zu fahren. Ein Kurs lies sich einfach nicht halten.
Die Fock war nicht komplett verklemmt soweit ich das aus der Erinnerung richtig beurteile (ich war ja ganz schön aufgeregt und das Boot war irgendwann ziemlich weit ab vom Ufer), aber es war einfach im Verhältnis zum Großsegel dichter eingestellt, wie ich nach der Bergung feststellte.
Das Servobrett ist ziemlich fest angebracht (habs komplett verklebt), ich denke das Spiel im Ruder dürfte vernachlässigbar sein. Als das Boot mir entwischte halfen auch volle Ruderausschläge und verschiedene Segeleinstellungen nicht mehr richtig.
Ich werde es wieder versuchen mit dem Segeln, aber ich schätze ich suche mir erst mal einen kleineren See, oder nehme einen Kumpel mit dem Kajak mit oder schaue mal bei den RC-Seglern aus Bremen vorbei
RE: cMM Fockschot und Servobrett= manovrierunfähig
Hallo David,
evtl. wäre das hier auch noch was für Dich. Der See ist nicht zu groß und ein Bergeboot haben wir auch. Dann können wir dir auch noch ein paar Tipps geben.
RE: cMM Fockschot und Servobrett= manovrierunfähig
Moin Frank,
gerne! Das Problem ist nur, dass ich durch die Woche eigentlich nie um 16. Uhr Zeit habe und jetzt werden die Tage leider auch schon so kurz, dass ich nach Feierabend garnicht mehr im Hellen bei euch eintreffen würde. Fahrt ihr dann im Winterhalbjahr auch mal am Wochenende?
Ich habe mein Boot gerade abgeschliffen und werde es morgen mal lackieren. Mal gucken wann es dann wieder aufs Wasser kann. Am Servobrett muss ich ja auch noch was machen, wobei das natürlich fix geht.