Mit etwas Verspätung einige Worte zu den Französischen Meisterschaften. Uploads von Fotos und Videos vom Wohnmobil aus muss ich irgendwie noch besser in den Griff bekommen…
Die französischen Micro Magic Meisterschaften 2016 wurden auf dem Lac d’Arc sur Tille östlich von Dijon ausgetragen.
Mit einer Ausnahme waren bereits am Freitagabend alle Teilnehmer vor Ort. Die ganze Truppe traf sich dann zu einem Rundgang durch die Altstadt von Dijon und zum anschließenden gemeinsamen Abendessen in einem kleinen Lokal, das nur für uns geöffnet hatte. Für unsere Einlage von 20 Euro bekamen wir ein landestypisches 3-Gänge-Menue incl. Aperitif und Wein – unschlagbares Preis-/Leistungsverhältnis und dazu noch außergewöhnlich und sehr gut. Ich könnte jetzt noch ausführlicher die einzelnen Gänge beschreiben und über die nette Unterhaltung mit der Gastgeberin berichten, aber eigentlich geht es ja um’s Segeln…
3 Belgier, 2 Niederländer, 2 Deutsche und 10 Franzosen traten dann am nächsten Morgen gut gelaunt an, um den Titel auszufahren.
Leider waren die Bedingungen nicht ganz so, wie es die perfekte Organisation und die Teilnehmer verdient gehabt hätten. Der Wind war sehr wechselhaft bezüglich der Windrichtungen, nur die Windstärke war ziemlich konstant zwischen fast nichts und gar nichts. Dazu gab es auch noch eine ganze Menge kleiner bis großer Pflanzenstücke im Wasser, sodass man zu einem guten Laufergebnis neben einem schnellen Leichtwindboot auch eine ganze Portion Glück haben musste.
Die Bojen wurden mehrfach verlegt bis am Ende zwei Kurse, 180° versetzt, feststanden. Zwischen den Läufen wurden immer wieder Flautenpausen gemacht. Trotzdem hatten wir bis abends 12 Läufe geschafft. (bis incl. Lauf 8 wurden jeweils 2 bzw. 3 Segler als Observer abgestellt). Am besten durchgekommen war bis dahin Gilbert aus Frankreich, dahinter Christel aus Belgien vor einem weiteren Franzosen. Nicht wenige haderten mit ihrem Schicksal und mit dem eingesammelten Grünzeug hätte man am Abend wahrscheinlich Suppe für alle kochen können.
Um 19:00 war dann Treffen auf dem Gelände des ausrichtenden Clubs, wo wir mit einigen Wohnmobilen und Zelten auch übernachten durften. Jeder hatte etwas aus seiner Heimat mitgebracht und aus der Startgeldkasse wurden vom Veranstalter zusätzlich noch Würstchen gegrillt. Herausgekommen ist ein einmaliges Gemeinschaftserlebnis, obwohl ich mir nicht sicher bin, ob einige der Getränke nicht mit einer gewissen Sabotageabsicht angeboten wurden 
Ich hatte jedenfalls am Sonntagmorgen einen ziemlich dicken Kopf und war weit weg von einer dem Ereignis angepassten Form. Damit war ich aber nicht allein. Der ein oder andere hatte durchaus Probleme, die Bojen auf der richtigen Seite zu umfahren. Sonntags war das Grünzeug erheblich weniger anzutreffen. Aber der Wind war immer noch sehr schwach. Nach längerem Warten wurde jeweils bei leichtem Auffrischen gestartet. Meistens reichte der Wind dann gerade so für die ersten, um ins Ziel zu kommen. In einem Lauf wurden sogar nur 3 Teilnehmer regulär gewertet, die restlichen nach 2 Minuten abgepfiffen. Später wurde die Karenzzeit dann auf 10 Minuten erhöht.
Sonntags lief es für Christel ganz schlecht, für Gilbert auch nicht so gut. Jan hatte einmal Pech und bei mir waren alle 4 Läufe nahezu perfekt, nachdem ich am Vortag eigentlich nur in 4 Läufen kein Gras an Kiel oder Ruder hatte.
Am Ende hat es Gilbert knapp geschafft, seinen Vorsprung vom Samstag zu verteidigen. Jan de Best wurde zweiter und ich dritter.
Insgesamt eine sehr freundschaftliche Veranstaltung trotz der teilwiese wirklich nervigen Krautprobleme. Es ist immer wieder schön, alte Bekannte in den einzelnen Ländern zu treffen und natürlich auch ganz besonders die anderen MM Zigeuner aus Belgien und NL, die auch versuchen, möglichst viele der europäischen Veranstaltungen mitzunehmen. Vielen Dank an Christian und sein Team für die Ausrichtung dieser sehr besonderen Veranstaltung.
Nächster Stopp ist in Schotten für den GMMC, wo nochmal eine ganze Menge mehr Teilnehmer für hoffentlich gute Stimmung sorgen werden.
Grüße
Ralf
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