@Christian
Ich denke aus meinem Gouda-Erleben und den zahlreichen Diskussionen vor Ort, wir hätten mit derartigen Ansätzen keine besonderen Schwierigkeiten gehabt. Das Schiedsgericht hätte sich sicherlich nur vergewissert, dass die zusätzlichen Steuerfunktionen tatsächlich offline geschaltet sind. Einzig beim Foliendeck hätte es Probleme gegeben. Zwei Gründe: a) bei vielen OD-Leuten sind die Foliendeck sozusagen die "Inkarnation des Bösen" (=Glaubensfrage; ist nicht anders als das Abendmahl bei den beiden großen christl. Fraktionen) und b) wären viele der beliebten Vorurteile mit einem Schlag vom Tisch gefegt. Hier braucht es sicherlich Zeit und das Erleben des konkreten Vergleichs im Sinne, es bringt tatsächlich nichts /nicht viel.

So wie ich die Diskussionen erlebt habe: Kommt Zeit, kommt Gelassenheit. Die meisten Goudateilnehmer hatten bislang wenig bis keinen Kontakt zu den Bastlern und schon garnicht zu Extrembastlern. Jetzt wissen sie, dass auch wir den Tee nur mit Wasser kochen, wenn auch einen besonders guten, und unsere MM´s immer noch wie MM´s aussehen.
Ein beispielhafter Kommentar von Mike zu der Regel mit dem Racing-Kiel im Vergleich zum Tacke-leicht-Kiel, der bei gleichem Gewicht leider ca. 15mm länger und damit nicht zugelassen ist: bullshit!

Es gab auch bei den bislang striktesten Vertretern von OD, den Portogiesen bereits erste Überlegungen zur Em nach unserer Regel.

Kalle

Das Beispiel mit dem Foliendeck sollte ja nur zeigen, dass man auch einen Kompromiss finden kann: Das am Deck gesparte Gewicht wird dann eben wieder an selber Stelle als Ballast zugefügt. Das Boot wird ja nicht schneller, weil das Deck aus Folie ist, sondern höchstens wegen des gesparten Gewichts (wenn man das überhaupt merkt, aber das ist ja bei Onedesign nicht die Frage)

Kielflosse, Ruder und Rigg können leicht gegen klassenkonforme Teile getauscht werden, aber ein modifizierter Rumpf nicht (bzw. das wäre dann ein Neubau). Auch der Ausbau von zusätzlichen Servos kann mit einigem Aufwand verbunden sein. Die Servowege der nach MMI nicht erlaubten Servos einfach am Sender auf 0 zu setzen, hingegen nicht. Und einfach die Servostecker abziehen, würde zwar sicherstellen, dass die Funktion außer Kraft gesetzt ist, aber die Servos würden dann unter Last an ihren Anschlag gedrückt.

Da wir ja auch bei den internationalen Regeln immer noch von der Micromagic reden und nicht vom America's Cup, sollte das ja auf Vertrauensbasis funktionieren, dass die Servos nicht nach einer Kontrolle wieder in Funktion genommen werden.

Lieber Christian, genau dies waren in den Diskussionen auch meine Argumente. Das Problem auf der int. Ebene ist hier ganz schlicht, dass unsere Auffassung für viele so fremd war/ist, dass man sich erst mit diesen Gedanken beschäftigen muss. Es ging nicht um sachliche Argumente, sondern lediglich um Glaubensfragen.
Mein Eindruck ist heute, nachdem ich mit vielen aus dem "anderen Lager" gesprochen und Gouda erlebt habe: Wir, die int. MM-Gemeinde insgesamt ist garnicht soweit auseinander wie viele Diskussionen der vergangenen Wochen es behaupteten. Zumindest nicht in ihrem Spirit.
Dennoch: Jede Beziehung braucht ihre Zeit. Die müssen wir der int. Gemeinde und auch uns selbst geben.

Mein / Dein Vorschlag: Lasst uns in bestem MM-Spirit hier bei uns das friedliche Neben-/Miteinander ausprobieren und leben. Der Rest kommt von selbst.
Deine Vorschläge sind aus meiner Sicht genau der richtige Weg. Bei uns kann jede OD_MM problemlos und konkurrenzfähig mitsegeln. Ob dann der Racing-Kiel oder der Tacke-leicht-Kiel untergeschnallt ist wird keine Unterschiede begründen können. Und wann von A- auf B-Rigg gewechselt wird, entscheidet ohnehin jeder selbst.

Was wir auf der int. Ebene brauchen und begonnen haben ist das Gespräch miteinander. Die Diskussion über Regeln oder technische Fragen ist erst der zweite Schritt und der kommt im Gespräch ganz bestimmt. Ich habe bei den meisten keine Konkurrenz sondern ein neugieriges Miteinander verspürt. Die Hartliner waren auch in Gouda in der Minderheit und haben sich (s. Bericht von Thomas) nicht durchgesetzt.

Betrachten wir den Vorschlag einfach als Denkanstoß mit dem Ziel, nicht die Differenzen zu suchen, sondern die Gemeinsamkeiten.

Und wenn es auf internationaler Ebene noch etwas länger dauert, haben wir ja hier in GER die Chance, eine Vorreiterrolle zu spielen, indem wir hier den Kompromiss vorleben. Ich denke, dass es auch hier bald Regatten geben wird, die nach den internationalen Regeln gesegelt werden. Mit einer Kompromisslösung könnte die Anzahl der startberechtigten Boote doch um Einiges erhöht werden, was sicherlich im Interesse aller Teilnehmer an solchen Regatten sein dürfte.

Ich habe bei der Umfrage von Rainer angegeben, dass ich nur nach den deutschen Regeln segele. Aber nicht, weil ich das Andere grundsätzlich ablehne, sondern weil mich das nicht so interessiert, dass ich extra dafür ein neues Boot bauen würde. Aber wenn ich meine vorhandenen Boote durch kleine Anpassungen (Standard-Kiel und Ruder, Ballast im Rumpf zum Erreichen des Mindestgewichts, Stilllegung des Focktrimmservos am Sender) klassenkonform bekommen könnte, würde ich das nicht ausschließen, auch mal dort mitzusegeln. Vielleicht geht das Anderen ja ähnlich.

Als Alternative zu unseren Regeln würde mich allerdings eine echte Onedesign-MM mehr reizen (rMM aus dem Baukasten, sonst nichts). Die internationale Regel ist für mich nichts Halbes und nichts Ganzes. OK, man muss zugeben, dass die Grundidee vor Erscheinen der rMM aufkam, als die Standardboote insbesondere bei den Segeln noch einige Schwächen hatten und mit dem Original-Material leider auch nicht unbedingt die angestrebte Gleichheit erreicht werden konnte. Aber die MMI ist ja eigentlich keine One-Design Klasse, sondern mehr eine Two-Design Klasse. Die erlaubten Unterschiede durch Verwendung der Anhänge entweder der rMM oder Classic haben sicherlich eher eine Auswirkung auf die Bootsleistung als ein Foliendeck bei gleichzeitig vorgeschriebenem Mindestgewicht.

Vielleicht ist ja irgendwann die Zeit auch reif für eine technische Diskussion. Jetzt sind erstmal noch die Psychologen dran

@ CHristian

ich habe das ja quasi schon getestet denn meine light ist mit 3 servos am start gewesen. ich ahbe nur den servo auf anschlag gestellt und das kabel abgezogen. da hat auch keiner gefragt oder gemeckert. ich denke, dass auch keiner ein problem hat wenn du den servoweg auf null stellt bzw. dem ganzen keinen knopf zuweist. die hauptsache ist a) dass das gewicht stimmt und b das du nur 2 funktionen benutzt. ohne den 3. servo wäre ich untergewichtig gewesen.

mit foliendeck sehe ich allerdings keine möglichkeiten.


ich habe mal angefangen mit techcnischen diskussionen mit einigen interessierten... warten wir das ganze mal ab.

Hallo,

hier noch ein paar weitere Infos zur EM:

Peter Spence (GBR 49) arbeitet für das bekannte englische Segelmagazin Yachts and Yachting (http://www.yachtsandyachting.com) (vergleichbar unserer deutschen YACHT)  und hat dort über die EM einen Artikel geschrieben, der in der aktuellen Dezemberausgabe gedruckt ist. Hier gibt es ihn gescannt:

http://magicmicro.org/page.php?19


Guillaume Noublanche (FRA72) hat einige Daten der EM zusammengestellt:

http://www.nonala.com/micromagic/infos/gouda/gouda.php

Gruß
Thomas

" The German Team " als Photo in einer britischen Zeitschrift ..... UUIII... Respekt.

Yep, genau das finde ich auch erstaunlich!!!

Nicht das es doch ca. noch 498 andere Bilder gegeben hätte...
Nicht das das GBR-Team die Teamwertung gewonnen hat...

Naja, die Teamwertung mit dem Durchschnitt aller Boote durchzuführen ist ein bisschen doof, da hätte man die ersten 3 oder so nehmen sollen, so kommt australien weit nach vorne , obwohl alleine. Aber dann wäre GER vor NED gewesen.....

Hallo,

neben dem englischen Regattabericht von Peter Sp. aus Y&Y habe ich noch einen eigenen Veranstaltungsbericht in die Webseite unter Berichte gestellt.

@Teilnehmer Team GER: Wenn bei Euch noch Fotos von der EM rumschlummern, so wäre die MM-Galerie für sie ein nettes Speicherbecken

Gruß
Thomas