Unsere Mm-klassenregeln
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Eric Lhoir
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naja, ich hatte auch mit dem Gedanken gespielt sie
"Le Turbot " zu nennen

aber das mit den wechselnden Farben zur Tarnung war schwer zu realisieren
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12.01.2004 12:48 |
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Niels_GER36
Niels
  
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sieht irgendwie so aus, als hätten wir eine Menge Spaß innerhalb der bestehenden Regeln...
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12.01.2004 13:04 |
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patrick_hh
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Hallo zusammen!
Ich bin also der Patrick mit der flammenneuen MM, von dem Niels da geschrieben hat und möchte auch mitreden! :mama:
Für mich war die Eisbärenregatta die erste MM-Regatta und ich war von der lockeren Atmosphäre echt begeistert. Es war eben mehr ein gemeinsames Segeln als ein gegeinander Segeln und das finde ich sehr reizvoll. Mich treibt nichts dazu, verbissen danach zu streben besser als irgendjemand anderes sein zu müssen.
Das ist für manche Leute vielleicht anders und vielleicht wäre es wirklich ein Überlegung wert, eine Regattaklasse neben der "Spaßklasse" laufen zu lassen, um alle Interessen zu befriedigen.
Der zweite Punkt neben dem Segelspaß ist für mich mindestens genauso wichtig: ich bastel einfach furchtbar gerne. Die Hälfte der Freude beim Segeln kommt daher, dass ich das "Ding da auf dem Wasser" selber gebaut habe und wenn auch sie noch ungetunt ist, mein Kopf ist schon ziemlich voll mit Ideen. Aber da ergibt sich ein (neben der Frage, wie wichtig wir den Regattaerfolg nehmen) für die Regelfrage relevanter Aspekt: Geht es ausschließlich um seglerisches Können oder wollen wir vielleicht auch ganz explizit Ideenreichtum und Bastelkönnen einbeziehen? Zumal die Ideen ja nun nicht gerade geheim gehalten werden, ist das Basteln der wesentliche Teil.
Auch hier kann man wieder zu dem Schluss kommen, dass, bei Bedarf, zwei Klassen eine Lösung sein könnten.
Alles in allem fände ich es jedenfalls sehr schade, wenn zu den Regatten nur noch Boote mit stark eingeschränkten Bastelfreiraum zugelassen wären. Und wenn jeder den anderen schief anguckt weil er so dicht an der Boje vorbei ist und sie vielleicht doch ganz leicht berührt hat...
Ich würde jedenfalls nicht deshalb mein Schiff nicht so bauen, wie ich es möchte; das ist eben, was mich an der MM reizt.
@Niels
Als einer "dieser" Großsegler waren mir die offenen Regeln am Anfang auch ziemlich suspekt.
Ich segele ja auch 1:1, aber auch da mehr aus Freude am Segeln als um des Vergleichs mit anderen willen... 
Übrigens an dieser Stelle auch noch einmal ein an alle Teilnehmer der Eisbärenregatta, wie ihr seht habt ihr mich damit (trotz Chaos und langer Gesichter zwischendurch ) gut begeistern können!
Patrick
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13.01.2004 15:19 |
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Eric Lhoir
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aber kalt war es trotzdem
:brav:
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13.01.2004 15:57 |
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Thomas D.
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Hallo,
ich neige ja oft dazu, die Weisheit "In der Kürze liegt die Würze" zu missachten (und laß das jetzt mal wertungsfrei ), daher kann es in meiner langen Ausführung zu Beginn untergegangen sein:
In der Tat stellten wir uns bei der Ausarbeitung der MM-Regel nicht nur den Regattaspaß als reinen Segelspaß vor, sondern der Bau- / Tuningspaß sollte durchaus dabei sein. Wir (Holger/Uwe und ich) sehen es so, daß man durchaus durch ein technisch gutes Boot auch auf dem Wasser einen "Vorteil" erbauen kann - so wie andere ihn evtl. durch besonders gutes Segeln erreichen. Das in der Kombi beider Punkte dann natürlich schon eine Leistungsdifferenz entsteht, war uns bewußt. Da wir den Schwerpunkt bei uns aber auf "Spaß am miteinander mit und um die MM" sehen, können wir mit solchen möglichen "Mißverhältnissen" leben.
Also das bautechnische Beschäftigen mit der MM steht bei uns ebenso im Kursbuch, wie das reine Segeln - so zu 50:50.
Und wie zu sehen, ist das auch ein deutliches Thema in unserer Homepage, d.h. wir arbeiten da nicht im verborgenen und wollen uns keine Geheimnisse schaffen!
Das war unser Ausgangspunkt. Als Testplattform. Nach einem Jahr wollten wir dann mal schauen, ob und was ggfs. verfeinert werden müsste. Tja, bislang haben wir hier in GER dazu aber keine Kritik erhalten bzw. es wurden keine Änderungswünsche gestellt. Es wurde soweit mir bekannt überhaupt nicht über die Regel gesprochen, und wenn, dann nur im Hinblick, geht das überhaupt oder nicht. Irgendwie war das doch sonst so häufig umstrittene Thema Regeln bei uns einfach keins.... Also bestand hier offenbar kein weiterer Arbeitsbedarf. Ganz ehrlich - ich bin darüber in keinster Weise traurig, auch wenn mir ein paar unserer Formulierungen inzwischen nicht so toll gefallen (weil einfach schlecht gemacht!!! . Hätte ich auch gerne schon mal geändert (also nur in der Aussage eindeutiger machen - nicht im Inhalt ändern), aber ich dachte, das Ding jetzt lieber nicht anfassen, wo es so schön ruhig dahin plätschert... Und so sehen es z.B. Uwe und Holger auch - schon weil es ihnen auch im Grunde in so weit unwichtig ist, als das sie ihren Spaß im bisherigen Umgang damit haben. Ich denke, das sehen wohl die meisten hier so.
Das es durchaus auch andere Ideen dazu geben kann, ist natürlich nicht ungewöhnlich. Wir hatten, wie gesagt, auch mit Kommentaren gerechnet. Das sich nun eine Gruppe findet, die den bisherigen Charakter als zu offen für sich empfindet - ok, im Grunde kein Problem, es ist eine offene Sache und ich sagte es schon, eigentlich kann jeder tun und lassen, wie er will und er Leute dazu findet. Ob das sinnvoll ist - das ist was anderes. Und wie er dazu vorgeht, ist wieder eine andere Sache.
Es macht andererseits auch nicht so viel Sinn, wenn sich dann irgendwann mal diverse verschiedene Regelfassungen im Umlauf befinden und man u.U., ich denke da mal etwas voraus, bei weiterer Verbreitung unserer Klasse irgendwann einmal mühselig alles wieder zusammengefasst werden müßte. Von daher bin ich etwas empfindlich, wenn es Regelfassungen gibt, deren Änderungen in unseren Augen eigentlich nicht nötig sind und die dadurch mehr Unruhe als ein einheitliches Vorgehen zeigen.
Wie auch schon gesagt, wenn es um ein rein sportliches Vergleichssegeln der Skipperkünste geht, dann führt kein Weg an einer strikten Einheitsklassen-Auslegung vorbei.
Darum geht es uns aber nicht.
Dennoch, ich kann mir schon vorstellen, daß man auf dieser Schiene noch einige zusätzliche Leute erreichen könnte. Von daher auch mein Vorschlag, über eine zweite zusätzliche Version einer Regel nachzudenken, die dann nicht nur für reine "Sportsegler" sondern vermutlich auch Einsteiger zunächst besser anspricht. Wie gesagt: Zusätzlich zu der bisherigen Regel. Und wobei hier dann sicherlich das reine Segeln auch "härter" wird/werden kann, weil eben mehr auf die Wegerechtsregeln geachtet werden muß, um sein Können besser auszuspielen. Das ist natürlich für Einsteiger wahrscheinlich nicht so der tolle Einstieg...
Aber mal sehen, wie sich unsere Geschichte halt so weiter entwickelt.
Viele Grüße
Thomas
GER 15
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13.01.2004 16:53 |
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Stefan
MM-Segler
   
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Hallo zusammen,
ich besitze erst seit ein paar Wochen eine MM und bin beim Stöbern nach einem geeigneten Segelboot auf die MM-Seite von Thomas + Co. gestoßen. Alles mögliche runtergeladen und ausgedruckt ... - und schließlich hatte ich meine Micro Magic!
Ich habe bislang keine Erfahrung mit Wettfahrten und kann mich zu der leidigen Regeldiskussion daher nicht fachkundig äußern, doch denke ich, dass es gerade in Deutschland auf die MM-Seite zurückgeht, dass wir so viele Freizeit-Skipper vorweisen können, die Spaß in den Vordergrund stellen. :ACC:
Die Schimpfkanonaden bei großen RC-Segelregatten gepaart mit dezidiertem Regelwissen, Protesten etc. möchte ich mir jedenfalls nicht antun ...
Und wenn ich mir heute die ganze Geschichte so ansehe, haben sich damals Thomas + Co. entsprechende Gedanken gemacht, wie der Spieltrieb für Regatten ein wenig geordnet werden kann, damit es allen Spaß macht!
Für mich steht ganz klar der "Kampf" mit den Naturgewalten im Vordergrund, verbunden mit netten Spaß-Skippern, angenehmer Freizeitgestaltung und selbstverständlich dem Bastelspaß.
Ich hoffe, dass ich meine Meinung nicht nach den ersten Regatta-Erfahrungen ändern muß, aber die Regatta-Berichte / -Kommentare sind so erheiternd, dass ich dies nicht ernsthaft fürchte.
Viele Grüße aus dem Kölner Raum
Stefan
(MM 139)
MM 139 Haihäppchen, 2.4 GHz Spektrum DX6
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14.01.2004 18:02 |
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Niels_GER36
Niels
  
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Hallo Stefan!
Erstmal Glückwunsch zum neuen Schiff.
Keine Ahnung, wie das in Holland aussieht, aber bei uns war das immer nett und locker. Von daher musste Du auch keine Scheu vor Wettfahrten mit wenig Regelkenntnis haben, die Modellsegler um Dich herum werden Dich eher auf Fehler hinweisen, als Dich in Grund und Boden protestieren. Es gibt ein paar Bootsklassen, da sind ganz andere Verhältnisse, aber mit unserem Mix aus Regattaseglern und Modellbauern können wir uns keinen anderen Ton erlauben.
Das mit den Regeln macht im Moment nur viel Wind, weil einige in GER und NED sehr genervt worden sind.
@all:
Nochmal zu den Regeln selber:
Spaßeshalber habe ich mal mein Schiff auf die Waage gestellt und rausgefunden, daß mir 60g bis zum unteren Gewichtslimit der Holländer fehlen, wobei mein Schiff bis aufs Rigg Standard ist, wie nur was. 60g bedeutet kleinere Akkus und kleinere Servos. Ich verstehe nicht, wieso das eine Einheitsklasse sein soll, wenn gleichzeitig leichtere Komponenten zugelassen sind.
Es besteht der Eindruck, daß Schiffe einer federführenden Gruppe genommen wurden und dann die Regeln so angepaßt wurden, wie es diesen Schiffen entspricht.
Wieso ist es zulässig, die Ballastbombe nach achtern zu versetzen? Dies ist mit Sicherheit nicht Standard!
Eigentlich erstellt man eine Philosophie (z.B. weitgehend Standard, aber Ausgleich einiger Unzulänglichkeiten des Baukastenmodells) und erstellt auf dieser Basis dann die Regeln.
Üblicherweise werden Regeländerungen immer mit einer gewissen Frist vorgenommen. Es wird auch im holländischen Forum kritisiert, daß dies nicht gemacht wurde. Normalerweise läßt man Schiffe nach einer alten Regel noch mindestens eine Saison mitfahren. Oder sucht zumindest nach anderen Lösungen. Dies gebietet die Fairness und der Wille nach einer gesunden Klassenentwicklung.
Beim Betrachten des zeitlichen Abstandes Ermelo-neue Regeln und der beteiligten Personen drängt sich doch ein wenig der Gedanke auf, es handle sich dabei um ein "Thomas-Stop-Manöver". Manchmal überrascht es, wie erwachsene Menschen nach dem Motto "Mit dem Schiff hätte ich auch gewonnen" reagieren können.
Nichtsdestoweniger wünsche ich den Holländern natürlich den "long term success". Dabei bin ich aber der Meinung, daß man versuchen sollte, alle unter einen Hut zu kriegen. Möglicherweise ist es ein Fehler, auf einer Begeisterungswelle zu reiten und dabei zu meinen, man könnte auf bestimmte Leute verzichten.
Eigentlich Zeit, daß wieder Sommer wird, dann wird nämlich mehr gesegelt und weniger diskutiert. :bounce:
Grüße,
Niels
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14.01.2004 19:53 |
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emem
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Ich finde die Spaltungstendenzen einfach nur schade und hätte es schöner gefunden, wenn sich die MM als freie Klasse erst mal so weiter entwickelthätte und die Entscheidungen gemeinschaftlich getroffen worden wären.
Aber was soll's die Sache geht weiter und zur Zeit ist jede Richtung auf der Gewinnerseite.
Steven's Mitgliederzahlen steigen , Thijs zieht sein Ding auch mit Erfolg
durch. Und in Deutschland lebt die ursprüngliche Idee der freien Klasse weiter.
Holland kann solch eine Teilung mittlerweile verkraften; schön das es hier derartige Tendenzen nicht zu geben scheint - es gibt ja auch genug andere Möglichkeiten sich in einem engen Regelkorsett mit anderen
Modellsegelklassen zu messen (DSV-Klassen, Mini-Cupper ...)
Da sollte sich die Micro MAgic von abheben und den individuellen und innovativen Charakter behalten.
Es ist schön anzusehen, daß man ohne großen (finanziellen) Aufwand am Schiffchen basteln kann, nicht von allzuvielen Regeln eingeengt wird und es Spaß macht mit anderen um die Bojen zu segeln.
Und es sieht doch auch viel netter aus in einem Regattafeld zu segeln, wo der eine eine roten , ein anderer einen gelben und ein dritter einen blauen Rumpf hat und dazu noch die verschiedenfarbigen
oder auch transparenten Segel. (Vielfalt gegen Einheit)
Rümpfe und Segel nur in weiss ist doch öde ; wer weiss vielleicht ist das Ergebnis der holländischen Einheitsregel ja, daß sich ein Produzent findet , der einheitliche Schiffe baut und verkauft (schön einheitlich mit weissem Rumpf und weissem Segel) .
Schiff ahoi
MM GER 17
Dirk
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14.01.2004 23:21 |
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Thomas D.
Unregistered
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Hallo Niels,
vorsicht, Du hast da etwas leicht schief aufgefasst: Die erwähnte NED-Gruppe will lediglich etwas eingeschränktere Regeln! Aber keine strikte Einheitsklasse (auch wenn sie es teilweise so nennen)
Ich habe im Eingangsartikel beschrieben, was für Änderungen denen vorschweben.
Allerdings hast Du mit Deinen Schlußfolgerungen vermutlich nicht unrecht, das ist in sich nicht so stimmig, da am Boot nach wie vor getüftelt werden kann und man durch eben andere Segel / Rigg einiges bewirken kann.
Das steht eigentlich ziemlich dem gegenüber, was mir an Argumenten für die ganze leidige Diskussion dort anfangs so genannt wurde.
Das mit der Übergangsregellösung ist auch in der Tat interessant. Am 30.12. stand die Info zur geplanten Regeländerung erstmals überhaupt drin – dadurch habe ich auch erst davon erfahren, am 11.1. sollte bereits danach gesegelt werden. Hm.... andere Länder andere Sitten?
Ok, dabei muß man berücksichtigen, das lt. Aussage von Steven offenbar 80-90 % der bisherigen NED-Flotte in die geänderte Regel problemlos reinpassen sollen, also deren Boote sind hauptsächlich, wenn denn überhaupt, bislang am Rigg und den Segeln verändert worden.
Thijs mit seiner MM-Yacht war eh stets umstritten, weil er da ja einen Kajütaufbau statt dem Kuppeldach gemacht hat. Ein Bild habe ich auch mal von einer NED-MM mit Foliendeck gesehen und einer hat wohl sein Heck verändert. Also von daher ist die Vorgehensweise zwar nicht das, was ich unter ok verbuchen würde, aber den meisten dort tut es wahrscheinlich derzeit mit ihren Booten nicht weh.
Bei uns waren da bislang schon einige etwas kreativer....
Es war dann lediglich ein spontaner Kurzschluß-Vorschlag von mir, statt einer derartig eingeschränkteren Regel die bisherige doch lieber so zu behalten und dazu dann eben konsequent eine richtige Sportklasse / Einheitsklasse dazu zu nehmen. (MM-Standard)
Gedanken dazu hatten wir uns damals ja eh schon bei der Ausarbeitung unserer Klasse gemacht – die habe ich einfach wieder rausgekramt....
Das hat aber wohl auch bei denen kein Gefallen gefunden, so wie es hier auch aussieht.
Gruß
Thomas
GER 15
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14.01.2004 23:35 |
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Thomas D.
Unregistered
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Entwicklung MM-NED bislang...
Hallo,
Ihr kennt vermutlich nicht alle den Hintergrund für die derzeitige im Grunde recht gute aber leider auch nicht reibungslose Entwicklung in NED? Vielleicht mal interessant, dazu was zu lesen. Auch wenn wieder nur aus meiner Sicht, die durch Kontakte mit Thijs, Steven und die Webseite zustande gekommen ist - viele Kontakte zwischen NED un GER gab es ja bislang auch noch nicht:
Thijs und Steven Osterheert haben Anfang 2002 von unserer MM-Idee erfahren und uns kopiert. Sie haben unsere Klassenregel übernommen, das Logo und auch etliches weiteres aus unserer Webseite, teilweise bzw. zumeist in stillem Einverständnis. Thijs ist Modellbauer und Steven ist Großsegler. Beide sprechen unterschiedliche Leute an. Die Vereinbarung zwischen beiden war wohl, sich an unserer Entwicklung zu orientieren und keinen Alleingang zu machen - wozu das Rad neu erfinden? Steven hat die Webseite http://www.micromagic.nl gemacht und Thijs hat anfangs dazu die Inhalte gegeben und auch Stevens erstes Boot gebaut. Das Jahr 2002 lief in Sachen MM-Zulauf dennoch erstmal nur recht schleppend, um nicht zu sagen fast gar nicht.
Beide haben dann seit Anfang 2003 über einen Händler auch MM-Bausätze direkt vertrieben, um den Leuten direkt und schnell etwas direkt vor Ort in die Hände geben zu können, und ihnen damit keine Zeit zum Überlegen zu geben ;-)).
Im Frühjahr 2003 hat Steven dann offenbar einen guten Zugang zu weiteren Großseglern gefunden und dort wohl massiv Werbung für das Boot gemacht - die Verkaufszahlen schnellten drastisch in die Höhe und liegen jetzt bei über 200 registrierten MMs, Tendenz weiterhin steil bergauf. Am letzten WE gab es bei Amsterdam eine Regatta mit 40 Booten und bei Ermelo soll es auch eine MM-Regatta gegeben haben!
Aber auch im „Modellbauer-Bereich“ war inzwischen ein Funke übergesprungen, Thijs Besuche bei verschiedenen Clubs trugen nun auch Früchte, wenn auch bescheidenere. Aber allein im Modellbauverein von Hardervijk / Ermelo haben sich 10 Leute eine MM kurzerhand gekauft und dann auch die Meisterschaft ausgerichtet. Also haben beide auf ihren Seiten Zuwachs und Erfolg mit ihrer Arbeit gehabt.
Eigentlich soweit eine echt tolle Entwicklung! ! !
Das negative dabei: Großsegler sind durch ihre großen Spielzeuge oft auf strikte Einheitsklasse gedrillt. Von daher hatten offenbar gleich mehrere dieser Gruppe neuer MM-Segler mit unseren in ihren Augen viel zu offenen Regeln arge Magenschmerzen und witterten bereits bei einer minimalen Änderung enorme Bevorteilungen. Das darf natürlich nicht sein, denn sie haben keine Lust, Zeit, Interesse, Fähigkeiten etc. pp., sich selbst einmal mit solchen Tüfteleien auseinander zu setzen, das ist schlicht nicht ihr Pferd. Die wollen nur eins: Segeln.
Also kam aus dieser Ecke offenbar schon recht bald ein Ruf nach einer Regeländerung, z.T. wohl schon von Leuten, die ihre MM noch nicht mal fertig hatten.... Den Modellbauern dagegen war das Thema offenbar egal – so wie bei uns... Aus der Ecke war wohl nichts zu hören. Das ist das eine.
Hinzu kam dann noch die Tatsache, daß sich viele Großsegler zumeist mehr oder weniger gut im Umgang mit den internationalen Wegerechtsregeln auskennen und diese auch oft um Teufel komm raus einsetzen / einfordern. Damit sind allerdings alle "Normalsterblichen", die mal so eben auch mal eine Regatta segeln wollen, überfordert und finden es gar nicht witzig, dann bereits bei einem geringen Bootskontakt wütend angekläfft zu werden.
Wie Jörg z.B. schon sagte, er will sich mit den detaillierten Regeln gar nicht so auseinander setzen (müssen), wie es diese Leute einfach gewöhnt sind und die auch ihren Spaß an der Einhaltung/Benutzung dieser Regeln haben. Es ist also nur eine andere, für einige aber eben härtere Spielart. Dabei klaffen dann leider stets auch Unterschiede zwischen „Modellbauern“ und „Seglern“ auf, zumindestens gab es in NED wohl einige Male Streit / Mißtöne wegen der lieben Vorfahrtsregeln.
So entstand in NED ein wachsendes Lager von Leuten, die mit unserer Idee der Beschäftigung MM eigentlich wohl nicht zufrieden waren. Das ganze Jahr über gab es dort schon diverse kleinere Diskussionen, sofern ich das anfangs so durch Thijs und erst später durch Steven Oosterheert mitbekommen habe. Bei der Meisterschaft in Ermelo hatte ich allerdings nicht den Eindruck, daß sich da ein Graben auftut, auch wenn sich Steven und Thijs völlig aus dem Weg gingen. Zwischen den beiden Gründern der MM-NED war/ist es inzwischen wohl ganz krass zum Streit über die MM-Entwicklung in NED gekommen. Thijs fühlt sich von Steven komplett als Modellbaufuzzi ausgebootet - obwohl er eigentlich derjenige ist, der die Sache ins Rollen gebracht hat, Steven sieht dagegen die Gruppe Modellbauer als zu klein und unbedeutend an und will ganz klar in Richtung Großsegler gehen und sieht die MMs für die als ultimatives Großsegler-Spielzeug an, mit einer großen Marktmöglichkeit.
Steven hatte mich im Herbst vor Ermelo dann mal auf das Thema Regeln und Einheitsklasse angesprochen und ich hatte ihm daraufhin nochmal unsere Argumente für die bestehende Lösung aufgesagt, warum und wieso. Er hat das dann als ok quittiert und gesagt, die Argumente seien überzeugend, er würde das nun auch so mit tragen. Im NL-MM-Forum hat es dann auch noch diverse Beiträge zur Klassenregel gegeben, soweit ich mich da ohne holländische Sprachkenntnisse durchgewurtschtelt habe, so daß ich auch dort nochmal eine englische Erläuterung unserer MM-Idee zum besten gegeben habe. Die übrigens nicht groß weiter kommentiert wurde.
Das ich dann in Ermelo deutlich mit dem H2O-Floh gewonnen habe war nun wahrscheinlich nicht so gut. Einige NEDs haben offenbar in der Tat meinen Sieg wohl allein meinem Floh zugeschlagen, was ich echt als Beleidigung meiner Segelkünste einstufe ;-)) Und folglich haben sie den flaschen Umkehrschluß gezogen, daß allein ein Tuning einen eben nach vorne bringt. Hm, ein bisschen davon hat sicherlich geholfen, aber im Grunde ist mein Floh nach wie vor eine normale MM und absolut nicht high tech (nicht immer von der Optik täuschen lassen). Außerdem hatten die durchaus ein paar potentiell gleichwertige Boote in der Gruppe, was man auf dem Wasser einige Male sehr deutlich sehen konnte, wenn man wollte. Also von daher hat unsere bzw. meine Teilnahme in Ermelo offenbar in dem Lager der Nicht-Tuner-Einheitsklassenbefürworter für Nahrung gesorgt und ich hätte lieber zu Hause bleiben sollen. Schade! Das Thomas Reichmanns in einigen Punkten aufwendigeres Boot dagegen in einem dichten Nachfolger-Pulk auf dem 3. Platz landete, also trotz massiver Tuning-Maßnahmen eben doch nicht mit mir zusammen einsam und allein (also ganz so weit war es nicht...) vorne wegfährt, daß ist glaube ich irgendwie nicht so bemerkt worden. Dennoch war danach ein gewisser Tuning-Boom in NED zu beobachten, und zwar in beiden Lagern.
Mit Steven habe ich dann im November die internationale Webseite micromagic.info ins Leben gerufen. Die wird von Steven betreut. Ziel war, wie schon mal mitgeteilt, eine einheitliche Webadresse und das mögliche weitere Verbreiten unserer Idee – auch in Sachen Sponsoring für zukünftige Veranstaltungen. Hier ging ich logischer Weise von einer weiteren gemeinsamen Vorgehensweise und natürlich auch gleicher Regeln aus.
Und nun kommt Steven mit seiner Gruppe plötzlich zum Jahreswechsel damit an, die MM-Regel doch mal so etwas umzustricken, man hat ein NED-Technisches Komitee gebildet und einen Entwurf ausgearbeitet, der eine Einschränkung unserer Regel vorsieht, aber dennoch den Motor des Bootes zum Tunen freiläßt. Daran hätten sie nämlich Spaß, also aufwendige Segel, dünne Masten etc. wären erlaubt. Nur keine Änderungen am Rumpf....
Diese Aktion erfolgte ohne irgendwelche Rückfragen, Absprachen, Informationen etc. pp. mit uns, erfahren habe ich es am 30.12. einfach durch einen Hinweis in der Webseite. Hm.....
Sie werden wohl auch einen speziellen MM-Verein gründen und auch http://www.micromagic.nl wird dann ganz auf deren Zielgruppe ausgerichtet werden.
Übrigens scheint das auch nicht in Einklang mit allen anderen NED-MM’lern zu laufen, wie ich inzwischen weiß, denn die (Modellbauer-) Gruppe um Thijs sieht da keine Notwendigkeit einer Änderung und wird da wohl auch nicht mitziehen. Schon scheint eine zweite MM-Webseite in NED aufgebaut zu werden: http://www.mzgn.tk .
Ich finde das alles ist einfach nicht im Sinne unserer Idee und unserer kleinen MM-Bewegung. Unsere Grundidee ist nunmal anders und hat doch auch eine ganze Menge Leute bislang angesprochen, z.B. bis vor kurzem sicherlich ca. 150 Leute in NED. Oder womit sind die geködert worden? Was soll das also? Bringt es denen wirklich etwas, so eine Änderung?
Im Spaß: Wie empfindlich so ein Projekt sein kann, welches wir mal so als Test gestartet haben, könnte man sehen, wenn wir es auf die Spitze treiben und kurzerhand z.B. vier Klassenversionen aufstellen:
Standard-One Design, MM wie bisher und Micro Open mit 54 cm Rumpflänge, Monohull und 1600 cm² Segelfläche und dann natürlich auch noch Micro-Multi-Open für Multihullis.....
Dann hat eigentlich jeder etwas, wie er es vielleicht gerne hat, und am See findet sich keiner mehr zum gemeinsamen Segeln ein – bzw. jeder ist in seiner Klasse der erste.....
Wie sagte dazu vor kurzem Thomas Reichmann:
Zu viele Köche verderben den Brei - wenn er dann versalzen ist, will Ihn keiner mehr haben.
Das will ich jetzt mal nicht hoffen!
Gruß
Thomas
GER 15
P.S. Edit: http://www.mzgn.tk war falsch angegeben, sorry.
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14.01.2004 23:45 |
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