Wer zu früh startet
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Christian Ü.
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Na, dann müssen halt alle ein Fähnchen am Mast haben Aber nicht, dass jetzt einer fragt, ob das dann zur Segelfläche hinzugerechnet werden muss
Gruß Yeti
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15.07.2005 12:46 |
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Thomas
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Fähnchen bremsen und müßten dann doch eher bei den "Experts" dran, oder?
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16.07.2005 11:02 |
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Thomas
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Hi Klaus,
ich habe den Punkt „Starten“ (u.a.) in den MM-Segelregeln damals rausgelassen, da ich meine, es gibt unterschiedliche Gelände und unterschiedliche Möglichkeiten – das kann jede Gruppe selbst festlegen. Von daher wollte ich keine „Vorschrift“ stellen. Den meisten Leuten, auch denen, die eine Regatta erstmals mitmachen, ist der Start soweit selbst klar, das sie bei Startsignal zumindestens dann hinter der Linie sein sollten und die meisten bleiben auch automatisch während der Startansage dann hinter der Linie. Da braucht man gar nichts sagen, das geht von allein. Daher auch keine schriftliche Erwähnung.
Zum eigentlichen Punkt:
Wie man sich nun allerdings bei einem Frühstart dann aber korrekt „entlastend“ verhält?
OK, das wäre eigentlich ein Punkt für die MM-Segelregeln, denn es ist ja ähnlich wie das dort angegebene gewünschte Kringeln bei Regelverstößen.
Soll ich also noch folgenden Satz einarbeiten: „Bei einem Frühstart soll ein Boot komplett hinter die Startlinie zurückfahren und dann neu starten.“?
Idee:
Wenn man von den Traditionen etwas mehr abweichen will, könnte man aber in diesem Zusammenhang überlegen, für einen Frühstart auch einfach einen Kringel als Entlastung anzusetzen und das mit dem Zurückfahren einfach sein zu lassen. In meinen Augen hätte das durchaus was praktisches, denn es ist oft weniger stressig / problematisch für die Betroffenen, als das Freisegeln und dann noch umkehren.
Tja....
An der Grund“problematik“ ändert sich aber nichts: Der innere Schweinehund tut sich nunmal oft schon schwer mit dem Anerkennen eines eigenen Fehlers und des eigentlich doch nötigen Kringelns auch ohne großes Protestgeschrei des anderen, und man versucht sich doch irgendwie durchzumogeln. Wie man ja oft genug beobachten kann. Diese „Lockerheit“ einerseits, „Disziplinlosigkeit“ andererseits kann natürlich bei denen, die korrekt segeln, das von anderen erwarten und ggfs. Selbst auch ohne großes Auffordern kringeln schon Missfallen hervorrufen und denen auch die Lust an einer Regatta verderben.
Einen praktikablen Lösungsvorschlag dazu habe ich bislang für das Ausrichten von Modellregattasegeln nicht gefunden, außer der Erkenntnis und derzeitigen Handhabung, die ganze Sache möglichst besser nicht zu eng, streng, sportlich zu sehen – es lebt sich leichter und - in Summe - spaßiger.
Gruß
Thomas
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16.07.2005 11:05 |
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Dieter GER 260
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Originally posted by Thomas D.@16. 07. 05 - 11:05
Idee:
Wenn man von den Traditionen etwas mehr abweichen will, könnte man aber in diesem Zusammenhang überlegen, für einen Frühstart auch einfach einen Kringel als Entlastung anzusetzen und das mit dem Zurückfahren einfach sein zu lassen. In meinen Augen hätte das durchaus was praktisches, denn es ist oft weniger stressig / problematisch für die Betroffenen, als das Freisegeln und dann noch umkehren.
Ja ja,
und ab wann ist es ein Frühstart ?
60 Sekunden vorher oder 3 Minuten?
Ich segel dann schon mal los und mache in aller Ruhe einen Kringel, wenn alle anderen "pünktlich" starten
habe ich trotzdem genug Vorsprung.
Das hat doch nur zur Folge, daß alle zu früh starten, einen Kringel drehen und weitersegeln.
Was ist dadurch gewonnen ??? Wer am besten im Kreis segeln kann, hat beim Start einen Vorteil ?
Ich bin fürs Umrunden einer Startboje bei einem Frühstart, weil das kurze Zurückfahren hinter die Startlinie
erstens schlecht kontrolliert werden kann und zweitens durchaus taktische Vorteile mit sich bringt.
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16.07.2005 20:28 |
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Thomas
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und ab wann ist es ein Frühstart ?
60 Sekunden vorher oder 3 Minuten?
Ich segel dann schon mal los und mache in aller Ruhe einen Kringel, wenn alle anderen "pünktlich" starten
habe ich trotzdem genug Vorsprung.
Ok, da hast Du Recht.
Ich denke wohl manchmal zu sehr an ein einfaches, nicht tricksendes, faires seglerisches miteinander Regattasegeln, um auf solche Schliche zu kommen.
Natürlich meine ich einen Frühstart unmittelbar vor Schuß. Alles andere ist dann in der Tat eine berechnete Gemeinheit .
Das erneute Zwangsrunden einer der Starttonnen zum Zurücksegeln hat aber z.T. auch taktische Vorteile. Kann mich ja kurz vor Start noch schön an der Tonne positionieren und dann einen Tick vorher los, wenn andere zu drängeln anfangen, dreh einfach noch mal um die Tonne, während sich die anderen in das übliche Starthochziehen verheddern und bin u.U. zwar einen Tick hinten aber recht frei in Luv auf einer gar nicht so schlechten Position, um das Feld zu kontrollieren.
Das kann ich auch so machen, wenn es nur heißt, einfach irgendwie hinter die Linie zurück, ohne Definition wie denn hinter die Linie zurück zu gelangen ist. Z.B. um solches taktisches Verhalten zu vermeiden zurück nur durch Zurückfahren von Kursseite aus durch die Startlinie zwischen den beiden Startbojen und dann erneut starten - und nicht einfach außen rum.
Man kann alles kompliziert machen.
Gruß
Thomas
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16.07.2005 22:11 |
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wernerm
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17.07.2005 09:09 |
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Dieter GER 260
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Originally posted by Thomas D.@16. 07. 05 - 22:11
Ich denke wohl manchmal zu sehr an ein einfaches, nicht tricksendes, faires seglerisches miteinander Regattasegeln, um auf solche Schliche zu kommen.
Natürlich meine ich einen Frühstart unmittelbar vor Schuß. Alles andere ist dann in der Tat eine berechnete Gemeinheit .
Wo es keine Regeln gibt, muß jedes Verhalten als fair angesehen werden, da man schließlich gegen keine Regeln verstößt.
Wo es schwammig definierte Regeln gibt, gibt es Raum für Interpretationen,
das hat nichts mit tricksen oder unfairem Verhalten zu tun, sondern mit dem legalem Ausschöpfen von Möglichkeiten.
Das soll nun nicht bedeuten, daß ich dafür wäre, alles genau zu reglementieren, schließlich soll das Segeln vorrangig Spaß machen.
Aber ohne ein paar gemeinschaftliche Übereinkünfte, gemeinhin Regeln genannt, wird das Regattasegeln nicht wirklich fair funktionieren,
weil sonst viele kleine FreizeitNelsons stur ihren Kurs segeln, was spätestens an der ersten Boje zu einer wahren Seeschlacht ausufern kann.
Bei der Gelegenheit sollte ich vielleicht das Kampfgewicht meiner MM auf 1,5 kg erhöhen, zwecks besserem Trägheitsmoment.
Nun aber zurück zum Thema:
Aber ist es nicht so, daß derjenige, der umdreht und zurück hinter die Startlinie fährt, eigentlich daß in aller Regel eng beieinander fahrende "Feld" ganz schön behindert - was bleibt dem Frühstarter übrig, er muß durch das Gewusel durch !? Rempeleien sind eigentlich vorprogrammiert Eigentlich werden hier diejenigen benachteiligt, die" regelkonform "gestartet sind
Genau da ist das Problem, also aussen um die Startboje rum, allerdings nicht unbedingt auf dem direkten Kurs, denn wir wollen die,
die korrekt gestartet sind ja nicht behindern, sonst ist eigentlich ein zusätzlicher Kringel nötig, und da wären wir schon wieder bei dem Thema Regeln.
@ Thomas
Die taktischen Möglichkeiten der einen oder anderen Startvariante können wir ja in Berlin am lebenden Objekt analysieren.
Dinge werden, je länger man darüber nachdenkt, von alleine kompliziert.
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17.07.2005 11:45 |
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Thomas
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Bei der Gelegenheit sollte ich vielleicht das Kampfgewicht meiner MM auf 1,5 kg erhöhen, zwecks besserem Trägheitsmoment.
Damit sollte für Dich das Thema Frühstarts auch nicht wirklich mehr von Relevanz sein. Von mir aus kannst Du damit auch 3 Minuten vorfahren
Fair/Tricksen: Ich finde es reicht mit den vorhandenen Grundregeln, auch wenn es Lücken gibt.
Automatisch fair ist es für mich nicht, wenn dann jemand erkennbar zum Nachteil anderer meint diese Lücken nutzen zu müssen. (z.b. von hinten sich in eine Innenposition an der Boje drängeln, oder Ausluven, wo es gerade mal einen Platz evtl. bringen würde, ...) Ist wie bei vielen anderen Dingen: Man muß nicht alles mitnehmen, was einem evtl. angeboten wird, auch wenn es "legal" ist. Wo das hinführt, kann man an unserem Land sehen.
Wichtiger wäre für mich, wenn die bei uns vorhandenen Grundregeln überhaupt erstmal bei allen Mitseglern bekannt sind.
Genau da ist das Problem, also aussen um die Startboje rum, allerdings nicht unbedingt auf dem direkten Kurs, denn wir wollen die,
die korrekt gestartet sind ja nicht behindern
Das ist m.E. genau das gleiche, wie einfach zur Linie zurück, denn das Hauptproblem mit "Freihalten" beim Zurückfahren hat man so oder so. Sehe hier keinen Vorteil bei einem Zwangsrunden.
Was ist eigentlich bei einer festen Startlinienbegrenzung? Startboje im Wasser auf der einen Seite und Steg oder Landmarke z.b. auf der anderen?
Aber mal `ne andere Frage: Wer entscheidet eigentlich im speziellen Fall, ob Frühstart oder nicht ??? Im grunde sind wir doch gleiche unter gleichen
Werner, normalerweise sollte es bei Regatten Rennbeobachter oder einen Regattaleiter geben, der sich das Wassergeschehen nicht nur anguckt, sondern auch etwas regelt. Denk an den GMMC, wo wir solche freiwilligen Leute hatten, die eben auch den Start kontrolliert haben.
Bei uns in Stuttgart halten wir es zumeist so, das der der das Startband bedient auch ein Auge auf Frühstarts (neben dem eigenen Boot) wirft. Da auch die anderen selbst bei uns schon mit darauf achten, klappt es eigentlich ganz gut.
Gruß
Thomas
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17.07.2005 14:31 |
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Jörg U.
Joghurtbecher - Kapitän
  
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Ich bin ja auch einer dieser berüchtigten Anfänger, der sich bei Frühstarts allerdings eher immer raus gehalten hat.
Mir ist aufgefallen, daß kurz vor dem Start 80% des Feldes im Bereich einer Bootslänge zur Startlinie tummelt. #
Ich frage mich da "was soll das bringen?"
Wenn man nämlich mal die Abstände zwischen den Booten allein schon an der ersten Boje, geschweige denn beim Zieleinlauf beachtet, ist es IMHO völlig irrelevant, ob man beim Startsignal einen halben, einen, oder gar zwei Meter von der Startlinie weg ist.
Meine eigenen besten Starts habe ich immer hingekriegt, wenn ich mich eher aus dem Pulk rausgehalten habe und dafür die Startlinie mit etwas mehr Schwung passieren konnte.
Vielleicht ist das alles also gar nicht unbedingt ein Regel-Problem, sondern eines der persönlichen Strategie, die bei dieser Gelegenheit jeder mal überdenken sollte (falls überhaupt eine Strategie mit am Start ist )
Wenn es mit Regeln in den Griff zu kriegen ist, finde ich die "aussen um die Startboje rum"-Regel sicher sehr gut, praktikabel und keineswegs abschreckend für Neulinge.
Wenn es also eine Startregel geben sollte, bin ich
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17.07.2005 14:45 |
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Eric Lhoir
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Originally posted by Thomas D.@17. 07. 05 - 14:31
Fair/Tricksen: Ich finde es reicht mit den vorhandenen Grundregeln, auch wenn es Lücken gibt.
Automatisch fair ist es für mich nicht, wenn dann jemand erkennbar zum Nachteil anderer meint diese Lücken nutzen zu müssen. (z.b. von hinten sich in eine Innenposition an der Boje drängeln, oder Ausluven, wo es gerade mal einen Platz evtl. bringen würde, ...)
Was soll da unfair dran sein ?
Die Regatta beginnt ja nicht mit dem überqueren der Startlinie, sondern mit dem starten des Countdown.
Viele wissen das nicht,oder wollen es nicht wissen
Sollte man bei der Skipperbesprechung erwähnen
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17.07.2005 15:06 |
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