Hi zusammen,

ich Dussel konnte nicht widerstehen und habe mir eine alte Becker Anlage gekauft.
Jetzt stehe ich hier und überlege, wie ich die sinnvoll in eine MM reinbekomme.
Über das Gewicht darf jetzt mal nicht nachgedacht werden. Die Servos wiegen zusammen ungefähr 75g.

Mir stehen zwei 30Ncm zur Verfügung und ein Servo mit 180° Servoweg und 15Ncm.
Da alle Empfehlungen immer auf mindestens 40Ncm für das Segelservo hinauslaufen und ich in den bisherigen MMs mit klassisch GRP 577 und digital DES 587 nie Kraftprobleme hatte, könnte das mit 30 Ncm vielleicht auch hinhauen.

Ich habe meinen Aufbau mal im Anhang skizziert.
Dazu müßte der Hebel am Servo deutlich verkürzt werden, wenn der Hebel am Baum der gleiche bleiben soll.
Den fehlenden Schotweg könnte man dann mit einem zweiten Servo so zu sagen nachschieben.

Also 30Ncm Servo als Segelservo, Hebelarmrollen auf 4cm statt 7cm Hebelarmlänge.
Dann hätte ich statt 53Ncm:7=7,6Ncm
eben 30Ncm:4=7,5Ncm
an der Rolle.

Dann hätte ich bei 90° Servofahrweg (ich habe eigentlich nur 80°) statt 2*9,8cm Schotweg nur 2*5,7cm Schotweg.
Dadurch würden mir ungefähr einfache 4cm oder 8cm insgesamt fehlen.


Dafür müßte die ehemalige Focktrimmfunktion des dritten Servos wegfallen und als Schotwegergänzung einspringen. Großschot dann über eine Extrarolle zum Platz des Focktrimmservos. Dieses sollte dann die fehlenden Schotwege zugeben können.

Einsetzen könnte man hier den 180° 15Ncm Servo. Den Schotendenanschlag der Groß- und der Fockschot auf 2cm statt 1cm, damit hätte ich eine Schotwegverlängerung von 4cm.

Die Kräfte von 15Ncm:2=7,5Ncm würden dann auch passen.

Dann fehlen mir nur 4cm Schotweg.
Man könnte hier eine nochmalige Umlenkung zum Klappläufer machen, dann hätte man insgesamt 8cm Schotweg, also den gesamten fehlenden Weg ersetzt.
Krafttechnisch dürfte das nichts machen, da auf alle Rolle die gleichen Kräfte wirken. Hoffentlich habe ich mich nicht verrechnert.

Angesteuert werden könnte dies über die Mischer des Becker-Senders. Dies sind keine Microcontollermischer wie in modernen Anlagen, sondern mechanische Schalter die einen Chip ansteuern. Wie das genau funktioniert wäre auch interessant.
Also nur an oder aus.
Auf jeden Fall könnte man beide Servos zusammen ansteuern. Nur müßte man dann vor dem Wind bei gefierten Segeln den Rastenknüppel noch oben in die Ecke halten.

Was haltet ihr davon?

Gruß Gero

Hi Gero,

auf Deine Frage, was man davon hält - da stellt sich mir die Frage warum Dir soviel Mühe machst wenn Du doch ein funktionierendes Boot hast bei dem alles so schön einfach ist. Und ich finde immer, je einfacher desto besser. Wenn natürlich nun die Aufgabe lautet, das Boot muss unbedingt mit dieser Analge fahren, na dann Feuer frei! Probieren geht über studieren...

Andreas

Hi Andreas,

Nein, nein, umgebaut soll nichts werden.

Aber leider habe ich hier noch einen Teilesatz Rumpf/Deck/Kieltasche rumliegen. Da könnte noch was rein

Gruß Gero

Gut Gero, du fragst nach Meinungen und Erfahrungen.
Meine Meinung ist: Bei 30Ncm würde ich mir das zweite Segelservo sparen.
Ich fahre jetzt seit 2, nein korrigiere: 3 Jahren mit 'nem Modelcraft 101 MG BB als alleinigem Segelservo rum und das tut's auch bei Wind mit A-Rigg und 627g drunter. Gibt's leider nicht mehr, aber würde ich auch wieder wählen.
Ok, es ist auch eine Mentalitätsfrage. Ich muss mir darüber im klaren sein, dass mein Servo mit katalogmäßigen 24Ncm an 4,8V nicht die Power hat, bei Knaster den Großbaum mittschiffs zu zerren. Also fahre ich die Baumnock bis maximal Innenkante Plicht und lieber etwas weniger Twist. Und ansonsten vermeide ich es, der Hummel zu sagen, dass sie nicht fliegen kann
Ansonsten bin ich auch Andreas' Meinung: Wenn du basteln willst, tu das. Und wenn du uns mal'n paar Fotos gönnst, macht das vielleicht Appetit, es sich zumindest mal bei einer passenden Gelegenheit live und in Farbe anzusehen.
Gutes Gelingen!
Martin

Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 05.03.2013 15:23 von eMMa.

Viel Spaß beim experimentieren! Da die Kraft gleich bleibt, die das Servo aufbringen muss, wäre interessant zu wissen, ob die Segel noch halten bzw. sich sogar noch dichtholen lassen. Ein längerer Servoarm war bei mir bisher immer besser weil leichtgängiger. Da Du den Servoarm verkürzen möchtest sind entweder mehr Umlenkungen nötig oder am Segel die Anschlagpunkte dichter an den Drehpunkt zu versetzten. Das Kräfteverhältnis bleibt jedoch in jedem Falle gleich, da der gleiche Segelweg verfahren werden muss. Nur wenn Du das Segelservo so wie ich auf ca. 165 Grad aufbohrst (mechanisch durch die Kiel/Masttasche begrenzt), hast Du dann noch mehr Servoweg und kannst ein Servo mit weniger Kraft einsetzen.
Die Fockbefestigung habe ich nicht ganz verstanden. Da muss wohl auch die Schotbefestigung weiter nach vorne?!? Warum nimmst Du nicht ZWEI 30Nm Servos? Das müsste reichen, hab ich in anderen Tröts schon mal gesehen.
Ist nur meine Meinung.

Hi Martin, meinst Du nur das Kielgewicht oder bezieht sich die Gewichtsangabe auf Kielgewicht inkl. Flosse?

... dem widerspreche ich! Stichwort Hebelgesetze.

Vielleicht meinst Du die Haltekraft?

Gruß
Tobias

http://www.micromagic-segeln.de/forum/at...p?aid=5671
Der Kiel ganz rechts hat jetzt auch so'ne mit Kohleroving verstärkte Eigenbau-Flosse bekommen, weil mir die Racing-Flosse irgendwie zu sehr tordiert und gebogen hat. Dadurch hat das Gesamtsystem halt nicht mehr 630, sondern nur noch 627g.

Martin

Hallo Tobi,
was ist denn hier nicht zu verstehen? Das Hebelgesetz besagt, dass bei einem längeren Hebel am Baum weniger Kraft eingesetzt werden muss. Im Gegensatz muss das Servo bei längerem Arm mehr Kraft aufwenden. Man kann somit mit kürzerem Servoarm und gleichzeitig kürzerem Anschlagpunkt am Baum fahren oder beides länger. Gleicher Kraftaufwand fürs Servo. Kurze Stellwege sind aber etwas schwergängiger. Wenn ich jedoch statt 90 Grad am Servo fast 180Grad verfahren kann, verändere ich die Hebelarmlänge lediglich am Baum und komme mit einem kleineren Servo aus.