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Foliendeck...
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Beitrag: #1
Foliendeck...

Hallo Gemeinde...
Hab zur Zeit eine Leichtwindversion auf der Werft und will mich erstmalig an einem Foliendeck versuchen. Trotz intensivem Forumsstudium bleiben ein paar Fragen, bevor ich das Deck zerschneide:
Mein Gedanke ist, daß ich die geplanten Decksausschnitte auf das Deck aufzeichne und ausschneide, dann das Deck auf die Rückseite der Folie lege und die Folienteile vom Deck übertrage, anschließend müßte ich das Übermaß für die benötigte Klebefläche zugeben und die Folie ausschneiden. Ich hab noch keine Folie beschafft, möchte keine Transparentfolie benutzen, sondern eine farbig deckende Folie.
Ist mein Plan der Richtige, oder gibt es andere Methoden oder gar Schablonen? Kann man die Folien von Peter Arbeiter verwenden, die er für Segelnummern etc. benutzt? Ist es schon richtig, die Folienabschnitte vor dem Aufkleben maßgenau zuzuschneiden, oder schneidet jemand nach dem Aufkleben, was ich mir nicht vorstellen kann? Ist es einfacher mit mehreren kleineren Patches zu arbeiten oder besser großflächige Folienabschnitte zu wählen?
Ich wär dankbar für ein paar Antworten, Bilder oder Tips die gerne über meine Fragen hinausgehen dürfen. Ich möchte übrigens mein Schiff nicht lackieren, sondern das gesamte Design nur mit Folien realisieren, es geht mir nur in zweiter Linie um Gewichtsersparnis, in erster Linie sehe ich einen Vorteil in der Folie darin, daß man für etwaige Änderungen wieder besser ins Innere des Bootes kommt, was dann eben wieder neue Folie erforderlich macht.

Mit erwartungsvollen Grüßen

Dieter


Dieter, rMM "Tracy", rMMc "Tiberia" und rMM "Zeena" GER 78, Futaba F 14 umgerüstet auf 2,4 GHZ FASST-System
20.02.2012 17:07
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eMMa
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Beitrag: #2
RE: Foliendeck...

Das wäre was "aus einem Guss":
http://www.mm-sailing.de/forum/showthrea...7#pid44407
Und Roland hat ja bei seinem MMi-Boot auch die Folie zu reinen Dekor-Zwecken appliziert. http://www.mm-sailing.de/forum/showthrea...7#pid44207
Das stützt deinen Ansatz, Lackierung zu vermeiden Wink
Gutes Gelingen!
Martin


GER 4 -K.12/27MHz - 2 Servos müssen reichen
Wind-powered by genuine swan-sails.
Der Pessimist ist der einzige Mist auf dem nix wächst.

Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 20.02.2012 17:30 von eMMa.

20.02.2012 17:27
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Beitrag: #3
RE: Foliendeck...

Hallo nochmal....
Die angeführten Threads und diverse andere sind mir geläufig, ich hab schon intensiv im Forum gesucht. Mich würden aber eben einzelne Arbeitsschritte intressieren, z.B. mit was die Folie geschnitten wurde, Messer oder Schere, ob naß oder trocken verklebt wurde und eben ein paar tips, wie man das so ganz exakt hinbekommt, was ja bei transparenter Folie noch schwieriger ist, als bei der deckenden die mir vorschwebt. Mit was zeichne ich am besten die Decksauschnitte auf, damit die Linien auch wieder abputzen gehen aber trotzdem so gut haften, daß sie nicht schon beim Ausschneiden total verwischen?
Vielleicht macht sich ja noch jemand die Mühe und erklärt das etwas näher Trippel
Gruß Dieter


Dieter, rMM "Tracy", rMMc "Tiberia" und rMM "Zeena" GER 78, Futaba F 14 umgerüstet auf 2,4 GHZ FASST-System
21.02.2012 10:49
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Xypaja
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Beitrag: #4
RE: Foliendeck...

Hallo Dieter,

ich weiß nicht wie das die Anderen machen aber ich habe die Öffnungen mit einem Wasserfesten Filsstift aufgezeichnet und das Ganze dann mit einer Fräse ausgefräst. Die restlichen Striche konnte ich dann mit Waschbenzin entfernen.
Als Folie habe ich normale Klebefolie genommen und am Stück aufgeklebt. Dabei muss man etwas fummeln um das Ganze dann einigermaßen faltenfrei zu bekommen. Dann wurden die Ränder und die Öffnungen (Kielbefestigung, Luckenöffnung, Cockpit usw.) mit einem scharfen Messer (Cuttermesser) beschnitten.
Anschließend habe ich den Rumpf vor den warmen Kaminofen gehalten und die Folie wurde schön stramm (Heißluftfön sollte natürlich auch gehen Wink )

Hier der Link zu meinem Boot.

Gruß Frank


The wind is free...
...use it

..../).....GER 160 Bremerhaven / Drangstedt..../)....
21.02.2012 11:31
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Roland K.
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Beitrag: #5
RE: Foliendeck...

Das abkleben des ganzen Decks ist ziemlich fummelig und dauert auch ne Weile. Ich finds schön, aber wenns um leichte Reparaturzugänge geht ist das nix.

Wenn ich Patches nehme schneide ich die mit der (Nagel)Schere. Vorher Pi mal Auge eine Papierschablone gemacht. (http://www.mm-sailing.de/forum/attachment.php?aid=5055). Man sieht recht deutlich das nicht alles 100% exaktist, mich störts nicht...

Wenns ganz toll werden soll eine Holzschablone sägen/fräsen und dann mit Rollmesser oder Skalpell drumrum schneiden.

Die Transparente Folie ist sehr einfach zu verarbeiten, faltenfrei muss man nur auf den "festen=nicht ausgeschnittenen" teilen kleben. Kann man aber auch mehrfach wieder abziehen wenns nichts geworden ist.
Über den ausgeschnittenen Abschnitten wird später durch das Föhnen eh ganz glatt.

Ich würde immer wieder diese transparente Folie nehmen, ersten wegen der einfachen Verarbeitung und auch wegen der Eigenschaften. Die folie ist recht zäh und reisst nicht so schnell ein, nicht unwesentlich bei Bootsberührungen. Insofern würde ich da kein Risiko eingehen und bereits getestetes Material nehmen.

Ausserdem kostets nicht die Welt, kann man also ruhig auch ein bischen mehr bestellen und rumexperimentieren.

Edit: anzeichen auf dem Deck geht gut mit einem High Tech Graphitstift (im Volksmund immer noch hartnäckigerweise als profaner Bleistift bekannt...)

21.02.2012 12:00
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Beitrag: #6
RE: Foliendeck...

Dankeschön, das sind schon mal richtig gute Tips mit denen mir einige Fragen beantwortet sind! Frank, versteh ich das richtig, daß du die Folienränder erst nach dem Bekleben des Decks geschnitten hast? Das stell ich mir schwer vor daß man das hinkriegt ohne ins ABS zu schneiden. Jedenfalls werd ichs wohl doch mit transparenter Folie versuchen, wenn ich dann mal pro Patch 5 Fehlversuche einplane schaff ich es vielleicht, werd auf jeden Fall hier berichten!

Dieter


Dieter, rMM "Tracy", rMMc "Tiberia" und rMM "Zeena" GER 78, Futaba F 14 umgerüstet auf 2,4 GHZ FASST-System
21.02.2012 13:23
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Thomas
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Beitrag: #7
RE: Foliendeck...

Hallo Dieter,

Also ich hab da bislang ne alte (cMM) Decks-Schablone zum Ausschneiden der Folie verwendet und eigentlich immer komplette Decksfolien verwendet, also keine Einzelstücke. Meine Decksfolien gehen mit der Außenkontur alle nicht bis zum äußeren Decksrand, sondern laufen etwas innen entlang, deshalb brauche ich die Schablone, sonst kann man sie auch mit Übermaß aufkleben und danach an der Kante entlang mit einem Skalpel abschneiden, ebenso den Lukenrand und irgendwie hinten bei der Rundung zur Plicht.

Die Schablone ist aus dünner Pappe und anhand einer Zeichnung angefertigt, die ich direkt vom Boot gemacht habe: Zeichenfolie (die nicht mehr zum Segelmachen verwendet wird... alternativ Transparentpapier) auf das ausgeschnittene Deck gelegt, mit Tesa fixiert und dann die Konturen aufgezeichnet, die die Folie später auf dem Deck haben soll. Dann diese Zeichnung an den Konturen ausgeschnitten (Schere) und auf dünne Pappe (irgendeine alte Kalenderrückseite) übertragen und diese ausgeschnitten (Schere). Pappe deshalb, weils besser mit dem Abzeichnen auf das Trägerpapier der Klebefolie ist, die transparente Zeichenfolie kann man auch direkt nehmen, der Stift läuft da aber schon etwas leichter weg. Dann das Ding auf die Folie übertragen (auf die Papierseite) und wieder die Schere bemüht.
Auftrag aufs Deck mach ich trocken: Folie mit Schutzpapier aufs Deck legen, glatt und passend ausrichten und nur hinten fixieren, vorne dann ein Stück vom Papier abziehen und abschneiden und die Bugpartie entsprechend der Fixierung ausgerichtet aufkleben. Dann hinten die Fixierung entfernen und nun "den Rest" nach hinten aufrollen, also Schutzpapier abschnittsweise nach unten hinten weg ziehen und sich so langsam bis zum Heck vorrollen. Dabei Lufteinschlüsse versuchen zu vermeiden (Staub z.B. ist sch....). Wenn alles drauf ist, kommt der Föhn zum Einsatz und die Folie im Bereich der Aussparungen wird "geliftet". Kleinere Falten im Bereich der Ausrundungen / Ecken so in ca. Stärke  "im besten Alter" gehen dabei raus, 80-Jahre Griesgram-Seebärfalten aber nicht, also man sollte schon sich bemühen, die Folie faltenfrei drauf zu bekommen. Sie läßt sich einige Male abziehen, wobei Vorsicht angesagt ist, kann sich dabei auch verziehen. Bei transparenter Folie nicht mit den Fingern auf die Klebefläche fassen...

Die Folie gibts auch vollfarbig. Und diese Art gibts im Baumarkt / Schreibwarenhandel (ob das nun auch von X-Film ist oder eben D-C-Fix o.ä.  - keine Ahnung)

Ganz unproblematisch ist solche PVC-Folie nicht, denn bei niedrigen Temperaturen wird sie zunehmend spröder und dann rissanfälliger. Im Sommer dagegen bei Sonne hängt sie gerne durch (strafft sich aber bei kräftiger Sonnenbelastung oft auch wieder). Bei den größeren Regattabooten wird sie nicht so gern verwendet / empfohlen, da ist zumeist selbstklebendes Dacron-Nummerntuch angesagt, weil stabiler bei Kontakten und so....

Mein Tipp, wenn vollfarbig: Die Polyester-Klebefolie von ORACOVER aus dem Flugzeugzubehör nehmen. Die ist a) reissfester und b) dünner und damit einen Tick leichter. Es hat hier auch schon mal jemand die Bügelversion der Folie verwendet und dabei ist, obwohl ORACOVER ziemlich heiss verarbeitet werden muß, das termoplastische ABS-Deck heile geblieben. Mir wäre es dennoch zu riskant....

Aufzeichnen der Aussparungen auf dem Deck mit Edding. Wird danach mit Spiritus abgewischt und mit 600er abgeschliffen.





Gruß
Thomas

21.02.2012 13:41
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Beitrag: #8
RE: Foliendeck...

Dankeschön für die vielen Tips! Wo ich mir momentan noch unsicher bin: Das Boot ist noch im Bau, das Deck noch nicht verklebt. Ich denke mal, die Decksauschnitte lassen sich leichter machen bevor das Deck verklebt wird und die Schablone für die Folie mach ich dann am Besten erst am verklebten Deck, oder?

Dieter


Dieter, rMM "Tracy", rMMc "Tiberia" und rMM "Zeena" GER 78, Futaba F 14 umgerüstet auf 2,4 GHZ FASST-System
21.02.2012 17:43
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Roland K.
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Beitrag: #9
RE: Foliendeck...

Geht wohl beides. Ich finde es besser die Ausschnitte nach dem aufkleben des Decks zu machen. Das aufkleben geht einfach leichter und die Gefahr des schiefen aufklebens ist geringer wenn das ganze durch das Auftrennen noch nicht so wabbelig ist.
Hängt aber sicher auch von der Größe der Ausschnitte ab.

21.02.2012 20:12
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Thomas
3er
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Beitrag: #10
RE: Foliendeck...

Kym hat seine Open-Decks glaube ich immer vor dem Aufkleben ausgeschnitten. Frank hat sie so gefräst. Wenn man beim Aufkleben die Ränder nicht zu sehr mit Klebeband verspannt, sollte das nachher auch gerade zusammen gepeppt sein, aber es ist sicher etwas mehr Aufmerksamkeit nötig Wink

Ich selbst habs immer nur am fertig verklebten Bootskörper gemacht. Der aber auch immer schön stabil mit Stabilit verklebt ist, denn es rappelt da schon ganz schön während der Bearbeitung...

Das manuelle Freihand-Fräsen ist mit etwas Eingewöhnung dann eigentlich nicht schwer, nur dauert es schon seine Weile und ist auch nicht so die tolle Arbeit. Die Handgelenke mögen es bei mir auch nicht so....
Erst grob die Ausschnitte raus, danach sich an die Konturen im Gleichlauf herantasten.
Fräser ist ein dünner recht grober mit ca. 3 mm, der ich glaube für Holz oder so wohl eigentlich gedacht ist. Geschwindigkeit nicht extrem hoch, verschmierte bei meinen Versuchen. Verschmieren beim Grobfräsen ist eh ab und zu aufgetreten. Dann Abpulen oder kurzerhand abbrennen... Verschmieren kann durch die "richtige" Vorschubgeschwindigkeit beeinflusst werden, man darf nicht zu langsam - vorsichtig da ran gehen, sondern schon recht zügig rein und rum fahren. Daher ja auch erst das "Grobfräsen" und dann eben in Schleifen die Feinkontur.

Zum Schluß gehe ich mit 360iger Schleifpapier alles rundum.

21.02.2012 20:40
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