Will euch hier mit kurzem Baubericht und ein paar Foto´s mein neues Boot vorstellen:

Grundlage war ein rMM-Tiefziehteilesatz, der Rest, inklusive Segel ist selbst gemacht. Ziel war ein regattataugliches Boot mit einem Leichtwindrigg, etwas gewichtsreduziert aber stabil und als Herausforderung hab ich mir ein Foliendeck vorgenommen.
Außer der Auflage für das Servobrett wurde kein Holz verbaut, sondern ABS oder CFK. Deckspant wurde ein L-Profil aus ABS, sehr leicht und doch stabiler als die Holzleiste des Bausatzes. Die Bugverstärkung ebenfalls ABS, daran fixiert der nach unten geführte Draht der Fockaufhängung.

       

Mastplatte, Servobrett und Ruderservoträger wurden aus CFK gefertigt, Segelverstellhebel ebenso. Servobrett wurde möglichst tief gesetzt, Segelverstellhebel wurde mit Beschlägen für den Haubenverschluß für eine leichte Schotdurchführung bestückt, der Ruderservoträger so in der Form verändert, daß auch in der Pflicht eine Decksöffnung für das Foliendeck geplant werden konnte und das Ruderservo trotzdem stabil und nickfrei sitzt.

                           

Das Deck wurde nach den Tips aus dem Forum per Stabilit mit dem Rumpf verklebt bevor die Decksausschnitte gefräst wurden. Zum Verkleben kam wieder meine Montagehilfe zum Einsatz, die dafür sorgt, daß Schwert und Ruder senkrecht positioniert sind und in einer Flucht zueinander stehen

   

Anschließend wurden die geplanten Decksauschnitte aufgezeichnet, ausgefräst und sauber verschliffen, dann wurden Kartonschablonen für die Folienpatches zugeschnitten.

       
       

Der Weiterbau wurde erst mal durch unser Segelmacherseminar unterbrochen, siehe Bericht im Forum. Dort wurde mit den Segeln für ZEENA begonnen, zuhause noch Segellatten und Verstärkungen angebracht, Segelnummer mit Edding aufgemalt und die neuen Segel am bereits vorbereiteten Rigg angeschlagen. Im ungetrimmten Zustand sieht das dann mal so aus:

       

Das Rigg besteht aus 5mm Mast, 6mm Großbaum und 4mm Fockbaum, Großbaum ist mit modifiziertem Originalbeschlag kugelgelagert (Siehe Thread 5-Minuten Großbaumbeschlag), auch das Top ist kugelgelagert, die Fockaufhängung ohne jeden Beschlag an einer Seilschlaufe die innen im Mast an einer kleinen Plastikperle angeknotet ist realisiert um möglichst wenig Gewicht ins Top zu bauen. Auch dazu ein paar Detailbilder:

       

Jetzt wurde erst mal das Rigg wieder abgenommen, das Foliendeck stand an und da ich auch ein möglichst schönes Boot bauen wollte wurde ein Dekor entworfen, das ausschließlich mit Folie realisiert wurde, nur Kiel und Ruderblatt sind lackiert. Die Folie wurde nass aufgebracht, was erstaunlich einfach ging. Die Deckpatches nach 24 Stunden warten mit dem Fön erwärmt, dann sah das alles erst mal super aus. Mir gefällt die Optik des Bootes sehr gut, und ich glaube daß Zeena auf dem Wasser gut zu sehen sein wird, durch die zweifarbigen Segel eben auch die Segelstellung.

           
           
       

Nach Endmontage durfte das Mädchen erst mal auf die Waage, mit folgenden Ergebnissen: Fahrbereit mit Akku´s (AAA) und Bausatzblei genau 800 Gramm, inklusive 28gr Segelservo IQ-200 MG und zweimal Graupner C 261. Ohne Kiel mit Akku wiegt Zeena 390 Gramm und ohne Kiel und Akku 335 Gramm. Damit bin ich erst mal gut zufrieden, weiteres Gewicht liese sich mit Ausbau des Focktrimmservos und mit einem leichteren Segelverstellservo einsparen. Doch vor irgendwelchen Änderungen wird Zeena jetzt erst mal ins Wasser dürfen und vielleicht am Wochenende mit nach Lauffen. Heute steht die erste Probefahrt an, ich werde dann berichten ob Zeena nur schön aussieht oder auch gut fährt!

Dieter, GER 78

Bildhübsches Schiff!
Spannende Lösungen!
Wie hast du das mit dem Achterstag gemacht? Ist da die Klemmschieber-Schlaufe nur über die Öse/Schraube gehängt oder durchgezogen?
Ich kann da jedenfalls keinen Haken entdecken und wenn das Achterstag durch die Püttings-Öse gezogen und verknotet ist, stelle ich mir den Riggwechsel etwas fummelig vor.
Ich bin ja gespannt auf die ersten Fahrberichte!
Besten Gruß
Martin

Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 28.03.2012 15:38 von eMMa.

Hallo eMMa....

Der Achterstagbügel ist oben am Mast nur aufgesteckt, nicht verklebt und die Püttingöse im Rumpf ist einfach unten aufgesägt, ist also keine Öse mehr, sondern ein Haken. Das hab ich mal von Arijan abgekuckt und schon an mehreren Booten so gesehen. Die Drahtöse im Bug ist groß genug daß die Fockleine mitsamt Klemmschieber durchpasst, so daß das Rigg mit wenigen Handgriffen gewechselt werden kann.

Dieter

Ah ja, sowas hatte ich mir gedacht. Einfach 'ne Schraube zum Drüberhaken des Achterstags hätte es ja auch getan.
Ich konnte das nur nicht auf den Fotos identifizieren, daher die Frage.
Das Design gefällt mir jedenfalls ausnehmend gut.
Martin

Sieht klasse aus

Schönen Gruß
Thomas

Nur haste spätestens jetzt null komma null Ausreden mehr...

Hallo Thomas

Es ist leider keine Ausrede, daß ich noch immer nicht so gut segeln kann wie du, aber ich arbeite daran!

Dieter

Dieter, ich meinte das zwar anders, aber egal.

Du könntest oben den Mastkopf noch um ich schätze mal gute 20 mm tiefer setzen, steht m. E. unnötig weit hoch - gibt unnötig Verluste bei der Riggspannung (Hebelarm, Mastkurve usw.....) und, zumindest mal der Form halber, der Windwiderstand mag auch nicht ganz außen vor gelassen werden.

Man kann die Masthülse vom Mastkopf dazu übrigens locker bis auf den Anfang vom Achterstagbügel absägen. Also das der Achterstagbügel dann direkt ab Kugellager liegt.

Gruß
Thomas

Hallo Thomas

Der Tip war hilfreich! Ich hatte zwar inzwischen schon den Mast gekürzt, aber eben noch nicht die Hülse des Achterstagbügels, das werd ich heute gleich machen, da gewinne ich nochmal ein paar Milimeter und die niedriger gebauten MM´s passen eben auch besser in den Kofferraum, neben den anderen Vorteilen, die das so hat

Sonntag bringe ich das gute Stück mal mit nach Lauffen, hatte noch nicht viel Gelegenheit zu Probefahrten. War zwar gestern am See, bin dort aber fast weggeflogen und hatte dann die Carbon mit schwerem Kiel im Wasser und die Zeena im Kofferraum.

Ich hoffe heute auf einen neuen Versuch

Dieter

Also, wie die folgenden Bilder zeigen, kann sich Zeena auf jeden Fall über Wasser halten, dicht ist sie auch. Meine Erwartungen, daß das Boot auf dem Wasser auch auf größere Entfernung gut zu sehen ist, in einem größeren Pulk MM´s gut auszumachen ist und auch die Segelstände gut erkennbar sind haben sich erfüllt, ich denke, das passt. Dank sehr komischer Windverhältnisse hab ich noch kein arges Gefühl für die Fahreigenschaften entwickeln können, aber sie bewegt sich vorwärts und die Segelstände sehen gut aus.
Die Foto´s sind übrigens entstanden bevor die oben angeregten Änderungen vorgenommen wurden, inzwischen wurde der Mast und die Hülse des Achterstagbügels gekürzt, so daß der Bügel jetzt direkt über dem Kugellager des Segelhalses sitzt.

Dieter