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Graupner/SJ Racing Micro Magic Best. Nr. 2014.V2 - Druckversion

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Graupner/SJ Racing Micro Magic Best. Nr. 2014.V2 - GER30 - 03.11.2014 20:06

Hallo Freunde,
heute hat mich eine Paketsendung der Fa. Graupner/SJ erreicht, auf die ich mit großem Interesse gewartet habe.
Als ich vor einigen Wochen von den Booten bei Staufenbiel in Berlin erfuhr, habe ich RT darum gebeten, mir eine der MM RFH zu besorgen, sobald die wieder bestellbar sein würde.
Dies hat zunächst mal nicht geklappt, aber es gab dann die Möglichkeit, eine MM aus der neuen Produktion von Graupner/SJ direkt zu beziehen.

Kleine Überraschung: Es ist nun die Racing Micro Magic Best. Nr. 2014.V2, also die Baukastenversion der Racing Micro Magic und nicht das Fertigmodell.

Zum genauen Liefertermin weiterer Baukästen bei Graupner/SJ bzw. im Fachhandel kann ich nichts sagen, aktuell findet sich dieses Boot im Graupner Onlineshop gelistet für den 21.11.2014, Preis 159,99 Euro.

Ich habe nun mal auf die Schnelle einige Fotos gemacht, um Euch einen ersten Eindruck zu vermitteln. Geplant ist der Aufbau am kommenden Wochenende, den ich dann mit Fotos hier zeigen werde.

Gruß
Martin

[attachment=9468]      [attachment=9469]
[attachment=9470]      [attachment=9471]
[attachment=9472]


RE: Graupner/SJ Micro Magic Best. Nr. 2014 V2 - GER30 - 04.11.2014 00:41

Ich habe hier die Beiträge von Alan, Gerard und Bora sowie einen von mir gelöscht und in den rMM Diskussionsthread übertragen

Gruß
Martin


RE: Graupner/SJ Micro Magic Best. Nr. 2014 V2 - GER30 - 06.11.2014 15:57

Hallo Freunde,

in diesem Thread geht es ja um die neue Racing Micro Magic als Bausatz, Graupner/SJ Best. Nr. 2014.V2.

Die wird nun gebaut und darüber wird hier im Thread berichtet.
Und ich werde diese Arbeit nicht selber machen, da mir dazu die Zeit fehlt.
Ralf Bohnenberger war so nett, das zu übernehmen.

Mein ursprünglicher Plan, eine MM RFH zu kaufen (eben wegen Zeitmangel) und dann hier darüber zu berichten, hat nun auch geklappt.
Läuft aber in einem parallelen Thread.

Gruß
Martin


RE: Graupner/SJ Racing Micro Magic Best. Nr. 2014.V2 - bora - 07.11.2014 23:39

(Nachträglich eingefügte) Einleitung Smile:

Freundlicherweise hat sich Martin Gray aus USA, Florida bereit erklärt, den nachfolgenden Bericht ins Englische zu übersetzen. Der kann das nicht nur viel besser als ich, er nimmt mir damit auch eine ganze Menge Arbeit ab und damit kommt das Ganze deutlich schneller voran. Vielen Dank Martin!

Ich werde die englischen Texte jeweils nach Erhalt am Post-Ende einfügen, die Bilder durchnummerieren und entsprechend darauf verweisen. Das stellt im Moment den geringsten Aufwand dar und erlaubt hoffentlich trotzdem, auch vom englischen Text ausgehend die richtige Zuordnung.

Ich gebe mir Mühe, den Bericht etwas zu strukturieren. Die einzelnen Bereiche sollten jeweils zuerst mit der Darstellung von Fakten beginnen. Ich versuche, meine persönlichen und subjektiven Kommentare dann jeweils erst am Ende eines Abschnitts  loszuwerden – auch wenn es manchmal schwer fällt.

Da so ein längerer Bericht häufig dazu führt, dass man nicht mit Zwischenfragen stören will, andererseits längere Diskussionen innerhalb eines Threads aber tatsächlich zu Lasten der Übersichtlichkeit gehen, hat Martin/Bretone nebenan noch einen Diskussions- oder q&a thread aufgemacht.




(Subsequently inserted) Introduction Smile:

Martin Gray from USA, Florida has kindly agreed to translate the following review into English. Not only that he can do this much better than me, it also helps to bring the whole thing significantly faster forward. Thanks a lot Martin!

I will attach the English text at the end of each post, add numbers to the pictures and refer to accordingly. This is for the moment the most efficient and hopefully also sufficient solution.

I will do my best to keep the review kind of structured. The single topics should start with data and facts. I will try to hold back my personal and subjective comments until the end of each chapter – even if this is sometimes a challenge.

A longer review can keep people from asking questions, on the other hand longer discussions in a thread can make it confusing. That’s why Martin/Bretone has opened a related q&a thread next door.






Bevor ich den Zusammenbau starte, habe ich mir erst mal die wichtigsten Teile angesehen…

Rumpf:
Ich hatte zum Vergleich noch einen alten Rumpf hier. Das neue ABS fühlt sich härter an und sieht etwas gelbstichig aus. Wandstärke am Heck ist mit dem Messschieber gemessen 1,1 mm (alt 1,0),
in der Mitte 0,8 mm (alt 0,7) und
minimal an der Bugkante, wo vorher auch mal Risse entstanden sind  jetzt 0,7 mm statt  <0,3 mm.

Gewicht neu ist 105,8 Gramm, alt 95,1 g.

Markierungen oder Bohrungen für den Ruderkoker gibt es nicht. Die umlaufende Kante ist sauber abgeschnitten.

Sehr bemerkenswert: Der neue Rumpf ist deutlich länger, als der alte. Ich habe mal versucht, das mit Bildern darzustellen…

[attachment=9478]
Picture #1 außen neu, innen alt   outside new, inside old



[attachment=9479]
Picture #2



[attachment=9480]
Picture #3



Am Heck sind das ca. + 6mm, am Bug auch nochmal 1 bis 2 mm.



Die Nase oder besser die Bugunterkante auf Höhe der KWL ist beim neuen Rumpf ziemlich dick, ca. 4,5 mm statt vorher schlanke 2,5 mm.

[attachment=9481]
Picture #4 neu   new



[attachment=9482]
Picture #5 alt   old




Before I begin the assembly I first of all will check the most important parts ...

The Hull:

For comparison I used an old hull. The new ABS feels harder and looks
slightly yellowish. Wall thickness at the stern is measured with calipers 1.1 mm (old hull1.0), in the middle 0.8 mm (old 0.7) and minimal at the stem where previously sometimes cracks have appeared, this is now 0.7 mm instead of <0.3 mm.
The new hull weight is 105.8 grams , old 95.1 g.

Marks or holes for the rudder tube do not exist. The peripheral edge of the hull is cut cleanly.

Very remarkable :  The new hull is significantly longer than the old one. I've tried to capture that with the Pictures 1 -3 .



The difference at the stern is about + 6mm, and at the bow again about 1 to 2 mm.

The bow or better the stem at the level of waterline is quite wide in the new hull, approximately 4.5 mm instead of 2.5 mm slim as before… see pics 4 & 5.


RE: Graupner/SJ Racing Micro Magic Best. Nr. 2014.V2 - bora - 07.11.2014 23:53

Dann ist mir aufgefallen, dass der alte Rumpf irgendwie fetter als der neue aussieht. Deshalb ein paar weitere Untersuchungen, die Bilder sprechen für sich:

[attachment=9483]
Picture #6  links alt   left old


[attachment=9484]  [attachment=9485]  [attachment=9486]
Picture #7  Breite   Width             Picture #8  17 cm neu   new          Picture #9  18 cm alt   old


[attachment=9487]
Picture #10 Rumpfkontour   Contour of Hull


[attachment=9488]
Picture #11 neu   new


[attachment=9489]
Picture #12  alt   old


[attachment=9515]
Picture #13  Differenz ca. 5 mm




Deck:

Das Material ist eher etwas dünner als beim alten Boot, 1,0 mm beim neuen, 1,1 mm beim alten.
Die Abmessungen sind identisch. Es sind einige Verstärkungen bereits eingeklebt. Markierungen oder Bohrungen für die Achterstagbefestigung und den Ruderkoker gibt es nicht.

[attachment=9491]
Picture #14  Deck achtern   Deck Stern



[attachment=9492]
Picture #15  Deck




Then I noticed that the old hull looks somehow bulkier than the new one, therefore, after further investigation, I let the  pictures 6 - 13 speak for themselves:



The deck:

The material is rather thinner than the old boat’s deck, 1.0 mm for the new as against  1.1 mm from before.

The dimensions are identical. There are already glued in reinforcements. With markings or holes for the backstay position and the rudder post does not exist.


RE: Graupner/SJ Racing Micro Magic Best. Nr. 2014.V2 - bora - 08.11.2014 00:03

Kiel/Masttasche

Die Klebeflächen an Vorder- und Hinterkante sind jetzt etwas größer ausgeführt. Das Teil liegt fertig verklebt im Baukasten. Ebenfalls eingeklebt ist die Auflage für das Servobrett - allerdings für kompakte Segelservos vielleicht etwas hoch und nur mit ein paar Tropfen Sekundenkleber.

Nach einer leichten Kürzung passt die Kiel/Masttasche sauber und ohne Druck auf die als Gegenpart vorgesehene Ausbuchtung im Deck. Der Mast steht relativ locker in der Masttasche. Der Kiel ist ohne Kraftaufwand sehr leicht einschiebbar.


[attachment=9493]
Picture # 16    Kiel/Masttasche mit Servobrettauflage
                    Keel Mast socket assembly with servo tray mount glued



[attachment=9494]
Picture #17  Anpassung   Trimming to fit




[attachment=9495]
Picture #18  auf Deck gelegt   fitting to deck




[attachment=9496]                                [attachment=9497]
Picture #19 Ersatz-Servobrett an Kiel/Masttasche           Picture #20  Höhenproblem   height issue
                Spare Servotray fitting to Keel/Mastsocket assembly






Zusammenbau Rumpf, Deck, Kiel/Masttasche

Das habe ich an diese Stelle erst mal nur provisorisch gemacht, um zu sehen, wie die Teile zusammenpassen.

An der Rumpfkante vorne muss nichts mehr nachgearbeitet werden. Der Abstand Masttasche Bugvorderkante passt auf Anhieb. Am Heck ergibt sich ein großer Überstand und vor allem da, wo die beiden seitlichen Ecken des Decks auf dem Rumpf liegen,  muss angepasst werden.

Das Deck sträubt sich geradezu, auf ganzer Länge auf dem Rumpf aufzuliegen. Da helfen nur viele Streifen Tape in kurzen Abständen. Der Rumpf liegt nicht von sich aus an der Außenkante des Decks an. Hier muss später beim Verkleben irgendwie nachgeholfen werden.

[attachment=9498]
Picture #21  Bugbereich   Stem to deck fitting



[attachment=9499]
Picture #22  Überhang am Heck   Stern of Deck with hull overhang



[attachment=9500]
Picture # 23  Spalt zwischen Rumpf und Deck   Gap between hull and deck



Kommentar zum Komplex Rumpf/Deck

Es ist sehr zu begrüßen, dass die Schwachstelle im vorderen Bereich des Rumpfes jetzt verstärkt wurde. Inzwischen weiß ich doch von einigen Booten, die an der Stelle gebrochen sind. Auch mein eigenes,  Seakrait, ist in Spanien fast abgesoffen. Dieses Problemchen und seine Behebung habe ich mal fotografiert und reiche es bei Gelegenheit im entsprechenden Thread nach. Im Moment ist das hier wichtiger.

Ob es dafür nötig war, gleich den gesamten Rumpf ein Zehntel dicker zu machen, kann ich nicht beurteilen. Gute 10 Gramm Zusatzgewicht alleine am Rumpf sind aber schon ein Wort. Und später wird noch mehr kommen…

Die zusätzliche Länge ist mir ein großes Rätsel. Ich werde das achtern erst mal nicht wegschneiden und nach dem Verkleben versuchen, die Gesamtlänge und die Länge KWL exakt nachzumessen. Mal sehen, ob das unbearbeitet noch klassenkonform ist.

Am Mittelspant des neuen Rumpfes fehlen ca. 5mm Umfang. Das ist ja auch keine Kleinigkeit.

Als Resultat unserer früheren Regeldiskussionen über die eventuelle Zulassung alternativer Rumpfhersteller haben wir ja inzwischen Rumpfschablonen, z.B. die von Frank Campsen. Wird interessant sein zu sehen, welcher Spalt sich da bzw. auf der ganzen Länge ergibt. Noch interessanter wird sein, wie sich das auf die Segeleigenschaften auswirkt.

Die am Deck eingeklebten Verstärkungen im Heckbereich machen das Leben vielleicht für einen kurzen Moment einfacher. Die Längsversteifung vom Bug zum Mast ist ein weiterer Punkt, der gegen die Risse vorbeugt. Die Wantenverstärkungen halte ich schlicht für überflüssig, da man mit dem mitgelieferten Mast keine Wanten braucht.

Ob man bei einem Bausatz solche einfachen Zusatzarbeiten mit in die Herstellkosten nehmen muss, auch wenn’s bestimmt nicht viel ist, weiß ich nicht.

Die Verklebung der Kiel-/Masttasche ab Werk verhindert mit Sicherheit das ein oder andere Desaster. Die eingeklebte Servobrettauflage ist für den Profi eher störend.

Im Zusammenbau machen sich dann die fehlenden Millimeter am Rumpfumfang und die Steifigkeit des neuen Materials bemerkbar. Es wird schwer werden, beides im weiteren Verlauf anständig und ohne Wellen zu verkleben.





The keel / mast socket

The surfaces on the front and rear edge are now made slightly larger. The part is assembled and glued with the new kit. Also glued is the support for the servo tray but for compact sail servos maybe it is positioned a little high and it is only stuck with few drops of superglue.

After a slight trimming of the keel / mast socket fits cleanly and without pressure in the hull and deck alignment recesses

The mast is relatively easy to insert in the mast sleeve. The keel also inserts into the keel trunk without much effort….see Pictures 16 - 20



Assembling the hull, deck, keel / Mastsocket asssembly

This is the point where for the first time I provisionally see how the parts
fit together.

The bow flange does not need to be refinished. The deck between the stem and the mast socket fits right away. At the stern there is a large overhang and especially where the two lateral corners of the deck are on the hull needs to be adjusted.

The deck resists to mate almost on its entire length to the hull flange  without a lot of help using tape strips  very close together. The hull is not fitting correctly to the outside edge of the deck and must be adjusted later to bond correctly.
See pictures 21 – 23



Comment on the complex hull / deck

It is very welcome that the weak point in the front section of the hull is now reinforced, meanwhile I know of some boats that are broken in that location. Even my own boat “Seakrait“ was almost sunk in Spain. I made some pictures of this little problem and its remedy and will document it in the appropriate thread at a later date. Right now, this here is more important.

Whether it was necessary to just to make the entire hull a tenth thicker, I can not judge but, a good 10 grams of extra weight alone in the hull is not a small thing. And there is more to come later.

The extra length is a big mystery to me. I will not cut off the stern in the first instance.
After bonding I will try to re-measure the entire length of the hull and the length of the water line  accurately this time and see if that is still class compliant.  At the beam max the new hull is missing 5mm . That's no small thing, too.

As a result of our previous rule discussions on the possible approval of an alternative
hull manufacturer we have now hull templates, eg by Frank Campsen. It shall
be interesting to see what differences arise at beam max or along the new hull’s entire lenght. Even more interesting will be how this affects the sailing characteristics.

The glued on deck reinforcements in the stern area make life perhaps for a
moment easier. The stringer from bow to mast is another point which will  
prevent against cracks. The shroud deck points  I think are simply superfluous, since  the supplied mast needs no shrouds.

Whether in a kit such simple additional work , even if it's determined not much, should be added to the costs I do not know.

The bonding of the keel / mast socket in factory certainly prevents one or the other
disaster. The glued servo board edition is rather disturbing for the professional builder.
The assembly then makes the missing mm on the hull size and stiffness of the new material noticeable. It will be difficult with both these issues to bond the hull and deck without  distortion...


RE: Graupner/SJ Racing Micro Magic Best. Nr. 2014.V2 - bora - 09.11.2014 16:52

Ruder

Im Baukasten liegt ein Racing Ruder mit sehr scharfer Vorderkante. Die Steifigkeit ist ok. Der  Ruderschaft hat eine Abflachung für die Befestigungsschraube.



[attachment=9502]
Picture #24  Ruderprofil
                 Rudder profil


[attachment=9503]
Picture #25  Ruderschaft
                 Rudder shaft



Kiel

Ein verschiebbarer Racing Kiel mit ebenfalls sehr scharfer Vorderkante, guter Steifigkeit und sehr scharfer Hinterkante (hier ist das gut) ist im Baukasten. An den Einstellklötzen ist nur wenig Nacharbeit erforderlich.



[attachment=9504]
Picture #26  Racing Kiel
                


[attachment=9505]
Picture #27  Kiel Vorderkante
                  Keel leading edge



Kielblei

Das neue Blei ist ein kleines Pummelchen, 8mm kürzer, als die zusammen mit der Racing ausgelieferten Bomben. Das Gewicht ist mit 366 Gramm annähernd gleich (einige Gramm Toleranz waren hier bisher durchaus möglich; das alte Vergleichsblei ist das leichteste, das ich je bekommen habe)




[attachment=9506]
Picture #28   Kielblei im Vergleich
                  Comparison of old and new keel bulbs



Kommentar zu den Anhängen Ruder, Kiel, Blei

Das ist jetzt schwierig, weil ich einigermaßen sprachlos bin. Auf den Bildern einiger bereits gezeigter RFH-Versionen waren offensichtlich Ruder und Finne der Classik (MK1) MM dargestellt. Es ist bekannt und wurde auch Graupner gegenüber mitgeteilt, dass in der Regattaszene überwiegend die MK 1 Anhänge gefahren werden. Ich weiß von Graupner direkt, dass gerade die Werkzeuge für Ruder und Finne auch zu Verzögerungen im Ablauf geführt haben.

Man könnte nun eine Menge Spekulationen anstellen, angefangen mit „nicht zuhören“ über „besser wissen“ bis hin zu „Reste entsorgen“, aber das will ich gar nicht machen. Vielleicht liegen in dem Vorserienkit ja einfach nur die falschen bzw. alte Teile. Kein Mensch würde doch in neue Werkzeuge investieren und dann die hinlänglich bekannten Fehler der alten Version genauso wieder kopieren.



edit:

The Rudder

In the kit is a racing rudder with a very sharp leading edge . The stiffness is ok . The rudder shaft   is  keyed for the mounting screw arm location. .
See pics # 24 -25

The Keel Fin

An adjustable racing keel fin also with a very sharp leading edge , good rigidity and a very sharp trailing edge ( here is good) is in the kit .  A little fitting  of the keel adjustment blocks is required.
See pics #26 – 27


The keel ballast lead bulb

The new lead ballast bulb is a little plump , 8mm shorter than the originally supplied version of the Racing bulbs. . The weight is 366 grams which is approximately the same (it is quite possible that a few grams tolerance is allowable; the old comparison Lead is the lightest I 've ever received)
See pic #28…Comparison of old and new keel bulbs.


Comment to the Annexes rudder , keel fin  and  lead bulb

This is now difficult because I am somewhat speechless . In the pictures of some already shown RFH versions  the classic ( MK1 ) MM rudder and fin  were obviously shown . It is well known and has also been communicated to Graupner that the MK 1 attachments are the preferred choice in the regatta scene.  I know directly from Graupner , that just the tools for manufacturing the rudder and fin have also led to delays in the process .

One could do a lot of speculation , starting with " not listening " to " know better " to " dispose of leftovers " , but I do not want to  do it here . Maybe the wrong or old parts were put by mistake in the pre-production kit . Nobody would still invest in new manufacturing tools and then copy the well-known failure of the old version as well again .


RE: Graupner/SJ Racing Micro Magic Best. Nr. 2014.V2 - bora - 09.11.2014 17:07

Segel

Die Segel sind aus hübschem weißem Material gemacht, das ähnlich strukturiert aber deutlich dicker und steifer als Icarex ist. Wie sich das in der Praxis verhält, wird sich zeigen.

Groß

Das Segel ist oben um 1,5 cm gegenüber dem alten Vorliek gekürzt. Das ist der neueste Trend, nimmt etwas Zappeligkeit aus dem Boot.
Unten fehlen am Vorliek 2 cm, da ein schräges Stück ausgespart ist. Damit kann man das Segel etwas tiefer auf den Baum ziehen, wenn man den Original Baumbeschlag mit Niederdrücker oben fährt.

Bei Verwendung eines eher flachen Radialbeschlages aus dem Zubehör, fehlt an diese Stelle vermutlich etwas Segelfläche.

Das Groß hat keine Vorlieksrundung. Es gibt keine Verstärkungsaufkleber an den Stellen, wo üblicherweise die Löcher für die Mastbefestigung gesetzt werden.



[attachment=9507]
Picture #29 Großsegel alt (orange) vs neu
                 mainsail old (orange) vs new



[attachment=9508]
Picture #30  Großsegel
                  mainsail



Die Verarbeitung/Verklebung des Segels im Vorlieksbereich ist schlecht. Etwas kritischer könnte man auch sagen, das Segel hätte man besser in die Ausschusskiste sortiert.




[attachment=9509]
Picture #31 Verarbeitung Großsegel
                 mainsail manufacturing



Achtung: Im Vorliek gibt es die Andeutung von Löchern, die aber nicht ganz durch den Stoff gehen, vermutlich von einer Bau- oder Verklebehilfe. Diese Löcher sollte man nicht aus Versehen als Markierung für die Mastbefestigung nutzen. Dafür sind sie zu weit von der Vorderkante des Segels entfernt.




[attachment=9510]
Picture #32  Großsegel angedeutetes Loch im Vorliek
                  mainsail luff hint of holes


Fock

Die Fock hat ein gerades Vorliek. Die Taschen für’s Vorstag sind sauber und in einheitlicher Größe angebracht. Im Top ist das Segel um ca. 18 mm kürzer, als die Maximalschablone. Am Segelhals ist eine leichte Abschrägung. Die Verarbeitung ist gut.



[attachment=9511]
Picture #33   Fock
                   Jib


[attachment=9512]
Picture #34   Fock, Kürzung am Kopf
                   Jib head


[attachment=9513]
Picture #35  Fock, Abschrägung am Hals
                  Jib tack



Mast

Hier kommt noch eine Überraschung. Der Mast besteht aus einem pultrudierten 5/4 mm Kohlerohr in einer Länge von 80,5 cm. Darüber ist zusätzlich ein 6/5 mm Kohlerohr geschoben, das eine Länge von 66 cm hat. Ich dachte erst, die beiden Rohre wären verklebt. Mit leichtem Verdrehen ließ sich das aber lösen. Die Rohre passen saugend ineinander und wiegen beide zusammen 20,7 Gramm.

Zum Vergleich: Ein Skyshark II 2P, der häufig auf MMi-Booten gefahren wird, wiegt auf 82,5 cm 9,9 Gramm. Ein Graupner 6/5 Rohr, das etwas steifer und damit nach meiner Meinung eher für deutsche Boote/schwere Kiele geeignet ist, wiegt auf einen Meter 15,5 Gramm  (80 cm 12,4g).



[attachment=9514]
Picture #36 Mast aus 2 Rohren
                 Mast 2 tubes






Kommentar zu Segel/Mast

Da sind gute Ansätze zur Modernisierung und Verbesserung des Segelschnittes drin. Wenn die Fehler noch korrigiert werden, könnte man positiv formulieren, dass der Anwendungsbereich für den Hobbysegler etwas nach oben, also für stärkeren Wind, erweitert wurde. Für diese Formulierung muss man -zumindest zum aktuellen Zeitpunkt- aber schon die rosa Brille aufsetzen.

Bei den Baukästen aus Deutschland hatte man schon viel Pech, wenn ein Segel mal nicht ganz so gut war. Jetzt bekommen wir offensichtlich die häufig gesehene Fernost Billigware.

Ich hoffe, dass wenigstens die Verarbeitung auf ein akzeptables Niveau gebracht werden kann und das Groß noch eine Kurve am Vorliek erhalten wird. Ich gehe mal nicht davon aus, dass die wegen des Doppelmastes absichtlich weggelassen wurde.  

Die Tuningsegelmacher werden sich freuen. Auch ein ambitionierter Hobbysegler in einem typischen Schwachwindrevier, wird nun eher mal in ein besseres Segel investieren. Ich erlaube mir dieses Urteil jetzt schon mal ohne eine Testfahrt gemacht zu haben – zumal diese mit dem vorliegenden Großsegel sowieso wenig Sinn machen wird.


edit:

The sails

The sails are made from pretty white material ,  with a similar  pattern  and significantly thicker and stiffer than Icarex . How does that relate in practice remains to be seen .

The main sail

The sail luff is shortened by up to 1.5 cm compared to the old luff . This is the latest trend , which takes some fidgeting out of the boat .
The foot of the main at the  luff  has a 2 cm piece cut out  at an angle  . So you can pull the sail a little down on the mast with the original mast vang fitting when the  boom  is raised.

When using the ( under the main boom) boom  vang accessory there might be a  triangle of sail missing.
The main sail has no luff curve ( to create fullness in the luff ) . There are no reinforcement patchess at the points where the holes are usually set for  bending the mainsail to the mast.
See pics #29 -30


The manufacturing / bonding along the luff of the sail is bad . Something critical you could say , the sail would have been better thrown in the scrap box.
See pic # 31

Caution : In the luff there is a hint of holes , although  they are not quite  through the fabric , probably a result of a manufacturing or bonding gadget . These holes should not be accidentally used to bend on the mainsail to the mast , as the holes are  too far away from the leading edge of the sail .
See pic# 32

The Jib

The jib has a straight luff . The sleeve for forestay  is clean and  uniform in size .  The head of the sail is about 18 mm shorter than the maximum profile . At the tack of the jib is a slight bevel. The workmanship is good .   see pics #33 -35

The Mast

Here comes one more surprise . The mast consists of a pultruded 5/4 mm diameter carbon tube with a length of 80.5 cm . A second 6/5 mm diameter carbon tube , having a length of 66 cm was slided on. I thought at first , the two tubes were glued together but with a slight twist the connection was released. The tubes are a tight fit to each other and both together weigh 20.7 grams .

For comparison, a Skyshark II 2P , which is frequently used on MMi boats , weighs 9.9 grams to 82.5 cm . A Graupner 6/5mm tube that is slightly stiffer and thus suitable in my opinion rather for German boats with heavy keels , weighs 15.5 grams per linear meter ( 80 cm 12,4g ) .
See pic #36


Comment on sails / mast

A  good approach is the improvement and modernization of the shape and cut of the sail  . If these errors are then corrected ,  one could positively formulate that the rig for the recreational sailor was slightly improved , when used in stronger winds. However for  this opinion at least at the current time  you need to wear rose-colored glasses .

In  the kits from Germany one was very unlucky if sometimes there was a problem with the sails . Now we get the frequently seen  cheap goods from the Far East .

I hope that at least the manufacturing can be brought to an acceptable level and the mainsail will again have a curve at the luff .  I do not assume this will be fixed as  it was intentionally omitted because of the double mast.

The tuning sail makers will be pleased . Even an ambitious amateur sailor in a typical low wind area may now invest  in a better suit of sails . I take the liberty  to have made this  judgment now already without a  test sail  - especially as this would make little sense with the present mainsail .



Sonstige Teile

Die Kleinteile sind in verschiedenen Plastikbeutelchen verpackt, die jeweils Aufkleber mit den Teilenummern enthalten. Die Teile für den Innenausbau sind aus Holz. Das sah bei den verschiedenen gezeigten RFH Versionen noch ganz anders aus und wirft eventuell ähnliche Fragen auf, wie weiter oben schon mal.

Die Bäume haben ca. 0,5 mm mehr Wandstärke, als im alten Baukasten, Großbaum jetzt 6/4,5, Fockbaum 4/2,4. Gute Sache finde ich. Vorher hat man auch mal beim Aufsetzen der Clipse einen Riss in der Kohle verursacht. Der Ruderkoker hat einen Innendurchmesser von 3,2 mm, zumindest auf der sauber abgeschnittenen Seite. Wer Zeit und eine Bezugsquelle hat, kann schon mal vorab versuchen Messingrohr in 4/3,05 zu kaufen. Gibt’s z.B. bei Graupner Wink Das reduziert das Spiel des Ruders deutlich und ist eigentlich auch ein altes Thema.

Zur Anlenkung des Ruders liegen die Teile für die Zugseile bei. Schubstange und Gummibalg der RFH-Version sind nicht im Kasten. Ich habe auch keine Hinweise auf die außenliegende Großschottrimmung gefunden. Auf den ersten Blick sieht es sogar so aus, dass der Bauplan und auch die Anleitung noch irgendeinen Stand der deutschen Fertigung haben. Lediglich Formalien wie  Firmierung und Name -V2, wurden angepasst. Der Bauplan zeigt die Seilzugsteuerung, die Anleitung die Stangenlösung… die neuen Segelumrisse, Wandstärken von Bäumen und Mast sind nicht eingearbeitet. Mit der Anwendung des Doppelrohres wird der Erbauer komplett allein gelassen.

Da hat wohl die Zeit nicht ausgereicht und zwei Jahre gehen manchmal vorbei wie im Flug Rolleyes

Viel Kritik, aber kann uns das bisher gesehene davon abhalten, eine MM zusammenzubauen?

Ich denke nein.

Mit etwas Bauchschmerzen wegen der Form des Rumpfes geht es also demnächst hier weiter.

Ralf



edit:

Other Parts

The small parts are packed in different plastic bags , each containing a sticker with the part numbers . The parts for the interior fittings are made of wood . In looking at the different MM versions shown the RFH  versions were quiet different, and possibly raises similar questions as mentioned previously .

The Masts have approximately 0.5 mm wall thickness more than in the old kit , boom now 6 / 4.5mm , jib boom 4 / 2.4mm . A good thing I think. Previously, it sometimes happened when putting the clips on the booms they caused  a crack in the carbon tube . The rudder tube has an internal diameter of 3.2 mm , at least on the clean cut side . If you have time and a nearby  source , one can purchase brass tube 4/3.05mm . Rudder play can be reduced significantly, available e.g. at Graupner  Well known old issue though.

For the actuation of the rudder , the parts  included are for using the pull cords. The push rod and rubber bellows from the RFH version are not in the box . I also have found no reference to the external mainsheet adjustment. At first glance, it even looks so that the Plan and the instructions do have a whatever level of German manufacturing . Only formalities such as company name and name -V2 have been  adapted . The blueprint shows the control cable , the manual, the rod solution ... the new sail outline, wall thicknesses of booms and mast are not incorporated . With the application of the double mast tube the builder is left completely alone .

There was most likely not enough time and two years sometimes goes by in a flash……. Roll Eyes..!!

A lot of criticism - but should this keep us away from building a MM?

I don’t think so.

So with some pain in the stomach because of the shape of the new hull we will take it further from here.


RE: Graupner/SJ Racing Micro Magic Best. Nr. 2014.V2 - GER30 - 09.11.2014 19:50

Beitrag von ALAN in den Diskussions - Fragen - Thread kopiert


RE: Graupner/SJ Racing Micro Magic Best. Nr. 2014.V2 - bora - 12.11.2014 13:54

Kurzes Update:

Heute kam von Graupner die offizielle Nachricht, dass der Bausatz ab sofort am Lager sei.

Ich beende morgen den Zusammenbau, gehe Probesegeln und berichte weiter, sobald es zeitlich reinpasst.


Today I received the official information from Graupner that the kit is now available in the German warehouse.

I will finish the assembly tomorrow, go sailing and continue with reporting asap.

Ralf


RE: Graupner/SJ Racing Micro Magic Best. Nr. 2014.V2 - bora - 19.11.2014 00:04

Das Boot ist inzwischen fertig und auch schon gesegelt. Weil doch ziemlich viele Fragen und Vermutungen zur Länge des Rumpfes bei mir ankommen, habe ich das etwas genauer ausgemessen. Hier erst mal nur vorab das Ergebnis und zwei erklärende Fotos. Der Rest kommt später.


                           Neu                                 Alt
Gesamtlänge          536 mm                            530 mm
KWL                     ./. 12mm = 524mm              ./. 10mm = 520 mm
Mitte Steven         ./. 5mm    = 531mm             ./. 4,5mm = 525,5 mm
Unterhalb Deck      ./. 1,5mm = 534,5 mm          ./. 2,8mm= 527,2 mm


Der Steven des neuen Bootes ist mit 7° etwas flacher als der alte (4,5°). Deshalb muss man die Gesamtlänge etwas mehr reduzieren, um zur Länge KWL zu kommen.



[attachment=9566]

Bild 37 Messaufbau Rumpflänge
          Measurement setup hull length




[attachment=9567]

Bild 38 Messaufbau Rumpflänge am Bug
          Measurement setup hull length at stem



The boat is meanwhile assembled and also sailed. Having quite a few questions and assumptions about the length of the hull in my inbox I checked this a bit more in detail. Right now just the result and some explaining pictures. The rest will come later.


                            new                           old
Total length            536 mm                      530 mm
Waterline               ./. 12mm = 524mm        ./. 10mm = 520 mm
Middle of stem      ./. 5mm    = 531mm         ./. 4,5mm = 525,5 mm
Just below deck     ./. 1,5mm = 534,5 mm     ./. 2,8mm= 527,2 mm

The stem of the new boat is with 7° a bit more angled than the old one (4,5°). Therefore it’s necessary to reduce a little more to get to the length waterline.


RE: Graupner/SJ Racing Micro Magic Best. Nr. 2014.V2 - GER30 - 19.11.2014 12:31

Ich habe im Zusammenhang mit dem Bericht über die MM RFH auch Teile der rMM 2014.V2 verglichen.
Wen es interessiert:
http://www.micromagic-segeln.de/forum/showthread.php?tid=4457


RE: Graupner/SJ Racing Micro Magic Best. Nr. 2014.V2 - bora - 19.11.2014 21:16

Das fertige Boot

Ich denke, das fertige Boot und das Segelverhalten interessieren aktuell mehr, als die Details des Zusammenbaues. Deshalb die weiteren Berichte in dieser Reihenfolge…


Rumpf

Wie schon mehrfach besprochen weicht der Rumpf doch etwas vom alten ab. Wenn man den Hecküberstand nicht kürzt, ist er mit 536 mm um 6mm länger als der alte. Die KWL ist mit 524mm 4mm länger als beim alten Rumpf. Wenn man die 5mm Hecküberstand abschneidet ist hier annähernd Gleichstand. Denn Messaufbau habe ich weiter oben schon gezeigt.


[attachment=9586]

Picture 39    Rumpflänge, Überschuss am Heck dargestellt
                 Length of hull, excess shown at stern



[attachment=9587]

Picture 40   Rumpflänge, Überschuss am Bug dargestellt
                Length of hull, excess shown at bow



Aber es gibt noch mehr Unterschiede. Die Kielmasttasche beim neuen Boot ist 1,5mm kürzer als vorher und am Mittelspant fehlen 5mm Umfang. Sofern ich die Formel für den Kreisumfang noch recht in Erinnerung habe, passt das gut zusammen und sieht ja schon fast wie beabsichtigt aus.

Die umlaufende Kante am Rumpf ist aber deutlich schmaler als vorher. Wenn man den Rumpf trotzdem bündig an die Deckskante klebt, ist er direkt unterhalb des Decks etwa 3,5 mm breiter, als der alte. Das fehlt dann natürlich unten. Und wenn man dann das Profil der Rumpfunterkante (beim Surfbrett hieß das Rocker) mit dem alten vergleicht, sieht man, dass das neue etwas flacher verläuft und dadurch auch das Ruder etwas steiler steht. Das Alu-Profil ist übrigens von Gerard P. aus NL.




[attachment=9588]

Picture 41   Rumpfprofil, Winkel des Ruders
                Rockerline, angle of rudder



Das Deck wird durch das fehlende Material am Rumpf beim Verkleben deutlich nach unten gebogen. Der Steven ist beim neuen Boot etwas schräger, als beim alten.



[attachment=9589]

Picture 42   Deckswölbung
                Curvature of deck



[attachment=9590]

Picture 43   Steven Winkel, links neu
                Stem angle, left new



Wir haben also mehr Länge im Heckbereich, weniger Volumen aber mehr maximale Breite mittschiffs und einen etwas flacheren Verlauf des Unterwasserschiffs. Eine flacher angewinkelte Bugform mit etwas dickerer Nase und ein dynamisch gewölbtes Deck.




Kiel

Ich habe das Blei etwas geklopft, vorne rund, hinten spitz. Es ist dadurch nur einen Millimeter länger geworden. Ohne Zusatzblei ergab sich ein Gesamtgewicht des Kiels incl. der zwei Distanzen für die mittlere Position von 410 Gramm.



[attachment=9591]

Picture 44   Kiel, noch unlackiert
                Keel w/o painting


edit

The completed boat

I believe the completed boat and it`s behavior under sail are currently of more interest as details of the building report. The report will continue as follows.....

Hull

As already reported the hull is not identical to the old hull and is at 536mm, 6mm longer than the old hull but can be shortened by cutting 5mm off the stern overhang on the transom and will be thus as long as the old hull. Measuring has been shown above.

Picture 39    shows the stern overhang

Picture 40   Length of hull, excess shown at bow


The keelcase on the new boat is 1,5mm shorter as the old boat and measured at midships the new hull has 5mm less girth.

The flange on the top edge of the new hull is narrower as the old hull, If you glue the hull and deck together with the hull flange to the outside edge of the deck rim the hull top edge will be stretched about 3,5mm wider as the old hull, by stretching/spreading the top edge of the hull reduces the hull rocker and steepens the angle of the rudder a little.

Picture 41      Rockerline, angle of rudder

A downward distortion of the deck becomes apparent when glueing the narrower hull to the deck.

The new stem/bow angle is not as steep as the old hull

Picture 42      Curvature of deck

Picture 43      Stem angle, left new



To sum-up the new hull / deck shape: the stern is longer, more width midships, less underwater rocker, more angle on the stem/bow, stem/bow is wider and the deck has more washoff.


Keel/Ballast
I hammered the front of the lead round and the trailing edge sharp. Without adding weight the complete keel including both spacers for the middle position weighs 410 Gramm

Picture 44   Keel w/o painting


RE: Graupner/SJ Racing Micro Magic Best. Nr. 2014.V2 - bora - 20.11.2014 23:42

Rigg

Ich habe die Mastrohre nicht verklebt sondern das 6mm Rohr ganz nach unten geschoben und oben noch ein Stück Skyshark darüber gesetzt, um die richtige Höhe für die Fockaufhängung zu bekommen. Mit der dargestellten Anordnung und dem kleinen Ausschnitt am Vorliek kommt das Groß relativ tief auf’s Deck. Mit einer Drahtbefestigung am Schothorn, die nicht so hoch aufbaut, wie die Originalklemme, könnte man noch einige Millimeter gewinnen. Die Befestigung der Schoten weicht vom Original ab, damit auch andere Riggs von mir montierbar sind.



[attachment=9597]

Picture 45   Boot
                Boat  


Die Segel stehen zunächst mal nicht schlecht. Auch wenn das Groß am Vorliek sehr flach ist. Der Mast hat tatsächlich fast keine Biegung. Die Perspektive der Nahaufnahme täuscht da etwas. Wegen der fehlenden Rundung im Vorliek würde mehr Biegung eine hässliche Diagonalfalte im Groß erzeugen.




[attachment=9598]

Picture 46  Segel Profile
               Sails profile



Das Gesamtgewicht des Bootes wie dargestellt und unlackiert beträgt 855 Gramm.
Die wichtigsten Komponenten im Einzelnen:

Kiel 410 Gramm
Akku 53 Gramm
Segelservo 36,8 Gramm
Ruderservo 10,8 Gramm
Empfänger 13,8 Gramm
Schalter 9,3 Gramm


In den zuletzt ausgelieferten Bausätzen waren Rümpfe, die nochmals 1/10 mehr Wandstärke und damit weitere 10 Gramm Mehrgewicht hatten. Zusammen mit einem 420 Gramm Kiel läge man dann bei 875 Gramm oder eher 880 Gramm, lackiert.

Mit einer etwas moderneren RC-Ausstattung lassen sich mindestens 30 Gramm einsparen. Man kann also auch mit dem verstärkten Rumpf ein Boot bauen, das unterhalb des Gewichtslimits bleibt.





Erste Segeleindrücke

So wie dargestellt aus dem Baukasten, Kiel in der mittleren Position,  mit dem Mast nach hinten geneigt aber nicht gebogen und mit Standard Trim fährt das Boot bei konstantem Wind am Wind ohne Korrektur geradeaus.

Bei stärkerem Wind liegt das Boot im vorderen Bereich tiefer im Wasser als das alte. Man muss also früher anfangen, Gewicht nach hinten zu trimmen.

Bei böigem Wind ist das Boot sehr zappelig und in stärkeren Böen, die ich mit meinem MMi Boot aber noch aussteuern kann, wird es unfahrbar. Ein leichter 410 Gramm Kiel und die Racing Anhänge erklären dieses Verhalten zumindest zum Teil. Aber auch das dicke Segeltuch auf dem steifen Mast tragen vermutlich ihren Teil dazu bei.

Bei Regen sind die Segel nicht mehr zu gebrauchen, weil sich das Material dehnt. Nachspannen bringt wenig, weil das Längenwachstum in alle Richtungen stattfindet. Ganz schlimm wäre Nachspannen und nachher so gespannt in die Ecke legen. Dann sind die Segel schon nach dem ersten Einsatz tot.





[attachment=9599]

Picture 47   Segel im nassen Zustand
                Sails wet



Graupner ist das Problem bekannt und man hat zugesichert, an einer Verbesserung zu arbeiten.



Nach Einbau von MK 1-Anhängen, 420 Gramm Kiel und profilierten Foliensegeln fuhr das Boot ruhiger und bei leichtem Wind (<5 kn) am Wind sehr schnell in Richtung Luv. Tendenziell fand ich es im Vergleich zu meinem MMi Boot eher etwas luvgieriger, aber eine genauere Beurteilung und weitere Erkenntnisse waren wegen Problemen mit der eingesetzten Testfunke bisher nicht möglich.


edit

Rig
Instead of glueing the mast tubeing together I slid the 6mm tube right down and pushed a piece of Skyshark over it to achieve a correct jib head attachment height. With the exibited arrangement and the small cutout on the main sail luff the main will be fairly low compaired to the deck. By using a low wire clew attachment instead of the original it would be possible to gain some extra  mm. The sheets attachments are individual so that I am able to use my other sails as well.

Picture 45 Boat

To start with the sails don`t look too bad. The mainsail has very little luff curve and is rather flat. The mast has very little flex however more flex produces an ugly crease in the mainsail.

Picture 46 Sails Profile


The complete boat weighs as shown 855 gram.

Weight of the most vital components:
Keel 410 g
Battery 53 g
Sailservo 36,8g
Rudderservo 10,8g
Receiver 13,8g
Switch 9,3g

The hull in the latest kits is of even stouter material and weighs another 10g more than my test hull. Altogether with a 420g keel you have then a total weight of 875g, maybe 880g painted.
However with a more modern version of my RC equipment you may save 30g thus even with the stout hull the boat should weigh less than the weight limit.

First sailing impressions
With the keel in the central position (as shown in the kit instructions) and the mast racked back and not flexed the boat sailed, by a constant light wind a well balanced course, straight ahead without having to be corrected.
In stronger wind the bow set deeper in the water as the old hull thus one must move weight back earlier than with the old hull.
The boat reacted very nervously to gusts and in strong gusts was out of control, while my actual MMi boat is able to weather-out such gusts. The stiffer mast, heavier sailcloth and lighter keel may be the reason for the nervous behaviour.
When wet the sails distort so badly that they loose their shape, retrimming them when wet would probably cause permanent damage.

Picture 47   Sails wet

Graupner/SJ is aware of this problem and have ensured they will work on an improvement.
After tuning-up the boat with Mk1 420g keel, Mk1 rudder and profiled foilsails she was well balanced and sailed fast to weather (wind 5kn.) but seemed to have a little more weather helm than my MMi boat however I was unable to continue the test as my RC quit!


RE: Graupner/SJ Racing Micro Magic Best. Nr. 2014.V2 - bora - 28.11.2014 15:52

Wie angekündigt folgen ab jetzt noch einige Informationen zum Zusammenbau des Bausatzes. Es ist dabei nicht beabsichtigt, noch eine weitere Schritt für Schritt Anleitung für den Anfänger zu erstellen. Ich zeige nur, was mir besonders aufgefallen ist. Das kann etwas sein, das von den alten Bausätzen abweicht, potentielle Fehlerquellen oder schwierige Montagesituationen, die man u.U. erst zu spät bemerkt oder einfach etwas, das nicht funktioniert wie beschrieben. Auch hier der Versuch, weniger Text, mehr Bilder.



Die Sperrholzteile sind jetzt etwas dünner als früher, nur noch 1,6 bis 1,7 mm statt 2,0. Das ist ziemlich grenzwertig und wenn das Segelservo quasi als mittragendes Element nicht helfen würde…

Das Holz in meinem Baukasten sah auf einer Seite außerdem aus, wie schon  einmal nass gewesen.


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Picture 48
Sperrholzteile


Es gibt kein Servobrettchen ohne Auschnitt mehr (also zum selbst Ausschneiden für ein beliebiges Servo). Man hat allerdings genügend Holzreste, um sich einen Adapter für kleinere Servos zu basteln. Die Brettverstärkungen für das Ruderservo fehlen. Dafür sind alle ABS-Verstärkungsteile, die schon ab Werk ins Deck geklebt wurden auch in Holz nochmal vorhanden und darüber hinaus noch ein paar weitere überflüssige Teile.

Die Verstärkung für die Segelservoauflage links habe ich nachgearbeitet, um dann später festzustellen, dass auch die Servobrettauflage selbst zu groß ist und abgeschnitten werden muss.

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Picture 49
Nachgearbeitete Verstärkung  



[attachment=9613]

Picture 50
Servobrettauflage zu groß



Auch die Teile für den Bootsständer sind mit 3,0 mm einen halben Millimeter dünner, als früher. Das merkt man dem fertigen Ständer aber nicht an. Etwas ärgerlicher ist es, dass keine weiche Kantenauflage mehr mitgeliefert wird. Ich habe dafür dem Wischmop meiner Frau ein „Haar“ oder vielleicht besser ein „Bein“ geklaut und mit Sekundenkleber auf die Kanten geklebt.

Die im Bauplan vorgesehene, hintere Decksversteifung am Cockpitrand habe ich eingeklebt. Weil mir die spätere Deckswölbung noch unklar war, aber zunächst mal nur in der Mitte mit Stabilit fixiert.


[attachment=9614]

Picture 51
Decksversteifung am Cockpitrand    


Die vor dem Kabinendeckel vorgesehene Decksversteifung habe ich nicht eingebaut. Wer das machen möchte, muss erst eine zusätzliche Aussparung anbringen, weil da eine Verstärkung für einen fünften Kabinenhaubenriegel eingeklebt ist (Im Bausatz liegen nur 4 Riegel).



[attachment=9615]

Picture 52
Vordere Decksversteifung


Achtung, anders als bei den alten ABS-Teilen gibt es jetzt jede Menge Punkte, die wie Markierungen aussehen, tatsächlich aber wohl von der Fertigung stammen. Leider sind auch die tatsächlich als Markierung gedachten Punkte so ungenau, dass man besser dreimal prüft, an welcher Stelle man ein Loch bohrt.
Die Fockbefestigung hatte ich weiter oben im Bericht schon angesprochen.

Die Markierung für die Fockschotdurchführung ist z.B. nicht genau in der Mitte.


[attachment=9616]

Picture 53
Außermittige Markierung für Fockschotdurchführung



Die Markierung für die Großschotdurchführung ist zu hoch angebracht. Dafür ist da, wo vorher ein Loch für den Ruderkoker war, jetzt noch nicht mal mehr eine Markierung gesetzt. Da heißt es gründlich zu arbeiten, um genau in der Mitte des Rumpfes am besten auch noch im richtigen Winkel ein sauberes 4mm Loch anzubringen. Ich habe das Loch mit einem Abstand zur Heckkante des Rumpfes von 32 mm gebohrt. Das entspricht der „alten“ Position in Relation zum Kiel. Das Ruder schließt mit dem Spiegel ab und die 5 mm Rumpfüberstand ragen darüber hinaus. Entsprechend hat das Loch für den Ruderkoker im Deck einen Abstand von etwa 27mm zum Spiegel. Um den Ruderkoker beim späteren Verkleben sauber ausrichten zu können ist dieses Loch allerdings deutlich größer als 4 mm und nach einigen Passversuchen auch nicht mehr ganz rund.

Es sind übrigens nicht alle Beutelchen mit Teilenummern versehen. Ich habe ziemlich lange vergeblich nach den Einschlagmuttern und den Augschrauben mit dem metrischen Gewinde gesucht. Am Ende habe ich dann die Fockaufhängung und die Achterstagbefestigung selbst aus Draht gebogen. Da war allerdings leider schon ein Loch im Spiegel. Erst viel später ist mir aufgefallen, dass in einem Beutel kleine Augschrauben mit selbstschneidenden Gewinden sind. Ob die allerdings halten würden, wenn man sie in die relativ dünnen ABS Stücke schraubt?

Wantenspanner und auch U-Scheiben fehlen komplett. Aber damit kann wenigstens niemand auf die Idee kommen, den Doppelmast auch noch mit Wanten zu versteifen. Selbstklebendes Klettband gibt es auch nicht. Ich bin mir allerdings nicht sicher, ob das vorher im Bausatz war. Sollte man sich frühzeitig besorgen, weil das für die Akkupositionierung ganz hilfreich ist.


[attachment=9617]

Picture 54
Achterstagbesfestigung  


Beim Einkleben des Fockhakens und der Achterstagbefestigung habe ich auch der ab Werk verklebten Servobrettauflage noch etwas Stabilit gegönnt. Nur mit 3 Tropfen Sekundenkleber war mir das zu heikel.


[attachment=9618]

Picture 55  
Zusätzliche Verklebung Servobrettauflage  


Am Rumpf habe ich am Ende doch etwas nachgearbeitet. Am Bug rechts und links etwas von der Kante weggenommen und am Heck etwas auf der Steuerbordseite abgeschliffen, weil der Überstand auf dieser Seite größer war und auch nicht mit dem Deck zusammengepasst hat. Das kann natürlich bei der nächsten Produktionscharge schon wieder anders aussehen. Es lohnt sich aber, da genau zu arbeiten, das Verkleben ist auch so schon schwer genug.
Der RC – Einbau war ziemlich einfach. Die noch vorhandenen Servos und der Schalter haben genau in die Ausschnitte der Brettchen gepasst. Für den Empfänger habe ich mir einen Befestigungswinkel aus einem Stück Lexan gebogen. Damit ist das Antennenkabel direkt unter dem Deck und der Quarz ist ohne größere Probleme herausnehmbar. Auf den Boden, so wie im Bauplan eingezeichnet, wollte ich den Empfänger nicht packen.



[attachment=9619]

Picture 56    
RC Equipment  


Beim Brettchen für das Ruderservo war noch etwas Futter erforderlich.


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Picture 57
Unterlage für Ruderservobrett  




edit

As announced now some further info about the assembly of the kit. It is not intended to write another step by step guide for beginners. I show only what I particularly noticed. This may be something that is different to the old kit, potential sources for errors, difficult assembly situations which are supposed to be overlooked or simply something that doesn’t work as described. I´ll  try again  with less words, more pictures.

The plywood parts are now slightly thinner than before, just 1,6 to 1,7 mm instead of 2.0. This is pretty borderline and if the sail servo would not help as kind of reinforcement…


The wood in my kit looked on one side as having been wet before. (Meanwhile I have learned that this is most likely something like tar remaining from the production process)

Picture 48
Plywood parts


There is no longer an additional servo mount blank in the kit, however plenty of wood is left over to make an adapter for smaller servos. The rudder servomount backings are missing. Instead, all already glued in ABS parts are available in wood again and some other unnecessary parts, too.
The sailservo mount backing has to be cut out preferably before glueing and the servo mount support is too long as well and needs to be cut.

Picture 49
Reworked plate backing

Picture 50
Servo mount support too large


The parts for the boat stand are at 3,0mm half a mm thinner than before, but no problem for the stability. Bit more annoying that the padding for the edges are missing. I have stolen a hair or better a leg from my wife’s  floormop and glued it with super glue on the wooden edges.

I assembled the cockpit bulkhead. In the first step glued in the middle section only as the later  camber of the deck was still unknown at this point.

Picture 51
Cockpit bulkhead

I did not install the central bulkhead. He who wants to do that has to cut it out first as there is a reinforcement glued in for a fifth canopy latch (the kit however includes 4 latches only).

Picture 52
Central bulkhead


Attention, different to the old version the ABS parts have now many dimples looking like marks, which are most likely just positioning points from the manufacturing process. Unfortunately even the intended marks are so imprecise that it is better to check three times before drilling a hole.
I had already mentioned the jib retainer position.

The mark for the jib sheet fairlead is not centered.

Picture 53
Off-center mark for jib sheet


The mark for the Main sheet fairlead is positioned too high. In exchange for that there is no longer a mark for the rudder bush position. You need to work thoroughly to drill a clean 4mm hole exactly in the middle of the hull and if possible als at the right angle. I drilled it with a distance of 32 mm to the rear edge of the hull. This should be like the old position in relation to the keel. The rudder ends at the rear end of the deck and the hull overhangs about 5 mm. Accordingly the deck’s hole for the rudder bush is about 27mm away from the transom. In order to allow a proper adjustment of the rudder bush during subsequent glueing this hole is significantly bigger than 4mm and after some test fittings no longer round.

By the way, not all bags have stickers with part numbers. I wasted quite a lot of time looking for the captive nuts and the metric ring-screws. At the end I attached the jib and the backstay using self-made wire bent parts.  That was unfortunate as  I had already drilled  the hole in the transom. Much later I realized that there was a small bag with self-cutting ring-screws. Not sure if they would hold in the thin ABS.

Turnbuckles for the shrouds and washers are completely missing.  Self-adhesive Velcro is missing and should be bought early as it is quite helpful for the battery positioning (and needed before connecting hull and deck).

Picture 54
Backstay mount

While glueing jib and backstay mount I added some glue (Stabilit) to the servo mount support. 3 drops of superglue seemed too delicate to me.

Picture 55
Additional bonding servo mount support


Paying a bit more attention to the hull I decided to rework it by sanding  the edge near the stem on both sides and also reducing the edge on starboard near the stern, as it didn’t fit the deck. Efforts here pay off as connecting hull and deck is already difficult enough.

The RC- installation was pretty easy. The available servos and the switch matched exactly with the servo mounts. I have bent a piece of Lexan to make a mounting bracket for the receiver. The antenna is right below the deck and the quartz is easily accessible. I did not want to place the receiver in the bilge as shown in the plan.

Picture 56
RC Equipment

The rudder servo mount needed some shimming.


Picture 57
Support for rudder servo mount


RE: Graupner/SJ Racing Micro Magic Best. Nr. 2014.V2 - bora - 28.11.2014 16:02

Nicht so gut: Der Hebel zur Anlenkung des Ruderarms hat jetzt plötzlich eine 4mm große Bohrung für die Sicherungsschraube. Die M3 Schraube wackelt darin doch ziemlich hin und her. Ich habe deshalb mit verschiedenen untergelegten U-Scheiben rumgespielt, bis die Schraube mehr oder weniger an beiden Stellen stramm anliegt.


[attachment=9621]

Picture 58  
Ruderhebel mit zu großer Bohrung



[attachment=9622]

Picture 59  
„verbesserte“ Ruderanlenkung


Noch so eine Kleinigkeit: Die eigentliche löbliche Abflachung am Ruderschaft ist ziemlich tief angebracht. Man schafft es vielleicht gerade so, die Schraube aufzudrehen. Besser man schleift oder feilt am Ruderschaft noch ein Stück nach oben weg.  Noch besser wäre natürlich, hier mit einer kleinen Feder zu arbeiten, wie im RFH Kasten. Dann muss aber noch mehr weg und man braucht eine sehr kurze Feder. Bei Verwendung des Bausatz-Rohres mit Innendurchmesser 3,2 ist es nicht wirklich empfehlenswert, den anderen Weg zu gehen und den Koker zu kürzen. Dann wackelt das Ganze noch mehr. Die Feder gegen den Cockpitboden zu spannen mit U-Scheibe als Unterlage geht sicher auch, mag ich aber nicht so. Besser wäre, Rohr 4/3,05 besorgen. Damit ist die Sache praktisch spielfrei, auch mit kürzerem Ruderkoker.
Aber nur nebenbei, das Boot fährt auch, wenn das Ruder etwas wackelt.



[attachment=9623]

Picture 60  
Ruderkoker/Ruderschaft


Was eher größere Auswirkungen haben kann ist, wenn man die Riegel für die Kabinenhaube da befestigt, wo die Markierungen im Deck angebracht sind. Das ergibt kaum noch Überlappung.


[attachment=9625]

Picture 61  
Falsche (rote) Markierung für die Kabinenhaubenriegel


Kleine Fleißarbeit:

[attachment=9624]

Picture 62
Akkuschlitten  


edit

Not so good: The lever for the rudder (called tiller in the booklet) has now suddenly a 4mm hole. This allows a lot of play for the M3 screw resp. the rudder. I have played around with different washers to shim the screw head.

Picture 58
Tiller with too large hole


Picture 59
“Improved” version

Another small thing: The position of the basically welcome flat section on the rudder post is fairly low. You can hardly get the screw on it. So you better grind a bit more away direction upwards. Even better would be to work with a small spring like the RFH version does. But then you have to grind even more or to work with a very short spring. When using the rudder bush from the kit it is not really recommendable to go the other way and shorten the rudder bush as this would cause even more slackness. I personally don’t like to tension the spring against a washer on the bottom of the cockpit. I would rather try to get a 4/3,05 mm tube. Then it is almost at zero-play even with a shorter ruder bush.

But just by the way, the boat will sail even with a slight wobbling in the rudder.

Picture 60
Rudder bush / rudder post


What may be more of a greater impact is when you place the latches for the canopy using the marks on the deck. There will be almost no overlapping.

Picture 61
Wrong (red) marks for the canopy latches

Small voluntary extra work:

Picture 62
Battery carriage


RE: Graupner/SJ Racing Micro Magic Best. Nr. 2014.V2 - bora - 28.11.2014 16:22

Vor dem Verkleben sieht dann der Rumpf so aus:


[attachment=9626]

Picture 63  
Rumpf mit RC-Einbau  


Weil die Servobrettauflage mit etwas Neigung nach rechts eingeklebt war, habe ich das Servobrett seitenverkehrt gegenüber dem Plan eingebaut, damit die Großschot etwas tiefer kommt. Den Block für die Fockschot habe ich später zwei Löcher nach innen gesetzt.


Und das Deck:


[attachment=9627]

Picture 64  
Deck vor dem Verkleben  


Was etwas später schon nicht mehr ganz richtig war, weil da der Rumpf dann so aussah:


[attachment=9628]

Picture 65  
Rumpf vor dem Verkleben  



Der Schaumstoff drückt den Rumpf auseinander. Ohne diesen Druck würde sich am Rand des Rumpfes zum Deckel hin ein unkontrollierter Spalt ergeben. Das liegt einfach daran, dass dem Rumpf wie ganz am Anfang beschrieben, einige Millimeter fehlen und er sich deswegen nur mit ziemlichem Nachdruck sauber ans Deck kleben lässt.


Das Verkleben habe ich in drei Schritten gemacht. Erstmal das Deck mit Stabilit auf die Kielmasttasche geklebt, in der richtigen Position fixiert und trocknen lassen.


[attachment=9629]

Picture 66
Verkleben von Deck auf Kielmasttasche  


Danach das Deck im vorderen Bereich vorbereitet…


[attachment=9630]

Picture 67  
Vorbereitung Bugverklebung


An der Bugverstärkung etwas Stabilit angebracht, danach entlang der Kanten je eine Linie Uhu Plast Special gelegt und das Tape Stück für Stück mit etwas Gefühl für die Spannung angelegt. Das Deck muss zwar komplett aufliegen aber das Ganze soll sich nicht durch zu viel Tape-Spannung verformen.


[attachment=9631]

Picture 68  
Bugbereich nach dem Verkleben



Das Heck geht im Prinzip genauso, ist nur etwas schwieriger weil da der Kantenverlauf etwas anders und noch dazu der Ruderkoker zu verkleben und auszurichten ist. Das natürlich nur,  wenn man es so macht wie gleich beschrieben. Man könnte den Ruderkoker auch in einem weiteren Schritt ausrichten und verkleben. Genauso kann man sich auch bei der Bearbeitung der Teile noch etwas mehr Mühe geben und dann nicht mit spaltfüllendem Stabilit, sondern mit Uhu Plast Spezial, Aceton oder wenn man Vertrauen hat auch mit Sekundenkleber verkleben.


[attachment=9632]

Picture 69  
Heckbereich zum Verkleben vorbereitet  


Mit etwas Reservetape…..   Picture 69b   [attachment=9633]


edit

Before glueing the hull looks like this:

Picture 63
Hull with RC Installation

As the servo plate mount was glued to the keel socket with a certain angle to the right I assembled the servo plate in the reverse direction in order to get the mainsheet a bit deeper. The pulley block for the jib sheet was later moved 2 holes inside. (and even later replaced by a self-made wire bent part).


And the deck:


Picture 64
Deck before glueing

Which was short time later no longer correct, as then the hull looked like this:

Picture 65
Hull before glueing

The foam pushes the hull apart. Without this pressure there would be an uncontrolled gap between hull and deck. This is simply a result of the smaller girth of the hull as mentioned in the beginning. It really takes some extra pressure to connect hull and deck properly.

I glued in three steps. First step was to glue the deck on to the keel mast socket using Pattex Stabilit, I fixed it in the right position and gave some time to dry.

Picture 66
Bonding of deck and keel mast socket

After that prepared the front part of the deck…


Picture 67
Preparation


Put some Stabilit on the bow reinforcement, one line of Uhu Plast Special on each side along the edge and then applied the tape step by step with some sensitivity. The deck has to rest on the hull completely but the whole thing should not get deformed by too much tape tension.


Picture 68
The bow after bonding


The rear part is basically the same just a little more difficult as the shape of the edges is different and the rudder bush has to be glued and aligned. This of course only if you do it the same way as described. You could also glue the rudder bush in a separate step.


Picture 69
Rear area ready for bonding


With some reserve tape   Picture 69b


RE: Graupner/SJ Racing Micro Magic Best. Nr. 2014.V2 - bora - 28.11.2014 16:27

Und los geht’s

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Picture 70  
Verkleben des Hecks mit Stabilit  



Genau wie vorne nach dem Stabilit entlang der Kanten Uhu Plast Spezial anbringen und dann Stück für Stück Tape anziehen und noch etwas von dem Reservetape am Heck anbringen.

Im gleichen Atemzug ein Stückchen Mastrohr, Kielflosse und Ruder einstecken und das Ruder mit Tape mittig ausrichten. Danach kann sich das Schätzchen und man selbst erstmal von dem Stress erholen.


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Picture  71  
Ausrichtung Ruderkoker beim Verkleben



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Picture 72  
Boot nach dem Verkleben  


Solange der Stabilit noch nicht ganz fest ist, kann man eventuelle Übermengen noch relativ einfach entfernen; irgendwelche Fingerabdrücke auf dem ABS mit einem in Spiritus getränkten Papiertuch sogar ziemlich einfach „abbutze“.
Die Heckverklebung muss ziemlich zügig durchgezogen werden. Bei mir hat der Stabilit schon begonnen anzuziehen, als ich die letzten Korrekturen an der Ruderausrichtung vorgenommen habe.  Weniger Temperatur und etwas weniger Pulver scheinen die Reaktion wohl zu verlangsamen. Man kann es trotzdem mit dem richtigen Mischungverhältnis und ohne Kühlschrank schaffen, wenn man alles gut vorbereitet und den Ablauf im Kopf ein paar Mal durchgeht. Allerdings sicher kein Job für die Mittagspause.

Wenn alles gut gelaufen ist, erhält man am Ende einen Rumpf, bei dem kein Spalt zwischen Rumpf und Deck ist und dessen Deck gerade verläuft und keine Wellen hat. Das Deck hat aus den genannten Gründen eine deutlich größere Wölbung von einer Seite zur anderen als beim alten Boot. Was man mit dem Hecküberstand macht oder eventuell machen muss, wird sich irgendwann vielleicht klären. Ohne weitere Veranlassung würde ich da erstmal nichts wegschleifen, bestenfalls einen Millimeter, damit man in der Gesamtlänge nicht über 535mm kommt.

Nach dem Trocknen muss man irgendwie die Schaumstücke wieder aus dem Rumpf herausholen. Man freut sich dann, wenn vor allem die vorderen Stücke nicht zu groß gewählt wurden. Wenn man keine sehr lange Spitzzange hat kann man vielleicht auch eine „Bergungsschnur“ durch die vorderen Schaumstücke legen. Das natürlich vor dem Verkleben.

Als nächster Schritt wäre dann eine Dichtheitsprüfung angebracht.


Nach dem Aushärten war dann das Deck beim Anfassen am vorderen Cockpitrand noch ziemlich labil. Mit dem im Bild dargestellten „Spezialwerkzeug“ zum Auftragen von etwas Stabilit auf jeder Seite der vorher nur mittig verklebten Decksverstärkung ließ sich das aber gut beheben. Durch das relativ dünne Decksmaterial fühlt sich das Deck etwa in der Mitte des Kabinendeckels immer noch etwas weich an. Damit kann man aber leben.


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Picture 73  
Verklebung der Ecken der hinteren Decksverstärkung  



edit

And there you go


Picture 70
Bonding of stern area with Stabilit


Like at the front part, after Stabilit two lines of Uhu Plast Special along the deck edges and then apply the tape and some of the reserve tape at the stern.

In the same breath put in a piece of mast pipe, a keel fin and the rudder and align the rudder properly with some tape. After that your baby and you have some time to recover.

Picture 71
Alignment of rudder bush during bonding


Picture 72
Boat after bonding


During the process of drying it is not too difficult to remove any excess of glue, fingerprints on the ABS can easily be wiped away with some spirit and a paper towel.
The bonding of the stern area has to be carried out fairly quickly. In my case the glue begun to dry while I made the last adjustments of the rudder. Less temperature and slightly less powder seem to reduce the reaction speed of the glue. But it is possible to make it with the proper mixture and without the fridge, if everything is well prepared and the sequence is in your head. However, certainly not a job for the lunch break.


If everything went well it delivered a hull without a gap to the straight deck. For the mentioned reasons the curvature of the deck from left to right is significantly bigger than before. Right now it is pretty unclear what to do with the hull overhang at the stern. Without further reason I would not do more than eventually grind 1 mm away in order to reduce the total length to 535 mm.

After drying you have to get the foam pieces out of the hull. You are happy if especially the front pieces were not too big. If you don’t have very long nose pliers you could eventually use a rescue string wired around the foam pieces, of course before glueing.

As next step a leak test would be appropriate.

After curing the deck felt pretty unstable near the front edge of the cockpit. Using the shown “special tool” I applied some Stabilit to the corners of the bulkhead which was so far only centrally bonded.


Picture 73
Bonding of the corners of the rear bulkhead


RE: Graupner/SJ Racing Micro Magic Best. Nr. 2014.V2 - bora - 28.11.2014 16:56

Wie bereits besprochen haben der Kiel genau wie das Ruder sehr scharfe Vorderkanten, die man beide sorgfältig abrunden sollte. Die Zunge des Kiels hat offensichtlich fertigungsbedingt seitlich diverse zylindrische Ausbuchtungen, die man besser flach schneidet oder schleift, weil man sonst beim Ein- oder Ausfädeln ständig hängen bleibt. Ungeachtet dessen passt der Kiel sehr einfach in die Kielmasttasche und lässt sich auch weiter einführen, als bei anderen Booten, die ich habe.

Wenn man nun schon ein anderes Boot und vorhandene Kiele hat, sollte man sich vor dem Verkleben des neuen Kiels mit dem Blei genau überlegen, wie man die verschiedenen Kiele untereinander austauschbar macht, ohne zu tief oder zu hoch zu kommen (135 mm). Da gibt es verschiedene Möglichkeiten, auf die ich jetzt nicht näher eingehen will.

edit:
Hierzu  noch ein ergänzender Hinweis, weil erst nachträglich festgestellt: Die als Zubehör nachkaufbare Klassik Finne #2114.2 setzt quasi nochmal einen oben drauf. Die ist oben fetter geworden und passt wie Faust auf’s Auge in die neue, große Kieltasche. Sie steht sogar unten etwa 1mm über, wenn sie oben schon ans Deck stößt.  Das kann aber oben weggekürzt werden. Die Austauschbarkeit von Kielen wird dadurch nicht unbedingt einfacher.


Das Baukastenblei habe ich nach dem Klopfen innen geritzt, die Finne ausgeschnitten (26mm Überstand)  und schräg angebohrt. Das erlaubt eine formschlüssige Verbindung und macht imho einen Sicherungsstift (der im Baukasten enthalten ist) verzichtbar. Ohne zusätzlichen Ballast mit Stabilit verklebt liegen am Ende rund 410 Gramm auf der Waage. Das ist etwas wenig. In Deutschland spielt es eigentlich keine Rolle, aber im Rest der Welt, wo nach MMi gesegelt wird, hätte man schon gerne 420 Gramm. In den Ausschnitt hinter der Finne passen vielleicht zusätzliche 2 oder 3 Gramm Blei. Plastikschalen mit noch mehr Kleber bringen vielleicht noch ein paar Gramm aber leider auch zusätzlichen Auftrieb und sind deshalb keine Lösung für die Regatta. Es wäre also schön, das Blei würde so überarbeitet, dass es wieder etwas länger und etwas schwerer wird.

Aktuell kann man auch noch versuchen, eine Kielbombe aus dem Zubehörregal zu bekommen. Die sind wahrscheinlich noch vom Lieferanten made in Europe und haben die alte Form und etwa 6 bis 7 Gramm mehr Gewicht, als die China Kracher. Vielleicht bleibt diese Option  ja auch dauerhaft erhalten.



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Picture 74  
Kielbombe vor dem Verkleben  



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Picture 75  
Kielfinne vor dem Verkleben  


Weil der Schaum im Rumpf für eine gute Formgebung bei der Verklebung erforderlich war, musste ich das Servobrett natürlich herausnehmen. Anschließend stand ich vor der Aufgabe, das etwa einen Meter lange Antennenkabel nicht nur irgendwie, sondern möglichst nahe unterhalb des Decks und ohne Konfliktpotential mit den Schoten anzubringen. Ich habe das dann mit einem Kunststoffröhrchen gelöst, das praktisch über die gesamte Rumpflänge geht.


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Picture 76    
Antennenröhrchen    


RE: Graupner/SJ Racing Micro Magic Best. Nr. 2014.V2 - bora - 05.12.2014 19:12

Zusammenbau des Riggs

Hier muss man meiner Meinung nach unterscheiden zwischen Segeln und Hardware. Es lohnt sich eigentlich nur bedingt, Arbeit in die Segel zu investieren. Das Segeltuch ist dick, hart und vor allem enorm feuchteempfindlich. Schon bei hoher Luftfeuchtigkeit an einem typischen Herbsttag am Wasser beginnt ein gewisses Größenwachstum. Bei Regen schlabbert alles irgendwann nur noch rum. Man kann dann zwar noch irgendwie segeln, aber nicht mehr mit Spaß und schon gar nicht auf Augenhöhe im Wettkampf mit anderen.

Neben einigen Verbesserungsansätzen, was den Schnitt angeht, gibt es auch ein paar ziemlich schlechte Details. Die steifen Patches für die Verstärkungen sind, wie in einer bekannten Vorgabezeichnung als Dreiecke, aber teilweise erheblich zu groß ausgeführt. Das hat, obwohl die Dinger nur einseitig aufgeklebt sind, vor allem an den Unterlieken erheblichen Einfluss auf den Verlauf des Profils - und das trotz des harten Segeltuches.


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Picture 77  
Segel Eckenverstärkungen

Das Groß in meinem Baukasten hat kein Profil im Vorliek, ist schlecht verarbeitet (schlimme Falte in der Vorlieksverstärkung und damit große Beule im Segel) und hat auch keine Patches zur Verstärkung an den Anbindungspunkten zum Mast. Die habe ich aus eigenem Material angefertigt. (In einem späteren Baukasten, waren allerdings Vorliekspatches beigelegt.)

Man kann so eine Falte im Segel aufschneiden und Überkleben. Man kann auch versuchen, mit Lineal und scharfem Messer eine gewisse Vorliekskurve zu erzeugen (auch wenn man keine Schablone hat). Wie weiter vorne schon gezeigt, sollte man sich danach beim Anbringen der Löcher für die Befestigung des Großsegels am Mast nicht von den Pseudo-Markierungen in die Irre führen lassen.

Trotz aller Bemühungen hat man am Ende aber nur ein Segel für trockene Verhältnisse und kräftigen Wind.

Es macht deshalb mehr Sinn, sich auf den Aufbau des Riggs zu konzentrieren und bei Regattaambitionen ein Tuningsegel zu kaufen.

Da muss man zunächst mal überlegen, was man mit der seltsamen Mastsituation (ein 6er Rohr über ein längeres 5er Rohr geschoben) anstellen will. Aus dem Baukasten genommen scheint es erstmal so, als wären die beiden Rohre miteinander verklebt. Ich kann mich nicht mehr genau an die Situation erinnern, aber vermutlich war die Verklebung so, dass unten die 6mm gerade so durchs Deck gehen und oben dann die Fockbefestigung im passenden Abstand zum Top auf den 6mm Durchmesser aufgesteckt werden kann.

Wie schon weiter oben geschrieben, war diese Verklebung, wenn überhaupt vorhanden, aber nur von kurzer Dauer. Man kann versuchen, die Verklebung zu erneuern, erhält dann aber einen  Mast, der mit den zwei Rohren viel zu steif und zu schwer ist.

Leider kann man nicht einfach das 6mm Rohr alleine ganz nach unten schieben und oben ein entsprechend gekürztes Stück 5mm einkleben. Dafür ist der 6mm Abschnitt zu kurz, die Fockbefestigung käme zu tief -selbst für Tieferfockanschlagsfetischisten.  Man muss also entweder unten auch noch mal ein 5mm Stückchen einkleben und das 6mm Rohr entsprechend höher schieben (wahrscheinlich beste Lösung) oder ein weiteres Stück 6mm-Kohlerohr haben, das auf einen 5mm Mast passt, um oben den Anschlag etwas höher zu bekommen. Das ist gar nicht so einfach, weil der Innendurchmesser bei den üblichen 6/5er Rohren kleiner als 5 mm ist.

Beim Testbau habe ich etwas unter Zeitdruck und in dem Bewusstsein, dass das Baukastenrigg genau wie eine Sitzheizung sowieso für den …. ist, einfach beide Maststücke ganz nach unten geschoben, oben ein vorhandenes Stück Skyshark IIP darübergeschoben (das hat innen 5mm) und ohne etwas zu kleben weitermontiert. Wie gesagt, eine quick&dirty Lösung, nicht zur Nachahmung empfohlen weil viel zu schwer und zu hart.

Was jemand dazu bewegt, sich so eine Doppelmastlösung auszudenken, ist mir ein großes Rätsel. Ein 6mm Rohr bis zur Fockaufhängung und nur oben ein eingeschobenes und eingeklebtes 5mm Stück würde Material (und Gewicht) sparen, wäre von der Bearbeitung her genauso einfach oder schwer und würde vor allem einen brauchbaren Mast ergeben.

Fast vergessen: Die Schotschnur in meinem Baukasten lässt sich auch mit allen bekannten Tricks nicht in die Klemmschieber einfädeln. Ich habe andere Schnur genommen. Die Clipse zum Festklemmen von z.B. Schoten auf den Bäumen erfüllen ihren Zweck nicht wirklich, weil sie ganz leicht hin und her rutschen. Wenn man keine anderen z.B. aus dem Drachenzubehör hat, muss man extra Sicherungen anbringen, Silikonschlauch wäre da eine mögliche Lösung.

Der Rest des Riggs ist dann mehr oder weniger nach Bauplan montiert. Für den Vorlieksspanner des Großsegels habe ich dann tatsächlich noch die Decksverstärkung auf der Steuerbordseite nutzen können. Normalerweise mache ich das ganz anders, aber so funktioniert es auch.



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Picture 78
Rigg nach nachträglicher Überarbeitung

Mit etwas mehr Zeit habe ich das Rigg nachträglich noch etwas überarbeitet: Das im ersten Rutsch etwas zu lange Aufsatzstück aus Skyshark gekürzt und die Fockbefestigung unten auch etwas kürzer gemacht. Damit kommt die Fock tiefer und näher an den Mast, sehr nahe, wie man auf dem Bild sieht. Ich habe deshalb die Draht-Mastringe, die sich gerne mal in der Dirk verhaken, rausgenommen und stattdessen Ringe aus dünner Nylonschnur hergestellt.

Am Schothorn des Großsegels ist jetzt ein selbst gebogener Drahthaken, der nicht so hoch aufbaut, wie der Klemmschieber aus dem Baukasten. Damit kann auch das Groß nochmal etwas tiefer.
Dem Vorliek des Großsegels habe ich etwa 3,5 mm Rundung verpasst, die großen Ecken an der Fock etwas verkleinert.

Da im Bauplan keine Darstellung des aktuellen Riggs ist, hält man sich bei der Herstellung des Mastes und dem Aufbau des Riggs besser an die im deutschen Diskussionsthread gezeigte Riggzeichnung von Thomas. Die eingetragenen Maße passen genau zu den vorhanden Teilen.


Auch wenn es auf dem Foto so aussieht, als ob man den Mast noch etwas kürzen könnte… Das Segelmaterial neigt ganz offensichtlich zum Wachstum und wenn man gleich am Anfang zu nah an die Kante geht, könnte man später das Problem bekommen, dass man mit Groß oder Baum zu tief ist. Also besser erstmal die paar mm Überlänge lassen.





Am Ende noch ein paar nachträgliche Modifikationen:

Ruderkoker etwas gekürzt, kleine Druckfeder eingeschoben, Klassik-Ruder angehängt.
Neues (leichteres) Segelservo eingebaut (das alte hatte Karies), aus Holzresten Servoarm mit Drahtaugen gebastelt (die Schot läuft sehr rau durch die Baukastenblöcke), Servo mit Plastidip abgedichtet

Fach für Schwamm unter dem Segelservo eingerichtet

Kleinen 2,4 GHz Empfänger eingebaut, Binding mit meiner „normalen“ Funke


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Picture 79  
Ruder mit Feder



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Picture 80   
Geänderter Innenausbau


Ich habe das Boot mit diesem Rigg und einem 640er Kiel bei trockenem Wetter und frischem Wind im letzten Lauf beim Regiocup 2014 in Berlin eingesetzt. Es lief wirklich gut.


RE: Graupner/SJ Racing Micro Magic Best. Nr. 2014.V2 - bora - 05.12.2014 19:16

Weil das doch insgesamt ziemlich viel Text war, nachfolgend eine

Zusammenfassung der Auffälligkeiten im Vergleich mit dem alten Racing-Baukasten:


Verbesserungen:

Wandstärke Rumpf größer, Bruchanfälligkeit am Bug deutlich reduziert
Kiel/Masttasche vorverklebt
Segelschnitt modernisiert, Druckpunkt etwas tiefer
Bäume etwas stabiler


Keine Verbesserung bzw. Mängel:

Sperrholz zu dünn, Teile fehlen, Teile überflüssig
Kantenschutz Bootsständer fehlt
Selbstklebendes Klettband fehlt
Nacharbeiten an Holzteilen und Servobrettauflage erforderlich
Markierungen an ABS teilen falsch oder nicht vorhanden
Rumpfform weicht deutlich vom alten ab, Verklebung sehr schwierig
Plan/Anleitung passen nicht zusammen, einige dargestellte Teile fehlen/wurden durch billigere ersetzt
Schotschnur passt nicht in Klemmschieber
Clipse rutschen auf den Bäumen
Ruderhebel mit falscher Bohrung wackelt
Innendurchmesser Ruderkoker zu groß
Segelmaterial schlecht
Segelverarbeitung schlecht
Doppelmast zu schwer, zu steif
Racing Kiel und Ruder mit scharfen Vorderkanten
Passung Masttasche/Kielzunge problematisch (siehe auch edit in Beitrag # 19)
Kielblei für MMi-Einsatz zu leicht

Rolleyes


RE: Graupner/SJ Racing Micro Magic Best. Nr. 2014.V2 - bora - 10.12.2014 22:59

Fazit

Hurra, es gibt wieder einen MM Bausatz! Leider mit noch ein paar Tücken mehr, als der alte. Deshalb ist es noch mehr als früher angeraten, sich vor dem Zusammenbau zu informieren, was man verbessern kann oder was man braucht, um einige eingebaute Klippen zu umschiffen. Sonst hat man fast täglichen Bastelstillstand und Frust. Für den Regattaeinsatz bei jedem Wetter kommt man um ein zusätzliches Tuningsegel nicht herum. Vor allem der ambitionierte MMi-Segler wird auch über einen Klassik-Kiel mit schwererem Blei und ein Klassik-Ruder nachdenken.

Das aktuelle Preis-/Leistungsverhältnis vergleicht man besser nicht mit anderen Fernost Schnäppchen. Man freut sich stattdessen lieber über den gratis gelieferten Mehrwert in Form von etablierten Micro Magic Netzwerken, die es in vielen Ländern gibt. Da erhält man Tipps zu Bau oder Trimm und kann fast jedes Wochenende unter Freunden zum Segeln gehen.  Und wer es genau wissen will, kann seine Ambitionen mit überschaubarem Aufwand bis zu einer EM-Teilnahme ausleben.



Davon abgesehen haben sich rund um die Micro Magic Klasse in den letzten zwei Jahren so viele Randbedingungen verändert, dass sich die Frage aufdrängt:

Quo vadis Micro Magic?

Deshalb für die, die auch darüber nachdenken, ein paar weitergehende Informationen und Gedanken…


Mein erster Eindruck von dem Bausatz -nichts von den an der RFH eingeführten Verbesserungen übernommen, unterschiedliche Farben an ABS-Teilen, vermurkstes Großsegel…- war so schlecht, dass ich Zweifel hatte, ob ich das Boot überhaupt zusammenbauen soll. Nach einem längeren Telefonat mit Martin, der mir den Bausatz geschickt hatte, habe ich mich dann aber doch drangesetzt. Immerhin schien sich bei Graupner vieles geändert zu haben - einiges ist besser geworden. Es ist z.B. fast alles verfügbar, nicht nur MM Teile, auch Akkus, Servos etc…  Vor allem natürlich, die MM ist wieder lieferbar, in verschiedenen Varianten.

Parallel zum Bau startete ich eine Kommunikation mit Graupner/SJ. Die war anfangs so, dass Mängel zur Kenntnis genommen und Besserung versprochen wurde.  Bis ich dann nach der absolut verwunderlichen Information, der Bausatz wäre auf Wunsch der damaligen Experten nicht verändert worden, die Vertrauensfrage gestellt habe.

Kurz danach tauchte im deutschen Forum ein Vergleich des Bootes mit einem AMG Mercedes auf, der ab Werk niemals renntauglich sein könne. Dieser Gedankengang  wurde in ähnlicher Form aber sinngemäß gleich vom Graupner Sachbearbeiter mir gegenüber wiederholt. Außerdem habe ich von ihm erfahren, dass mein Bericht ganz offensichtlich lächerlich sei, weil es angeblich Rücksprachen mit Seglern gab, „die sich sehr über den Baubericht amüsiert haben“. Mir wurde ein Übermaß an Kritik vorgeworfen, Regattasegler seien schließlich alle Experten, die das Boot selbst optimieren könnten. Der Gipfel jedoch die Äußerung: „Wenn allerdings kein Produkt mehr gewünscht wird oder zerredet wird, müssen wir uns natürlich neue Gedanken machen.“

Ich sehe natürlich keinen Sinn darin, auf dieser Ebene mit Graupner/SJ bzw. dem dort für die MM verantwortlichen Mitarbeiter eine Kommunikation fortzuführen.

Einhergehend mit dieser Einstellung des Sachbearbeiters gibt es bei Graupner noch einige Veränderungen, die eher unerfreulich sind:

  • Die Preise, vor allem für einige einfache Teile, sind abenteuerlich hoch. Eine offensichtlich vielstufige Kalkulation durch Konzern und oder Vertriebswege führt dazu, dass man natürlich teurer ist, als kleine, flexible Wettbewerber, die ihre Produkte ohne große Overheads auf eher direkten Vertriebswegen vermarkten.
  • Über zwei Jahre Lieferausfall und eine komplette Fertigungsumstellung und –verlagerung wurden nicht genutzt, um ein paar bereits vorhandene, bessere Lösungen in den Baukasten zu bringen.
  • Stattdessen wurden weitere Fehler eingebaut, die von jeglicher Qualitätssicherung scheinbar unbemerkt, ergänzt um einige seltsame neue Lösungen in den Handel kommen.


Das erscheint mir nicht zuletzt aufgrund beruflicher Erfahrungen mit ähnlichen Situationen bedenklich, denn:

  • Als hochpreisiger Marktführer hat man nur einen Ausweg: Den Anderen immer einen Schritt voraus sein und außerdem grundsätzlich zweifelsfreie Qualität abliefern. Dann zahlt der informierte Verbraucher auch gerne mehr Geld. Der Schnäppchenjäger kauft sowieso das billigste Angebot, nur eben zweimal oder dreimal.
  • Bei den direkten, günstigeren Wettbewerbern arbeiten Profis permanent an der Verbesserung der Produkte. Das würde auch Graupner/SJ helfen. Aber bei der Micro Magic werden nicht nur die Chancen ausgelassen sondern es wird auch noch schlampig gearbeitet.
  • Anstatt Kritik anzunehmen, schiebt man die Schuld auf Andere und natürlich auf die Umstände und zuletzt verunglimpft man die Kritiker. Dabei ignoriert man völlig die Tatsache, dass man mit etwas mehr Liebe zum Detail ohne Mehrkosten ein in Verbindung mit der international etablierten Regattaszene (= Multiplikatoren zuhauf) konkurrenzloses Produkt haben könnte.

Nun gut - es bleibt mir nur die Feststellung, dass da in vielerlei Hinsicht Verbesserungspotentiale vorhanden sind, auf deren Hebung wir RC-Segler offensichtlich keinen Einfluss haben.

Wir müssen uns überlegen, ob wir „so ein Boot“ haben wollen.

Das muss natürlich jeder für sich entscheiden:

  • Eine größere Gruppe Rentner in Florida wird vielleicht von der MM zum vergleichbaren Boot aus heimischer Fertigung wechseln, das dort segelfertig für 240 USD angeboten wird und Support, Teile etc. quasi vor Ort hat. Zumal die MM-Freunde aus USA berichten, dass die aktuelle Graupner/SJ Vertriebsstrategie offenbar kleine, lokale Händler mit unüberwindbaren Mindestbestellmengen und Wahnsinns Preisen abschreckt.
  • In Ländern mit größeren MM Netzwerken ist man erst mal froh, dass die MM wieder am Markt  ist und so der letzte Ausweg zur Rettung der Klasse, eine Öffnung der Regeln für alternative Boote mit allen damit verbundenen Komplikationen, nicht mehr zwingend erforderlich ist. Wobei es sich noch zeigen wird, wie der neue, längere und anders profilierte Rumpf im Vergleich mit alten Rümpfen performt.
  • Die unterschwellige Drohung „wenn kein Boot gewünscht wird… Gedanken machen“  von Graupner/SJ ist allerdings ein Schuss in die falsche Richtung und wird die Fraktion der  „Klassenwächter“ wieder auf den Plan rufen, die schon lange mehr Sicherheit in Sachen Verfügbarkeit (= auch andere Hersteller) fordert.
  • Als RC - Segler denke ich, muss man sich überlegen,  welche Alternativen es im Moment gibt, die für ähnliches Geld so viel kompakten Segelspaß in so gut etablierten Netzwerken bieten. Und dann wird man eher die Preise schlucken und die Mängel selbst beheben. Ob das so bleibt, wird sich zeigen. Die anderen schlafen ja nicht, im Gegenteil.


Bleibt am Schluss noch die Überlegung, wenn Micro Magic, dann RFH, Bausatz oder Teilesatz?

Die Erfahrung zeigt, dass viele, die längerfristig MM segeln und an Regatten teilnehmen, mindestens ein zweites Boot haben, weil man mit der Zeit einfach dazu lernt und andere Vorstellungen zur Bootsausführung entwickelt. Ein Einsteiger sollte das erste Boot also nicht überbewerten.

Die RFH ist ohne Bootsbauerfahrung keine schlechte Lösung. Ich setze dabei mal voraus, dass sie gerade zusammengebaut und dicht ist. Einige sinnvolle Tuningmaßnahmen sind ab Werk umgesetzt und nur das Segeltuch ist minderwertig.  Das lässt sich mit überschaubaren Kosten beheben.

Nach den letzten Infos von Martin ist allerdings der Kiel der RFH im Originalzustand nicht klassenkonform, da zu tief (>135mm) und für MMi zu schwer. Zumindest für den ambitionierten Regattaeinsatz nach MMi-Regeln würde man aber sowieso in einen Zubehör-Kiel investieren, der dann ohne Plastikhülle um die Bleibombe mit annähernd 420 Gramm und dem Blei in der richtigen Position (25mm) daher kommt. In Deutschland ist es zunächst nur wichtig so nachzuarbeiten, dass die 135mm eingehalten werden, „zu schwer“ gibt es in den Regeln nicht.


Der Bausatz macht mir eine Empfehlung schwerer, denn er hat den alten Stand in allen Belangen und zusätzlich einige neue Fallstricke. Einfach Kit und Kleber kaufen geht nicht. Wenn man schon Boote gebaut hat und entsprechende Werkstattausrüstung vorhanden ist, ist der Zusammenbau aber machbar. Ich hoffe, der Baubericht hilft auch etwas.  Man bekommt auch hier ein hartes, feuchteempfindliches Segel und dazu Racing- Anhänge (die fahren natürlich auch, aber halt anders) und für MMi ein zu leichtes Kielblei. Dafür kauft man keine Standard RC-Teile und hat damit die Chance, die Steuerung beliebig selbst zusammenzustellen und das Boot vielleicht auch etwas leichter zu bekommen.

Der Teilesatz (Stand Dez. 2014 noch nicht lieferbar) aus Rumpf, Deck, Kielmasttasche und Kabinenhaube ist dann für den Bastler, der das Boot schon kennt, vielleicht eine RFH zum Nachsehen hat, und weiß, wie er sich die anderen Teile besorgen oder machen kann. Der bezahlt dann auch nichts, was er nicht braucht.

Wie das im Vergleich finanziell aussieht, sollte jeder für sich selbst ausrechnen. Da gibt es viele Variablen.

Das ist natürlich alles nur meine ganz persönliche Meinung, die man teilen kann oder auch nicht.

Wir sehen uns am Wasser mit neu oder alt oder beidem…

Bis dann
Ralf

PS
Die von Graupner/Herr Vees zitierten Äußerungen habe ich als Antwort auf eine offizielle Anfrage, die ich als „ausdrücklich nicht außerhalb des Protokolls“ gekennzeichnet hatte, erhalten.


RE: Graupner/SJ Racing Micro Magic Best. Nr. 2014.V2 - bora - 04.07.2016 21:29

Inzwischen ist einige Zeit vergangen, seit die ersten Micro Magic aus Chinesischer Produktion geliefert wurden. Ich versuche deshalb mal ein Update und verbinde das mit einigen Infos zu dem, was sonst noch geschah.

Fangen wir mit dem wichtigsten an:
Die Segeleigenschaften der neuen „V2“ Boote konnten mittlerweile ausführlich getestet werden. Aber obwohl ich viel unterwegs war, in Deutschland und auch international, sehe ich mich noch nicht in der Lage, eine eindeutige, pauschale oder abschließende Wertung zu diesem Thema abzugeben. Zu unterschiedlich sind die Beobachtungen und Erfahrungen der einzelnen Segler.

Wenn ich mit meinen eigenen Erfahrungen beginne, dann stelle ich fest, dass mich das neue Boot bei einigen Wettfahrten mit einer sehr guten Am-Wind Performance überrascht hat. Das konnte ich bei praktisch allen Windbedingungen von mittlerem A-Wind bis zum F-Rigg  beobachten, mit dem ich einmal bei hammermäßigen Bedingungen einen Lauf zur NL Meisterschaft mit ziemlichem Abstand gewinnen konnte. Auch downwinds läuft das Boot gut, allerdings mit einer gewissen Einschränkung. Das fehlende Volumen im vorderen Bereich des Rumpfes sorgt dafür, dass die neuen Boote tendenziell früher eintauchen als die alten. Schon bei Am-Wind-Kursen stellt man fest, dass zunehmende Krängung auch für eine stärkere Neigung zum Bug hin sorgt. Will man das ausgleichen, muss man seinen Akku bzw. Ballast generell etwas weiter achterlich anbringen.

Die perfekte Umsetzung des Gewichtstrimms in Verbindung mit den jeweils gefahrenen Riggs ist dann aber sehr tricky. Ich habe Situationen beobachtet, in denen die einzigen 2 V2 eines Feldes von 20 Booten trotz hecklastigem Trimm bei jeder stärkeren Böe vorne eingetaucht sind, während alle anderen fleißig weitergesegelt sind. Ich habe aber auch Bedingungen erlebt, bei denen zwei Experten aus NL, die das ganz offensichtlich im Griff haben, zwischen tauchenden „alten“ Booten Slalom gefahren sind.  Es gibt demzufolge im internationalen Bereich Segler, die auf das neue Boot schwören, es gibt aber mindestens genauso viele, die es nach einigen Versuchen wieder zur Seite gelegt haben. Wenn ich mal irgendwann genau herausgefunden habe, wo das Geheimnis liegt, werde ich (vielleicht) berichten.

Es ist jedenfalls keine Lösung, einfach das Gewicht maximal ins Heck zu schieben. Dann fängt das Boot schon am Wind an, über jede Welle zu hüpfen und will auch downwinds nicht wirklich ins Laufen kommen.  Eine Tieferlegung mit extra Gewicht und die Ballastverteilung etwas gleichmäßiger unter dem Cockpit scheinen da schon eher erfolgversprechend zu sein, um auch bei sehr böigen Bedingungen schnell und vor allem über Wasser zu segeln. Genug Twist in den Segeln gehört ganz offensichtlich auch dazu.

Bei den deutschen Booten, die frühzeitig mit schwereren, hecklastigen Kielen ausgestattet werden, ist das Eintauchen eigentlich kein Thema. Da stört schon eher das hohe Gesamtgewicht vor allem der RFH Variante, die im Vergleich zu einem nach deutschen Regeln sehr leicht gebauten Boot mehr als 200 Gramm Übergewicht auf’s Wasser bringt. Vor allem bei Leichtwindbedingungen mit An-/Aus- Phasen gibt es da sichtbare Unterschiede in der Beschleunigung.

Unter „normalen“ Bedingungen, also halbwegs konstantem Wind und trockenem Wetter,  ist der Einfluss eines guten Trimms aber erheblich wichtiger, als die Unterschiede bei Form und Gewicht und  ein gut aufgebautes, neues Boot kann dann selbst mit den harten Originalsegeln auf Augenhöhe mitfahren.


Abgesehen von den Segeleigenschaften mussten vor etwa zwei Jahren auch einige Fragezeichen hinter eine ganze Reihe von mitgelieferten Details gesetzt werden.  Im Wesentlichen geht es da um Dinge, die Nachbearbeitungen oder Zusatzinvestitionen nötig machen, die den Aufbau erschweren und damit vor allem MM –Einsteigern das Leben unnötig schwer machen.


Was dazu bisher geschah:
Fangen wir mal mit „unserer“ der Seglerseite an. Nach den Bauberichten, die nach der langen Wartezeit auf die neuen Boote natürlich auch mit einer gewissen „Manöverkritik“ versehen werden mussten, begann eine Phase, die ich mal mit der Überschrift „machen wir das Beste aus der Situation“ beschreiben würde. In vielen nationalen Foren wurden die Erkenntnisse über die Besonderheiten der neuen Boote geteilt, Hinweise auf besonders zu beachtende Stellen gegeben oder auch auf Teile, die nicht mehr ganz kompatibel mit alten Booten sind. Bautipps wurden in verschiedenen Sprachen verbreitet und nach einiger Zeit wurden in verschiedenen Ländern komplette Schritt für Schritt Anleitungen zum Zusammenbau veröffentlicht. Als absehbar wurde, dass es keine schnellen Veränderungen seitens Graupner geben würde, wurden sogar die internationalen Klassenregeln modifiziert und Empfehlungen an Regattaausrichter ausgesprochen, um auch Käufern der aktuellen Boote eine problemlose Teilnahme an Regatten zu ermöglichen.

Relativ bald nach dem ersten Ärger und einigem überflüssigen Hin und Her wurden dann auf Wunsch von Graupner einige Vorschläge zur Nachbearbeitung des Lagerbestandes gemacht.  Davon konnte aber nichts umgesetzt werden. Anschließend wurden recht ausführliche Listen zum Bausatz und zur RFH für Graupner erarbeitet. Inhalt: Aufzeigen der problematischen Details und deren Auswirkung verbunden mit Vorschlägen zur Behebung des Problems. Letzteres durchaus auch mit der Unterscheidung schnelle Lösung/dauerhafte Lösung.

Nach diesen Listen sollten dann verbesserte Muster erstellt werden. Um es kurz zu machen: Letzten Endes hat es bis November 2015 gedauert, bis die ersten Muster ankamen. Da waren dann überwiegend erfreuliche Veränderungen an beiden Booten zu finden – leider auch ein paar zusätzlich eingebaute neue Problemchen. Natürlich wurden neue Berichte gemacht und natürlich wurden auch wieder neue Muster angekündigt. Ich will nicht vergessen zu erwähnen, dass auch zweimal alternatives Segelmaterial vorgestellt wurde, was aber jeweils keine Verbesserung darstellte.

Seit April 2016 ist bei Graupner ein anderer Sachbearbeiter für die Micro Magic zuständig. Auch die Verantwortung für das Sponsoring hat gewechselt. Eine der letzten Informationen des alten Sachbearbeiters war, dass zunächst noch eine Zwischenlieferung nach altem Stand kommen soll, bevor dann die überarbeiteten Muster vorliegen.

Wir sind also seit einem halben Jahr wieder im Status „Warten“.  Warten auf Muster und neuerdings auch auf eine Aufnahme der Kommunikation durch die neuen Verantwortlichen. Macht ja nichts. Zumindest ich persönlich habe während der Kommunikation mit Graupner meine Fähigkeit geduldig auf das zu warten, was da kommt, enorm steigern können. Und natürlich versuche ich auch jetzt wieder das Beste aus der Situation zu machen.


Und da wird die langanhaltende Stille nun plötzlich von guten Nachrichten aus USA unterbrochen. Was noch vor etwa einem Jahr unter der alten Geschäftsführung unmöglich erschien, ist plötzlich doch eingetreten. Unsere Freunde in USA können nun auch dort Micro Magic kaufen. Mehr noch, sie berichten von einem überarbeiteten Mast, der nun nicht mehr über fast die ganze Länge doppelt ausgeführt ist. Stattdessen gibt es ein 6mm Rohr und zwei kürzere 5mm Rohre für oben und unten. Keine große Sache, aber es spart ein paar Gramm Gewicht an einer sehr hoch liegenden Stelle und macht den Mast wie gewünscht etwas flexibler. Das spart natürlich auch RMB - ein Schelm wer Böses dabei denkt…

Die Amerikaner fragen jetzt, wie inzwischen die in Europa ausgelieferten Boote aussehen. Da ich keine Info von Graupner habe und auch selbst mit Booten gut versorgt bin, gebe ich die Frage jetzt einfach mal an alle weiter. Gibt es inzwischen Details, die anders gelöst sind, als in den Bauberichten dargestellt? Welche Erfahrungen habt ihr mit den ABS Teilen gemacht? Da kommen wohl unterschiedliche Wandstärken zur Auslieferung, die zu nicht unerheblichen Gewichtsunterschieden führen. Gibt es andere Auffälligkeiten? Das betrifft sowohl Kits, Bausätze als auch Fertig-Versionen.

Habt ihr noch weitere Tipps zum Zusammenbau, Erfahrungen mit den Segeleigenschaften oder Trimmtipps?

Ich würde mich freuen, wenn wir das Thema etwas aktualisieren könnten und bin gespannt auf Eure Antworten, am besten nebenan im Diskussionsthread.

Grüße
Ralf

PS
English version in the International Forum


RE: Graupner/SJ Racing Micro Magic Best. Nr. 2014.V2 - GregN - 06.07.2016 15:15

Ralf,

Sehr schön!  Genau was wir in USA brauchen.  

Eine weitere Diskussion wäre noch besser.  :-)

Vielen Dank!

Greg Norris
MM USA 256 & 268


RE: Graupner/SJ Racing Micro Magic Best. Nr. 2014.V2 - Achim_KN - 10.07.2016 12:02

Moin mitnander,
ich habe vor ca 6 Wochen eine rMM direkt bei Graupner gekauft.
Das dürfte also auch die aktuelle Version sein.
Ich bin allerdings erst der Anfänger, was MMs angeht.
Ansonsten habe ich natürlich schon reichlich Erfahrung als Modellflieger und auch mit motorisierten Booten.
Als erstes möchte ich vor der beiliegenden Bauanleitung warnen!
Es liegen z.B. diverse Teile aus Holz und gleichzeitig aus ABS bei.
Der versierte Modellbauer nimmt da lieber mal die ABS-Teile. Die passen prima und sind auch gut zu verkleben. (z.B. Revell-Kleber)
Leider steht in der Anleitung, dass man für die Ösenschrauben 2mm Löcher bohren soll.
Danach von unten 4,2mm für die Einschlagmuttern. Es gibt aber keine Einschlagmuttern!
Und die Ösenschrauben sind 1,8mm Holzschrauben. Die 2mm Löcher sind schon gebohrt - prima.
Da fallen die 1,8er jetzt rein und müssen verklebt werden.
Wenigstens habe ich die 4,2mm noch nicht gebohrt.
Ansonsten ist für mich die Passung des Decks etwas "Gewöhnungbedürftig"
Irgendwo steht immer etwas hoch und man muss wirklich reichlich Kelbeband einplanen. Einige von den Profis in Lauffen haben mir allerdings bescheinigt, dass das wohl normal ist. Ausserdem wurde das Material von Rumpf und Deck als schön leicht und trotzdem stabil begutachtet.
Der Mast Besteht aus zwei Rohren 5/3,3mm 810 lang und 6/5mm 660lang.
Den werde ich aber so sicherlich nicht einbauen.
Entweder ich nehme durchgehend 6/5mm oder ich versuche mal 2Drittel 6mm und ein Drittel 5mm. Wenn's klappt, werde ich weiter berichten.


RE: Graupner/SJ Racing Micro Magic Best. Nr. 2014.V2 - bora - 14.07.2016 16:37

Ich bin inzwischen von mehreren Seiten darauf angesprochen worden, dass es vereinzelt Schwierigkeiten gibt, die neuen Kabinenhauben passend auf’s Deck zu setzen. Ich habe daraufhin meinen Bestand an verschiedenen Booten nochmal näher angesehen und festgestellt, dass mir beim review eine Kleinigkeit entgangen ist.

Deshalb hier ein Nachtrag zu den Kabinenhauben:

Schon bei früheren Modellen aus deutscher Fertigung gab es kleine Abweichungen bei den Hauben und Decksauschnitten. Ich habe hier eine alte CE Haube. Die ist 114,4 mm lang. Zwei weiße alte Hauben von Racing und Classik sind 115,4 mm lang und eine Klarsicht Racinghaube hat eine Länge von 115,1. Entsprechend ähnlich verhalten sich die zugehörigen Decksauschnitte.

Es liegt die Vermutung nahe, dass für die CE Haube eine Werkzeuganpassung stattgefunden hat, um die Auswirkungen des deutlich dickeren ABS Ausgangsmaterials zu kompensieren.

Für die V2 wurden nun nach allgemeinem Kenntnisstand die entsprechenden Werkzeuge ebenfalls neu gemacht. Und wie schon bei Rumpf, Kiel/ Masttasche, Kielfinne etc. gib es gewisse Abweichungen zu vorher.

Die Haube meines Musterbootes ist mit 116,3 mm nochmal fast einen Millimeter länger geworden. In der Breite gibt es bei allem, was ich zuhause habe nur wenig Veränderung und vor allem keinen Einfluss auf die Passform.

Einzig bei meiner V2 ist aber der Durchmesser der hinteren Ecken im Decksauschnitt etwa 3mm größer als bei allen anderen Booten/Hauben. Ein größerer Durchmesser/Radius bei einer Außenkante „schneidet“ praktisch die Kurve und reduziert an dieser Stelle natürlich zusätzlich den Abstand Haube-Deck oder sorgt vielleicht sogar für eine Überschneidung.

Ergebnis:

Ich kann meine alten weißen Hauben nicht auf einen alten CE Rumpf setzen.

Ich kann die Haube der V2 nur mit viel Druck auf einige alte Racing Rümpfe setzen, bei manchen geht es gar nicht (es geht leichter bei den Booten, die keine Verstärkungen rund um den Decksauschnitt haben).

V2 Haube auf V2 Rumpf ist bei mir mit etwas Druck möglich. Offensichtlich gibt es da an anderen Booten aber Probleme. Die Haube meines Testbootes hat übrigens 2/10 mm weniger Wandstärke, als die alten weißen Hauben.

Zuletzt kam Info aus USA, dass speziell bei der V2 Carbon Edition Haube und Deck nicht zusammenpassen. Kann das jemand für europäische Boote bestätigen?

Soweit ich gehört habe, nehmen Händler nicht passende Hauben zurück und Graupner USA soll auf eine neue Lieferung Hauben warten, die offensichtlich besser passen sollen. Also, kein besonders großes Problem, aber wer betroffen ist, freut sich vielleicht über Aufklärung.

Antworten bitte nicht hier sondern nebenan im Diskussionsthread !!!  
Ich erkläre das auch gerne nochmal: In einer Zeit, in der viele gewohnt sind, sich online mit dem Überfliegen weniger Schlagworte zu informieren, überfordern drei Seiten Bericht häufig schon die Geduld des modernen Lesers. Nun stelle man sich vor, wir hätten hier 11 Seiten Gemisch aus Fakten und Diskussion…

Ralf